K. Oberamt Lal«.

13. Verzeichnis der dem Oberamtsbezirk Calw angehörenden toten, vermißten, verwundeten und kranken Militärpersonen.

Truppenteil

Dienstgrad

Name

Heimatgemeinde

Ob tot, vermißt, verwundet oder sonst krank.

Jnf.-Regt. Nr. 142

Musketier

Walker, Otto

Dachtel

vermißt

. » 149

Kriegsfreiw.

Hamberger, Johannes

Breitenberg

gefallen

Gren.-Regt. Nr. 110

Grenadier

Hämmerle, Hermann

Calw

schwer verwundet

Reservist

Sieber, Hermann

vermißt

Grenadier

Stürner, Gottlob

Stammheim

leicht verwundet

Res.-Fußart.-Regt. Nr. 14

Obergefreiter

Bolz, Johannes

Zavelstein

»»

Pionier-Regt. Nr. IS

Feldwebel

Keuerleber, Paul

Hirsau

Jnf.-Regt. Nr. 16S, Lahr

Musketier

Brodbeck, Ernst

Liebenzell

gefallen

Winterer, Mar

Ostelsheim

leicht verwindet

Jäger-Regt. zn Pferde Nr. 3, Colmar

Jäger

Vetter, Rudolf

Gechingen

vermißt

Landw.-Jnf.-Regt. Nr. IIS, 4. Komp.

Gefreiter

Wohlgemuth II, Karl

Liebenzell

leicht verwundet

« 6.

Landwehrmann

Ohngemach. Andreas

Altbulach

schwer verwundet

,, ^ 9.

Lutz, Christian

Deckenpfronn

vermißt

»» » ,» 10. »,

Sixt, Karl Johann

Ostelsheim

gefallen

.. 124,12. ..

Unteroffizier

Zahn, Hermann

Calw

Res.-Jnf.-Regt. Nr. IIS, 4. Komp.

Hennefahrt, Georg

« 126, 3.

Musketier

Großhans, Georg

Oberhaugstett

vermißt

.. « IIS. 4.

Reservist

Kusterer, Michael

Schmieh

gestorben

kt ,, z,

Bürkle, Ulrich

Lützenhardt

.. .. 24«. 2. ..

Ers.-Reservist

Graze, Wilhelm

Möttlingen

verwundet

»» *»»»»»»

Kirn, Georg

Hornberg

gefallen

3» ,,

Burkhardt, Oskar

Hirsau

,, « « 3.

Kriegsfreiw.

Herzog, Heinrich

Mhengstest

Den 8. Januar 1918.

Reg.-Rat Binder.

von Ostende bis Nieuport hat in den letzten Tagen Ruhe geherrscht.

England und der Krieg.

gesetzt worden, vielleicht in der Absicht, grundsätzlich festzustellen, ob amerikanische Bürger das Recht haben, deutsche Schiffe anzukaufen. Die Regierung hat einige Amerikaner ermächtigt, den Dampfer der Hamburg-Amerika-LinieDacia", der in Port Arthur in Texas liegt, anzukaufen. Der neue Eigentümer soll beabsichtigen, darauf eine Ladung Baumwolle nach Bremen zu verschiffen. Man ist darauf ge­spannt, ob England dagegen Einspruch erheben wird. Die Frage des Ankaufs von Schiffen durch den Staat ist durch einen parlamentarischen Eoup bren­nend geworden. Die Senatoren Lodge und Root erheben scharfen Widerspruch. Den politischen Freunden des Präsidenten gelang es jedoch, den Senat für den Gesetzentwurf zu gewinnen, der den Ankauf von Schiffen vorsieht. Man glaubt, daß die britische Regierung euergisch Einspruch erheben wird, falls der Gesetzentwurf angenommen wird.

New-York» 10. Jan. Die Tribüne schreibt : Die vereinigten Staaten werden verlangen, daß die canadischen Soldaten, die auf amerikanische Enten­jäger geschaffen haben, bestraft, und deren Familien von der Regierung entschädigt werden. Line Note dieses Inhalts wird der britischen Botschaft über­mittelt werden.

Die Lebensmittelpreise in London.

Laudon, 10. Januar. Die amtlichen Tabellen der Lebensmittelpreise zeigen eine allgemeine Preis­steigerung um 20 Prozent gegen die Preise im vorigen Jahre.

Englands Außenhandel im Kriege.

Belgrad wieder angegriffen.

Zürich, 9. Januar. Nach Berichten aus dem serbischen Hauptquartier, die von der Agentur Havas in der Schweiz verbreitet werden, bestätigt sich die Budapester Nachricht von dem Wiederangriff der Oesterreicher auf Belgrad. Die Agentur Havas meldet, daß das serbische Hauptquartier nach Nisch znrückverlegt worden ist, wo auch der König aus Belgrad wieder eingetroffen ist.

Englische Niederlage in Deulsch-Oftafrika.

(W.T.B.) Berlin. 10. Jan. DieBerl. Mor­genpost" meldet über die letzten Kämpfe in Ost­afrika: In Tanga wurden 8000 Engländer und In­der gelandet, die von den Deutschen, die ganz erheb­lich in der Minderzahl waren, in eine Falle gelockt wurden und am ersten Tage bereits den Verlust von 800 Toten und Verwundeten hatten. Am nächsten Tage wurden die Engländer und Inder mit einem Verluste von 3000 Mann vollständig geschlagen. Un­sere Verluste waren sehr gering.

Der Islam und der Krieg.

Die Türken in Persien.

Konstantinopel, 9. Jan. (W.B. Nichtamtlich.) Amtlich wird gemeldet: Unsere in der Gegend von Aserbeidschan operierenden Truppen haben Kotur besetzt; der Feind hat auch diese Gegend verlassen und sich in der Richtung auf Salmas und Choi zu­rückgezogen. Unter den in den Kämpfen bei Mi- anduah Gefallenen befindet sich auch Großfürst Alex­ander Michailowitsch, der Generaladjutant des Za­ren, und der russische Konsul von Saudisch Bulak.

Die gesundende Türkei.

Konstantinopel, 10. Januar. Das Amtsblatt veröffentlicht das Reglement der unter der unmittel­baren Aufsicht der Regierung stehenden, nunmehr neu ausgestatteten türkischen Dampfschiffahrtsver­waltung, der außer dem Schiffahrtsdienst das aus­schließliche Recht des Lotsen- und Schlepptaudienstes im Marmarameer, in den Dardanellen und im Bosporus erteilt worden ist, das bisher von Privat­leuten, zumeist von fremden Staatsangehörigen, betrieben wurde.

Die Lage in Aegypten.

Rom, 9. Jan. Ein aus Aegypten eingetroffe­ner Kenner des Landes, in dem er seit zwanzig Jahren lebt, schildert die Lage als für England ge­fährlich. Das Volk sei entschlossen, den ersten Anlaß zu benutzen, um die englische Herrschaft abzuschüt­teln. Der neue Sultan sei gehaßt, die Loyalitäts­akte der Notabeln ohne wirkliche Bedeutung. Das Heer sei von den Offizieren bis zu den Gemeinen antienglisch und bereit, zu den Türken überzugehen, auch die Beduinenstämme seien für die türkische Sache, ebenso die Senussen, die sich jetzt neutral er­klärten. nur um Waffen, Munition und Proviant von den Engländern zu erhalten. England werde trotz aller Energie die Tragödie eines ägyptischen Aufstandes nicht vermeiden können.

Engländer vernichten die Post auf neutralen Schiffen.

DieFrankfurter Zeitung" schreibt: Im Beginn des Krieges wurde verschiedentlich in deutschen Zei­tungen mitgeteilt, daß die Engländer nach Deutschland bestimmte Postsendungen von neutralen Schiffen weg­genommen und vernichtet hätten. Von englandfreund­licher Seite und auch sonst ist diese Behauptung nachher vielfach bestritten worden. Erst vor kurzem wurde in einer Zuschrift an uns behauptet, es sei in keinem ein­zigen Falle nachgewiesen worden, daß die Engländer so verfahren hätten, wie behauptet worden war. Dem­gegenüber ist die Erzählung einer Dame von Interesse, die sich mit ihrer Tochter vor dem Kriege und im Be­ginn desselben mehrere Monate in Deutschland auf­hielt und Ende November auf dem holländischen Dam­pferRotterdam" nach Amerika zurückgekehrt ist. Die Dame, Frau Leonore Doepke aus Cincinetti, erzählt folgendes:

Erst als wir in den Kanal einfuhren, wurde es uns klargemacht, daß die Herren Engländer uns nicht ungeschoren passieren lassen würden. Etwa um 3 Uhr des Nachmittags wurden wir von einem englischen Kreuzer angehalten, der ein eDtachement Offiziere und Marinesoldaten an Bord unseres Dampfers schickte, welche dann eine allgemeine Visitation Vornahmen, die etwa drei bis vier Stunden währte und in der rück­sichtslosesten Weise durchgeführt wurde Ehe die Eng­länder den Dampfer verließen, und denselben freigaben, begaben sie sich noch in den Postraum, und zu unserem Erstaunen muhten wir bemerken, dah nach kurzer Zeit eine grohe Anzahl Postsäcke, die alle aus Deutschland kamen, herausgeschafft und ohne weiteres über Bord geworfen wurden. Durch die Tatsache, daß wir in Berlin, trotzdem sie regelmäßig an uns geschickt worden waren, während unseres Aufenthaltes fast gar keine Briefe oder Zeitungen aus Amerika erhielten, hatten wir chson erfahren, daß die Engländer sich der deutschen Postsachen auf nach Europa bestimmten Dampfern be­mächtigten, daß sie diese Prozedur aber auch auf den von Europa nach Amerika fahrende« Dampfern vornehmen würden, wurde uns durch dieses Vorgehen auf unserem Dampfer erst klar gemacht.

Der englische Seeraub.

London, 10. Januar. Daily Telegraph meldet aus Algeciras vom 7. Januar: Die Kontrebande, die bisher von den britischen Behörden in Gibraltar beschlagnahmt wurde, wird auf 100000 Tonnen geschätzt.

England und Amerika.

London, 7. Januar. DieTimes" meldet aus Washington: Die durch die amerikanische Regierung getroffene Maßregel der Untersuchung von Ladungen durch Zollbeamte ist natürlich nicht Vollkommenes (!) Selbst wenn sie in allen Häfen eingeführt würde, würde sie freiwillig und keine Verpflichtung sein und es wird sich sehr schwierig gestalten, sie obli­gatorisch einzuführen. Aber sie wird als ein ge­schickter Schritt in guter Richtung betrachtet. Diese Verbesserung der Kontrebandefrage tritt unglück­licherweise in einem Augenblick ein, wo Anzeichen dafür vorhanden sind, daß andere Schwierigkeiten auf dem Handelsgebiet auftauchen. Der Ankauf deutscher Schiffe ist neuerdings auf die Tagesordnung

London, 10. Jan. Der englische Import ging im Dezember um 314, der Export um 17 Millionen Pfund zurück. Seit dem 1. Januar ist der Import um 71, der Export um 95 Millionen Pfund (d. i. 1900 Millionen Mark) zurückgegangen.

Die Neutralen und der Krieg.

Die Getreideeinfuhr in der Schweiz.

(W.T.B.) Bern, 9. Jan. Der Bundesrat hat beschlossen, daß die Einfuhr von Getreide und Ge­treideprodukten ausschließlich dem Bund Vorbehalten ist. Die Maßnahme hat vorübergehenden Charakter für die Dauer des gegenwärtigen Krieges. Be­zweckt wird damit eine Verminderung der Schwierig­keiten, die der Getreideeinfuhr nach der Schweiz entgegensiehen.

Bulgarien.

(W.T.B.) Sofia, 9. Jan. Die offiziöseAgence Bulgare" meldet: Das Komitee der mazedonische« Einwanderer veröffentlicht eine Erklärung, in der es heißt: Wie aus der Proklamation des Sohnes des Königs Peter hervorgeht, ist Serbien entschlossen, das geraubte mazedonische Gebiet von der Bregalnitza bis Monastir zu behalten. Es ist eine Fälschung, wenn in der Proklamation behauptet wird, daß die Mazedonier heldenmütig und voll Liebe für das ser­bische Vaterland beseelt gegen Oesterreich-Ungarn kämpfen. Die nach Bulgarien Eingewanderten pro testieren mit großer Erbitterung gegen die Ausnüt­zung der unglücklichen Lage unserer vom Schicksal heimgesuchten Stammesgenossen. Die Mazedonier schöpfen ihr Vertrauen und ihren Trost aus dem Ge­danken, daß sie am Vorabend der blutigen Abrech­nung und der Befreiung stehen.

Rumänien.

(W.T.B.) Basel, 9. Jan. Wie denBaseler Nachr." aus London mitgeteilt wird, haben alle Ru­mänen, die dem aktiven Heere angehören und im Auslande wohnen, den Befehl erhalten, zurückzu­lehren.

Mailand, 9. Jan.Unione" meldet aus Buka­rest: Rumänien ist bereit, an dem Kriege teilzuneh­men. Die Regierung hat durch Rundschreiben die Unterstützung der ins Feld rückenden Mannschaften und ihrer Hinterbliebenen organisiert. In dem Rundschreiben, das von einem Teil der Zeitungen veröffentlicht wird, heißt es:Bedeutende Summen sind für das große Hilfswerk notwendig, denn es ist möglich, daß Rumänien am Kriege leilzunehmen ge­zwungen sein wird."

Kriegsfeindliche Stimmung in Portugal.

Berlin, 10. Jan. Aus Rom erfährt dasBerl. Tageblatt": Wie aus Portugal gemeldet wird, nimmt die kriegsfeindliche Stimmung der Bevölke­rung zu. Zwei Regimenter Infanterie, die mit un­bekanntem Bestimmungsort von Lissabon abgehen sollten, weigerten sich, sich einzuschiffen. Sie kehrten unter dem Jubel der Bevölkerung in die Kasernen zurück. Nach amtlicher Mitteilung befinden sich in Aegypten keine portugiesischen Truppen, sondern eine Anzahl Offiziere, die in das englische Heer eingetre­ten sind.