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Nr. 223

Wie Reuter aus Genf berichtet, bezeichnete yeute em na­mentlich nicht genanntes Mitglied des Fünfer-Ausschusses die Lage als völlig hoffnungslos. Für die völlige Ver­worrenheit der augenblicklichen Lage ist die Tatsache bezeichnend, daß beispielsweise die Londoner Effektenbörse an den meisten Gebieten trotz des allenthalben zur Schau getragenen Pessimis­mus heute ziemlich fest war Britische Regierungskonfol? zogen teilweise scharf an Auch die Aktien der führenden Industrieun­ternehmen wiesen in ihren Notierungen allgemein eine Besse­rung aus. *

Die srsnzöM-eAgttMn Verhandlungen

Paris, 23. Sept. Der Genfer Berichterstatter der Information will berichten können, daß die französisch-englischen Verhand­lungen über die Frage der Sicherheit in Europa ei­nen günstigen Verlauf nähmen. Die englische Antwort auf die französische Anfrage soll sehr entgegenkommend gehalten sein. England soll bereit sein, die VLIkerbundssatzungen zu verstärken und Sühne maß nah men vorzusehen, jedoch hänge alles von der Haltung des Völkerbundes im ita- lienisch-abessinischen Streitfall ab.

AbrWirn reüinrt mit Kriegsausbruch

Addis Abeba, 23. September. Italiens Ableh­nung der von dem Genfer Fünfer-Ausschuß ausgearbeite- ten und von Abessinien bereits im Prinzip angenommenen Vorschläge ist hier mit Bestürzung ausgenommen worden. Trotzdem hier eigentlich ernstlich nicht mehr ge­hofft worden war, datz der Krieg noch vermieden werden könnte, hält man ihn nun für gänzlich unvermeidlich. Füh­rende abessinische Kreise sind bemüht» den Kaiser zur Aus­gabe des bereits vorbereiteten allgemeinen Mobil­machungsbefehls zu gewinnen. Der Kaiser hat sich bisher dieser Forderung widersetzt und dürfte auch weiter­hin die Mobilmachung solange wie möglich hinausschieben» um auch nur den Anschein zu vermeiden, als sei Abessinien der Angreifer.

Kellogg legi sein Amt nieder

Gens, 23. Sept. Das Völkerbundssekretariat veröffentlicht ein Schreiben des amerikanischen Mitgliedes des Ständigen In­ternationalen Gerichtshofes, B. Kellogg, an den Präsidenten des Internationalen Gerichtshofes. Kellogg gibt von seinem Entschluß Kenntnis, von seinem Amt zurückzutre­ten. Er erklärt, die Umstände machten es ihm unmöglich, weiter an den Tagungen des Ständigen Internationalen Gerichtshofes teilzunehmsn. Weiter stellt er sest, daß er dre Bedeutung des Internationalen Gerichtshofes auf dem Erbtet der Regelun- der internationalen Beziehungen iehr geschätzt habe. Es sei sein Wunsch, weiter am Fortschritt der rechtlichen Beilegung inter­nationaler Streitigkeiten mitzuarbeiten, denn diese Art der Re­gelung erscheine ihm im Hinblick auf die Erhaltung des Weltfriedens von größter Bedeutung.

SowjrWoiwge in FraattM

Zwei Sowjetspione in Stratzburg verhaftet

Paris, 23. Sept. Die französische Presse beschäftigt sich >eit einigen Tagen mit der in Straßburg erfolgten Verhaftung einer deutschen Staatsangehörigen und eines Dänen, von denen bald bekannt wurde, daß es sich um Kommunisten handelt. Inzwischen weißJour" bereits zu berichten, daß die beiden Verhafteten wegen Spionage ins Untersuchungsgefängnis ein- geliefert worden sind. Trotz des Schweigens, das man um diese Angelegenheit hülle, so fährt das Blatt fort, sei d.ieser neue Spionagefall außerordentlich schwerwiegend. Man habe zunächst davon gesprochen, daß die Verhafteten nur geringe Summen Geldes bei sich gehabt hätten, in Wirklichkeil habe man bei ihnen jedoch bedeutende Beträge vorgefunden, die dazu bestimmt ge­wesen seien, die Kassen der kommunistischen Partei Frankreichs aufzufüllen, damit diese iüre Propaganda gegen Italien fortsetzen könne. Man habe außerdem bei den beiden Verhafteten Schriftstücke beschlagnahmt, aus denen un­schwer hervorgehe, daß sie für die Sowjets gearbeitet hätten. Diese Schriftstücke, die ihnen von französischen Kommunisten übergeben worden seien, behandelten ausschließlich Fragen der französischen Landesverteidigung. U. a. habe man einen bis in Einzelne ausgearbeiteten Plan aufgefunden, in dem die Taktik der Kommunisten in der franzö­sischen Kriegsindustrie oorgeschrieben wird. Dieses Schriftstück sei von einer derartigen Wichtigkeit, daß sich auch der Minister­rat am Samstag damit beschäftigt habe.

Es sei sogar beschlossen worden, bei einer ausländi­schen Macht (gemeint seien die Sowjets) diplomatische Schrillezu unternehmen. Ueberraschungen seien in die­sem Zusammenhang nicht ausgeschlossen, denn eine genaue Prü­fung der beschlagnahmten Schriftstücke werde wahrscheinlich die Feststellung erlauben, daß man es mit einer Organisation zu tun habe, die in Frankreich alle interessanten Auskünfte sammle und sie dann durch einen Kurier, der mit einem diplomatischen Paß reise, ins Ausland bringe.

»Marscholl der Sowjetunion"

Neue militärische Rangordnung in Sowjetrutzlirnd Moskau, 23 Sept. Die sowjetamtliche Telegraphenagentur verbreitet drei Verordnungen des Hauptvollzugausschusses und des Rates der Volkskommissare, die eine grundsätzliche Neuord­nung der militärischen Rangbezeichnungen in derRoten Ar­beiter- und Bauernarmee", die Schaffung einesGeneralstabes der Roten Armee" und schließlich das Verbot des Tragens mili­tärischer Uniformen für alle Organisationen und sonstigen Sow- jeteinrichtungen bringen.

Die neuen Bezeichnungen lehnen sich weitgehend an Sie Ar­meen per westeuropäischen Länder, insbesondere Frankreichs, an. Während es bisher in der Roten Armee Sowjetrußlands im wesentlichen nur denGenossen Kommandeur" gab. wird das künftige rote Offizierskorps nach einer Rangleiter eingeteilt, die zehn Sprossen hat. Bei der Landarmee und den Luftstreitkräften ist der erste Offiziersrang der Leutnant. Es folgen sodann Ober­leutnant, Kapitänleutnant, Major. Oberst, Brigadekommandeur, Divisionskommandeur, Eorpskommandeur und Armeekomman­deure ersten und zweiten Ranges. Auch für die anderen Trup-

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Frankfurt a.MManWim-Sei-elbrra

Mannheim, 23. Sept. Nach genau zweijähriger Bauzeit ist nunmehr die gesamte Strecke der Reichsautobahn Frankfurt Darm st adt Mannheim Heidelberg fertigze- stellt worden. Unter Führung des Generalinspektors für das deutsche Straßenwesen, Dr. ing. Todt, besichtigten am Montag zahlreiche Persönlichkeiten die neue Strecke. Dr. Todt begrüßte die Gäste in Frankfurt a. M. und führte dabei u. a. aus:

An dieser Stelle hat vor zwei Jahren der Führer den ersten Spatenstich zu der jetzt vollendeten Strecke getan. 7l)0 Arbeit«: waren damals angetreten. Aus ihnen sind später 120 000 ge­worden und heute beschäftigt der große Plan unseres Führe: zusammen mit Sen indirekt am Vau Beteiligten eine Viertel- Million Menschen. Aus dem ersten Spaten ist in diesen zwei Jahren der größte Gerätepark geworden, den je ein Unterneh­men besessen hat. 52 000 Rollbahnwagen und 2500 Lokomotiven stehen heute Zur Verfügung. Beim Vau wurden bis heute rund 130 Millionen Kubikmeter Boden bewegt. Der jetzt fertiggestelltc 100 Kilometer lange Teilabschnitt ist als fertiges Werk sym­bolisch für die Energie und die Entschlußkraft unseres Führers. Wir wissen, daß so wie die ersten 100 Kilometer, auch das ganze Straßennetz fertig werden wird und daß im gleichen Zuge der Wille des Führers beim Ausbau der Reichsautobahnen ebenso wie beim Aufbau unseres ganzen Reiches vollzogen wird. Von der Stelle des ersten Spatenstiches aus grüßen wir den Führer, den Schöpfer der Reichsautobahn, den Schöpfer des neuen Deutschland. Sieg-Heil!"

Anschließend gab der Leiter der obersten Bauleitung Frank­furt a. M Reichsbahndirektor Pllckel, einen kurzen Usberblick über die Daten und Arbeiten der Strecke, die durch schönste Wal­dungen, durch dichten Laubwald und gesegnete Fluren führt. Mit dem seit Ende dieses Jahres dem öffentlichen Verkehr über­gebenen Äutobahnstück FrankfurtDarmstadt sind im Zuge der großen Nord-Süd-Lime mit der Fertigstellung der Strecke Frank­furt-MannheimHeidelberg insgesamt 85 Kilometer Autobahn

vollendet. Im Jahre 1936 wird die Linie an Len beiden Haupt­endpunkten weitergefllhrt, und zwar von Frankfurt nach Bad Nauheim und von Heidelberg nach Bruchsal. Die Strecken Bad Nauheim bis Alsfeld und Bruchsal bis Karlsruhe werden im Jahre 1937 vollendet sein.

Neben kleineren Bauwerken wurden in die neue Strecke dre: große Brücken eingesügt und zwar eine 400 Meter lange Beton- brücke über den Neckar und Neckarkanal, eine Brücke über den Main und über die ausgedehnten Gleisanlagen des Bahnhofs Zriedrichsseld.

An drei Anschlußstellen, nämlich in Darmstadt, bei Viernheim und kurz vor dem Mannheimer Flugplatz ist eine Zu- und Ab­fahrt möglich. Die Teilung der Strecke für den Verkehr nach Hei­delberg und Mannheim stellte an die Planung ganz besondere Aufgaben. Durch Kurven. Unter- und Ueberführungen wird der Verkehr fließend erhalten und für den reibungslosen Fortgang auf der Hauptstrecke Sorge getragen. Die Einfahrt in Mann­heim, die in die 52 Meter breite Rundstraße der Stadt, die Augusta-Anlage, übergeht, ist besonders wirkungsvoll und des­halb von Bedeutung, weil in diesem Falle die Reichsautobahn gradlinig in eine Großstadt einmündet.

Zur Herstellung der Fernstrecke DarmstadlMannheimHei­delberg waren folgende Leistungen erforderlich: 5 Millionen Kubikmeter Erdmassen wurden bewegt. 130 000 Kubikmeter Vau- werkbeton, 850 000 Quadratmeter Betondecken und 70 000 Qua­dratmeter Schwarzdecken verlegt. Die bewegten Erdmassen von 5 Millionen Kubikmeter entsprechen vergleichsweise der Ladung eines Eisenbahnzuges von der Länge der gesamten deutschen Reichsgrenzen. Daß derartig gewaltige Leistungen in so kurzer Zeit bewältigt werden konnten, ist nur auf die selbstlose Ein­satzbereitschaft aller beim Bau beschäftigten Arbeitskameraden der Stirn und der Hand zuriickzufiihren, die stolz darauf waren, an dem großen Werk des Führers Mitarbeiten zu dürfen.

peniene lonne zur sie politischen Kommissare in der Armee, die Sanitätsabteilungen, die technischen Truppenteile usw. ist eine entsprechende Rangordnung geschaffen worden. Weiter wurde eine Rangliste für das Unterofsizierskorps geschaffen. Der einfache Soldat heißtRotarmist".

Die Anlehnung an das französische Beispiel tritt besonders stark in der Schaffung der Würde einesMar­schalls der Sowjetunion" zutage, die persönlich an besonders ver­dienstvolle Personen des ehemaligen Kommandcurstandes ver­liehen wird.

In einer zweiten Verordnung wird die Umbenennung des Stabes der Roten Armee inEeneralstab der Roten Armee" verfügt, und eine dritte Verordnung enthält das Verbot iür alle Organisationen, Behörden und Privatpersonen mit allei­niger Ausnahme der inneren Truppen der GPU. die mili­tärische Uniform oder militärische Rangabzeichen zu tragen. Die Verordnungen bedeuten eine endgültige Absage an das kommunistische Eleichmachertum und eine Rangerhöhung der An­gehörigen der Roten Armee gegenüber der großen Masse der »Sowjetproletarier".

Sr. SMels m» die miMnbWen WWiftriivrrlMr

Berlin, 23. Sept. Reichsminister Dr. Göbbels empfing am Montag eine spanische und eine französische Delegation von Zeitschriftenverlegern, die an dem Kongreß der Zeitschriftenver­leger in Warschau teilgenommen hatten. Namens der auslän­dischen Delegierten hielt der Führer der spanischen Delegation, Theodor Colomina, eine Ansprache an den Minister. Reichsmi- nister Dr. Göbbels betonte in einer längeren Ansprache, datz er als Minister des nationalsozialistischen Deutschlands nichts zu verbergen habe und daher ohne schriftliche Vorbereitung frei von der Leber weg reden könne Wenn vielfach in der Welt heute noch ein falsches Bild von den Zuständen in Deutschland bestehe, so wisse er, daß dies nicht nur die Folge von Böswillig­keit sei. In Deutschland regiere heute die Jugend, während in den meisten anderen Ländern noch die alte Generation am Ru­der sei. Daraus ergeben sich Temperatmentsunterschiede, die zu mancherlei Mißverständnissen führten. Die Mitglieder der deut­schen Regierung seien fast durchweg Teilnehmer am Weltkrieg gewesen und hätten daraus die Lehre gezogen, das Individuum in stärkere Beziehung zum Staat zu setzen. Die Regierung müsse eine Vollstreckerin des Volkswillens sein. Der Volkswille aber werde am besten gefunden dadurch, datz man handle und seine Taten vom Volke sanktionieren lasse; denn aus sich heraus komme ein Volk nur schwer zu wirklichen Handlungen.

Der Minister berührte dann das Gebiet der Presse­freiheit und betonte daß die Lage für Deutschland eine an­dere sei als für jene Länder, die den Krieg gewonnen hätten. Gerade bei der heutigen Weltlage, die so voller Spannungen sei, dürfe die Freiheit der Presse nicht zu einer Gefahr für die Erhaltung des Friedens werden. Daraus ergeben sich gewisse Einengungen der individuellen Freiheiten. Andererseits sei aber gerade die nationalsozialistische Regierung der große Mäzen von Kunst und Wissenschaft. Dr. Göbbels erinnerte an das Wort des Führers, datz Deutschland bereit sei, an einer Konven­tion teilzunehmen, wenn denjenigen das Handwerk gelegt würde, die rhre Mission in der Völkerverhetzung sähen. Mehr noch als bei der durch das Tempo des Tages gedrängten Tages­presse sei es Aufgabe der Zeitschriften, dabei mitzuhelfen durch wahrheitsgemäße und wohlüberlegte Berichterstattung. Der Wahrheit die Ehre zu geben, solle das vornehmste Gesetz für jeden Pressemann sein. Damit wäre dem Weltfrieden am besten gedient. Was sich in Deutschland abspiele, sei wirklich eine Re­naissance der Geister, eine Um- und Neuwertung aller Dinge. Um aber ein anderes Volk zu verstehen, dürfe man es nicht von der Geisteshaltung des eigenen Volkes aus beurteilen, sondern man müsse den Charakter des andern kennen lernen und aus dessen eigenem Geiste heraus die Dinge bewerten. Dann könne man auch gerecht urteilen. Aus der Gerechtigkeit erwüchse dann am ehesten jene Sympathie, die zu einer wahren Völkerverstän­digung führen könne. Die Ansprache hinterließ einen sichtlichen Eindruck auf die Delegierten.

Hier! an die scheidenden ArdeitsdienstmSnner

Berlin, 23. Sept. Anläßlich der in den einzelnen Abteilungen des Arbeitsdienstes dieser Tage stattfindenen Entlassungsfälle hielt Reichsarbeitssührer Hier! über den Deutschlandsender em« Ansprache an die aus dem Arbeitsdienst scheidenden Soldaten der Arbeit.

In wenigen Tagen, so führte er u. a. aus, werden 180 008 Arbeitsmänner nach abgeleisteter Dienstzeit aus dem Arbeits­dienst entlassen. Ich sage Euch, meine ausscheidenden Arbeits­kameraden, Lebewohl und wünsche Euch zu Eurem weiteren Le­bensweg viel Gutes. Ihr könnt aus Eurer Dienstzeit das stolze Bewußtsein mitnehmen, daß Ihr für Euer Volk wertvolle Arbeit geleistet habt. Indem Ihr im Ehrendienst Eures Volkes ge­arbeitet habt, habt Ihr Euch selbst den größten Dienst erwiesen. Ihr seid im Arbeitsdienst für Eure Arbeit nicht bezahlt wor­den. Euer Lohn war die Freude an der Arbeit. Bleibt Euer ganzes Leben dessen eingedenk, datz die innere Befriedigung doch der höchste Lohn ist. den eine Arbeit gewähren kann. Laßt Euch nie wieder von der jüdischen Auffassung vergiften, daß die Ar­beit nur ein notwendiges Uebel sei. Die meisten von Euch treten jetzt in die Wehrmacht über, um dort den Waffendienst zu er­lernen und nach dieser letzten Ausbildung des deutschen Mannes zum vollwertigen Reichsbürger zu werden. Ich erwarte von Euch, daß Ihr als Soldaten der Schule des Arbeitsdienstes Ehre macht. Soldaten und Arbeitsdienstmänner müssen gute Kame­raden sein; sie stehen beide im Ehrendienst ihres Volkes. Eure Führer bleiben Euch nach Eurem Ausscheiden als Freunde ver­bunden. Dann richtete Reichsarbeitsführer Hier! Willkommens­worte an die am 1. Oktober neu in die Lager eintretenden Volks­genossen.

Graf Zeppelin"

führt die neue Neichsflagge nach Südamerika Friedrichshasen. 23. Sept. Nach Beendigung der 100. Ozean­fahrt des LuftschiffesGraf Zeppelin" ist der Werfttrupp der deutschen Zeppelinreederei an die Arbeit geangen, auf den bei­den 100 und 120 Quadratmeter großen Heckflächen des Luftrie­sen die Reichsflaggen aufzumalen. Auf Feuerwehrleitern und hohen, besonderen Hängegerllsten haben die Arbeiter Tag und Nacht gearbeitet, um in den wenigen Tagen, in denen das Luft­schiff im Heimathafen weilt, das Werk zu Ende zu führen. Das LuftschiffGraf Zeppelin" ist Montag abend wieder zu einer neuen Rerse nach Südamerika gestartet, mit den Sym­bolen des neuen Reiches an beiden Heckslächen, den größten Flaggenabmessungen, die je ein deutsches Schiss geführt hat.

KraflwMMligrück an der Bergstraße

Frankfurt a. M., 23. Sept Montag nachmittag wurde zwi­schen Zwingenberg und Auerbach an der Bergstraße ein mit vier Personen besetzter kleiner Kraftwagen von einem entge­genkommenden Omnibus der Rdichsbahn angefahren und schwer beschädigt. Von den vier Insassen des Personenkraftwagens, der sich überschlug, wurden zwei auf der Stelle getötet. Die Schuld­frage ist noch nicht geklärt.

DevisenWebung in Mainz

Mainz, 23. Sept. Nach einer Mitteilung der zuständigen Ee- richtsstelle hat in Zusammenarbeit mit der Zollfahndungsstclle gegen einen katholischen Orden ein Strafverfahren wegen Devisenvergehen eingeleitet werden müssen. Die Unter­suchung hatte sich auch aus die Zweigniederlassung dieses Ordens in Mainz erstreckt. Der Verdacht, daß auch von Mainz aus grö­ßere Geldbeträge gesetzwidrig in das Ausland verbracht worden sind, bestätigte sich. Die Oberin der Mainzer Ordens­niederlassung ist flüchtig. Eine Ordensschwester wurde festgenommen. Gleichzeitig ist als Sicherungsmaßnahme die Dombuchhandlung in Mainz geschlossen worden.

Spielerei mit einem Blindyimger fordert 4 Tote

Prag, 23. Sept. Im Lager der Arbeitsabteilung 3 in Obes- nice bei Pribram ereignete sich am Sonntag mittag ein schweres Explosionsunglück. Trotz strengen Verbots hatte ein Artillerist in das Mannschaftszimmer das Kopfstück eines lO Zentimeter-