Seil e 2

Schwarzwälver Tageszeitung

Nr. 208

3VV Tote der Regierungstruppen bei Pamplona

London, 6. Sept. Nach einer Meldung aus Rabat haben am Samstag in der Gegend von Pamplona-heftige Kämpfe stattge­sunden, bei denen die Truppen der roten Madrider Regierung über 300 Tote und 112 Verwundete verloren haben sollen

Grenzübergang bei Hendaqe und Behobia gesperrt

Hendaye, 6. Sept. Der Erenziibergang von Frankreich nach Spanien bei Hendaye und Behobia ist von den Nationalisten einstweilenvöllig gesperrt worden. Die französische Grenzpolizei hat die Handhabung des Verkehrs nach Jrun seit Samstag mit­tag völlig umgestellt. Während sie bisher sämtliche Erleichte­rungen zum Ilebergang nach Spanien gegeben hatte, von den roten Spaniern in den letzten Tagen nicht einmal Pässe forderte, verlangt sie seit der Einnahme Jruns durch die Weitzen vom Polizeiches ausgestellte Sonderausweise.

Die Geiseln von Guadelupe freigelassen

Hendaye, 6. Sept. Die im Fort von Guadelupe sechs Wochen lamtz von den Roten festgehaltenen Geiseln wurden in den spä­ten Abendstunden des Samstag plötzlich freigelassen. Alle 160 sind wohlbehalten am Strand von Hendaye eingetroffen. Sie erzählen, daß während der letzten Tage insgesamt zehn Geiseln »on den Anarchisten erschossen worden seien. Die Erschietzungs- lommandos bestünden ausschließlich aus ausländischen Kvmmu- tisten, deren Verrohung unbeschreiblich sei.

General Suelvo de Llano über öle Einnahme von Zrun

Lissabon, 6 . September. Bei einer Ansprache über den Sen­der von Sevilla sprach am Sonntagabend General Queipo de Llano auch über die Einnahme von Jrun. Er stellte dabei fest, dag sich durch die Einnahme von Jrun durch die Nationalisten die Lage erneut bedeutend verbessert habe. Das nächste Ziel sei San Sebastian. Die Stadt fei vollkommen isoliert und könne von keiner Seite Verstärkung oder Lebensmittel bekommen.

Die Möglichkeiten zum Widerstand der Roten in Bilbao und Santander verringerten sich stündlich. In Bilbao stehe nur ein Infanterieregiment mit etwa 1500 Mann, während alle übrigen verfügbaren Kräfte nach Jrun geschickt wurden, wo sie von den Nationalisten vernichtend geschlagen wurden. Die Fabriken von Eibar bei Bilbao wurden von Flugzeugen bombardiert und zum Teil zerstört. In der Provinz Toledo haben die Truppen des Generals Aranda den Ort La Viana nach heftigem Kampf mit Marxisten, die unter schweren Verlusten das Feld räumten, besetzt.

NeulralitätsmiMutz in London

Beteiligung Deutschlands

Berlin, 6 Sept. Wie wir hören, ist die französische Re­gierung und dann auch die britische Regierung vor kurzem an die deutsche Regierung mit der Anregung herange­treten, die an dem Waffenembargo gegenüber Spanien beteilig­ten Staaten möchten für die weitere Behandlung dieser Fragen in London ein Komitee bilden, das sich aus den dort be­glaubigten diplomatischen Vertretern zusammensetzen könnte. Nachdem in den diplomatischen Unterhaltungen der letzten Tage die Aufgaben und die Zuständigkeit dieses Komitees näher ge­klärt worden sind, hat sich die deutsche Regierung da­mit einverstanden erklärt, datz ihr Geschäftsträger in London an den Zusammenkünften des Komitees teilnimmt.

.Weltkongreß sür den Frieden

Verdächtiger Uebererser

Brüssel, 5. Sept. Die belgische Hauptstadt ist gegenwärtig Eaststadt einesWeltkongresses sür den Frieden", einer Veran­staltung, die in ihrem vorbereitenden Stadium erhebliches Miß­trauen erweckte. Der Grund war der Uebereifer, den Sozialisten und Kommunisten zeigten. Es tauchte die Vermutung aus, datz der Kongreß nichts anderes als eine unter der Leitung Mos­kaus stehende Volksfront-Veranstaltung großen Stiles werden solle mit der Taktik, durch Hinzuziehung der Kirche, der Front­kämpferverbände und anderer Organisationen, die mit Bolsche­wismus nichts zu tun haben, dem Ganzen ein unverfängliches Aussehen zu geben.

Deutschland ist ebenso wie Italien und Polen, das zuerst eine Zusage gegeben hatte, in Brüssel nicht vertreten. Die FJDAL., der Interalliierte Frontkämpferverband, der in diesen Tagen in Warschau versammelt ist, hat ebenfalls seine Zusage zurückgezogen, desgleichen die katholischen Or­ganisationen, alarmiert durch eine Warnung des Kardinalerzbi­schofs von Wechsln. Das Treffen, zu dem in der Tat, wie sich zeigt, Volksfront-Anhänger in großen Massen erschienen sind, kann also nicht für sich in Anspruch nehmen, unverfälscht zu sein. Doch wird nach Brüssel eine Anzahl führen­der Vertreter kommen, namentlich aus Frankreich und England. Wenn aus Frankreich das Volksfront-Element kommt, mit Pierre Cot, Edouard Herriot und Leon Jouhaux an der Spitze, so entsendet England seine Völkerbundsfreunde, vor allem Lord Cecil, der mit Pierre Cot den Vorsitz inne hat, und Lord Dickinson von der Kirchenallianz. Die belgische Regierung hat offiziell den Kongreß nicht begrüßt.

10 «s« Mau» Verstärkungen für Palästina

London» 5. Sept.Daily Telegraph" meldet, daß die Truppen- verstärkungen, die die britische Regierung nach Palästina ent- seude« werde, voraussichtlich 10 000 Mann betragen würden. Dadurch werde die Gesamtzahl der britischen Truppen in Palä­stina ans rund 17 000 Mann erhöht. Diese Stärke werde für not­wendig erachtet, um nötigenfalls die durch einen Belagerungs­zustand erforderlichen Maßnahmen in Kraft zu setzen. Vorläufig hoffe man aber, die Araber durch die Entfaltung einer größeren Truppenmacht einzuschüchter« und dadurch die Ausrufung des Belagerungszustandes zu vermeiden

Brrordmmg Wer die Versvrguns des MervWerskorvs

Berlin, 6. Sept. Der Reichskriegsminister hat durch einen Er­laß vom 31. Juli 1938 der Truppe mitgeteilt, wie demnächst dis Versorgung der ausscheidenden Unteroffiziers geregelt werden soll. Der Erlaß ist im Nachrichtenblatt des Reichstreubundes vom 5. September 1936 der Organisation, die durch das Gesetz für alleinige berufliche Vertretung der ehe­maligen Berufssoldaten bestimmt wurde ausführlich bespro­chen. Dieser Besprechung entnehmen wir, daß nach der Neuord­nung die Unteroffiziere nach Ablauf ihrer 12jährigen Dienstver­pflichtung nicht mehr wie bisher aus dem Treuverhältnis zum Staat ausscheiden, sondern in einem gesetzlich geregelten Treuevethältnis auch nach der Entlassung aus dem aktiven Dienst verbleiben.

Sie erhalten bis zur planmäßigen Anstellung als Beamte gleichbleibende also nicht wie bisher jährlich abklurgende Uebergangsbezüge, deren Höhe sich nach der auf den Wehrmachtfachschulen erreichten Vorbildung richtet. Werden ehe­malige Berufssoldaten vor der Anstellung dienstunfähig, dann erhalten sie ein aus oen Uebergangsbezügen errechnetes Ruhegeld. In entsprechender Weise ist auch die Hinterblie­benenversorgung geregelt

Voraussetzung für die Gewährung der Bezüge ist, datz die Ver­sorgungsanwärter bei mindestens fünf Verwaltungen des öffent­lichen Dienstes (darunter drei großen) für Beamtenstellen und außerdem für Angestelltenstellrn vorgemerkt sind.

Bei Versorgungsanwärtern, die eine Einberufung in Beam­ten- und Angestelltenstellen, für die sie vorgemerkt sind, ohne zwingenden Grund ablehnen, erlöschen die Uebergangsbezüge. Sie erlöschen auch dann, wenn die Versorgungsanwärter eine ihnen von den Versorgungsdienststellen der Wehrmacht nachge­wiesene Beschäftigung im öffentlichen Dienst, die ihnen unter Berücksichtigung ihrer Vorbildung zwangsweise zugemutet wer­den kann, ohne zwingenden Grund ablehnen. Wie bisher soll aber auch in Zukunft nach freier Wahl mit einer festen Abfindungssumme der Uebergang in einen bürgerlichen Beruf oder die Anfiedlunq als Bauer möglich bleiben.

Kabmettsrai in Paris

Paris, 6. Sept. Der Kabinettsrat, der am Samstag unter dem Vorsitz des Ministerpräsidenten Blum zusammengetreten war, hat bis 20 Uhr gedauert. Am Schluß der Sitzung wurde folgender Bericht ausgegeben:

Der Ministerpräsident hat, nachdem er dem Innenminister Salengro die Solidarität des Ministerrats angesichts der per­sönlichen Angriffe zum Ausdruck gebracht hat, die gegen den Innenminister gerichtet worden sind, die Maßnahmen bekannt- gegeben, die für die Durchführung der 10-Stunden- woche und des Arbeitsbeschaffungsprogramms ergriffen worden sind. Der Rat hat hierauf im einzelnen die durch die Erergnisse in Spanien und die Einführung der zweijährigen Dienstzeit in Deutschland ge­schaffene Lage geprüft. Auf Vorschlag des Außenministers, des Kolonialministers und des Innenministers soll das hohe Ko­mitee des Mittelmeeres (Haut Comite de la Mediterranne) möglichst bald einberufen werden." Wie man hierzu erfährt, sot­ten die Beratungen des hohen Mittelmeerkomitees am kommen­den Donnerstag stattfinden. Der Ministerrat ist auf Montag festgesetzt.

Die ReichsnahrstandsSanlen in Goslar

Goslar, 5. Sept. Der Reichsbauernführer erließ im vorigen Jahr einen Architektenwettbewerb, zu dem 17 Architekten auf­gefordert wurden. Ziel des Wettbewerbes war der Entwurf für die große Reichsnährstands-Verwaltungssiedlung, die in der Reichsbauernstadt errichtet werden soll. Das Preisgericht hat vor kurzem unter Vorsitz des Reichsbauernführers in Berlin ge­tagt und sich dazu entschlossen, vier der beteiligten Architekten zur weiteren Verarbeitung und Entwicklung ihrer Entwürfe aus­zuscheiden. Damit sind die übrigen Einreichungen, die in einer Ausstellung im Reichstagsgebäude zusammengefaßt waren, er­ledigt. Die vier ausgewählten Architekten sind: Otto Ferle- Berlin, Professor Paul S ch m i t t h e n n e r - Stuttgart, Dietz- Brandi-Göttingen, Professor Kurt Frick-Königsberg. Der in der Reichsbauernstadt zu errichtende Eebäudekomplex soll eine Bauernhochschule und eine Beamtenakademie be­herbergen. Dazu gehören Wirtschaftsräume, eine Bibliothek, eine Ehrenhalle usu».

Kleine Rachrichten aus Wer Welt

Deutsch-jugoslawisches Luftfahrtabkommen. Ministerpräsi­dent und Außenminister Stojadiowitsch und der deutsche Ge­sandte von Heeren Unterzeichneten ein deutsch-jugoslawisches Luftfahrtabkommen und ein Sonderabkommen über die Ein­richtung einer ständigen Lustsahrtlinie zwischen Berlin und Belgrad.

Der Führer und Reichskanzler hat dem Prinzregenten von Jugoslawien zum jugoslawischen Nationalfeiertag, dem Geburtstage des Königs, herzliche Glückwünsche telegraphisch übermittelt und zugleich seine besten Wünsche für das Wohl­ergehen des Königs zum Ausdruck gebracht

Riesiger Wald- und Steppenbrand in Argentinien. In der im Norden Argentiniens gelegenen Provinz Salta wü­tet seit einigen Tagen ein Steppenbrand von riesigen Aus­maßen, der sich rasend schnell ausbreitet und bereits aus die umliegenden Wälder übergegrifsen hat. Im Bezirk Oran stehen nicht weniger als 540 Quadratkilometer Steppe und Wald in Flammen.

Ungarn erläßt Waffenausfuhrverbot nach Spanien. Die

ungarische Regierung hat sowohl die Lieferung wie den Durchgangsverkehr von Waffen und Kriegsmaterial nach Spanien und seinen Kolonien verboten.

Raubmörder zum Tode verurteilt. Nach viertägiger Ver­handlung wurde der 1895 in Gröditz geborene Ernst Arthur Riedel vom Schwurgericht Freiberg i. Sa. zum Tode und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verur­teilt. Riedel hatte am 25. Oktober 1935 den Viehhändler Ehwald Röster aus Dresden nach einem bis ins Kleinste vorbereiteten Plan ermordet und um 3000 RM. beraubt.

Aus Stadt md Land

Altensteig, den 7. September 1936.

Ein Neuer Transport von Flüchtlingen aus Spanien

Nachdem am Samstag inNagold weitere 15 Flücht­linge aus Spanien «»gekommen waren, trafen am gestrigen Sonntagabend zwei Omnibusse mit weiteren 50 Flüchtlingen in Altensteig ein. Sie waren von der langen, bei den meisten 16 Tage dauernden Fahrt, erschöpft und sahen auch recht mitgenommen aus. Sie fanden hier die herzlichste Aufnahme, was ihnen offensichtlich recht wohl tat. Auch ihnen wurde in Spanien hauptsächlich von böswilligen Emigranten vielfach oorgemacht, was sie alles Schlimmes in Deutschland zu erwarten hätten. Daß sie als Brüder und Schwestern ausgenommen wurden und in vorsorgliche Obhut kamen und daß nicht nur die deutschen Volksgenossen aus Spanien, sondern daß auch geflüchtete Spanier und Spanierinnen selbst in Deutschland freund­liche Aufnahme und Fürsorge finden, das überraschte sie. Mit dem neuen Transport sind auch wieder Kinder bis zuni zartesten Alter mitgekommen, die das Schicksal ihrer Eltern teilen und ihr Heim verlassen mußten, um nach strapaziöser Reise hier eine vorübergehende neue Heimat zu finden. Mit großem Interesse sahen unsere seitherigen Gäste aus Spanien wieder der Ankunft der neuen Gäste entgegen den Berichten ihrer Erlebnisse, den Auskünften über Ver­wandte oder gemeinsame Bekannte. Manche Familie wurde durch das grausame Schicksal in dem vom Bolschewismus so schwer heimgesuchten Spanien zerrissen und nun in Deutsch­land wieder zusammengefllhrt. Neben gemeinsamer Freude erfuhr man auch schweres Leid. So wurde von einem Flüchtling berichtet, daß sein Schwager aus dem Auto herausgeholt und ohne weiteres erschossen wurde. Ein an­derer, der direkt aus dem Gefängnis in Madrid kam, klagte über Schrote in seinem Körper, die er durch Schüsse im Ge­fängnis erhielt. Die meisten haben Schweres mitgemacht, teilweise konnten sie, nur notdürftig gekleidet, fliehen, an­deren gingen ihre Habseligkeiten noch unterwegs, aber außerhalb Deutschlands, verloren. Es sind trübe Bilder, die man gestern wieder sah und traurige Berichte, die die Flüchtlinge teilweise gaben. Groß ist bei allen die Sorge um ihre Zukunft, groß bei manchen die Sorge um das unge­wisse Schicksal ihrer Angehörigen, die entweder wegen Krankheit oder aus anderen Gründen nicht flüchten konn­ten. Schmerzlich ist ihnen allen die Verwüstung des schönen spanischen Landes, in das alle trotz der guten Fürsorge in Deutschland gerne wieder in Bälde zurllckkehren möchten.

Ein UnterhaltungsaLend für unsere Gäste aus Spanien.

Der Herr Reichsstatthalter hatte bei seinem Besuch der hies. Spanien-Deutschen den Wunsch geäußert, unseren Gästen durch gute Filme und sonstige Veranstaltungen zur Kennt­nis und zum Verständnis des neuen Deutschland zu verhel­fen. Dank der Mitarbeit der Gau- und Kreisfilmstelle war es gestern möglich, imGrünen Baum" die FilmeDer Führer" undS A. - Mann Bran d" zu zeigen- Ein­leitend wies Kreisfilmwart Könekamp darauf hin, daß viele der Gäste das Geschehen in Deutschland nicht so nahe berührt habe, weil sie unter einem anderen Volk und in einem anderen Land gewohnt hätten. Es sei aber das, was in Deutschland geschehen sei in den verschiedenen kommu­nistischen Aufständen und im täglichen Kampf des SA.- Mannes auf der Straße und in Versammlungssälen, kein geringerer Kampf gewesen als der Kampf in Spanien heute. Diehiesige. gab als Vorspiel zum Film eine Fotze von Kampfliedern der SA. mit entsprechenden Bildern. So konnte der ganze Abend ein lebhaftes und anschauliches Bild des Kampfes um die Verwirklichung des Dritten Reiches vermitteln und unsere Gäste zeigten sich durch ihren reichen Beifall als recht dankbare Zuhörer.

Eine gemeinsame Wanderung der Ortsgruppe Altensteig des Schwarzwaldvereins und Flüchtlingen aus Spanien wurde am gestrigen Sonntagnachmittvg veranstaltet mit dem Ziel Garrweiler. Es war eine er­freulich große Zahl von Gästen aus Spanien, die sich zur Wanderung eingesunden hatte und genußreich war sowohl die gemeinsame Wanderung als auch der Aufenthalt in Garrweiler selbst. Auf der Wiese des Gasthauses zum Hirsch" wurden gemeinsame Spiele gemacht und im Neben­zimmer desHirsch" brachte die Wandergesellschaft schöne Stunden zu, wobei die Flüchtlinge aus Spanien Gäste des Schwarzwaldvereins waren. In einzelnen Gruppen wurde der Heimweg wieder angetreten, zweifellos alle befriedigt von der schönen Wanderung und von den gemeinsam erleb­ten Stunden. Den herrlichen Schwarzwald zu durchwandern ist uns immer wieder ein Genuß, aber auch den Gästen aus Spanien, die zwar große Strecken nicht lieben, aber sich immer wieder auf ihren Spaziergängen an den schönen Bil­dern des Schwarzwaldes freuen.

Eine freiwillige Sammlung der Flüchtlinge aus Spanien für die Bochumer Opfer. Unsere Gäste aus Spanien, die sicher über keine großen Mittel mehr verfügen, veranstalte­ten unter sich in diesen Tagen eine freiwillige Sammlung, um ihr Mitgefühl für die Opfer des Vergwerkungliicks in Bochum durch die Tat zum Ausdruck zu bringen. Diese frei­willige Sammlung, dessen Ergebnis 84.25 RM. betrug und das an das Ausland-Institut nach Stuttgart weitergegeben wurde, gibt ein rührendes Zeugnis der Volksgemeinschaft, die unsere Flüchtlinge nicht nur in Deutschland erleben dür­fen, sondern selbst erwidern.

Vermißter nach zwanzig Jahren ausgegraben. Wie die

Reichsarchiv-Zweigstelle Stuttgart (Zentralnachweisamtl mitteilt, wurde der seither als vermißt gemeldete Mus­ketier Karl Wilhelm Theurer von hier, geboren am 21. 9. 1896, Sohn des Schneiders Ernst Theurer, der bei der 1. Kompagnie des Infanterie-Regiments 126 im Felde stand und seit 5. November 1916 als vermißt gemel­det war, bei Sailly-Saillisel, Departement Somme, 100 w nördlich des Eintritts in den Gemein-defriedhof ausgegra­ben und laut Ambettungsprotokoll Nr. 47 309 Sektion Amiens am 15. 2. 1936 auf dem deutschen Soldatenfriedhof Montdidier, Departement Somme, im Einzelgrab beigesetzt. Die miteingesandte Erkennungsmarke des Gefallenen war zwar oxidiert aber noch recht gut lesbar.