Schwarzroillder Tageszeitung
Seit«»
Nr. 26
DkulWrNötltimlvttis für «Mit md Wsslnschvft
Annahme des Nobelpreises Deutschen untersagt
Berlin, 3V. Jan. Um für alle Zukunst beschämen- »enVorgängen vorzubeugeu, verfüge ich mit dem he«, ttgen Tage die Stiftung eines DeutschevNational.
preisessiirKunstundWisseuschaft.
Dieser Nationalpreis wird jährlich an drei ver diente Deutsche in der Höhe von je 100 VV0 Bkark zu, Verteilung gelangen.
DieAnnahmedesNobelpreises wird damit sä. alle Zukunft Deutschen untersagt.
Die Aussührungsbestimmungen wird der Neichsmiuiste siir Volksaufklärung und Propaganda erlassen.
Ad als Hitler.
Professor Syrer
Generalbauinspekteur für die Reichshauptstadt
Berlin, 31. Jan. Der Führer und Reichskanzler hat folgend, Anordnung erlassen:
Auf Grund meines Erlasses vom 3V. Januar 1937 (Reich» gejetzblatt I Seite 193) ernenne ich den Architekten Dipl.-2ng Professor Albert Speer zum Generalbauinspekteur für die Reichshauptstadt.
Berlin, den 3V. Januar 1937
Der Führer und Reichskanzler.
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Professor Albert Speer wurde am 19. März 1905 in Mau», heim geboren und ist einer der bekanntesten, aber auch eine, der jüngsten Architekten Deutschlands. Er ist insbesondere bekannt geworden als der Schöpfer der Reichsparteitags-Rautes in Nürnberg.
Mraksitzuilg des Rrichskabinrlis
Alle Kabinettsmitglieder Träger des Goldenen Partei- »bzeichens — Demnächst Aufhebung der Mitgliedersperre für die Partei
Berlin, 31. Jan. Der Führer und Reichskanzler hatte zu Samstag nachmittag die Mitglieder der Reichsregierung t» den Kabinettssaal der Reichskanzlei zu einer Miuisterbespre- chnng einberufen, die sich zu einem überaus eindrucksvol» len Festakt anläßlich der vierten Wiederkehr des Tages der Berufung des Kabinetts Hitler durch den Reichspräsidenten von Hindenburg gestaltete.
In herzlichen, bewegten Morten gedachte der Führer der politischen Entwicklung in den verflossenen Jahren, die sich zu einer geschichtlichen Größe gestaltet habe, wie sie vor vier Jahren niemand vorausahnen konnte. Der Führer sprach de« Mitgliedern des Reichskabinetts seinen auf« richtigen Dank aus für ihre Leistungen und für ihre treu« Mitarbeit, indem er die großen Erfolge der einzelnen Minister in ihrem Arbeitsgebiet besonders würdigte.
Mit Rücksicht darauf, daß demnächst die Mitgliedersperre für die Partei ausgehoben werden soll, vollzog der Führer als erste Maßnahme in dieser Hinsicht persönlich den Eintritt der Kabinettsmitglieder in die Partei, die ihr bisher noch nicht angehören und überreichte ihnen gleichzeitig das Goldene Parteiabzeichen, das höchste Ehrenzeichen der Partei.
Ferner verlieh der Führer das Goldene Parteiabzeichen dem Generaloberst Freiherrn von Fritsch, dem Generaladmiral Dr. h. c. Raeder, dem preußischen Finanzminister Professor Popitz und dem Staatssekretär und Chef der Präsidialkanzlei Dr. Meißner. Ebenfalls zeichnete der Führer mit dem Goldenen Parteiabzeichen die Parteigenossen Staatssekretär Dr. Lammers, Staatssekretär Funk, Staatssekretär Korner und Staatssekretär General der Flieger Milch aus.
Im Namen des gesamten Reichskabinetts brachte hierauf Ministerpräsident Generaloberst Eöring dem Führer in tiefbeweg, ten Worten de» Dank der Kabinettsmitglieder für all das Große und Schöne zum Ausdruck, daß diese unter Füh> rung Adolf Hitlers in den verflossenen vier Jahren erleben unk mitschaffen konnten. Der Führer könne überzeugt sein, daß ei im Reichskabinett seine treuesten Mitarbeiter habe und das jeder mit Freude und Begeisterung alles daran setze, um dem Führer bei der Durchführung seiner großen, einzigartigen Plan, nach Kräften zu helfen. Generaloberst Göring schloß seine Ansprache mit den besten Wünschen für des Führers persönliches Wohlergehen, für sein Leben und für sein Werk.
Der Reichskriegsminister Eeneralfeldmarschall von Blomberg dankte dem Führer im Namen der Wehrmacht für das unvergleichliche Erlebnis, daß jeder deutsche Soldat i« den verflossenen vier Jahren gehabt habe. Der Reichsaußenminister Freiherr von Neurath dankte im Namen der Kabinettsmitglieder, die bisher der Partei noch nicht angebört haben.
Beiordnungen in SA. und REM.
Dr. Ley zum SA.-Obergr«ppenführ«r ernannt
In der N2K. heißt es: Mit der Ernennung des Reichsorganisationsleiters und Führers der Deutschen Arbeitsfront, Partei« zenossen Dr. Robert Ley, zum SA.-Obergruppenführer und »ei- »«« Stellvertreters, des Reirbsinivekteurs Parteigenossen Rudolf
Schmeer, zum SA.-Eruppenfiihrer ist eine weitere nach auße» lchtbar in Erscheinung tretende Festigung der Kampfgemeinschaft zwischen SA. und der Deutschen Arbeitsfront geschaffen, nachdem bereits im Sommer vorigen Jahres das Abkommen zwischen SA. imd Werkscharen getroffen war.
Ferner wurden im Stab der Obersten SA.-Führung u. a. rügende SA.-Führer befördert: Zum Gruppenführer: der Reichskriegsopferführer. Vrigadeführer Hans Oberlindober. Zum Lrigadesührer: Oberführer E. Boetel und der Reichskultur» valte, Oberführer Franz Moraller. Zu Oberführern wurden befördert: Die Standartenführer Julius Görlitz und Werner Kolb.
2m NSKK. wurden u. a. befördert: Zum Gruppenführer: Der Führer der Motorgruppe Hessen, Vrigadeführer Richard Prinz von Hessen. Zum Vrigadeführer Oberführer von BLlow-Schwandtc, Gesandter und Chef des Protokolls nn Auswärtigen Amt.
Deutsche Mefsestimmen zur Mrerrede
Berlin, 31. Jan. Die Sonntagsausgaben der Berliner Zeitungen stehen völlig im Zeichen der großen Rede des Führers in der Reichstagssitzung des 36. Januar. Aus allen geht das große Erleben, der ungeheure Eindruck der Rede des Führers hervor
Einmütige Zustimmung ia Mn
Wien, 31. Januar. Wohl selten ist die hiesige öffentliche Meinung so einig gewesen in der Beurteilung von Willenskundgebungen führender Männer im Dritten Reich wie diesmal bei der Führerrede. In spaltenlangen Artikeln kommentieren die Wiener Blätter jeden einzelnen Eedankengang der Erklärungen Adolf Hitlers. Dabei bildet eine grundsätzliche Zustimmung, vor allem gegenüber dem außenpolitischen Teil der Rede, den Unterton. „Stark in der Wache, milde in der Form", so urteilt das Organ der Bundesverwaltung, die „Wiener Zeitung". Das Blatt verspricht sich von den Erklärungen des Führers eine wesentliche Auflockerung der politischen Lage in Europa, da niemand um die Tatsache herumkommen könne, daß nunmehr die Bereitschaft zu weiteren Verhandlungen gegeben sei. Wenn das diplomatische Losungswort nach wie vor Wiederherstellung des Vertrauens laute, so dürfe man sagen, daß Adolf Hitler dazu einen weiteren Beitrag geliefert habe. Derselben Hoffnung gibt auch die offiziöse „Reichspost" Ausdruck. „Der formelle Widerruf der Kriegsschulderklärung", so schreibt das Blatt, „schließt die Politik der nationalsozialistischen Regierung ab, die der Wiederherstellung der internationalen Ehre Deutschlands galt. Auch hatte die durch seine Kriegsschuldartikel ausgesprochene Diffamierung des Reiches zur Begründung der Wegnahme des deutschen Kolonialbesitzes gedient. Mit Recht kann daher der deutsche Reichskanzler heute Liese Wegnahme auf die Stichhaltigkeit ihrer moralischen Grundlage untersuchen. Er trug seine Bemerkungen darüber mit einer bemerkenswerten Mäßigung, aber doch mit einer Festigkeit vor, die besonders in England nicht ohne Eindruck bleiben durste".
Das christlich-soziale Blatt unterstreicht vor allem auch die Ablehnung jeden Paktierens und jeder Berührung mit Moskau. „Wir stehen nicht an", erklärt die „Reichspost , „daß dieser Standpunkt Adolf Hitlers von Oesterreich geteilt wird."
Der Haupteindruck, der sich in allen Blättern widerspiegelt, ist jedoch die erneut mit allem Nachdruck verkündete unbedingte Friedensbereitsschaft des Reiches.
Die „Wiener Neuesten Nachrichten" schildern außerdem den Augenblick, in dem Hitler vor dem atemlos lauschenden Hause die Unterschrift unter dem schmachvollen Kriegsschulddokument zurückzog. „Es war wohl der erschütterndste Augenblick, den je ein Reichstag erlebt hat", berichtet das Blatt. „Die Abgeordneten, Männer, die fast alle den Weltkrieg erlebt hatten, und bei denen oft ein leerflatternder Aermel oder ein krückenschwerer Schritt äußere Zeichen dieses Erlebens waren, diese Männer hatten plötzlich Tränen der Ergriffenheit und Freude in den Augen, weil sie sich bewußt wurden, daß nun auch der letzte Makel vom deutschen Ehrenschild getilgt war."
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Vorbehaltlose Zustimmung Naliens
Rom, 31. Jan. Die Reichstagsrede des Führers findet in der römischen Sonntagspresse in allen Teilen volle Zustimmung. Schon Ueberschriften wie „Konstruktiver Wille" und „Die neue Realität" kennzeichnen die wesentliche Uebereinstim- mung Italiens mit den Erklärungen des Führers, der, wie „Popolo di Roma" schreibt, im Grunde genommen das von Eden Deutschland gestellte Dilemma: Isolierung oder Zusammenarbeit als einen Irrtum zuriickgewiesen hat.
Der Direktor des halbamtlichen römischen Sonntagsblartes „Voce Jtalia" hebt in der Rede des Führers vor allen Dingen die klare Bekräftigung des deutschen Aufbauwillens hervor, der vom Stolz der deutschen Nation, aber auch von europäischem Verantwortungsbewußtsein geleitet sei. Hitler habe mit dem Schein vieler Illusionen aufgeräumt. Er habe Regierungen nud Nationen zu einer klaren Erkenntnis der Wirklichkeit zurückgeführt und damit Europa einen großen Dienst erwiesen. Die Rede zeichne sich durch ihre Festigkeit und Ruhe aus und zeige die schweren Fehler und Mißbräuche auf, vor denen Deutschland und Italien die Welt schon lange warnen.
Bei der Rückschau auf die Leistungen dieser vier Jahre kann der Führer und Reichskanzler, so schreibt „Voce Jtalia" dann im einzelnen, mit Recht stolz sein. Die Errungenschaften des Nationalsozialismus lasten sich zusammenfasten in die Worte: Erneuerung der geistigen und wirtschaftlichen Kräfte der deutschen Nation im Innern und ein freies politisches Eigendasein nach außen. Der Versailler Vertrag ist, abgesehen von Sen territorialen Bestimmungen, nunmehr in allen seinen Teilen zerschlagen, was nur noch einmal den Beweis dafür liefert, daß der Vertrag auf ungerechten Grundlagen und auf einem künstlichen Jnteressentum ruhte, das nicht einmal seine eigenen Macher als lebenswichtig für ihre Nation oder für Europa betrachtet haben.
Es kann keinen Aufbau und keine Zusammenarbeit in Europa I geben, wenn man den Kommunismus zuläßt, der nach Ursprung i und Zielsetzung das direkte Gegenteil davon ist. Der Kamps ! gegen den Kommunismus ist daher gleichbedeutend mit dem Schutz der nationalen Kulturgüter und eine Voraussetzung für oie internationale Solidarität.
Zwischen Italien und Deutschland herrscht darin vollkommene Uebereinstimmung, nicht aber zwischen Hitler und Eden, der weiter auf dem Irrtum einer Gleichstellung des Faschismus und des Kommunismus beharren will (!), Die von der „Times" gewünschte Aussöhnung zwischen Deutschland und Sowjetruß
land liegt nach den klaren Worten des Führers außerhalb de» Bereichs jeder Möglichkeit. Ebenso gegenstandslos wird die Politik einer europäischen Verständigung, die die gleichzeitige Teilnahme Deutschlands und Sowjetrußlands zur Voraussetzung hat. Dieses kategorische Veto gegen den Kommunismus ist eines der vorherrschendsten Leitmotive der deutschen Politik. Dementspr«, chend wird auch eine französisch-deutsche Wiederannäherung s« lange unerreichbar sein, als der französisch-sowjetrusstsche Patt besteht.
In der Abrüstungsfrage, so schreibt bas halbamtliche Blatt weiter, unterscheidet sich die deutsche Auftastung von der en^ lischen durch ihre Aufrichtigkeit und realistische Einstellung Die Rüstungen werden in Deutschland nicht unter dem Vorwand der Aufgaben des Friedens betrachtet, sondern mit dem ausdrücklichen Hinweis auf die Gefahren, die es abzuwehren gilt.
Die auf außenpolitischem Gebiet erreichten Stellungen Deutschlands sind, wie das halbamtliche Blatt fortfährt, vor allem eine Bestätigung für das Vorhandensein der Achse Rom-Berlin, um die sich eine bemerkenswerte Konstellation von aktiven politischen Freundschaften gruppiert, die das Märchen von der Iso» lierung Deutschlands Lügen strafen. Dieses politische Kräftesystem, das teilweise auch das italienische Kräftesystem ist. erlaubt Deutschland in Europa feinen Platz unter aktiver Entfaltung feiner Initiativen zu behaupten. Die beiden neue« Realitäten Deutschland und Italien sind dabei durch die Verwandtschaft ihrer Ideologien und ihrer politischen Richtlinie«, vor allem aber wegen der Aehnlichkeit ihres Schicksals als jung» , und unaufhaltsam aufsteigende Mächte miteinander verbünde^, , die auf ihrem Wege den Widerstand einer Jahrhunderte alte« Tradition gegenteilig gerichteter politischer Werte und Mstcht» und ihrer Satelliten zu überwinden haben.
Lebhaftes Interesse der Pariser Presse
Paris, 31. Jan. Die ausführliche, zum Teil wörtliche Wiede» gäbe der Rede des Führers und die Berichte über die Reichstagssitzung beherrschen das Bild der gesamten französischen Preise. Man muß hoffen, daß sie ihre Wirkung auf weite Kreise nicht verfehlen werden, obgleich die Pariser Blätter sich bemühen, die Rede als enttäuschend hinzustellen und das angebliche Fehle« von praktischen Vorschlägen zur Entspannung der europäische« Lage zu bemängeln,
Von den großen Nachrichtenblättern enthält sich der „Marin" jeglicher Stellungnahme. Der „Petit Parisien" hingegen behauptet, das Hitler sich Zurückhaltung auferlegt habe, um zu warten, was die anderen ihm vorschlagen würden. Immerhin ließe die Rede des Führers inmitten der dunklen Wolken, die seit Monaten auf Europa lasteten, gewisse Lichtblicke erscheine«, doch werde man zweifelsohne noch mehrere Monate warte» wüsten, um zu wissen, ob das Reich wirklich entschlossen sei, eine« neuen Weg zu beschreiten und mit den Völkern zusammenzuarbeiten, die aufrichtig und ausschließlich für den Frieden wirkten. Der „Excelsior" will die Rede Hitlers in die Bemerkung zusammenfasten: „Nichts Neues im Osten." Seine Rede sei da» her in französischen Regierungskreisen mit Ratlosigkeit ausgenommen worden. Der einzig tröstliche Teil der Red« sei der Absatz über den spanischen Konflikt.
Der „Figaro" glaubt von der Rede sagen zu können, daß sie keinen Anstoß errege, aber auch keinen Fortschritt zulaste. Da» „Petit Journal" ist der Ansicht, daß die hauptsächlichsten Streitfragen weiter bestünden, auch wenn man sich zu dem aufrichtige« Wunsche Hitlers zur europäischen Zusammenarbeit sowie zu» versöhnlicheren Haltung, die er Frankreich gegenüber eingenou», men habe, beglückwünschen müsse.
Die „Republique" stellt mit Genugtuung fest, daß der Führe» zwischen Frankreich und Deutschland keinen Gegenstand de» Streites sehe und an Belgien sowie Holland ähnliche Worte gerichtet habe, so daß man sich fragen könne, ob man nicht a» Vorabend einer völligen politischen Stabilisierung an der deutschen Westgrenze stehe. Es sei nicht nötig zu sagen, daß man sich dazu beglückwünsche. Vielleicht sei dt» Stunde gekommen, nun die europäische Regelung, von der L6o« Blum in Lyon gesprochen habe, in Angriff zu nehmen.
Der sozialistische „Populaire" schreibt, die Erklärungen de» Führers schalteten die Gefahr eines baldigen Krieges au?.
Irr erste Eintruck in London
London. 31. Jan. lieber den ersten Eindruck, den die Führer- liede in London gemacht hat, verbreitet das Reuter-Büro am päten Samstag abend einen Bericht, der u. a. besagt: „Der rllgemeine Eindruck in London geht dahin, daß Hitlers Red« »ie Dinge nicht fördert. Die Aera der lleberraschunge« ist zwar vorüber, aber die Aera der Zusammenarbeit scheint noch nicht begonnen zu haben.
Der Reuter-Bericht hebt sodann den versöhnlichen Ton de, Rede hervor und erklärt, daß die besonderen Punkte, die Außenminister Eden in seiner kärglichen Unterhaus-Rede in bezug auf eine europäische Eeneralregelung erwähnte, von Herrn Hitler etwas unbestimmt behandelt worden seien. Zum Beispiel scüeine Edens Argument, daß alle Nationen als potentielle Partner angenommen werden müßten, durch eine Bekräftigung des Stand- Punktes beantwortet zu werden, daß Deutschland es ablekne, irgend etwas mit dem Bolschewismus zu tun zu haben und sich der „Doktrin der zwei Blocks" zuwende, die anderswo nicht angenommen worden sei. Was das Angebot auf Rüstungsvermm- derung bis zu einem für die Selbstverteidigung notwendigen Grad angehe, jo antworte Hitler, daß jede Nation über ihre eigenen Verteidigungsbedürfniste entscheiden müßte. Der Führer spreche außerdem davon, daß der Völkerbund umzubilde« sei. Aber es sei in London nicht klar, was er sich darunter vorstelle. Die Zukunft des Völkerbundes nehme bereits die Aufmerksamkeit seiner Mitglieder in Anspruch.
Der Reuter-Bericht fährt fort: „In gewissen Stellen seiner Rede betont Herr Hitler, daß Deutschland keinen Wunsch nach Isolierung hat, aber das Gewicht, das er an anderen Stelle« seiner Rede auf einen ausschließlich deutschen Gesichtspunkt legt, wird in London dahin ausgelegt, daß er eine Haltung beizuhehal, ten wünscht, die im Gegensatz zur britischen Politik steht.
Die Aufkündigung der Kriegsschuld-Klausel de» Versailler Vertrages stellt aber nichts Neues dar. Auch wird in London der Ankündigung Hitlers keine besondere Bedeutung beigelegt, daß er beschlossen habe, die deutsche Eisenbahn und die Reichsbank ohne Vorbehalt unter die Oberhoheit der Regierung zu stellen"