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Aegypten für olle Fülle gerüstet

Kairo, 14. Okr. Die Spannung in Aegypten ist nach Eröff­nung der Feindseligkeiten in Abessinien weiter gewachsen. Der ägyptische Ausschutz zur Hilfeleistung für Abessinien ist mit einem Aufruf hervorgetreten, der von der Pflicht spricht, dem Nachbarnin seinem Verzweiflungskampf" zu helfen. Der Aufruf Weist bezeichnenderweise auf die Tatsache hin, dah die Abessi­nier vor tausend Jahren muselmanischen Emigranten geholfen hätten, er wendet sich also bewutzt an Las Dankbarkeitsgefühl her muselmanischen Bevölkerung Aegyptens. Der Aufruf ist vom Prinzen Omar Tussun unterzeichnet. Prinz Omar Tussun besitzt großes Ansehen in Aegypten und in anderen arabischen Ländern. Er gilt als aktiver Verfechter panarabischer und panislamischer Ideen. Seine Namensunterschrist gibt dem Aufruf einen be­sonderen Wert.

Die kriegerischenVorbereitungeninAegypten nehmen ihren Fortgang. Besprechungen zwischen der ägyptischen Regierung und den britischen Amtsstellen häufen sich. Der Ober- kommissar ist dauernd zwischen Kairo und Alexandrien unter­wegs. Allein diese Tatsache wird in hiesigen politischen Kreisen als genügender Beweis dafür angesehen, Latz ernsthafte Pläne kn Vorbereitung seien und schwerwiegende Entscheidungen bevor- stünden. Nach Zeitungsmeldungen sollen die englischen Wünsche sto weit gehen, datz sie alle im Kriegsfälle wichtigen Einrichtun­gen Aegyptens überantwortet haben wollen, also Heer, Eisen­bahnen. Häfen usw. Durch den Suezkanal sind bisher nach verschiedenen Schätzungen 270 000 bis 300 ÜÜÜ Jtalie- nerbeförüert worden. Die Truppentransporte nehmen auch jetzt noch ihren Fortgang.

In maßgebenden Kreisen beurteilt man die Lag» heute so, datz eine englisch-italienische Auseinandersetzung schwer zu ver­meiden ist. Nach den hier verbreiteten Vermutungen werden aber die Feindseligkeiten nicht jetzt beginnen, sondern erst durch immer stärker werdenden britischen Druck hervorgerufen werden. Inzwischen rüstet man hier mit aller Kraft, um zu gegebener Zeit bereit und auf alles gefaßt zu sein Die täglichen britischen Manöver verschlingen, wie hier betont wird, eine solche Summe von Geld, datz sie ohne bestimmte Absichten für später kaum zu rechtfertigen wären. Ein kurzer Besuch im Fliegerlager von Abukir bei Alexandrien zeigte tatsächlich auch etwa 60 Kriegs­maschinen verschiedener Art auf dem Flugplatz. Ferner war ein dauerndes Kommen und Gehen aus der Luft und in die LufI M beobachten. In der Bucht von Abukir lägen zehn große, schwere Wasserflugzeuge.

Die ganze Bevölkerung befindet sich in starker Erregung, Vielfach werden Angstkäufe getätigt, da man aus Erfahrung aus dem Weltkrieg weiß, datz im Kriegsfälle manche Waren, wie beispielsweise Petroleum, außerordentlich knapp werden. So tätigt die Eisenbahn Vorausbestellungen an Kohlen.

Weitzcnfels. 14. Okr. In Weitzensels fand am Sonntag in Geaenwart des preußischen Ministerpräsidenten General de:

Geling die Weihe der Kampfbahn statt, die >en Namen des Ministerpräsidenten Hermann Göring trägt. Im Rathaus fand zunächst die Ueberreichung des Ehrenbürgerbriefes an Len Ministerpräsidenten statt. In seiner Ansprache auf die Ansprache des Oberbürgermeisters Zeitler sagte Ministerpräsident Göring, datz er die ihm erwiesene Ehrung auch auf seinen ver­storbenen Bruder beziehe, der in Weitzenfels als Polizeimajor in treuer Pflichterfüllung gegen die rote Gefahr gekämpft und auch im fernen Ostafrika das Vaterland verteidigt habe. Der Ministerpräsident trug sich in das Goldene Buch der Stadt ein und begab sich hierauf zur Einweihung der Kampfbahn. Dort hielt er eine Rede, in der er u. a. sagte:

Noch vor wenigen Jahren wurde die Weltpolitik ohne Deutsch­land, aber auf dem Rücken des deutschen Volkes gemacht. Jetzt ist Deutschland ein Reich der Kraft, und das Volk steht herrlich da in seiner Geschlossenheit und und kraftvoll in seinem Wollen, stark in der Behauptung seiner Gemeinschaft. Em neues Volksheer, in dem sich die Kraft der Nation zu- sammenballt, schirmt und schützt das Land. Wieder erleben wir eine heroische Auffassung, weil die Eefogschaft immer so ist wie die Führung. Wenn an der Spitze ein Adolf Hitler steht, dann mutz das Volk, die Gefolgschaft, treu und tapfer sein. (Ju­belnde, begeisterte Zustimmung.) Das deutsche Volk ist immer tapfer gewesen. Not und Elend aber brachten es zur Verzweif­lung, weil die Führung schwach und feige versagte. Wenn man dies alles erlebt, dann vermag man erst zu ermessen, welch eine riesenhafte Verantwortung auf der Führung, auf unseren Schultern lastet. Wir sind dem Staat, der Bewegung und damit dem Volk restlos verfallen. Was bedeuten die kleinen, alltäg­lichen Sorgen, die Nöte, gegen die riesenhafte Sorge, gegen die Seelen- und Herzensnot. die auf der Führung lasten. Die na­tionalsozialistische Regierung sieht nur das eine große Ziel vor Augen: das deutsche Volk frei und glücklich zu machen. Weil der Führer wacht, ist das neue Reich entstanden. Mögen uns auch manche hasten: Zu allen Zeiten ist der Böse des Guten Hasser, und der Hatz des Bösen beweist uns. daß wir auf dem richtigen Wege sind. Was bedeuten gegen die gewaltigen Leistungen des Nationalsozialismus die hier und da auftretenden Sorgen des Alltags. Selbst in England, dem Land, das über die größten Rohstoffquellen der Welt verfügt, sind vorübergehend die Feite knapp geworden, denn auch in diesem Lande gibt es ängstliche Hausfrauen, di« Hamstern. Wir dürfen getrost in die Zukunft sehen. Ministerpräsident Göring schloß seine immer wieder von stürmischen Zustimmungskundgebungen unterbrochene Rede mit einem leidenschaftlichen Bekenntnis zum Führer. Vor uns steht der Führer, folgt Ihm, und Deutschland geht in Herrlichkeit und Pracht der Zukunft entgegen. Adolf Hitler Sieg-Heil.

Bergarbeiter streiken in 1600 Meter Tiefe

London, 14. Okt. 2n dem Bergwerk Nine Point in Südwales hat die Weigerung der Bergwerksleitung, 88 nicht gewerkschaft­lich organisierte Bergleute zu entlasten, zu einem Proteststreik der organisierten Bergleute geführt. Seit Samstag sind über 30 Bergleute nicht mehr ausgefahren. Sie wollen das Bergwerk nicht eher verlosten, bis ihre Forderungen bewilligt sind. Die Bergwerksleitung wiederum will erst dann weiter verhandeln, wenn die Streikenden die Grube verlaßen haben. Die Streiken­den erhielten am Sonntag nachmittag von ihren Frauen Nah­rungsmittel an den Schacht gebracht. Sie befinden sich in 1600 Meter tiefen Stollen. Am Erubenausgang sind Polizeikräfte zusammengezogen worden.

Nr. 241

Stabschef Lutze bei der saarländischen SA.

Saarbrücken. 14. Okt. Die saarländische SA. erlebte am Sonn­tag anläßlich des Besuchs des Stabschefs Lutze einen großen Tag. Auf dem im Flaggenschmuck prangenden großen AufmarschfelL in Saarbrücken standen vormittags in großem Viereck angetreten drei Standarten des Saarlandes. Stabschef Lutze hielt eine An­sprache, dann wurden die 16 000 SA.-Männer vereidigt. In einem kurzen Schlußwort wies Stabschef Lutze auf das Opfer der für die Bewegung Gefallenen hin, ein leuchtendes Beispiel der Pflichterfüllung. Ein dreifaches Sieg-Heil auf den Führer beschloß die Feier. Danach begab sich der Stabschef zum Saar­brücker Rathaus. Hier überreichte ihm der Oberbürgermeister als Ehrengabe der Stadt eine Grubenlampe. Der Stabschef trug sich sodann in das Goldene Buch ein. Anschließend legte er am Ehrenmal und im Ehrental Kränze nieder. In den Mittags­stunden fand der Vorbeimarsch der 16 000 SA.-Kameraden vor dem Stabschef statt. Daraus begab sich Lutze nach Homburg, wo 5000 SA.-Männer feierlich vereidigt wurden. Nach der Rück­kehr des Stabschefs fand ein großer Fackelzug der SA. mit Zapfenstreich statt.

Amtliches Ergebnis der Memelwahlen

Memel, 14. Okt. Im Memeler Amtsblatt wird am Montag ein Beschluß der Wahlkreiskommission vom 12. Oktober mit der Bekanntgabe der endgültig festgestellten Abgeordneten des künf­tigen Landtages veröffentlicht.

Darnach entfallen nun auch nach der amtlichen Feststelluno

24 Abgeordnete auf die Einheitsliste und 5 auf die litauischen Listen.

Wie festgestellt wurde, sind insgesamt 1 962 061 gültige Stim­men abgegeben worden. Davon entfallen aus die Einheitsliste 1 592 604 Stimmen und auf die sechs litauischen Listen zusammen 369 457 Stimmen. 81,17 v. H. der Wähler stimmten also für die Einheitsliste.

Mit dieser Bekanntgabe im Memeler Amtsblatt gilt die Wahl zum Landtag als abgeschlossen. Nunmehr läuft vom Tage Ser Veröffentlichung eine fünftägige Einspruchsfrist gegen die Rechr- mätzigkeit der Wahl. Der oberste Gerichtshof mutz gegebenenfalls über Einsprüche im Laufe von zehn Tagen entscheiden.

Deutsch-lettische Wirtschastsverhandlungeu

Riga, 14. Okt. Am Dienstag beginnen in Riga deutsch-lettische Verhandlungen über eine Vertiefung und Erweiterung des gegenseitigen Warenverkehrs. Die deutsche Abordnung wird von Botschaftsrat Hemmen (Auswärtiges Amt) geführt und besteht aus den Ministerialräten Forkel vom Reichs- und preußischen Wirtschaftsministerium, Schefhold vom Reichs- und preußischen Ernährungsministerium und Oberregierungsrar Scherer vom Reichsfinanzministerium.

Wir sind im größten Feldzug der Weltgeschichte begriffen: wir erobern unser deutsches Volk!" rief der Führer. Wer wollte bei diesem schönsten Eroberungszug abseits stehen?

Lutherischer Weltkonveut in Baris

Paris, 14. Okt. Der dritte lutherische Weltkonvent, der als Gast der Lutherischen Kirche Frankreichs vom 13. bis 20. Oktober in Paris tagt, ist am Sonntag eröffnet worden. Insgesamt find 24 Staaten beteiligt. Deutschland ist bei dieser Tagung Lurch mehrere Abgesandte vertreten. Am Sonntag fand in der Kirche vom Heiligen Johannes ein gemeinsamer Gottesdienst statt. Die Predigt hielt Pastor Voury (Paris). Am Nachmittag wurde in den St. Johannes-Sälen der Konvent durch Professor Morhead (Neuyork) feierlich eröffnet. Vertreter des französischen Luthertums, sowie der Erzbischof Eiden (Schweden) und die Abgesandten Chinas und Indiens überbrachten Grutzworte. Den Eröffnungsvortrag hielt Landesbischof Messer (München) über das Thema:Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt über­wunden bat."

Teuerungswelle in Holland

Amsterdam, 14. Okt. Seit mehreren Wochen machen sich in Holland starke Preissteigerungen für Lebensmit­tel bemerkbar. Vor allem die Fleisch-, Fett- und Speckpreise sind in einer Weise gestiegen, datz sich weiter Kreise der Be­völkerung eine große Beunruhigung und Unzufriedenheit be­mächtigt hat.

In der Stadt Arnheim find z. B. die Fettpreise im Vergleich zum Sommer um rund 100 Prozent gestiegen. In Maastricht hat sich die Stadtverordnetenversammlung eingehend mit diesen Preiserhöhungen hefatzt. Hierbei kam große Entrüstung darüber Mm Ausdruck, daß in einer Zeit, in der von der Regierung eine allgemeine Senkung der Lebenshaltung gepredigt wird, um die holländischen Inlandspreise in Uebereinstimmung mit den nie­drigen Weltmarktpreisen zu bringen, die Bevölkerung für dis wichtigsten Artikel des täglichen Bedarfs, in erster Linie Brot, Fleisch und Fett, stets steigende Aufwendungen zu machen habe. Es wurde auch festgestellt, daß die Steinkohlenpreise in jüngster Zeit um etwa 3 Gulden für 1000 Kilogramm erhöht worden seien. Es wurde schließlich an Len Magistrat das Er­suchen gerichtet, bei der Regierung wegen dieser Vorgänge dring­liche Vorstellungen zu erheben.

In mehreren Verbraucherversammlungen und in Zusammen­künften von Schlächtern und Viehzüchtern wurden schwere Vor­würfe gegen die Krisenpolitik der Regierung erhoben, wobei die Ansicht ausgedrückt wurde, datz die seinerzeit von der Regierung zur Stützung der Landwirtschaft errichteten Krisenzentralen viel zu kostspielig arbeiteten und die staatlichen Ueberwachungsmatz- nahmen die Lebensmittelpreise unnötig verteuerten. Diese Kritik kommt auch in der Presse stark zum Ausdruck.

Auslösung der Freimaurerlogen in der Türkei

Istanbul, 14. Okt. In der Türkei find die dort bestehenden zahlreichen Freimaurerlogen aufgelöst worden. Die Maßnahme wurde am Sonntag in allen Städten des Landes gleichzeitig durchgeführt. Das Varvermögen und das Inventar der Logen wurde zugunsten des Staates beschlagnahmt. Die Beschlagnahme soll jedoch nur etwa 300 000 RM. erbracht haben.

Au- Stadt llO 8M

Altensteig, den 15. Oktober 1935.

Vom Rathaus

Beratung des Bürgermeisters mit den Gemeinderätcn am 10. Oktober 1935

Der Vorsitzende konnte die erfreuliche Mitteilung machen, datz der Plan der Wegverlegung des Finanzamts nicht mehr weiter verfolgt werde. Das Finanzamt bleibt in Alten steig. Herzl. Dank gebührt allen maßgebenden Stel­len, die tiefes Verständnis für unsere Sorgen gezeigt haben, insbesondere auch unserem Kreisleiter Pg. Bätzner, der ge­treu dem nationalsozialistischen GrundsatzJedem das Seine" unsere Sache warm vertrat. Die Verlegung des Finanzamts hätte mit ihren vielen Begleiterscheinungen nach jeder Rich­tung hin für hier einen Verlust bedeutet, der nie mehr aufzu­holen gewesen wäre. Sie wäre aber auch nicht im Einklang gewesen mit dem Bestreben, das Land durch kleinere kulturelle und wirtschaftliche Mittelpunkte zu verbinden und zu fördern.

Anläßlich des Tags des Deutschen Volkstums am 22. September 1935 konnten 125 Altensteiger im Ausland, deren Adressen bekannt geworden sind, mit einem Heimatgruß in Form einer BroschüreAltensteig aus vergangenen Zeiten", in dankenswerter Weise bearbeitet von Bürgermeister i. R. Feld­weg, bedacht werden. Es ist beabsichtigt, auch künftig jedes Jahr Heimatgrütze zu versenden, um Las Zusammengehörigkeits­gefühl und die Volksverbundenheit zu pflegen. Eingegangene Schreiben zeigen, daß die Grütze freundl. Aufnahme gefunden haben. Die geistigen und politischen Auseinandersetzungen in der Welt weisen darauf hin, datz es mehr denn je notwendig ist, der Verbundenheit des ganzen deutschen Volkstums zu gedenken.

Zur Förderung nationalsozialistischen Gedankenguts dient auch die Entschließung, jedem Brautpaar bei der standesamt­lichen Trauung ein F a m i l i e ns t a m mb u ch als Mitgift der Stadtgemeinde zu übergeben. Es soll damit das Interesse für die Familien- und Sippengemeinschaft, die die Grundlage bildet für die Volksgemeinschaft, geweckt werden.

Stadt baumeister Weber wurde die Ortsbaumeister- stclle in Plochingen übertragen. Die Stadtgemeinde verliert in ihm einen treuen, pflichtbewußten und umsichtigen Beamten, dessen ganzes Denken und Handeln nur durch das Interesse der Stadt bestimmt war. Sein Weggang ist sehr zu bedauern. Die Stelle soll wiederbesetzt und alsbald zur Bewerbung ausgeschrie­ben werden.

Die Nagoldverbesserung beim Bahnhof wird nun doch jetzt in Angriff genommen und soll bis nächstes Früh­jahr durchgesührt sein. Im Zusammenhang damit wird eine Teilverlegung der Ortsdurchfahrt vom Anker zur Wilhelms- stratze nötig. Vor kurzer Zeit schien es noch, als ob das Bau­vorhaben aus Mangel an Mitteln auf längere Zeit hinaus­geschoben werden müßte. Die Ausführung erfolgt durch die Stadtgemeinde als Trägerin der Stadt und zwar als Notstands­arbeit mit Grund- und verstärkter Förderung aus Mitteln der werteschassenden Arbeitslosenfürsorge. Der Staatsbeitrag be­trägt 50 Prozent der verbleibenden Baukosten. Von der Reichs­bahnverwaltung, deren ganzes großes Gelände hochwasserfrei wird, ist ebenfalls ein entsprechender Beitrag zu erwarten.

Die wegen der Verbesserung des Arbeitsdienst­lagers mit der Arbeitsgauleitung geführten Verhandlungen sind nun zum Abschluß gekommen. Das Dienstgebäude (früher Elektrizitätswerksscheuer) wird vom Arbeitsdienst geräumt; da­für werden neu erstellt: 1 Verwaltungsbaracke, 1 weitere Mannschaftsbaracke, 1 Fahrradschuppen, 1 Wachhaus und 1 Holz­schuppen, auch werden an den schon bestehenden Baracken noch Verbesserungen vorgenommen, ebenso wird der Platz und die Umzäunung entsprechend hergerichtet. Der Aufwand für die Stadtgemeinde ist auf 11200 Mark berechnet. Zum Ausgleich hiefür ist eine wohlwollende Berücksichtigung der Stadtgemeinde durch Neuregelung der Lagerbetriebskosten (Unterhaltung, Hei­zung usw.) zugesichert.

Wie in den letzten Jahren wird auch aus der Holznutzung 1936 wieder Zierreis abgegeben. Das Angebot der seitheri­gen Abnehmer Keller und Theurer in Simmersfeld findet Ge­nehmigung.

Aufgestellt wird weiter der H o lzh au e r ak kord. Es liegen ihm dieselben Tarifsätze wie im Vorjahr zu Grunde mit einigen Aenderungen zu Gunsten der Holzhauer.

Für verschiedene städt. Wohnungen, die besser instand­gesetzt wurden, oder den Inhaber gewechselt haben, werden die Mieten neu festgesetzt.

Die Besoldungssatzung für die städt. Beamten ist zu ändern. Zu streichen sind die Beamten der früheren Städt. Sparkasse. Förster Klöble und Oberwachtmeister Sättele rücken nach Durchlaufen ihrer bisherigen Gehaltsgruppe in die nächste ihnen gesetzlich vorbehaltene Gruppe vor.

Erworben wird die Mitgliedschaft beimArbeitsdank", dem die Betreuung der in mißlichen Verhältnissen sich befind­lichen ehemaligen Arbeitsdienstfreiwilligen obliegt. Der Bei­trag beträgt entsprechend den Richtlinien des Herrn Innen­ministers, der die Unterstützung warm befürwortet, 25 -A jährl.

Aus der nun vorliegenden Ueberficht über den Fremden­verkehr während des Sommerhalbjahres (1. April bis 30. September) geht hervor, datz der Fremdenverkehr in den letzten zwei Jahren stark sich gehoben hat. Die Zahl der Ueber- nachtungen hat sich gegenüber 1933 mehr als verdoppelt. Ein erfreuliches Anzeichen, das uns Ansporn sein wird> diesem Ge­biet auch weiterhin unsere volle Aufmerksamkeit zu widmen.

Gastspiel des Tegernseer Bauerntheaters. Der gestrigen Aufführung des LustspielsDie L i e be sbe i ch t e" im Saal desGrünen Baum" war ein besonderer Erfolg be- schieden. Schon lange vor Beginn der Vorstellung fanden sich die Besucher überaus zahlreich ein und harrten in freudiger Erregung der Dinge, die da kommen sollten. Pünktlich um die angesetzte Zeit hob sich der Vorhang und das Publikum wurde zunächst mit einigen mit Beifall auf­genommenen Schrammel-Duetts begrüßt. Anschließend be­gann dann das Spiel. In drei Akten rollte die überaus lustige Handlung vor uns ab und die Besucher kamen aus dem Lachen kaum noch heraus. Das ausverkaufte Haus spendete nach jedem Akt und zum Teil bei offener Szene besonders reichen. Applaus. Die Darsteller selbst waren gleichfalls in bester Laune und gut aufeinander eingespielt. Besonders deralte Stiefenhofer", der von Dir. Bartl Ingerl selbst gespielt wurde, gab eine herrliche Charakter­studie und seine fein pointierten Improvisationen, die lei­der bei der Begeisterung der Zuhörer nicht immer restlos zu verstehen waren, schossen den Vogel ab. Aber auch die übrigen Mitspieler leisteten Vorzügliches und mögen sich mit einem Gesamtlob begnügen. Ein besonderes Lob muß aber auch der NS.-GemeinschaftKraft durch Freude" gezollt werden, die durch Vermittlung« dieses Gastspiels den hiesigen Bürgern einen so genußreichen Abend verschaffte.