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UMsaales Nachrichten- und AnZeigenblaLt für die OberamLsbezirLs Nagold, Salw, Freudenstadt und Neuenbürg

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Nummer 83 j A l t e n s t e i g, Montag, deu 16. März 1938 j S».J«tzr,«»D

VlkeMaiS zum Mbr« mit zu DkMWmt

M Sauvtstadt der Bemguvg W-ist dem Meer

München, 15. März. Die gewaltige Kundgebung, mir der der » Traditionsgau München-Oberbayern in der Hauptstadt der Be­wegung den Wahlkampf am Samstagabend einleitete, wird für alle Zeilen in der Geschichte des Gaues und leiner Hauptstad! als das denkwürdigste Ereignis eingetragen sein, das die an machtvolle Kundgebungen und einprägsame Feiern des Gaues und der ganzen Nation wahrlich nicht arme Hauptstadt der Bewegung je gesehen hat

Schon in den Nachmittagsstunden standen nicht nur die Stra­ßen der Innenstadt vollkommen im Zeichen des großen Tages, auch auf allen Einfallstraßen rückten unabsehbare Krastwagen- abteilungen mit mehr als 30 000 Volksgenossen aus allen Krei­sen des Traditionsgaues an, während 45 Sonderzüge im Laufe des Nachmittags auf allen Bahnhöfen weitere 45 000 Teilneh­mer der Kundgebung herangebracht hatten. In allen Stadttei­len sammelten sich die Formationen der Partei und ihre Glie­derungen. Mit den nationalsozialistischen Kampfliedern auf den Lippen, begleitet von den Marschweisen aller Musikkorps des Traditionsgaues, strebten endlose Marschkolonnen dem Ziele des Abends, der Theresienwiese und dem Ausftellungsgelände zu, alle geleitet von einem Willen, alle geeint m einem einzigen Bekenntnis, dem Bekenntnis zum Führer und damit zu Deutschland

Der Aufmarsch

Mit dem Einzug von 15 000 Mädeln des VdM. beginnt der Aufmarsch der 2000 000 auf der Theresienwiese; ihnen fol­gen die Ehrenstürme der SA., SS., des NSKK. und des Ar­beitsdienstes mit Fahnen und Standarten, die vor der Halle 1 der Ausstellung, in der der Führer sprechen wird, aufmarschie­ren. Mit klingendem Spiel des Eaumusikzuges naht die Gau­bereitschaft, der die Fahnen der 90 Ortsgruppen des Kreises München und die Fahnenabordnungen der HI. folgen. Ein be­sonders eindrucksvolles Bild bietet sich, als die Belegschaften der Oberbayerischen Bergwerke in ihrer kleidsamen Knappen- tracht mit brennenden Grubenlampen heranziehen.

Plötzlich flammen Scheinwerfer auf und tauchen das ganze Gelände in gleißendes Licht. Nun erst kann man einen Ein­druck von der mustergültigen Organisation gewinnen, mit der die Riesenkundgebung vorbereitet ist, um den Aufmarsch der 200 000 in kürzester Zeit und reibungslos abwickeln zu können. Der riesige Halbkreis der Theresienwiese ist in zwei große Fel­der geteilt, deren Mitte die geschlossenen Formationen einneh­men. Das weite Rund der Umgebung des Aufmarschgeländes nimmt die Bevölkerung ein, die in immer größeren Massen hcr- anströmt, während sich von beiden Seiten der Wiese der Auf­marsch der Formationen in Marschsäulen von je 2500 Mann vollzieht. Bald gleicht das Gelände einem unübersehbaren Meer von Menschen, die dem Augenblick entgegenharren, der ihnen das Ereignis dieses Tages sein wird: der Ankunft des Füh­rers.

Kürz nach 20 Uhr ist der Aufmarsch der Massen beendet. Die Pylonen am Eingang zum Ausstellungsgelände flammen auf, und bald darauf trifft Gauleiter Staatsminister AdolfWag- ner ein.

Gegen 21 Uhr erlöschen die Scheinwerfer und Lichter des Fest­platzes, der nun vollständig im Dunkel gehüllt liegt. Der rot­glühende Gürtel der Feuer rings um das Aufmarschgelände und auf den Ausstellungshöhen leuchtet auf. Signalraketen steigen von dem Standbild der Bavaria auf zum Sternenhimmel empor. Sie künden das Nahen des Führers an Aus der Ferne hört man schon Heilrufe.

Die Ankunft des Führers

Der Führer fährt, im Wagen stehend, durch die breite Gaffe der Formationen. Die brausenden Heilrufe der 200 000 begleiten ihn bis vor das Portal des Ausstellungsgeländes. Auf der The- resienwiese draußen leuchten die Scheinwerfer wieder auf und werfen ihre Strahlen auf das unübersehbare Menschengewoge zu Füßen der Bavaria.

Wenige Minuten vor 20.30 Uhr eröffnet stellvertretender Gauleiter Nippold die Kundgebung. Dann spricht, stür­misch begrüßt, der Gauleiter des Traditionsgaues, Staatsmini­ster Adolf Wagner. Er gibt ein erschütterndes Bild des deut­schen Zusammenbruches nach dem Weltkrieg und verteidigt un­ter der sich immer wiederholende» Zustimmung der Masse» das geschichtliche Recht Deutschlands auf Wiederherstellung feiner Ehre und Freiheit. Am Schluß feiner eindrucksvollen Ausfüh­rungen erbittet er sich von den Massen unter deren stürmischer Zustimmung die Ermächtigung. Adolf Hitler zu sagen, daß die hier versammelten deutschen Männer und Frauen in ihm den Wiederhersteller der deutschen Gleichberechtigung und vor allem ihn auch als den Rufer im Streite gegen die Weltpest des Bol­schewismus und damit auch sen wahrhaftesten Verteidiger der europäischen Kultur und des europäischen und damit des Welt­friedens überhaupt ansehen Die stier Versammelten deutsche» 'Männer und Frauen bringen dem Führer ihr ganzes Herz, ihren »«bändigen Glauben und ihre ewige Treue entgegen und bitten den Allmächtigen, daß er ihm die Kraft geben möge, damit er seine Sendnna erfülle, den Gedanken des Friedens zn

verwirklichen. Bei diesen Worten brachen die Versam­melten in einen wahren Jubelsturm aus, der überwältigend und herzerschütternd beweist, wie sehr der Gauleiter ihnen aus der Seele gesprochen hat.

Der Vadenweiler Marsch braust aus und unter einem wahren Orkan von Heilrusen and des Jubels betritt, ^ tttet von Gau­leiter Adolf Wagner und dem stellvertretenden Gauleiter Nip­pold, der Führer durch das Ehrenspalier der SS. die Halle und nimmt mit seiner Begleitung, dem Stellvertreter des Führers. Reichsminister Rudolf Heß, Reichsführer SS. Himmler, Reichs- presseches Dr. Dietrich, Obergruppe.lführer Brückner, Reichsstatt­halter General von Epp, Botschafter von Ribbentrop und Bri­gadeführer Schaub aus der Tribüne Platz.

Gauleiter Wagner verliest nun, begleitet von tosendem Bei­fall der Massen, das Treuegelöbnis. Dann nimmt der Führer das Wort.

Der Führer spricht

Der Führer schilderte einleitend, warum er dreimal bisher das deutsche Volk gebeten habe, öffentlich Bekenntnis zur Füh­rung des Reiches abzulegen und warum er auch diesmal das deutsche Volk bitte, ihm sein Vertrauen auszusprechen, damit er weiter sein mutiger und treuer Kämpfer sein könne.

Der Führer führte dann die Zeit vor Augen, die er bei der Machtübernahme vorsand, eine Zeit, in der ein Gebiet allein von der Größe des Landes Thüringen zur Zwangsversteigerung stand, eine Zeit, in der aus einem Volk von gelernten Arbei­tern ein Volk von Gelegenheitsarbeitern zu werden drohte, eine Zeit, in der niemals ein einzelner verantwortlich sein wollte. Er zeigte «nter rauschendein Beifall, wie unter dem National­sozialismus jeder Amtsträger geradestehen mutz für sein Han­deln und sich nicht Hinte: Ausschüsse verschanzen kann.

Mit geradezu stürmischer Heiterkeit folgte die Versammlung, als der Führer die Lächerlichkeit der Parteien- und Parteichen- Wirtschaft schildert, deren Gestrüpp ausgerotte: werden mußte, damit endlich wieder Luft und Sonne zum deutschen Lebens­baum kommen konnte. Und dann zeichnete er der gespannt lau­schenden Versammlung die fortschreitende Besserung der Ver­hältnisse in Deutschland, um anschließend in ähnlicher Weise wie in Karlsruhe den außenpolitischen Standpunkt des deut­schen Volkes in einprägsamer Weise darzulegen. Er erklärte un­ter tosendem Beifall, dem deutschen Volke wieder die Achtung der Welt erkämpfen zu wollen. Deutschland habe in den letzten drei Jahren eine Zeit erlebt, deren es sich nicht zu schämen brau­che. Er und seine Getreuen handelten immer aus dem Gefühl: Du trägst die Ehre der deutschen Nation aufdei- ncn Schultern. (Freudige Zustimmung folgte diesem Be­kenntnis zur Verantwortung.)

Der Führer schilderte dann seinen immerwährenden Kampf für die Freiheit seines Volkes und für dessen Gleichberechti­gung. Er habe nur den einen Wunsch, in der Geschichte des deut­schen Volkes in Ehren genannt zu werden. Wieder kannte die Begeisterung der Massen keine Grenzen. Aufrichtig und ehrlich wolle er sich bemühen, die Voraussetzungen für den Frieden in der Welt zu schaffen. Noch einmal erinnerte Adolf Hitler an die bittere Schmach des Versailler Vertrages.Noch nie", so

London. 15. März. Die erste Sitzung der Tagung des Völker­bundsrates wurde vom Ratspräfideuten eröffnet mit den Wor­ten des Dankes an den König für die Bereitstellung des Pala­stes. Zur Tagesordnung übergehend verlas der Ratspräsident die Telegramme der französischen und der belgischen Regierung, worin der Rat mit der durch das deutsche Memorandum vom 2. März geschaffene Lage befaßt wird. Ausgabe des Rates sei es nun, diese Mitteilungen zu prüfen

Außenmintfter Eden

begrüßte im Namen seiner Regierung den Rat und sprach von der Bedeutung der gegenwärtigen Tagung, die in einer feier­liche« Stunde zusammentrete und von deren Entscheidung die Zukunft abhänge. England teile die Besorgnisse Frankreichs und Belgiens. Er wolle im Augenblick nur sagen, daß ein unbestreit­barer Bruch des Vertrages von Versailles und des Locarno­paktes erfolgt sei. Sache des Rates werde es sein, eine Lö­sung zu finden. Die anderen Locarnomächte könnten auf die volle Mitarbeit der britischen Regierung zur Festigung des Friedens auf solider Grundlage rechnen

Hierauf legte

Außeittniuister Flandi«

ausführlich den Standpunkt der französischen Regierung dar. Deutschland habe de» Locarnovertrag für hinfällig erklärt und «m selb«» Taae Trnvoen in die entmilitarisierte ilone enciandl

ries er aus,hat das deutsche Volk Unterdrückung ertragen" (Minutenlanger Beifall zeigt, daß der Führer allen aus der Seele gesprochen.)

2m weiteren Verlaus wies der Führer auf sernen jüngsten einzigartigen Friedensvorschlag an die Welt hin. Die Zusti m- mung des Volkes sei das einzige, was für ihn maßgebend sei, damit er weiter kämpfen könne für die Freiheit, die deutsche Gleichberechtigung und den Frieden. Das deutsche Volk soll nun entscheiden.Ist Deutschland in diesen drei Jabren nicht stärker und reicher, gesünder und freier geworden?" (Hier wollten die Heilruse aus den Führer und die brausende Zustim­mung kein Ende mehr nehmen. Die Menge hatte schon jetzt ihre Antwort dem Führer gegeben.)

Unter neuen jubelnden Kundgebungen verließ der Führer die begeisterten Masten. Damit hatte die Kundgebung ihr Ende ge­funden.

Der Ausklang von München

Während der zweiten Hälfte der Führerrede beginnt das Bild des Festplatzes sich auf eine fantistische, in München noch nie gesehene Weise zu verwandeln Einzelne Lichtpünktchen erst be­ginnen wie Glühwürmchen aufzuleuchren. Kleine Feuerherde werden daraus, die sich dann wie bet einem Steppenbrand rasch weiterfresten, bis die ganze Theresienwiese ein einziges Flam­menmeer ist. Schwelende Rauchwolken ziehen darüber hin, das Licht der Scheinwerfer wird völlig wirkungslos. Glutrot färbt sich der Himmel, in der Tat ein Schauspiel von unvorstellbarer Eigenart.

Als der Führer nach Beendigung seiner Rede durch alle Aus­stellungshallen gegangen und überall von Zehntausenden mit stürmischem Jubel begrüßt worden war, nun auf den von Schein­werfern hell erleuchieten Vorplatz hinaustrat, da bot sich ihm und seinen Begleitern von dieser Anhöhe aus ein fantastisches, wohl noch nie gesehenes Bild. Die Hunderttausende auf der The- resienwieje schwenkten ihre Fackeln, deren Feuerkörper sich zu ei­nem wogenden Aehrenfeld vereinigten.

Auf dem Podium am Hang der Theresienwiese grüßte der Führer die Menge mir erhobener Rechten und brausende Heil­rufe erwiderten seinen Gruß. Gauleite: Wagner brachte ein dreifaches Sieg Heil aus den Führer aus, das ein oielhundert- taufendstimmiges Echo fand und immer wieder von neuem auf­klang. Die Begeisterung der Masten erreichte ihren Höhepunkt, als dann der Führer langsam in einer breiten Gaste mitten durch die 200 000 Fackelträger hindurchfuhr.

Der Fackelzug der 289 KM

Einen würdigen Abschluß der großen Kundgebung für dev Führer bildete der große Fackelzug der sich gegen 23.30 Uhr von der Theresienwiese her nach der Stadt zu entwickelte. Er war in fünf riesigen Säulen eingeteilt, die ihren Weg unter dem klin­genden Spiel der Musikzüge, unter Trommelklang und Marsch­liedern durch die Straßen der Stadt sich bahnten.

Das war der Abschied von dem erhebenden Tag. an dem di« Hauptstadt der Bewegung dem Führer, 'hrem Führer, ihr un­verbrüchliches Treuegelöbnis für die Zukunft ablegte. Noch i> der ?iacht sind dann die Sonderzüge mit den Zehntausenden vo« auswärtigen Volksgenosten nach allen Richtungen des Tradv tionsgaues wieder abgefahren.

Die Eindrücke dieses Abends werden sich in dem Boiksurteii vom 29. März ausdrücken. das lauten wird: Das ganze deutsch« Volk wie ein Mann hinter dem Führer Adolf Hitler!

und zwar nicht, was zunächst erklärt worden sei, einige >ymbou- sche Abteilungen, sondern selbst nach amtlicher deutscher Mittei­lung mindestens 30 000 Mann. Wenn sich Frankreich an den Völkerbundsrat gewandt habe, so habe es einer Pflicht entspro­chen. Frankreich hätte das Recht gehabt, sofort von sich aus ein­schneidende Maßnahmen zu treffen. Frankreich habe sich an den Rai gewandt in dem Vertrauen, daß die Bürgfchastspflicht, die sich aus dieser Feststellung ergebe, erfüllt werde. Frankreich sei bereit, fein Material und feine moralischen Hilfsmittel für eine Lösung zur Verfügung z» stellen.

Die von Deutschland vorgebrachren Gründe, jo führte Flan­di» i» ei«zelue» aus, feie» Borwände (!). Die französische Regierung fei bereit, durch den Haager Gerichtshof prü­fen zn lasten, ob der Locaruovertrag mit dem franzöflsch-jowjet- russische» Pakt vereinbar sei. Jedenfalls bezeichne der Friedens­vertrag eine Verletzung der Entmilitarifierungsbestimmungen als eine feindjelige Handlung. Durch den Locaruovertrag sei ebenfalls einemassive Verletzung" der entmilitarisierten Zone auf die gleiche Stufe gestellt wie ein Angriff auf französisches Staatsgebiet. Das Interesse des allgemeinen Friedens, der Be­stand des Völkerbundes und der Grundsatz der kollektiven Si­cherheit erforderten, daß die von Deutschland betriebene Politik der vollendeten Tatsache nicht zu einem internattonalen Grund­satz erhoben werde. Ich fordere den Völkerbundsrat auf, jo schloß Flandin, Zeuge des Bruches der Artikel 43 des Versailler Ver­trages durch Deutschland z» sein. Den Generalsekretär des MI-

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