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Nr. 259

ten wegen fortgesetzten Devisenverbrechens insgesamt zwöts Jahre Zuchthaus, zehn Jahre Ehrverlust und 7SÜ OVO RM Geld­strafe. Bei Begründung des Strafantrages führte der Staats­anwalt aus, datz dieser Prozeß einen solchen Tiefstand unmora­lischer und asozialer Gesinnung zutagegefördert habe, wie das bisher in anderen ähnlichen Verfahren noch nicht habe festge- stellt werden können. Wenn man überhaupt einen Vergleich mit Vorgängen ziehen wolle, die in ähnlicher Weise das Allgemein­interesse beanspruchen, und das Volkswohl berühren, so könne man allenfalls den Dolchstoß des Marxismus im Kriege zu die­sen klösterlichen Devisenschiebungen in Parallele stellen. Von ei­ner katholischen Ordensschwester blieb bei der Angeklagten nichts Lbrig, als die äußere Ordenskleidung, die sie trage. Mit reli­giösen Dingen habe sie sich maßgeblich nicht beschäftigt, sie sei vielmehr die geschäftliche Leiterin eines der reichsten deutschen Klöster. Nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme habe sie min- densts 338 WO RM. an Geldern ihres eigenen Klosters sowie weitere 200 000 RM. für andere Klöster nach Holland ver­schoben und dadurch dem Deutschen Reich einen Schaden von nahezu einer Million RM. verursacht.

Paderborner Ordensschwestern wegen Devisenschiebungen vor Gericht

Berlin, 4. Nov. Vor dem Berliner Sondergericht begann am Montag ein neuer Devisenprozeß. bei dem es um die Devisenschiebungen bei derGenossenschaft der Schwestern der christlichen Liebe" in Paderborn geht. Die Hauptangeklagren: die Eeneraloberin Gertrud Rickes, ferner die erste Generalassisten­tin des Ordens, 2da Bauer, genannt Schwester Alberta, die Ee- neralverwalterin, Klara Schreiber, genannt Schwester Alfredis, die Oberin der deutschen Ordensprovmz, Agnes Koch, genannt Schwester Eodeharda, die Verwalterin der deutschen Ordens­provinz Elisabeth Starke, genannt Schwester Rupertilla und der langjährige Finanzberater des Ordens Joseph Körner.

Im Mittelpunkt der devisenrechtlichen Verfehlungen stehen wieder Obligationsrückkäufe in Höhe von 75000 hol­ländischen Gulden, durch die die vom Orden rm Jahre 1928 in Holland aufgenommene 250 000 Euldenanleihe unter Ausnutzung des niedrigen Kursstandes von 5060 v. H. zum erheblichen Teil getilgt werden sollte. Weiter wurde nach der Anklage in den Jahren 1932 bis 1934 über Abgaben der außerdeutschen Provinzen unter Verletzung der Devisenbestimmungen verfügt und eine Darlehensschuld getilgt. Auch wurden die Auslands­schulden der deutschen Provinzen nicht angemeldet. Die Ange­klagten Mathias und Maria Nickes sollen jahrelang Devisen bei sich aufbewahrt und gleichfalls der Reichsbank nicht angebo- ten haben. Ein kleinerer Devisenbetrag soll von den Angeklag­ten Jda Bauer, Elisabeth Starke und Joseph Körner zum An­kauf von Obligationen über die Grenze geschmuggelt worden sein. Das Geld floß aus Umwegen der von dem berüchtigten Dr. Hofius geleiteten Universumbank in Amsterdam zu.

Nach den Ermittlungen der Staatsanwaaltschaft ergibt sich «ms den Büchern des Eeneralats in Paderborn, daß Gertrud Nickes in den Jahren 1932 bis 1934 über Forderungen des Ee­neralats in ausländischer Währung gegenüber den ausländischen Provinzen in Höhe von insgesamt 51686 Dollar, 59 289 Lire und 5000 chilenischen Pesos verfügt hat.

Der Angeklagte Matthias Nickes war zur Verhandlung am Montag nicht erschienen, weil die Untersuchung auf seinen Gei­steszustand noch nicht abgeschlossen ist. Das Verfahren gegen ihn mußte daher abgetrennt werden.

Beginn des Stavisky-Prozefses

Paris» 4. Nov. Montag nachmittag begann in Paris der Sta- visky-Prozeß. Das gesamte Aktenmaterial umfaßt 48 Bände von insgesamt-35 000 Seiten, 88 Sachverständigs-nberlchte und wei­tere 37 000 Seiten technische Erläuterungen.

Lange bevor der Verhandlungssaal geöffnet wurde, hatte sich vor dem Gerichtsgebäude eine große Menschenmenge erngefun- den. Nur Inhaber von Sonderkarten wurden jedoch von den

s Polizeiwachen in den für diesen Riesenprozcß viel zu kleinen ! Verhandlungsraum eingelassen. Pressevertreter und Photogra­phen, Rechtsanwälte und Sachverständige erhielten Einlaß. Ei­nen Platz mußten sie sich jedoch erst erkämpfen. Nachdem die lange Reihe der Angeklagten Einzug gehalten, geslogt und um­geben von einem starken Polizeiaufgebot nahm der Präsident, Eerichtsrai Barnaud, mit seinen Geschworenen Platz. Die erste Sitzung bestand im wesentlichen in der Verlesung der Namen der Angeklagten.

Letzte Nachrichten

Entpflichtungen

Berlin, 4. November. Von den amtlichen Verpflichtun­gen sind auf ihren Antrag entbunden worden: der ord. Professor an der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohen­heim Dr. Ernst Jenny. Direktor Schmohl von der Höheren Bauschule in Stuttgart tritt, nachdem er die Altersgrenze erreicht hat, mit Ablauf des Monats Oktober 1935 in den Ruhestand.

Schwere Stürme auf dem Schwarzen Meer

Bukarest, 5. November. Im Schwarzen Meer herrschen seit Tagen verheerende Stürme. Die Schiffahrt ist zum größten Teil unterbunden. Die meisten Dampfer können aus den rumänischen Häfen nicht ausfahren. Besonders kritisch ist die Lage eines türkischen Dampfers, der bis auf den letzten Platz mit türkischen Auswanderern aus Rumä­nien besetzt ist. Da Auswanderer nur für eine bestimmte Zahl von Tagen verpflegt sind, versuchte der Dampfer trotz aller Schwierigkeiten die Reise anzutreten, wurde aber bei den ersten Versuchen gegen die Steinwand der Hasenaus- sahrt geworfen. Nur dank der Geistesgegenwart der Be­satzung konnte ein Unglück vermieden werden. Der Hafen Konstanza ist voll von Fahrzeugen aller Art, die Zuflucht vor dem Sturm gesucht haben. Der rumänische Dampfer Bucuresti" kämpft nach den letzten Nachrichten auf offe­nem Meer gegen den Sturm und kommt mühsam kaum eine Meile stündlich vorwärts. Die Funkstation von Konstanza hat verschiedene unverständliche SOS-Rufe aufgefangen. Der sowjetrussische DampferCicerin", die früherePrin­zessin Eugenie von Oldenburg", ist 18 Kilometer nördlich von Konstanza auf einer Sandbank gestrandet.

Englisches Dementi

London, 4. November. In London wird am Montag amtlich in Abrede gestellt, daß die britische Regierung an Spanien, Griechenland oder Albanien herangetreten sei mit der Bitte, gewisse Häfen benutzen zu dürfen für den Fall einer praktischen Anwendung des Artikels 16 § 3 der Völkerbundssatzung.

Reuter zufolge wird in London die Ansicht vertreten, daß eine derartige Bitte nicht erforderlich sei, da die ge­nannten drei Länder bereits durch die Völkerbundssatzung gebunden seien, im Notfälle die erforderliche Unterstützung zu leisten.

Es bestehe kein Grund für die Annahme, daß sie gege­benenfalls ihre Völkerbundsverpflichtungen nicht erfüllen würden.

Italienische Flottensachverständige in London

London, 4. November. Zwei italienische Flottensach­verständige sind Montagabend in London eingetroffen, um in Besprechungen mit britischen Flottensachverständigen vorbereitende Arbeiten für die zum 2. Dezember nach Lon­don einberufene Flottenkonferenz zu leisten.

Amokläufer in Gdingen Vier Schwerverletzte

Warschau, 4. November. In Edingen wurden durch einen betrunkenen Matrosen vier Fußgänger durch Messer-

Bekanntmachungen der NSDAP.

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NS.-Frauenschast

Die bereits angekündigte Kleidersammlung für das WHAZ findet am Mittwoch, den 6. November statt. Ich bitte die Ein­wohner von Altensteig, evtl. Spenden in der Zeit zwischen

2 -6 Uhr bereit zu halten. Die Frauenschaftsleiterin.

s «Z., ZV., Sei»«., Id«, s

Hitler-Zugend, Standort Altensteig Wir treten Sonntagmorgen Punkt 8 Uhr am Stadtgarten in Uniform zum Kleinkaliberschießen an. Ein wenig Geld ist mit­zubringen. Mittags wird die Prüfung für das Leistungr- Abzeichen im Radfahren abgenommen. Der Standortf.

BdM. in der HZ., Standort Altensteig Wir sind heute abend Punkt 20.00 Uhr im Parteiheim. E» scheinen ist Pflicht. Uniform. Die Eruppenf.

stiche so schwer verletzt, daß sie in hoffnungslosem Zustande ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Der Amokläu­fer konnte schließlich von der Polizei überwältigt und ge­fesselt werden.

Noch immer Erdstöße in Helena Newyork» 4. November. Das Erdbeben, das jetzt seit Wochen den nordamerikanischen Staat Montana heimsucht, hält noch immer an. In Helena, das bereits schwer unter der Katastrophe zu leiden hatte, machte sich im Laufe des Montagmorgen wiederum ein schwerer Erdstoß bemerkbar. Den größten Teil der Bevölkerung ergriff eine derartige Panikstimmung, daß eine Auswanderung aus der Stadt begann.

Gericht auf eigene Faust Neuer Fall amerikanischer Lynchjustiz

Newyork» 4. November. Aus den Südstaaten wird ein neuer Fall amerikanischer Lynchjustiz gemeldet, der sich auf der Landstraße in der Nähe der Ortschaft White Bluff in Tennessee ereignet hat. Der 35jährige Neger Vaxter-Bell war hier unter der Beschuldigung, eine weiße Frau belei­digt und geschlagen zu haben, verhaftet und von zwei Polizisten in einen Kraftwagen gebracht worden. Die Polizisten wollten den Neger in das Gefängnis bringen. Jedoch mitten auf der Landstraße wurde der Wagen von einer Gruppe weißer Männer angehalten und die Poli­zisten entwaffnet. Die Männer, die sich dem Kraftwagen entgegengestellt haben, fuhren mit dem Neger in rasendem Tempo davon, hielten in der Nähe eines Gehölzes an und schossen Vaxter-Bell über den Haufen. Die Leiche des Negers, von Kugeln förmlich durchlöchert, wurde dann in einen Graben geworfen.

Gestorben

Schietingen: Siegfried Gutekunst, Bauer, 68 Z. a. Freudenstadt: Mina Bruder geb. Bernhardt. Wittlensweiler: Christine Mohrlok geb. Wurster, 74 Jahre alt.

Wetter für Mittwoch

Bei leicht ansteigender Temperatur und südlichen bis südwest­lichen Winden sind für Mittwoch wechselnde Bewölkung im nördl. Württemberg, zum Teil auch Niederschläge zu erwarten.

Druck und Verlag: W. Rieker'sche Buchdruckerei in Altensteig. Hauptschriftltg.: Ludwig Lank. Anzeigenltg.: Gustav Wohnlich, all« in Altensteig. D.-L.: IX. 35: 2100. Zzt. Preis!. 3 gültig.

2 Eßlöffel >40 gs Lutter, 2 Eßlöffel 140 gl Mehl, ><r Titer Wasser oder Kvchbrühe, 1 Teelöffel Maggi's Würze, 1 Prise Zucker, 3 Eßlöffel Senf, Essig und Salz nach Geschmack.

Die Lutter zergehen lassen, das Mehl darin hellgelb schwitzen, mit dem Wasser oder der Kochbrühe aufsüllen und unter. ständigem Rühren gut durch­kochen. Den Sens mit dem Essig und einer Prise Zucker darunter quirlen, die Soße vom Feuer nehmen und nach Salz sowie Maggi's Würze abschmecken.

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vauksagullg.

?ür die uns in so groLem lVlaLe erwiesene l^iede und Teilnahme, die wir beim Heim­gang unserer lieben Butter

geb. Nenüler

erkskren clurkten, sowie kür clen erbebenden Oessng des lliederkrsnres u. die Legleitung der Altersgenossen sagen herrlichen Dank

Paul und Hedwig 8ctisupp mil Angehörigen.

Altensteig, den 4. Novbr. 1935.

vmcksasung

?ür die so raklreichen Leweise inniger Teilnahme an dem I-Iinsckeiden unserer lieben h/lutier

«

geb. 8cbuler, lVlaurermeisters Mtwe

sagen tiekgeküklten, herrlichen Dank

die trauernden Hinterbliebenen.

Altensteig, den 5. I4c»v. 1935.

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