Seit« 2

Schwacjpoäkd« Tageszeit«»«"

Irr Sulzbmhrr Tränengasanschlag

Eine Tat der Saarseparatisten

Saarbrücken, 28. Aug. Der sog. Tränengasanschlag bei der Separatistenkundgebung in Sulzbach klärt sich mehr und mehr als eine der in den Kreisen der Separatisten üblichen Provo­kationen auf. Die beiden Haupttäter, Altmeyer und Heide­mann, gehören nicht der Deutschen Front, sondern dem separa­tistischen Lager an. Altmeyer trug sogar die grüne Uniform. Heidemann, der übel zugerichtet wurde, hat ausgesagt, ihm sel eine Tränengasbombe in die Tasche gesteckt worden, obwohl er völlig unbeteiligt gewesen sei.

Es handelt sich, wie bei allen Anschlägen in der letzten-Zeit, immer um dasselbe Ziel, nämlich Zwischenfälle in den eigenen Reihen zu schaffen, um der Deutschen Front Terror und Provo­kation vorwerfen zu können. Aber die Herrschaften haben in die­ser Beziehung ein seltsames Pech. Die Wahrheit kommt re­gelmäßig schon nach kurzer Zeit an den Tag.

Unruhiges Seilerreich

Wiener Polizei entwaffnet Heimwehr Zwischenfall in einer Kaserne in Floridsdorf

Wien. 28. Aug Vor dem Gebäude des ehemaligen Arbei­terheims in der Angererqasse in Floridsdors, das augenblicklich in eine Heimwehrkaserne umgeivandelt ist, fuhren am Dienstag i« den ersten Nachmittagsstunden zwei Uebersallwagen der Wie­ner Polizei vor. Die der Alarmabteilung angehörenden Mann­schaften der Polizei drangen in das Gebäude ein und entwaff- »eten die dort in Unterkunft befindlichen Formationen des Wie­ner Heimatschutzes, mit denen es zu einem Handgemenge kam.

Wie man von verläßlicher Seite hört, haben die Vorfälle fol­genden Hintergrund: Zwischen einem Teil der in diesem Ge­bäude stationierten Heimatschutztrupps, zumeist jüngeren Ele­menten, kam es zu erregten Auseinandersetzungen mit dem kürz­lich erst eingesetzten Kommandanten, dem sie vorwarfen, daß er nicht nach dem Heimwehrschutzprogramm vorgehe. Eine andere Gruppe von Heimatschützern nahm für diesen Kommandanten Partei. Es kam zu tätlichen Auseinandersetzungen, die mit Gummiknüppeln und Bajonetten geführt worden sein sollen, und «an hört auch, daß sogar Schüsse gefallen sind. Diesem Konflikt konnte schließlich nur durch das Eingreifen der Polizei ein Ende gemacht werden, die, wie gesagt, nach kurzem Kampf tu das Haus eindrang. Augenblicklich ist das Gebäude selbst von der Polizei besetzt. Ebenso sind die wichtigsten Punkte um das Ge­bäude von Polizei gesichert. Eine behördliche Darstellung der Vorfälle steht noch aus.

Der Zwischenfall in Florisdorf Eine Mitteilung der Heimwehrbundesführung

Wien, 29. August. Von der Bundesführung der Heim­wehren wird auf Anfrage mitgeteilt, daß die Zwischenfälle in Florisdorf keinerlei politische Hintergründe gehabt hät­ten. Es hübe sich nach dieser Darstellung bei den Streitig­keiten um folgendes gehandelt: Ein Teil der Schutzkorps­leute sei in dem ehemaligen Arbeiterheim selbst, ein anderer Teil in einer Baracke neben dem Gebäude untergebracht. Da die Baracken nicht sehr wohnlich seien, sei es zu einem Streit um die besseren Schlafplätze gekommen, der schließlich in Tätlichkeiten ausgeartet sei. Bald nach Ausbruch der Zwistigkeiten sei Polizei vor dem Gebäude erschienen, habe aber nicht einzugreifen brauchen, da der Führer der Polr- zeiabteilung zusammen mit einem Vertreter des Wiener Heimwehrkommandos auf gütlichem Wege den Zwist ge­schlichtet habe.

Nationale LandvoUoetemigulig und Oesterreichischer Junglandbund aufgelöst

Wien, 28. Aug. Wie eine amtliche Verlautbarung besagt, hat der Staatssekretär für Sicherheitswcsen, Hammerstein, dis nationale Landvolkoereinigung (die frühere Landbundpartei) sowie den österreichischen Junglandbund, beide mit dem Sitz Wien, aufgelöst. Nach dieser Verordnung haben auch alle Zweig­vereine, Ortsgruppen und sonstigen Zweigörganisationen der Vereine zu bestehen aufgehört. Zur Begründung dieses Verbots werden die als erwiesen angenommenen angeblichen Beziehun­gen des Landbnndes, bzw. der Landvolkvereinigung zu der Na­tionalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei angeführt.

Weiter wird bekannt gegeben, daß dieFälle" Bachinger und Ingenieur Pamperl bereits an den Militärgerichtshos abgegeben worden seien.

Die Regierungspresse fährt in ihren Angriffen gegen den Landbund fort. DieReichspost" beschäftigt sich mit verschiede­nen, angeblich unsauberen Geschäften des ehemaligen Verkehrs­ministers Winkler in Steiermark und macht ihn für gewisse, dem Land Steiermark verlustbringende Geschäfte verantwort­lich.

Wettere Bergettuagsmatzvasimen in Mitten

Wien, 28. Aug. Wie dieReichspost" mitteilt, wird der Ge­neraldirektor der Radenthemer Magnesit-Werke in Kärnten, Konraö Erdmann, ein reichsdeutscher Staatsangehöriger, im Zuge der Aktion in Kärnten von seinem Posten entfernt werden. Gleichzeitig werden alle Arbeiter und Angestellten des Betriebes entlassen, die Anteil an den Zuli-Ereignissen nahmen. Die Ra- denthemer Magnesit-Werk« gehören zu den größten ihrer Art nno zu de» beugsleiieren Unternehmungen Mitteleuropas über­haupt. Sie haben trotz der Krise in den letzten Jahren 12 o. H. Dividende gezahlt, von ihren Anlagen 20 Millionen abgeschrie- ben und viele Millionen stille Reserven angelegt. Das Werk Radenthein war ,n der Lage. Sie Landessteuer aur drei Jahre oorauszubezahlen. Wie di«Reichspost" weiter miiteilt, wird »uch der bisherige Sicherheitskommissar in Spital an der Drau in Kärnten Oberstleutnant von Wahlkampf, durch eine rudere Persönlichkeit ersetzt werden.

Der Mann, der dasParadies" verlieh -

Schutzbundkommandant zu sechs Jahren Kerker verurteilt Wien, 28. Aug. Der rote Schutzbundkommanöant des am 12. Februar heiß umstrittenen Karl Marx-Hofes, Otto Müller, hatte sich vor einem Schwurgericht wegen Verbrechens des Auf­ruhrs und Vergehens gegen das Sprengstoffgesetz zu verantwor­ten Er war nach den Februarkämpfen in die Tschechoslowakei geflohen und dann weiter in die Sowjetunion gereist. Anfang Juli kehrte er wieder nach Wien zurück. Bei der Verhandlung erklärte er, daß er lieber jede Strafe auf sich nehmen wollte, als weiter in Sowjetrußland zu bleiben. Die Verhältnisse dort seien so entsetzlich schlecht, daß ihn auch die Gefahr der härteste« Bestrafung von der Heimreise nicht abhalten konnte- Müller vurde zu sechs Jahren schweren Kerker verurteilt.

Eine Riesen Mvloiloa

Riesenexplosion in der argentinischen Stadt Campana 14 Tote

Paris, 28. August. Nach einer Haoasmeldung aus Buenos Aires entstand infolge der Explosion zweier Petro­leumbehälter von 10 Millionen Litern Inhalt in der Stadt Lampana ein Brand, der sehr schnell um sich griff. Große Teile der Stadt stehen in Flammen. Der Bahnhof ist völlig vernichtet. Aus Buenos Aires find Löschzüge abgegangen. Bisher wurden 14 Tote und 50 Verletzte gemeldet.

Buenos Aires, 28. August. Zu der Riesenexplosion in Campana wird noch ergänzend gemeldet, daß die Explosion des ersten Benzintanks durch das verbotswidrige Rauchen eines Angestellten ausgelöst wurde. In kurzen Abständen flogen dann die anderen neun Benzinbohälter mit einem Eesamtinhalt von 150 Millionen Liter in die Luft. Tau­sende von Freiwilligen reißen die benachbarten Bauten und Baracken ein, um das llebergreifen des Feuers auf das nur wenige hundert Meter entfernte Wohn- und Geschäftsviertel zu verhindern. Die Verbindungen nach Campana sind unterbrochen, da die Bahngleise kilometerweit geschmolzen sind.

SroAmer ln Mao»

Chikago, 28. Aug. In den Viehhösen von Chikago (nicht, wie zuerst gemeldet, in dem Tierpark von Lhitagol, brach am Montag ein Riesenbrand aus. Die ganze Umgebung war in dichte Rauchwolken gehüllt. Eine große Anzahl von Feuerlösch­zügen begab sich in aller Eile zur Brandstelle, um das Feuer zu bekämpfen. Im Laufe des Nachmittags konnte der große Brand gelöscht werden. Der angerichtete Schaden wird auf 75 000 Dollar geschätzt. Dies ist der zweite größere Brand, der sich wäh­rend der letzten vier Monate in den Viehhösen ereignet hat. Im Mai dieses Jahres wurden die Höfe von einem riesigen Feuer heimgejucht, bei dem drei Personen den Tod fanden, ISO verletzt und 2000 obdachlos wurden. Tausende Stück Vieh gingen zugrunde. Der damalige Schaden betrug 8 Millionen Dollar,

Beginn des Eurova Rundsluoes

Warschau. 28. Aug. Zum Beginn des Europa-Rundfluges find alle Vorkehrungen getroffen. Der Flugplatz Mokotow ist ge­schmückt. An den Masten hängen die Flaggen der teilnehmenden Nationen Deutschland, Polen, der Tschechoslowakei und Italien. Nur Frankreich steht diesmal außerhalb des Wettbewerbs. Die Tschechoslowakei mußte von den vier gemeldeten Flugzeugen be­reits eines zurückziehen, da es bei den letzten llebungsflügen zu Schaden kam. Auch ein volnisches Flugzeug wurde beschädigt. Die deutschen Flieger trafen heute früh in Warschau ein.

In Anwesenheit des polnischen Staatspräsidenten, der Ver­treter der Regierung, des Parlaments und des Diplomatischen Corps wurde Dienstag mittag auf dem Warschauer Flugplatz der Europa-Rundflug feierlich eröffnet. Zu Beginn begrüßte Verkehrsminister Butkiewicz die Vertreter des Flugsportes der am Rundfluge teilnehmenden Nationen und wies daraus hin, daß an dieser Veranstaltung die besten Sportflieger und Vertreter vieler Nationen beteiligt seien. Daß Polen gerade auch der Sportfliegerei besondere Bedeutung beilege, gehe aus der Tatsache hervor, daß der Staatspräsident und der erste Mar­schall Polens, Pilsudski, das Protektorat des Europa-Rundflu­ges übernommen hätte. Mit einem herzlichen Willkommensgrutz eröfsnete der Verkehrsminister den Europa-Rundflug, worauf die Flaggen der Nationen gehißt und die Nationalhymnen an­gestimmt wurden. Alsdann besichtigte der Staatspräsident die Maschinen der am Rundflug teilnehmenden Nationen. Er ließ sich die ausländischen Flieger vorstellen und begrüßte sie einzeln.

Bei der anschließenden Vorführung von Kunstflügen einiger Segelflieger und einer Jagdstaffel kam es zu einem bedauer­lichen Zwischenfall. Einer der polnischen Flieger rollte die Ma­schine zu tief herunter und stürzte zum Entsetzen der große« Zuschauermenge aus geringer Höhe ab. Die Maschine ging in Trümmer und der Pilot erlitt schwere Verletzungen.

Die sechs italienischen Flugmaschinen find mit großer Verspä­tung in Warschau eingetroffeu; ungünstiges Wetter in den Al­pen. soll ihren rechtzeitigen Start nach Warschau verhindert ha­ben.

Ar Rüstungen Frankreichs

Paris, 28 Äug DerJour" verössentlicht eine Aeußerung des Kriegsmarineministers über den Aufbau der französischen Kriegsflotte. Er habe, so sagte der Kriegsmarineminister, seine Ferien dazu benutzt, um die Durchführung der von der Kammer angenommenen Gesetze in Gang zu bringen. Es werde ein zwei­ter moderner Panzerkreuzer gebaur werden. DieDün­kirchen" werde Ende 1937 vom Stapel lauten, dieSrraßburg" 1938 Wir haben also, jo erklärte er weiter, einen großen Bor­sprung vor den anderen Flotten, besonders da ich mich nicht da­mit begnügt habe, nur Neues zu ichafien. Ich habe angeordnet, daß drei Schiffe der KlasseProvence" vollständig überholt wer­den. Das erste wird in einigen Monaten in Dienst gestellt wer­den. Eine Marine ohne Linienschiffe ist mit einem Heer ohne Infanterie zu vergleichen. 1918 har Frankreich überhaupt keine Kriegsmarine gehabt. Seitdem ist sie aber wieder ausgebaur worden. Dieter Wiederaufbau schreitet fort.

Xr. 200

Beginn der Pariser LuWamser

Paris, 28. Aug. Die großen Pariser Luftmanöver haben am Dienstag vormittag mit der Zusammenziehung der aufgebotene» 500 Maschinen auf den verschiedenen um Paris gelegenen Flug­plätzen begonnen. Von Mittwoch mittag ab stehen dieblaue Partei",rote Abwehrpartei" in Alarmbereitschaft. Der eigent­liche Luftangriff auf Paris wird in der Frühe des Donnerstags erwartet. Zum erstenmale nehmen an den Manö­vern auch Sportflugzeuge teil, die hauptsächlich für den Staffettendienst Verwendung finden sollen. Wie bereits gemel­det, wird die Zivilbevölkerung diesmal nicht an derpassive» Luftabwehr" beteiligt. Man glaubt, daß die Pariser von de«! Operationen, die sich in der Umgebung von Paris abspiele» werden, so gut wie nichts zu Gesicht bekommen.

Verschärfte Las» in der Nordmandschurei

Weitere 70 Sowjetangestellte wegen Waffenbesitzes verhaftet

CharbiN. 28. Aug. Die Lage rn der Nordmaudschurei spltzl sich bedrohlich zu. Bei Haussuchungen bei Sowjetangestellten der nordmandschurischen Bahn wurde eine Menge von Waffen, Hand­granaten und Sprengstoffen gesunden. Daraufhin wurden wei­tere 70 sowjetrnssische Angestellte verhaftet. Der sowjet- russische Konsul hat gegen die Festnahme der Angestellten Protest eingelegt. Er erklärte, dieses Vorgehen zwänge die Sowjetregie- rnng, »hr Heer im Fernen Osten weiter z« verstärken. Der Pro­test wurde nicht beachtet.

Wie aus Moskau gemeldet wird, beantragte der sowjetrussische Chef der chinesischen Ostbahn. Rudi, bei den mandschurischen Be­hörden die Haftentlassung der sowjetrussischen Eisenbahner. Der Antrag wurde von den mandschurischen Behörden abgewiejen.

Neues vom Lase

Der Tao von TavnenSerg

Berlin, 28. Aug Der Chef der Heeresleitung, General der Artillerie Freiherr v o n F ri t s ch. hat am 28. August anläßlich der 20jährigen Wiederkehr der Schlacht bei Tannenberg einen Kranz am Ehrenmal Unter den Linden rnedergelegl. An- schließend erfolgte der Vorbeimarsch einer Ehrenkompagnie.

Förderung des Radsahr-Wegbaues

Berlin, 28. Aug. Die bisherige Abteilung Radfahrwegeba» im Deutschen Radfahrerverband ist durch eine wesentliche Er­weiterung ihrer Grundlagen in die Reichsgemetnschaft für Rad­fahrwegebau eV. umgewandelt worden. Zu ihrem Vorstand ist der Führer des deutschen Radfahrerverbandes bestellt und vom Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen bestätigt wor- den. Die Reichsgemeinschaft befaßt sich mit der Förderung von Radfahrwegen, insbesondere auch mit der Beschaffung der Mit­tel für den Radfahrwegebau. Die Reichsgemeinschaft, die sich der allgemeinen Aufsicht des Generalinspektors unterstellt hat und die die weitgehende staatliche Unterstützung und Förderung genießt, ist der einzige vom Eeneralinspektor anerkannte Spitzen­verband im Rädfahrwegebau.

SSdamerika-Lufjvost in Snavv dreieinhalb Tagen "

Berlin, 28. Aug. Die am 25. ds. Mts. morgens in Südamerika abgegebene Luftpost ist bereits am Dienstag, 28. ds. Mts. abends in Berlin mit dem Lusthansa-Flugzeug eingetrofsen. Alle Sen­dungen können am Mittwoch, 29. August, mit dem ersten Bestell­gang den Empfängern zugestellt werden.

Gral ZeMlm" Nieder in Friedrichshgse«

Friedrichshaien. 28. Aug. Das LuftschiffGras Zeppelin" ist unter Führung von Kapitän F i e m rn i n g am Dienstag nach­mittag un> iS 30 Uhr von ieiner sechsten diesjährigen Südamerika» fahrt nach Frieürichshaien zurllckgckehri und um 15.45 Uhr aus dem Werftgeländc glatt gelandet.

Berbsl ungerechiserligrer Eingriffe in die Mettsoetteilmg

Berlin, 28. Aug. Der mit der Führung der Geschäfte de» Reichswirtschastsmirnsters beauftragte Reichsbankpräsident Dr. Schacht hat im Einvernehmen mit dem Reichsarbeitsminister unc dem Stellvertreter des Führers der NSDAP, verordnet, daß allein der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung ermächtigt ist, die Verteilung von Arbeitskräften, insbesondere ihren Austausch zu regeln. Ein­wirkungen anderer Stellen auf die Verteilung von Arbeits­kräften sind verboten. Als Einwirkung gilt auch das Ver­lange» nach Auskünften, insbesondere auf Grund von Frage­bogen.

j IrachrerleichittunM Er die LlMdnnMasl

Berlin» 28. Aug. Um der Landwirtschaft in den von der Trockenheit betroffenen Gebieten die Möglichkeit zu geben, sich mit Heu und Stroh zu Futter- und Streuzwecken aus den lleberschußgebieten zu versorgen, die zum Teil sehr - entfernt liegen, gewährt die Deutsche Reichsbahn mit Wir- s kung vom 30. August 1934 für die Beförderung dieser Gü­ter einen weiteren Frachtnachlaß. Da die Versorgung der Notstandsgebiete einen Austausch von Heu und Stroh auch in anderen Gegenden notwendig macht, wird die Frachter­mäßigung nicht nur für den Versand nach den eigentlichen Notstandsgebieten, sondern darüber hinaus allgemein für den Bezug durch die Landwirtschaft eingeräumt. Der Ab- ! schlag beträgt für Heu 20 v. H. und für Stroh 30 v. H. von s den bisher für diese Güter erhobenen Frachten. Die Fracht- i briefe solcher Sendungen müssen bei Ausgabe zur Beför­derung neben der Inhaltsangabe den Vermerk tragen: zur Verwendung in landwirtschaftlichen Betrieben im Deutschen Reich. Die Maßnahme gilt für das Erntejahr 1934/35 und ist bis zum 15. Juni 1936 befristet.

Französischer Kabiuensml am Janliersiag

Paris» 28. Aug. In dem am Donnerstag zusammentretenden Kabinettsrat, auf dem am Freitag ein Ministerrat folgt» wird Außenminister Barth ou einen Ueberblick über die au­ßenpolitische Lage geben. Seinen Ausführungen wird nach der längeren Urlaubspause, in der keinerlei amtliche Verlautbarung über die Stellungnahme der Regierung zn den wichtigen außen­politischen Fragen erfolgt ist, in politischen Kreisen lebhafte» Interesse entgegengebracht.