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verorünungen der Regierung, die stark besucht war, wurde vom Sekretär des Einheitsvostverbandes die Bereitschaft zu allen Aktionen, selbst zum Streik, erklärt.

Aekerfeedampfer Sarin nicht auslmrfeo

Proteststreik der Besatzung

Paris, 7. Aug. Der französische Ozeandampfer Lhamplain, der am Mittwoch mittag von Le Havre mir über 80V Fahrgästen nach Neuyort auslaufen lallte, hat seine Ausfahrt verschiebei- müssen, weil die gesamte Besatzung in den Proteststreik ge­treten ist. Diese Protestaktion, die sich gegen die z e h n p r zentige Gehaltskürzung richtet, wurde von den In­genieuren und Hilfsingenieuren eingeleitet, mit denen sich dann die übrige Besatzung solidarisch erklärte. In einer gegen Mittag abgehaltenen Versammlung bat die Besatzung beschlossen, ihr Ge­päck von Bord zu nehmen. Die Fahrgäste sind vorläufia 1« ^. großen Hotels der Stadt untergebracht worden.

Die französischen Bauern drohen

Poris, 7. Aug. Der Vorstand der bäuerlichen Jnteressenver- einigung, die 499 Bauernverbände aus Nordfrankreich umfaßt, hat folgende die Gärung unter der Bauernschaft kennzeichnende Entschließung angenommen:

Die ernsthaftesten Ratschläge und Warnungen an das Par­lament, die verschiedenen Regierungen und selbst an die Oef- fentlichkeit sind vergeblich geblieben. Mehr oder weniger pla­tonische Protestkundgebungen und Aufrufe an das Parlament sind bereits in normalen Zeiten veraltete und unzureichende Mittel, sie müssen aber völlig unwirksam bleiben in einer revolutionären Zeit, wie wir sie seit Monaten er­leben. Wenn die Landwirte gezwungen sind, ihre Ernte zu Hunger- und Elendspreisen abzusetzen, um ihren Verpflich­tungen nachzukommen, müssen sie sich darüber klar werden, daß sie völlig zu Grunde gerichtet sind. Sie sind fest entschlos­sen, nicht mehr den Weg der zwecklosen Verhandlungen und Kompromißlösungen zu beschreiten. Wenn die passive Ver­teidigung keine Früchte mehr trägt, sind sie entschlossen, alle die Maßnahmen zu treffen, die ihnen ihre verzweifelte Lage vorschreibt. Sie haben nichts mehr zu verlieren und können deshalb alles wagen "

Am 11. August treten die bäuerlichen Vertretungen in Amiens zu einer Versammlung zusammen, in der entscheidende Beschlüsse gefaßt werden sollen

Sirasmatznahine" Moskaus

Paris, 7. Aug. Im Zusammenhang mit den letzten Arbeiter­unruhen in Brest, Toulon und Paris ist die Ansicht von Interesse, der der technische Berater der französischen Regierung und ehe­malige Unterstaatssekretär Eignoux in einem Artikel in der Journee I ndustrielle" Ausdruck gibt. Gignoux schreibt alle Unruhen den Kommunisten zu und ist der Meinung, daß die Gesetzeserlasse nur als Vorwand gedient hätten. Das plötzliche Aufflackern des kommunistischen Terrors sei im übri­gen auf gewisse außenpolitische Vorgänge zurückzuführen. Es sei möglich, daß Moskau die Unterstützung Frankreichs für die Ver­wirklichung gewisser außenpolitischer Ziele für ungenügend be­trachte und als Erwiderung auf diese mangelhafte Hilfe Frank­reichs seinen Auslandsagenten entsprechende Anweisungen ge­geben habe.

Ae deutsche Auriandkiugend tu Franken

Nürnberg, 7. Aug. Von WUrzburg kommend, trafen die rund 1400 Teilnehmer der Deutschlandfahrt des Welttreffens der deut­schen Auslandsjugend am Dienstag in Rothenburg ob der Tau­ber ein. Die Stadt hatte festlichen Schmuck angelegt. Auf dem historischen Marktplatz wurden die Deutschlandsahrer von den Spitzen der Bewegung und der Partei empfangen. Die Auf­führung des historischen Schäfertanzes fand bei den jugendlichen Deutschen aus aller Herren Länder begeisterte Aufnahme.

Von Rothenburg fuhren zwei Gruppen getrennt nach Din­kel s h l. wo ebenfalls die gesamte Bevölkerung auf den Bei­nen war, um die auslanösüeutsche Fugend zu begrüßen. Von Dinkelsbllhl führte die Fahrt direkt nach Nürnberg. Fm gro­ßen Kulturvereinssaal gab die Stadt Nürnberg den Jungen ein gemeinsames Abendessen. In einer Ansprache entbot der Oberbürgermeister den jugendlichen Vertretern des Deutschtums aus aller Welt ein herzliches Willkommen. Anschließend traten die Jungen eine Rundfahrt durch die festlich beleuchtete Stadt an. Vor dem Schulhaus Gibitzenhof, wo die Deutschlandfahrer Eemeinschaftsquartier bezogen, beschloß ein Zapfenstreich des Nürnberger Jungvolks den ersten Tag der Deutschlandfahrer in Franken.

Feierstunde in Nürnberg

Der Frankenfiihrer spricht über die Judsnfrage

Nürnberg, 7. Aug. Den Abschluß des Nürnberger Aufenthalts bildete am Mittwoch vormittag eine Feierstunde am Eefallenen- ehrenmal im Luitpoldhain. Nachdem die Fahnenabordnungcn vor der Halle Aufstellung genommen hatten, marschierten die Fahnen der HI, Nürnbergs und Frankens ein.

Gauleiter Julius Streicher gedenkt zunächst der Toten und wendet sich dann dem Wesen des Auslandsdeutschtums zu, das seine Jugend, die mit uns eines Blutes sei, hierher ge­sandt habe. Er erinnert daran, daß die Väter dieser Jugend einmal von Deutschland fortgezogen seien, um in fremden Län­dern in mühevoller Arbeit aus Wüsten ein gelobtes Land zu schaffen. Und als es dann so weit war, sann kam der Fremd­rassige, der Angehörige des jüdischen Volkes, und lebte in dem Lande, das andere zu einem gelobten gemacht hatten. So sei es heute im Süden von Brasilien. Hier komme der Jude, um das gleiche zu machen, was er bereits in unserem Lande gemacht hatteSeit 2000 Jahren", führte Streicher aus,ist der Jude bei uns zu Gast und in diesen 2000 Jahren gelang es ihm, bei uns nicht bloß den Geist und die Seele zu vergiften, und das Gastrecht zu mißbrauchen, er wurde sogar Herr in diesem Lande. In den vergangenen Jahrhunderten brachte es der Jude fertig, olle Gesetze, die ihn niederhielten, wegzuräumen. Und dann kam

Schwarzwälder Tageszeitung

oas Mrchtvarite, was je über das deutsche Volk gekommen ist. Als aus dem Weltkrieg die letzten Trümmer der großen deutschen Armee zurückkehrten in die Heimat, da schuf der Jude mit ge­kauften Subjekten in Deutschland einen Zustand der Schmach. Der Jude hat uns 14 Jahre lang regiert und Deutschland zu einem Land der Schande gemacht, hat erklärt, daß alle Rassen und Menschen gleich seien und hat deshalb auch niemals irgend einen Wert auf das Auslandsdeutschtum gelegt. Wie haben wir kämpfen müssen, bis oas neue Deutschland erstand. Man darf die alten Kämpfer nicht vergesse», sie das geschaffen haben und Tag für Tag bereit waren, in ihrem Braunhemd für Deutschlands Zukunft z« sterben."

Präsidium dir AdküslungSlvnserenz

auf 13. September einberufen Genf. 7. Aug. Der Präsident der Abrüstungskonferenz, Arthur Henderson, hat den Mitgliedern des Präsidiums mitgeteilt. daß er mit Rücksicht auf die seit der letzten Sitzung eingetretenen Ereignisse beschlossen habe, das Präsidium während der ersten Woche der Bölkerbundsversammlang einzuberufen, damit es eine allgemeine Prüfung der gegenwärtigen Lage vornehme und einen Beschluß über die künftige Aufgabe der Konferenz fassen könne.

Wie hierzu aus dem Völkerbundssekretariat verlautet, ist der 13. September in Aussicht genommen. In dem Programm des Völkerbundsiekretariats war an sich schon seit einigen Mo­naten eine neue Tagung des Präsidiums der Abrüstungskonferenz, des sogenannten Büros, für September vorgesehen. Aus welchen besonderen Gründen die Einberufung im gegenwärtigen Augen­blick erfolgt ist und welche Ziele Henderson, der in enger Füh­lung mit der englischen Regierung Vorgehen dürfte, ist zur Zeit nicht bekannt.

Evtspomiliiig ill Sanzls

Verhandlungen in Sicht?

Danzig, 7. Aug. Im Danzig-polnischen Streitfall ist eine Ent- spannung eingetreten, die den Weg zu einer grundsätzlichen Be­reinigung der Lage eröffnet Eine gegenseitige Füh­lungnahme zum Zwecke der Einleitung von Verhandlungen dürfte unmittelbar bevor stehen. Bei diesen Ver­handlungen dürfte man beiderseits davon ausgehen, daß die im Verlaufe der letzten Wochen von beiden Seiten getroffenen Maß­nahmen durch eine Lösung des Gesamtproblems auf der Grund­lage einer ehrlichen Verständigung ersetzt werden müssen.

Dazu gibt das hiesige Organ der NSDAP., derDanziger Vorposten", der bestimmten Erwartung Ausdruck, daß die in Aussicht genommenen unmittelbaren Verhandlungen zwischen Danzig und Polen sich nach Beseitigung der gespannten Stim­mung auf einer Grundlage vollziehen, die eine Klärung der Ge­gensätze durchaus zuläßt. Das Blatt ist der Ansicht, daß sowohl die Danziger, wie auch die Warschauer Stellen eine Liquidie­rung der beiderseitigen Maßnahmen für nützlich halten.

Ar BekhMliinorn übrr trn Sonauvalt

Paris, 7. Aug. Der Jntransigeant weist darauf hin, daß die auf diplomatischem Wege gepflogenen Verhandlungen über den Donaupakt in den letzten Wochen Fortschritte gemacht hät­ten und man sich bereits grundsätzlich über die wichtigsten Punkte einig sei. Der französische Botschafter in Rom habe in den letzten Tagen mehrfach Besprechungen mit Suvich sowie mit den Gesandten Oesterreichs, Rumäniens, der Tschechoslowakei, und Südslawien gehabt.

Diese Besprechungen hätten zu dem Ergebnis geführt, daß man numehr an die Schaffung eines kollektiven Nichtangriffs-. Nrchtetnmischungs- und gegen­seitigen Konsultativvertrages denke. Frankreich habe in diesem Sinne auf seine Verbündeten der Kleinen En­tente eingewirkt, lyährend Italien gleiche Bemühungen gegen­über Oesterreich und Ungarn gemacht habe. Das Abkommen werde ferner die Möglichkeit gegenseitiger Bei­standspakte offen lassen, die gewissermaßen als Ergänzung gedacht seien.

Krupp von Bohlen und Halkach 63 Jahre alt

Glückwunschtelegramme von Dr. Göbbels und Dr. Frick

Berlin, 7. Aug. Dr. Göbbels hat an Herrn Krupp von Bohlen und Halbach zu dessen 65. Geburtstag folgendes Tele­gramm gerichtet:Zu Ihrem 65. Geburtstag übermittle ich Ihnen meine herzlichsten und aufrichtigsten Glückwünsche, verbunden mit dem Ausdruck des Dankes für die großen nationalen Ver­dienste der Familie Krupp um die Wehrhaftmachung des deut­schen Volkes, die sich heute in so würdiger Weise auf Ihren Namen vereinigen."

Der Reichs- und preußische Minister des Innern, Dr. Frick, sandte folgendes Telegramm:Zu Ihrem 65. Geburtstag spreche ich Ihnen meine herzlichsten Glückwünsche aus und gedenke dabei Ihrer hervorragenden Verdienste um Sie Kaiser-Wilhelm-Gesell- schaft und die deutsche Forschung."

Protestaktion gegen Mische Provokationen

Kattowitz, 7. Aug. In Sosnowitz (Dombrowaer Revier) kam es am Montag nachmittag zu Kundgebungen gegen jüdische Provokationen. Die Ursache hierzu war das provozierende Auf­treten zweier junger Juden, die während einer Schlägerei aus Anlaß eines Fußballspieles einen arischen Sportphotographen durch Messerstiche erheblich verletzt hatten. Zahlreiche Gruppen junger Leute nahmen gegen die jüdischen Messerstecher Stellung. Im Verlause der Kundgebungen, die auch in den Straßen der Stadt fortgesetzt wurden, kam es zu schweren Schlägereien zwi­schen den Kunügebern und Juden. Die Polizei mußte überall eingreifen, um die Ruhe wieder herzustellen. Die beiden jüdischen Messerstecher wurden verhaftet.

In Kattowitz kam es am Dienstag gleichfalls erneut zu judenfeindlichen Kundgebungen. Auf den Straßen und in den Wohnungen wurden Tausende von Flugblättern verteilt, in denen die Bevölkerung aufgefordert wird, nicht mehr in jüdi­schen Geschäften zu kaufen.

Nr. 183

Anwendung des GrußesHeil Hiller«

im amtlichen Schriftverkehr

Berlin, 7. Aug. Wie der Reichs- und preußische Minister des Innern in einem Runderlaß mitteilt, wird die von ihm ge­troffene Regelung, den GrußHeil Hitler" im innerdeutsch Schriftverkehr der Behörden in den Fällen anzuwenden, in denen, bisher am Schluß besondere Höflichkeitsformen üblich waren dahin erweitert, daß der GrußHeil Hitler" auch an den Schluß von Schreiben aus besonderen feierlichen Anläßen, z. V. Glück- wünsch- und Anerkennungsschreiben, zu setzen ist. Wie das NüZ. weiter meldet, sott im rein dienstlichen Schriftverkehr zwischen Behörden, sei es der eigenen oder einer außenstehenden Bei- waltung, der Gruß unterbleiben, desgleichen auch sonstigen Em­pfängern dienstlicher Schreiben gegenüber, selbst wenn diese ihrer- feits herkömmlicherweise oder im Einzelfalle den Gruß im Schrift­verkehr anwenden.

Verurteilung -er Werner Borsalle

durch die Pfarrgeistlichkeit

Essen, 7. Aug. Im Zusammenhang mit dem neuerlichen Fall verbrecherischer Wühlarbeit des politischen Katholizismus i« Werne an der Lippe veröffentlicht die Nationalzeitung ein Schreiben des Kaplans Graf Droste zu Vischering, der der NZ. nn Auftrag des katholischen Pfarramts Werne an der Lippe Kenntnis gibt von einer Kanzelerklärung der Werner Geistlichkeit, die am vergangenen Sonntag bei allen Gottes­diensten von der Kanzel verlesen worden ist. In dieser Erklärung heißt es:

In der Nacht zum Donnerstag sind in der Stadt Spott­gedichte auf den Bischof und die Ordensschwestern verteilt wor­den. Die polizeiliche Untersuchung hat einwandfrei festgestellt, daß die Täter Mitglieder der deutschen Kolpingfamilie sind. Wer die Verfasser der Gedichte sind, ist bisher noch nicht ermittelt worden. Die Werner Pfarrgeistlichkett verurteilt die Tat auf das schärfste, und das um so mehr, als der Verdacht der Täter­schaft auf andere Unschuldige gelenkt worden ist."

Weiter wird in der Erklärung gesagt, daß keiner der Werner Geistlichen von dem Plan unterrichtet gewesen fei und daß auch kein verantwortlicher Laienführer der Kolpingfamilie um die Sache gewußt habe. Zur Herstellung der Vervielfältigungen seien auch keine Apparate oder Einrichtungen der Werner Kolping- ramilie benutzt worden. Die in Frag« kommenden Gesellen feien bereits von der Reichsführung der Deutschen Kolpingfamilie in Köln a. Rh. ausgestoßen worden.

Zu dieser Erklärung des katholischen Pfarramtes in Wern« nimmt die Nationalzeitung wie folgt Stellung: Es kann nichts damit getan sein, daß die Schuldigen aus ihrer der Kirche nahe­stehenden Organisation ausgeschlossen werden. Wesentliäier ist. daß der staats- und volksfeindliche Geist ausgetrieben wird, der unzweifelhaft in einigen dieser Organisationen zu Hause ist, wie sich aus der bedauerlichen Häufung der Fälle für jeden objektiven Beobachter ergibr. Wichtiger ist, daß die Geistlichkeit und sie Laienführer die Angehörigen der ihnen unterstellten Organi­sationen einer scharfen Nachprüfung unterziehen und alle die Elemente ausmerzen und dem Staat namhaft machen, die solcher und ähnlicher verbrecherischer Handlungen gegen den Staat fährg sind, und die nicht die unbedingte Gewähr bieten, daß sie positiv auf dem Boden des nationalsozialistischen Staates stehen.

Die Straßen Adolf Hitlers

Beginn eines Bauabschnittes bei Aachen Berlin, 7. Aug. Nach Vortrag beim Führer ist die Reichsauto­bahnstrecke AachenDürenKöln zur Ausarbei­tung der Baupläne freigegeben worden. Der Ee- neranlinspektor für das deutsche Straßenweien, Dr ing. Todt, beabsichtigt, mit dem Vau dieser Strecke bei Aachen anzufangen, und zwar soll die erste, etwa 8 Kilometer lange Teilstrecke nn Zuge der langersehnten Umgehung von Haaren und der anschlie­ßenden verkehrsengen Ortschaften durchgeführt werden.

Kein Waffenlieferungsvertrag mit Japan

Addis Abeba. 7. Aug. Wie hier an zuständiger Stelle versichert wird, entbehren die Meldungen, wonach Japan und Abessinien einen Waffenlieferungsoertrag unterzeichnet haben, und eine japanische Militärmission in Addis Abeba erwartet wird, jeder Grundlage. Das abessinische Außenministerium erklärt im übrigen, daß zwischen Japan und Abessinien ein Handelsvertrag bestehe und daß Abessinien nach internationalem Brauch nicht daran gehindert werden kann, wenn notwendig, Waffen von Japan zu kaufen.

Die Spenden für das durch den Kaiser ins Leben gerufene abessinische Rote Kreuz haben bereits den Betrag von fast einer halben Million Theresientaler erreicht.

Der amerikanische NegerfliegerSchwarzer Adler", der als Fliegerosfizier keine Verwendung finden konnte, ist nunmehr in das abessinische Landheer eingetreten und hat die Ausbildung von Freiwilligen ausgenommen.

Schließung eines Hotels in Bad Tölz

Bad Tölz, 7. Aug. Das Bezirksamt hat nach einer Mitteilung des Kreispresseamts der NSDAP, in Bad Tölz mit Zustimmung der bayerischen politischen Polizei das in der Hauptsache von Juden besuchte Parkhotel mit sofortiger Wirksamkeit bis auf weiteres geschloffen. Anlaß zur Schließung ist der ein­mütige Einspruch aller arischen-Kurgäste und auch der eingebo­renen Bevölkerung gegen das in letzter Zeit außerordentlich pro­vozierende und freche Auftreten der jüdischen Hotelgäste.

Neue Hochwafferoerheerungen in China

Schanghai, 7. Aug. Infolge tagelanger schwerer Regenfälle ftr der Provinz Schansi sind vier Vororte der Provinzialhauptstadt Taijuen überschwemmt. In zwei Vororten sind sämtliche Ein­wohner ertrunken. Angesichts der drohenden Gefahr für Tai- juen wurden alle Truppen sowie die Polizei für Deicharbeiten eingesetzt. Durch das Steigen des Wasserstandes im Unterlauf des Gelben Flusses um fünf Meter wurden zahlreiche neue Deich­brüche und eine Ausdehnung des Ueberschwemmungsgebietes in Honan, Hoper und Schantung hervorgerufen. Aach dabei sind große Verluste an Menschenleben und an Eigentum zu bekla­gen. In Süd-Hopei wurden 17 Dörfer vernichtet und 2000 Fa­milien obdachlos.