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Nummer 2S
Iltensteig. Montag, den 1. Februar 1937
SV. Jahrgang
Der W. Hemm - ein Festtag der Rallen
Feierlicher Widerruf der KrieMchuldlüge — Anlweri au Eden
Sie historische Stunde im Reichstag
Berlin. 31. Jan. Tiefe Stille lag über dem dicht gefüllten Raum, als der Führer das Rednerpult betrat. In diese Stille hinein erklangen dann seine Worte, mit denen er zunächst einen Rückblick auf den Geburtstag der nationalsozialistischen Revolution gab und die Erinnerung an jene für das deutsche Volk so sezenbringende Stunde weckte. Als er dieser nationalsozialistischen Revolution, der unblutigsten aller Zeiten, de» vlutrausch des Bolschewismus in Spanien gegenüberstellt, bestätigte tosende Zustimmung den unüberbrückbaren Gegensatz, der unsere Welt von der des Bolschewismus trennt.
Vei der wundervollen, klaren Darlegung der geistigen und politischen Grundlagen der neuen deutschen Staats- und Volks- werdung und der Wiedergabe der gewaltigen Umwälzungen aus allen Gebieten des deutschen Lebens in den letzten vier Jahren setzten erneut minutenlange Kundgebungen ein. Allen Zeugen dieser denkwürdigen Stunde kam die Liebe und Verehrung, mit der das Volk an seinem Führer hängt, wieder besonders deutlich zum Bewußtsein, als er zur Begründung des wahren deutschen Volkssozialismus hinwies, daß er selbst aus dem Volke gekommen sei.
Die Ausmaße des Jubels, der diesen Worten folgte, sind schwer zu schildern und ähnlich eindrucksvolle Kundgebungen wiederholten sich, als der Führer von der Wiedererringung der deutschen Gleichberechtigung sprach. Die klaren und kurzen Erklärungen, die er hierzu gab, schlugen im Reichstag wie eins Bombe ein.
Vei der Verkündung der feierlichen Zurückziehung der Kriegsschuld-Erklärung standen die Männer des Deutschen Reichstages von ihre« Plätzen auf, jubelten immer wieder dem Führer zu und grüßten ihn mit erhobener Rechten. Der geschichtlichen Bedeutung dieses gewaltigen Augenblicks, in dem Adolf Hitler endgültig die deutsche Ehre und Gleichberechtigung wiederherstellte, konnte sich niemand entziehen. Mit tiefer Ergriffenheit nahmen die Abgeordnete« die Worte des Führers auf, mit denen er der Vorsehung dafür dankte, daß sie diese schwerste und wagemutigste Aufgabe seines Lebens gelingen ließ.
Das gleiche Echo fanden auch dieautzenpolitischenEr- klärungen des Führers und noch nie hat es weder bei uns noch in anderen Ländern solche einmütigen und leidenschaftlichen Zustimmungsbezeugungen für einen Staatsmann gegeben, der vor seinem Volke Rechenschaft ablegte. Die Bemerkung des Führers zur Eden-Rede, die Zurückweisung der Behauptung. daß Deutschland sich isolieren wolle, der Hinweis auf die bewährte Freundschaft zu vielen Staaten, oie Erinnerung an die drei großzügigen Friedensangebote, die Adolf Hitler im Namen des deutschen Volkes in den letzten Jahren gemacht hat, fanden die gleiche Zustimmung der Abgeordneten, die auf diese Werse zum Dolmetsch des ganzen deutschen Volkes wurden. Eine ebenso eindeutige Bekundung oes gesamtdeutschen Volkswillens lag auch in der eindrucksvollen Zustimmung, die der Erklärung des Führers über die Aufrechterhaltung des deutschen Anspruchs auf Kolonien folgte.
Die ernzigartige Bedeutung dieser Führer-Rede für die ganze Welt wurde von Minute zu Minute deutlicher. Hier erlebte man einen der eindringlichsten Appelle, die je an das Gewissen gerichtet wurden und man erkannte sogleich die staatsmännischs Tat des Führers, die in diesen an die Staatsmänner aller Länder gerichteten offenen Worten offenbar wurden. Die Ergriffenheit endlich, mit der die Männer des Deutschen Reichstages den Dank des Führers gegenüber dem Allmächtigen für das Gelingen des gewaltigen Werkes der letzten vier Jahre aufnah- men, wird niemand vergessen, der Zeuge dieser denkwürdigen Stunden sein durfte.
Erst nach langer Zeit konnte der Neichstagspräsident Göring die Gefühle der Anwesenden in Worte kleiden, die das ausdrückten, was in allen Herzen loderte. Als nach der Verkündung oes Erlasses des Führers über die Stiftung des deutschen Nationalpreises für Kunst und Wissenschaft der Reichstagspräsident sich an den Führer selbst wandte, um ihm vor aller Welt den unauslöschlichen Dank des deutschen Volkes auszusprechen, erhoben sich die Abgeordneten von ihren Plätzen, stimmten begeistert in den Heil-Ruf auf den Führer ein und sangen spontan die Lieder der Nation, mit denen diese historische Sitzung des Deutschen Reichstages beendet wurde.
Berlin, 31. Jan. Dem Führer nud Reichskanzler sind zum gestrigen 4. Jahrestag der Machtübernahme Treuegelöbnisse, Glückwunsch- und Dankesbezeigungen aus allen Volkskreisen des Reiches und von vielen Deutschen im Auslande telegraphüch und brieflich in so großer Zahl zugegangen, daß es ihm nicht möglich ist, diese Kundgebungen im einzelnen zu beantworten
Der Führer und Reichskanzler drückt daher auf diesem Weg» allen Volksgenossen, die am 38. Januar seiner Arbeit für das deutsche Volk gedacht und ihm auch weiterhin treue GefebMaß versichert habe», seinen herzlichen Dank ans.
Das deutsche Volk beging in tiefer Dankbarkeit den 4. Jahrestag der nationalen Erhebung. Daß der 30. Januar 1933 einer jener seltenen geschichtlichen Tage ist, die eine große Wende herbeigeführt haben, dessen sind sich heute alle Deutschen bewußt. Nach 14 Jahren der Not und Unehre kam der Tag des Aufbruches. Millionen hatten aus diesen Morgen der Freiheit gewartet. Der Ruf des Führers erfüllte damals das ganze Land: Deutsches Volk, gib mir vier Jahre Zeit! Es war gleichsam das Kommando Adolf Hitlers zu einem hoffnungsfrohen Marsch in die Zukunft.
Nun sind vier Jahre vergangen und das Wort des Führers ist in wunderbarer Weise erfüllt: Unter dem Banner des Nationalsozialismus ist aus einem zerrissenen und uneinigen Volk eine wahre Volksgemeinschaft geworden. Der Führer hat Deurfchland feine Wehrfreiheit und damit seine Ehre zurückgegeven. Arbeitslosigkeit und Wirtschaftsnot sind überwunden. Der Bauer verspürt wieder den Segen seiner Arbeit. Die Schlote der Fabriken zeigen wieder stolz ihre Rauchfahnen. Monumentale Bauten und die silbernen Bänder der Autobahnen künden machtvoll den Geist der neuen Zeit. Die Grundmauern des Dritten Reiches sind in diesen vier Jahren nationalsozialistischer Regierung fest gefügt worden!
So beging das deutsche Volk den 4. Jahrestag der nationalen Erhebung mit besonderem Stolz. Dankbar bekannte es sich an diesem Tage zu seinem Führer, der Deutschland in diesen vier Jahren zu einem starken Hort der Arbeit, der Freiheit und des Friedens gemacht hat. Es war ein Tag, der im ganzen Reich und überall dort, wo Deutsche wohnen, festlich begangen wurde.
Das große Werken in Berlin
Auf ungezählten Plätzen der Reichshauptstadt erklang an» Samstag früh, am vierten Jahrestag des nationalsozialistischen Sieges, die Weise des alten, aber ewig jungen Volksliedes „Freut euch des Lebens!" Die Musik- und Spielmannszllge der SA., SS., des NSKK. und der HI. und mit ihnen die Kapellen des Ehrendienstes der deutschen Jugend, des Arbeitsdienstes, leiteten mit diesem großen allgemeinen Wecken die Festlichkeiten ein. Die Stadt hatte ihr schönstes Festkleid angelegt.
Die Schulfeier in Neukölln
Wieder bildete eine Feierstunde in den Schulen den Auftakt des denkwürdigen Tages. 2n allen Gauen des Vaterlandes hörte die junge Generation einen der engsten Mitarbeiter des Führers, den Reichsminister Gauleiter Dr. Joseph Goebbels, der seine Millionen jugendlicher Hörer im Reich an die geschichtliche Bedeutung des 38. Januar 1933 erinnerte und die Pflichten aufzeigte, die ihnen für ihre eigene künftige Lebensarbeit als deutsche Männer und Frauen im Geiste des Führers erwachsen.
Es war die Feier in der 1. und 29. Volksschule in der Voddin- straße in Neukölln. Jubel empfing Dr. Goebbels auf dem Schulhof. Die kleine Turnhalle, in der die Feier stattfindet, hat eine schlichte Ausschmückung erhalten. Ein Junge und ein kleine- Mädchen überreichten Dr. Goebbels prachtvolle Blumen. „Wir alle in der Schule hier, wir danken recht von Herzen Dir", so hieß es in ihrem Gcdichtchen.
Nachdem das Lied „Auf hebt unsere Fahnen in den frischea Morgenwind" verklungen ist, sagt der Leiter der Schule, Rektor Meseberg, dem Minister Dank, daß er gerade von dieser Schule aus zur Jugend im Reich sprechen werde: „Ein Minister unter Schulkindern, das ist ein neuer Beweis dafür, wie wir zusammengefunden haben vom Führer bis zum letzten Gefolgsmann.'
Dann nahm Dr. Goebbels das Wort.
Anschließend brachte Oberbürgermeister und Stadtpräsident Dr. Ltppert nach Dankesworten das Sieg-Heil auf Volk, Vaterland und Führer aus. Der Gesang der Nationalhymnen beendete di« Feierstunde.
Vorbeimarsch der Leibstandarte Adolf Hitler
Als erste Gliederung der nationalsozialistischen Bewegung ehrte an diesem historischen Tage die Formation den Führer die mit ihm ganz besonders eng verbunden ist: Die SS. - Leibstandarte Adolf Hitler. Ilm 10 Uhr erklang zun Zeichen des Beginns des 30. Januar der „Vadenweiler Marsch" Der Führer, gefolgt von Reichsführer SS. Himmler und seine: ständigen Begleitung, betrat durch den Vorhof die Wilhelm straße, um den Vorbeimarsch in seinem Auto stehend abzuneh men. Der Kommandeur der Leibstandarte, SS.-Obergruppen sichrer Sepp Dietrich, erstattete dem Führer Meldung. Dani marschierten die Männer der Leiüstandarte, mit schwarzem Stahl Helm und weißem Lederzeug, in Zugkolonne an dem Führer vorbei. Immer wieder jubelten die Tausende den Männern von
schwarzen Korps zu, die trotz der schneidenden Kälte in prachd voller Haltung an dem Führer vorbeimarschierten.
Bor der Kroll-Oper
Wie die Feststraße und der Königsplatz, hatte auch die Ta. gungsstätte des Reichstages reichen Festschmuck angelegt. Da» Portal war mit Tannengrlln und roter Tuchverkleidung zu eine: Ehrenpforte umgestaltet. Zwischen den Fenstern wallten lang, Hakenkreuzbanner herab, gekrönt von den Rcichshoheitszeichen Trotz der scharfen Kälte hatten sich auf dem Königsplatz uni insbesondere vor der Kroll-Oper schon um 11 Uhr, als die Anfahrt der ersten Abgeordneten begann, viele Berliner eingesunken. die Zeuge des großen Tages sein wollten. Die überall dampfenden Koksöfen erfreuten sich bald größter Beliebtheit, ermöglichten sie doch vorübergehend eine kleine Auswärmung, wenn es der kalte Wind gar zu arg meinte.
Der Reichstag in Erwartung
Während sich im Sitzungssaal in der Kroll-Oper die Abgeordneten versammeln, nimmt das Gedränge im Regierungsviertel rnd auf der Feststraße immer mehr zu. Die SS. hat Mühe, dis !ür den allgemeinen Verkehr abgesperrten Fahrdämme freizu- salten. Etwa 50 Lautsprecher vertreiben den wartenden Voits- zenosfen die Zeit durch Uebcrtragung von Marschmusik. Aus wölf Feldküchen der NSV., von denen jede weit über 500 Liter Fassungsvermögen hat, werden Fleischbrühe und Tee verabreicht. Darüber hinaus bieten die auf der ganzen Feststraße zahlreich mfgestellten Koksöfen auch weiterhin Gelegenheit zum Auf, oärmen
Der Sitzungssaal vermag außer den Regierungsvertretern und en 741 Abgeordneten nur wenige hundert Zuhörer zu fassen. Diese glücklichen Karteninhaber waren größtenteils schon um :2 Uhr auf ihren Plätzen. Die Botschafter, Gesandten und Geschäftsträger der fremden Staaten werden von dem Ches des Lrotokolls, NSKK.-Vrigadeführer von VLlow-Schwandte, einmaligen und in ihre Loge geleitet. Im Sitzungssaal und auf >en Tribünen beherrscht das bunte Tuch der Uniformen der For- aationen der Bewegung sowie der Wehrmacht das Bild. Aus «er Pressetribüne sind die Vertreter ausländischer Agenturen und Zeitungen in großer Zahl anwesend. Aus dem Ausland sind die Sotschafter von Ribbentrop und von Papen zur Reichstagssitzung «kommen: sie nehmen auf den Abgeordnetenbänken Platz. Kurz or 13 Uhr ist die Regierungstribüne gefüllt. Alle Mitglieder cs Reichskabinetts sind anwesend. Die Spannung hat ihren Höhepunkt erreicht und alle Augen richten sich auf die Tür, durch die der Führer kommen mutz.
Der Führer kommt!
Brausende, nicht endenwollende Heilrufe grüßen den Führer im offenen Wagen und seine Begleitung, und pflanzen sich als eine Welle der Begeisterung auf dem Wege durch die Wilhelmstraße fort. Als der Führer vor der Kroll-Oper eintrijft, präsentiert der Ehrensturm der Leibstandarte das Gewehr. In Begleitung des Reichsführers SS. Himmler und seiner persönlichen Adjutanten SA.-Obergruppenführer Brückner und SS.-Gruppenführer Schaub schreitet Adolf Hitler die Front der Formation ab. Am Eingang begrüßt der Reichstagspräsident Generaloberst Göring den Führer und geleitet ihn in den Reichstag, wo die Abgeordneten, ebenso wie die Männer auf den Regierungstribünen. stehend mit erhobener Rechten das Reichsoberhaupt erwarten. Geleitet vom Reichstagspräsidenten Göring und gefolgt von den Reichsministern Heß und Dr. Frick, nimmt der Führer in der ersten Reihe der Regierungstribüne Platz. Ihm zur Seite sitzt der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Hetz.
Göring eröffnet die Sitzung
Neuwahl des Präsidiums» Totenehrung» Ermächtigungsgesetz angenommen
Reichstagspräsident Göring eröffnete dann die erste Sitzung des neuen Reichstages, den er für konstituiert erklärt.
In seiner Ansprache führte er dann u. a aus:
Meine Herren Abgeordneten! Der Reichstag tritt nach einer verhältnismäßig langen Pause seit seiner Wahl heute zum ersten Mal zusammen. Die Wahl, in der Sie bestimmt worden sind, war die gewaltigste, die die Geschichte der Demokratie, aber auch die Geschichte der deutschen Verfassung bisher gekannt hat. Eine überwältigende Mehrheit, das ganze Volk, über 99 Prozent, ein nie dagewesenes Bekenntnis, hat sich zu dem einen Mann, dem Führer, bekannt. Die ganze Liebe, das ganze Vertrauen, der gewaltige Glaube unseres Volkes har sich aus unseren Führer damit vereinigt. Sie, meine Herren Abgeordneten, sind nun durch das Vertrauen des Führers berufen, dem Volke vorgeschlagen und von dem Volk gewählt worden. Vergessen