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Schwarzwälder Tageszeitung

Nr. Az

Mudien- und Schaf fe n skameradschaft zum Wohnen, Schlafe» und frohem Studieren aufnehmen wird. Fünfzig Betten stehen bereit. Der Führer des Kameradschaftshauses hat selbst die ganze Welt bereist, kennt Sprache und Länder fremder Zunge Io gut wie seine Heimat und da er aus dem deutschen Arbeits­dienst kommt, ist er der richtige Mann auch für die Schaffens- kameradschaft, die in der Autzenhandelsfchulung herrschen mutz. Studienleitung und Kameradschaftsführer stehen in enger Ar- heitsverbindung mit der Hamburger Behörde für Wirtschaft, her Auslandsorganisation der NSDAP., dem Gaüschulungsamt her Partei und der Hamburger Universität. Die Lehrkräfte sind Nationalsozialisten, weltgewandte und reisegewohnte »rutsche Männer, erfahrene Praktiker, so datz schon dierichtige Luft" durch die Arbeitsräume und durch das Kameradschafts- Haus weht. AllesSchulmeisterliche" hat keinen Platz dort. Die kameradschaftliche Schicksalsverbundenheit des ganzen Vol­tes bedingt auch beim Neubau des Außenhandels neue Formen. Im Hamburger Hafen, in Wrbditsgemein- zchaften mit nationalsozialistischen Führern ,nd Fachleuten des Exportes und Importes, in U e bu ng sfi r me n, im Kameradschaftshaus hat hie Autzenhandelsschule Hamburg die Formen geschaffen, in henen die Berufserziehung fern aller Theorie zielbewutzt und unter straffer Führung gepflegt wird. Nicht lange ist es her, ha herrschte die Meinung, daß die Steigerung der Ausfuhr nur hurch einen bis ins Einzelne ausgebauten Organisatronsappa- «at zu erreichen sei. Demgegenüber weist das Reichswirtschafts- Ministerium bei der Neuregelung der Einfuhr gerade auf die persönliche Initiative des verantwortungsbewußten Volksgenos- len hin. So wichtig jede Organisation ist, war es ein großer Gehler der alten Zeit, datz die fähigen Kräfte zu stark am Aus­tau des Apparates verbraucht wurden, wahrend man die per­sönliche Erziehung für das Ausland und die Berufsbildung der «m Außenhandel beteiligten Volksgenossen vernachlässigte. Ge­wiß ist eine gute Organisation erforderlich, jedoch nur, soweit sie dem Volke dient und nicht als eigentlicher Zweck der Arbeit «ngesehen wird. Eine planvolle Berufserziehung für junge Exportkaufleute in einer solchen idealen Form wie heute in Hamburg gab es bisher nicht. Es war zwar eine Wissensver­mittlung vorhanden, die sich aber nur dann fruchtbar für das Volk auswirken konnte, wenn einzelne auf eigene Faust in die Welt zogen, um für ihr Vaterland zu kämpfen. Immer weni­ger sind es, die auf eigene Faust hinausziehen. Deshalb wurde hie Außenhandelsschule Hamburg und das Kameradschaftshaus ins Leben gerufen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, durch «ine planvolle Außenhandelsschulung und durch das Gemein­schaftserlebnis den fähigen und seinem Volke verantwortlichen «euen Außenhandelskausmann heranzubilden. (Druckschriften mit allen Einzelheiten durch die Studienleitung der Außenhan­delsschule der D.A. Hamburg 36.Ausgabe") Betriebsführer «nd Gefolgschaft, im Kameradschaftshaus vereint, werden in her Hamburger Autzenhandelsschule gemeinsam arbeiten, um hurch Kameradschaft und Leistungsaristokratie im Autzenhan- hel Diener der deutschen Nation zu sein. Ueber die Autzenhan- helsschule Hamburg wird künftig der Berufsweg jedes deutschen Kaufmannes führen müssen, der im Export und Import als nationaler Treuhänder tätig sein will. Das ist auch möglich, weil zu erschwinglichen Gebühren allen Kameraden der Arbeits­front der Besuch offen steht.

Entsprechende Abendabteilungen beginnen auch jeweils zum Vierteljahresbeginn im Januar, April, Juli und Oktober, in Heu Hörsälen, große Theaterstr. 32.

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Stuttgart, 30. Okt. Der Sparerbund Württemberg-Baden e. V. »eraasialtete am Sonntag im Festsaal desHerzog Christoph" ßeine Iahres-Hauptversammlung. die aus den Ortsgruppen des ganze« Landes und dem benachbarten Baden überaus zahlreich desucht war. In seiner Begrüßungsansprache hieß der Landes- »arsitzend«. Obrrschulrat Bauser, insbesondere den hessischen Landesverbandsleiter Ministerpräsident a. D. Prof. Dr. Wer­ner herzlich willkommen. Den Jahresbericht und den Kassen­bericht erstattete der Geschäftsführer. Zunächst sprach Minister- Präsident a. D. Professor Dr. Werner- Darmstadt über das Thema:Ausgaben und Arbeit des deutschen Sparerbundes im Dritten Reich". Er besprach eingehend die im Avril d. I. üe« schlossen« neu« Satzung des Sparerbundes für dar Deutsche Reich, der i« gleicher Weise den alten wie den neuen Sparern diene» »nd dir gesamte Volkswirtschaft fördern will. Notwendig sei eine große Reichsorganisation des Sparerbundes, di« auch Brücken zu anderen Verbänden schlagen müsse. Der Sparerbund hat sich « zahlreichen Fälle» (Obligationsversammlungen usw.) der Rechte der Gläubiger mit großem Erfolg angenommen. Als zwriter Redner sprach Oberschulrat Ba«s«r über das Thema: Rationaler Spartag, Rentnerhilfegesetz. Aufwertungshypotheke« »nd Sparerbund". Der Sparerbund, so führte er aus, r»ft auf zum Schutz der Rechte und des Eigentums der Sparer. Der Jrr- wah», durch Währungsverschlechterunge» die Wirtschaft ,» för­dern. müsse am das schärfste bekämpft werden. Es gibt auch «inen gesunden Kapitalismus, der i« Aufbau des inländisches Sparkapital, besteht. Arbeit muß das Erste, Sparen das un­entbehrliche Zweite sei». Für die privaten Aufwertungshypo­theken ist weder eine Verlängerung de» Moratoriums über den 1. Januar 1935 hinaus zweckmäßig, »och die Umwandlung n Tilgungshypotheken tragbar. Die Umwandlung i« Tilgungs­hypotheken könnte wohl für die Hypothekenbanken, die Spar­kasse» und vielleicht auch für di« Versicherungsgesellschaften ,n Frag« kommen, niemals aber für die privaten Aufwertungs­hypothekengläubiger. deren kärgliche Vermögensrest« nichtoch weiter zerstückelt werden dürfe«. Die Schwierigkeiten könn.-n ohne neues Moratorium auf dem Wege der Vereinbarung >m Linzelsall zwischen Gläubiger »nd Schuldner, nötigenfalls u .>r Mitwirkung der beiderseitigen Organisationen oder der Aui- «ertungsstellen, überwunden werden. Die Aufhebung des Mora­toriums bedeutet nicht die Kündigung aller Hypotheken, sondern lediglich die Versügungsmöglichkeit für den Gläubiger, der auch wirtschaftliche Verpflichtungen z» erfüllen hat. Zn dieser Frage wie i» der Hauszinssteuerfrage erhoffe» die deutschen Sparer eine Lösung, die auch den Sparer» »nd Gläubigern gerecht wir». Abteilungsdirektor Klempp dankte in einem Schlußwort den b«- den Rednern »nd brachte ein dreifache» Sieg-Heil auf de« F1H. r« »»d Reichskanzler, auf Volk »nd Vaterland au».

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Was haben Sie eigentlich am den Würstchen auszusetzen?" -Die Zipfel gefallen mir nicht." -Sie wissen doch, daß jede Wurst zwei Zipfel hat."Das schon, aber die hier sind mir z» nahe beieinander."

Der Vater bewundert das Bild, das der Künstler von seinem Lohn angefertigt hat.Es sieht ihm wirklich ähnlich! Hat er es schon bezahlt?" fragt er weiter.Noch nicht!"Na, das

sieht ihm »ach ähnlicher!"

Sie Kceuzersahrtkn terEmden"

8. Die letzte Maschinenwache

Am 9. November 1914 steuerte dieEmden" die Keeling- insel« an. Beim Hellwerden wurde die Funkstation von »nserem Landungskorps unter Führung des ersten Ossi­zier», Kapitänleutnant von Mücke, besetzt Kaum war das Landungskorps an Land gekommen, da sah ich auch schon an de« sich neigenden Funkturm, datz gute Arbeit geleistet wurde. Nachdem ich noch einige Zeit den das Schiff umlau- «rnde« Haifischen zugeschaut hatte, ging ich nach der Vack- bordmaschine herunter, um dort als Maschinist die Wache zu übernehmen. Wir lagen mit klaren Maschinen, und meine Ausgabe war, dafür zu sorgen, datz die Maschine stets klar zum Anspringen blieb. Mithin stand mrr. bis um 12 Uhr die Ablösung kam, eine angenehme Wache bevor. Jedoch, das Schicksal hat es anders gefügt, sie sollte meine letzte Majchi- «eawache sein

Es mochte wohl gegen 9 Uhr gewesen sein, als nach der Maschine gemeldet wurde, datz Rauchwolken in Sicht- ««, die wohl aber von unserem uns nachfolgenden Kohlen­dampferBuresk" herrühren dürften; wir beabsichtigten «Smlich, Kohlen von dem Dampfer zu übernehmen. Bevor »och hierzu die nötigen Vorbereitungen in der Maschine getroffen wurden, kam der BefehlKlar Schiff zum Gefecht; Dampf auf in allen Kesseln!"

Ru« ging's los. Das erste Maschinenkommando war Beide Maschinen halbe Fahrt voraus". Bald aber sprang der Zeiger des Maschinentelegrasen aufAeutzerste Kraft" und blieb darauf unerschütterlich stehen. Die Maschine lief, «as sie nur hergeben konnte. Wenn sie träge zu werden drohte, dann tippte der Zeiger des Telegrafen dreimal aus die Buchstaben. Uns war es dann, als hörten wir die Stimme des KommandantenIch habe doch äuherste Kraft befohlen! Bitte mir aus. datz der Befehl ausgeführt wird." Und das übertrug sich wieder aus alle. Der wachthabende Ingenieur ruckte am Hebel vom Heizraumtelegrafen und riß ihn dreimal hin und her, um die Heizer durch das war­nende Elockensignal anzuspornen, mehr Dampf zu machen, und die Maschinisten-Maate gaben der Maschine erne Ex­traladung Oel, um ihre Gelenke noch geschmeidiger zu ma­che». Der Erfolg der vereinten Arbeit blieb nicht aus. Die Feder des Manometers fing an sich zu recken, und wenn es auch nur ein Geringes war, wir sahen aber an dem Zeiger doch recht deutlich, datz der Dampfdruck zunahm. Und das bewirkte wieder ein Schnellerwerden der Maschinen. Am Umdrehungszeiger pendelte noch der Zeiger unschlüssig hin «nd her, als sei er unwillig, die hohe Zahl anzugeben. Ein Schlag mit der Faust gegen das Gehäuse da sprang er gleich um fünf Grade vor und verließ diesen Punkt nicht mehr sobald. Es war erreicht! Wir waren schneller gewor­den. Alles atmete auf.

Aber nur einen Augenblick, dann spornte das Pflichtge­fühl zur neuen Arbeit an. Ein mächtiges Ringen hatte be­gonnen, dem Schiff die äußerste Leistungsfähigkeit abzu­gewinnen, und jeder Blick zum Manometer galt der Frage Schafft es die Maschine?" Und getreulich antwortete das ManometerJa, sie schafft es!"

Da ruckte es plötzlich durch das ganze Schiff: die erste Salve war gefallen. Nun folgte Schutz auf Schutz. In den ersten 20 Minuten habe ich nichts Besonderes bemer­ken können. Auch die anderen Räume unier Panzerdeck meldeten durch Sprachrohre nichts Neues Da knallte es wieder, als ob alle Geschütze zu gleicher Zeit abgefeuert hätten. Im gleichen Augenblick war auch der Maschinen­raum von gelben Gasen angefüllt. Die elektrischen Lampen erloschen: der Treffer hatte dieses Mal bei uns gesessen. Zum Glück konnte es aber nicht ganz dunkel werden: denn durch den Panzerrost kam etwas Tageslicht herunter. Ich bemerkte nun in dem Dämmerschein, wie meinem Nachbarn das Blut von den Wangen herunterlief. Hinter der Ma­schine war einer tot zusammengebrochen. Von oben spritzte heißes Wasser herunter. Das hörte aber bald auf Soweit schien ja noch alles in Ordnung zu sein. Nur die Luft wollte nicht besser werden. Die Windmaschine war ausgefallen, und wir hatten weiter kein Mittel, die Luft irgendwie zu verbessern. Die Mullbinde blieb die einzige Hoffnung. Wir hatte« sie uns schon vorgebunden und kauten nun wacker auf ihr herum, um die große Hitze zu verbeißen und um die Binde schnell feucht zu bekommen; denn dann hielt sie am besten die giftigen Gase ab.

Wieder tippte der Zeiger dreimal aufAeutzerste Fahrt". Alle Hebel und dampfdrosselnden Teile wurden ausgerückl. Die Maschine mutzte ihr letztes hergeben. Das konnte sie nicht wie bisher spielend und geräuschlos überwinden. In allen Tonarten führte sie gegen diese Zumutung Klage. Sie knarrte und ächzte, zischte und stöhnte, aber sie wich kei­nen Millimeter breit ab von ihrer Bahn. Wenn auch alles zitterte und bebte, gehorsam leisteten die Tausende von Pferdestärken ihren Dienst, und wir taten alles, um sie nur weiter in unserer Gewalt zu behalten. Aus allen Tüllen «nd Röhren lief das Oel in die Maschine, und das Kühl­wasser ergötz sich über die Kurbellager und andern gleiten­den Maschinenteile, damit die schwingenden oder sich drehen­de« Massen nicht zu warm wurden.

Aber nicht nur die Maschine, sondern auch ihre Umge­bung verlangte die sorgfältigste Beobachtung. Fortgesetzt wurden di« Wände abgeklopft, ob etwa die leeren Schutz- raume schon Wasser machten. Und die Pfeifen von 12 Sprachrohren vergröberten noch den Lärm.

Aber all das übertönte der donnerähnliche Schlag der ab- sefeuerten Breitseiten und das Einschlagen der feindlichen Granaten. Fast alle Räume schienen inzwischen etwas abbe­kommen zu haben. Doch waren es nur kleine Vorfälle, die gemeldet wurden. Als Sammelstelle gaben wir ie nach Art de» Schadens die Meldungen weiter. Die Zentrale bekam, weil der Leiter der Deckwehr dort seinen Stand hatte, die Deckmeldungen. Der Steuerbordmaschine wurden, wert sich dort -er leitende Ingenieur befand, alle Maschinenschäden gemeldet. Das war vorher in Friedensarbeit ausgedacht «nd durch gemeinsames Ueben und Arbeiten gehörig ein- ,»trimmt worden. Jeder wußte für alle Fälle, was er zu tu« hatte. Anfangs klappte auch alles vorzüglich. Mit sämt­lich«« Räumen blieben wir durch Sprachrohre in Fühlung.

Bald aber wurde es anders. Die Engländer er- zieltenimmer mehr Treffer bei uns, und das konnten verschiedene Sachen nicht mehr gut vertragen, dazu gehörten auch etliche Sprachrohre, die an ihren Lötstellen auseinandergingen oder sonst irgendwie beschädigt wurden. Die Sprachrohrposten konnten das aber nicht wissen und merken. Sie brüllten daher weiter einander zu und wunder­ten sich, dag sie keine Antwort bekamen. Sie meldeten nun dem wachthabenden Ingenieur, der sich bei uns in der Ma. schine befand, datz sie mit den betreffenden Abteilungen keine Verbindung mehr hätten. Er hatte die kräftigste Stimme von uns allen und ging daher selbst ans Sprach­rohr, es nützte aber nichts. Sofort wurde ein Mann fortge­schickt, der Nachsehen sollte, was vorgefallen war. Aber er kam nicht zurück. Die Sprachrohrposten hatten immer noch keine Verbindung bekommen. Sie jappten nur noch, jo laut und emsig hatten sie durch die Sprachrohre gerufen. Da aber alle Manometer und Metzapparate normale Zustände an­zeigten, schien in den außer Verbindung gekommenen Rau- men kein ernstlicher Schaden entstanden zu sein.

Aus dem Kommandoturm kam inzwischen die Meldung, datz die Rudermajchine ausgefallen sei, und datz nunmehr mit Maschinen gesteuert werden würde. Stopp" undGroße Fahrt" wechselten nun miteinander ab. Das gab wiederum jedes Mal beim Anfahren soviel Wasserjchlag in den Zylindern, datz mir selbst um die Ma­schine bange wurde. Neue Aufregungen verscheuchten aber bald diese Sorgen. Die Zentrale befahl, weil sie mit der Steuerbordmaschine keine Verbindung mehr bekommen konnte, dafür zu folgen, datz dort die Maschine stoppte, weil wir zum Torpedoschutz heranmanöverieren wollten. An die Wände geklopft und ms Sprachrohr geschrieen haben wir - alle nacheinander, doch niemand meldete sich. Also war dost etwas nicht in Ordnung. Die Maschine allerdings lief noch, das sahen wir am Umdrehungsanzeiger. Sie konnte freilich Surchhalten, wenn dort auch alle Leute erledigt waren. Treffer hatten uns inzwischen alle Ausgänge unpassierbar gemacht. Um aber mit der Nachbarmajchine m Verbindung zu kommen, mutzten wir uns auf irgend eine Art eine« ! Notausgang schaffen. Mit einem Vorschlaghammer sollten daher aus dem Panzerrost einige Stäbe berausgejchlagen werden. Der erste Schlag war noch nicht getan, als gerade über dieser Stelle eine Granate krepierte. Zugleich meldete man mir »Hinter der Maschine ist wieder einer tot zusam­mengebrochen." Da knallte es nochmals ganz fürchterlich. Dunkle Nacht war um uns geworden. Man kam l sich wie in einem Rauchfang vor. Ich wartete schon aus die nachstürzenden Wassermassen. Aber es fc-llte noch nicht >» weit sein.

Durch den Rauchschleier konnte ich bald erkennen, daß wir alle schwarz geworden waren und auch etwas blutete». Wer sich nicht festgehalten hatte, lag auf den Flurplatten. Rasch wurden wir wieder mobil. Und die Maschine? Sie lief. Ein Schnallenleger von der Luftpumpe klappte ab. Bald wurde aberStopp" befohlen, und der Schaden konnte dann schnell beseitigt werden. Die durchgeschlagenen und abgeris­senen Oelleitungen, die mit einem Mal wie Polypenarm« in die Maschine hineinragten, störten jedoch wenig, den» von oben bekam die Maschine schon längst kein Oel meh^ das alles besorgte das Kühlwasser. Aus allen Schläuche» ' rann es in die Maschine, und die dicken Kurbelwagen schleu­derten es mit noch viel größerer Kraft wieder heraus. Am heißen Zylinder prallte das in die Höhe gepeitschte Wasser wieder ab. >

Wie Peitschenhiebe sausen die heißen Wassertropfen auf die Hände und ins Gesicht. Doch, je größer der Schmerz, umso fester der Wille durchzuhalten. Eisern umklammert die Hand den Griff vom Manöverierventil. Nur nicht weiche» «nd nicht wanken, es steht zuviel auf dem Spiel ^

Aber selbst dieser kaum noch zu ertragende Zustand kör­perlichen Leidens war noch einer größeren Steigerung fähig. Aus den zujammengejchossenen Schornsteinen strichen zeit­weilig direkte Feuergarben unserer zwölf Schiffskessel über das Deck und wurden durch unsere Windfänger nach dem Maschinenraum geleitet. Da ein Ende des Windschachtes sich über dem Maschinistenstand befand, bekam ich einen gro­ßen Teil der Glut zu fühlen.

Von oben hörte man es nur noch vereinzelt knallen, und es schien, als ob unser Gegner seinem Ende nahe war. Um uns konnte es dagegen nicht schlecht bestellt sein, wir schossen nnd fuhren trotz des mehrstündigen Gefechts noch weiter, ! und selbst die Steuerbordmaschine hatte sich wieder gemel­det. Leider sollte diese Annahme falsch sein, unsere Geschütze schwiegen, und feindliche Treffer waren es, die unser schö­nes Schiff auseinandergerissen und die Kameraden dahin mähten.

Wieder gab es einen Ruck, der durch das ganze Schiff ging. Es sah so aus. als ob wir diesmal einen Torpedo- tresfer bekommen hatten; jedoch zeigten sich keine Folgen Daß wir aufgelausen sein konnten, kam uns überhaupt nicht in den Sinn.

Was mag nur mit uns los sein? Diese Ungewißheit wird unerträglich. So oft wir auch versuchen, nirgends ist etwa» ^ zu erfahren. Wir wissen nur, datz wir eingeschlossen sinn > Aun dieser eisernen Umklammerung sich zu befreien, g"« jetzt ein Teil der Arbeit; mit Brechstangen wird versucht, im Panzerrost einen Ausgang freizulegen. "

Vom Oberdeck klingen plötzlich Hurrarufe zuVns herun­ter. Was bedeuten sie? Sieg oder Untergang? On bange» Fragen liegt auf allen Gesichtern. Wir glauben aber tz» de« Sieg, so sehr vertrauen wir unserem guten Stern. Die Ma- . schirren machen noch immer Fahrt für 17 Seemeilen. ^ !

Aus der Kommandozentrale wird mündlich durchgHufenI Maschinen stoppen!" Als ich dabei bin, diesen Befehl aus- zuführen, wird vom Oberdeck heruntergerufen:Die EMbA ist erledigt. An Deck die meisten tot Das AchterMn brennt. Schiffversenken". Was wir nicht glaunx« wollten, und an was wir überhaupt nicht denken mochte?- ist zur Tatsache geworden. Das Ende ist da. Das Waste« beginnt den Raum zu fülle», dunkel und still wird, es um uns. Hier unten gibt es tatsächlich nichts mehr zu tun. Panzerrost ist inzwischen ei» Notausgang geschaffen wor­den. Wir verlassen durch diese» den Maschffiaaraum

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