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Nr. 284
Was tit nationaler KM?
Wer sich vor Schaden bewahren will beachte die nachstehenden grundsätzlichen Erläuterungen des Sachverständigen des badischen Ministers des Innern zum Schutze der nationalen Symbole. Oberregierungsrat Linde.
Das Symbol und seine Verwendung
Staaten. Länder. Herrschaften, Fürsten, Städte. Dörfer. Kirchenobrigkeiten. Klöster, Orden, Zünfte, Adelige und Bürger führten in früheren Jahrhunderten, teilweise bis ins frühe Mittelalter zurückreichend, als eigene Kennzeichen Wappen, bestehend aus einem selbstgewählten oder verliehenen Wappenbild auf einem Schilde. Das Wappen und Wappenbild wurden stets mit Stolz und in Ehren getragen und niemals mißbraucht oder anders als bei Wappenschildern wertvollem Schmuck. Münzen, Urkunden, Stempeln und Siegeln, zu Bestätigungen oder Eigentumsbezeichnungen und zu Grenzmarken oder Krenzvfählen benützt und angewendet. Für Länder, Fürsten und Städte war cs das Herrschafts-'oder Hoheitszeichen.
Auch das Symbol war von jeher ein Erkennungs-, Merkzeichen oder Sinnbild, früher hauptsächlichst nur in religiöser Beziehung gebraucht und erfuhr niemals eine mißbräuchliche Verwendung, da man stets den Begriff von etwas zu respenktierendem, von höherer Bedeutung damit verband.
Ein Mißbrauch und eine geschäftliche Auswertung oder eine mehr oder weniger absichtlich unangebrachte oder unbewußt verächtliche Anwendung von Wappen und Symbolen blieb erst unserer Neuzeit Vorbehalten und, was früher mit Selbstverständlichkeit vermieden wurde, muß heute durch Gesetz untersagt werden, weil so vielen das Gefühl für die Respektierung und Wertschätzung, für die ernste Auffassung dieser Zeichen leider abgeht. Im nationalsozialistischen Staat ergeht der Ruf an alle:
Vermeidet die Anwendung und den Mißbrauch der nationalen Symbole, die geschmackswidrige, ungeeignete und unnötige Anbringung von Länderwappen, der Fahnen, des Hakenkreuzes und der Bilder zu ehrender Persönlichkeiten, denen Ihr mit einer Verunglimpfung ihrer Person n-cht dient, wenn Ihr im Ueber- riser sie in Eis, Zucker. Schokolade, Marzipan. Schmalz und Seife oder Teig formt oder Puppen aus ihnen macht oder noch schlimmeres mit ihren Bildern und Büsten vornehmt.
Man benutze' unsere nationale» Symbole grundsätzlich also, niemals zu Dingen, die eßbar oder sonst vergänglich sind oder einem Zweck untergeordneter oder spielerischer Art dienen. Es ist sehr unschön, z. V. ein Taschentuch mit dem Bild des nationalen Helden seinem Gebrauchszweck zuzufiihren.
Merksätze zur Aufklärung
1. Reichs- oder Länderwappen, sowie das als nationales Symbol bestimmte Hakenkreuz und die hieraus entstandenen Fahnen find Hoheitszeichen und dürfen nur in würdiger Weise und ehrender Form verwendet werden.
L Wappen. Symbole und Fahnen sind daher nie für vergängliche, durch ihren Zweck und Gebrauch sicheren Beschädigungen oder der Vernichtung ausgesetzte Gegenstände oder Stücke zu verwenden und dürften hiernach auch nie für oder bei Lebensmitteln oder anderen Eenußmitteln Anwendung finden.
L Die Anbringung und Verwendung von nationalen Wappen. Symbolen und Fahnen darf niemals aus rein geschäftlichen Gründen und vor allem nie mit Sem Zweck der Werbung und Auswertung der nationalen Zeichen für Einführung und zur Absatzförderung eines Gegenstandes erfolgen.
4 . Für die Schonung und Vervielfältigung von Bildern und Bildwerken nationaler Persönlichkeiten dürfen nur Arbeiten erster künstlerischer Kräfte (Maler Graphiker, Photographen und Bildhauer) dienen und dürfen nur würdige und einwandfreie Veroielfältigungsmethoden angewendet werden.
b. Für Soielwaren können die nationalen Zeichen nur dann Anwendung finden, wenn sie mit der statthaften wirklichen Verwendbarkeit im Leben Hand in Hand gehen, also zur Weckung und Stärkung der nationalen Gefühle beim Kind und auch bei Erwachsenen dienen können.
6. Jede Geschmacklosigkeit, die eingefllhrt und verkauft werden soll, verliert durch Anbringung nationaler Zeichen ihren Charakter nicht, sondern bleibt Kitsch und ist doppelt zu verwerten.
7. Das Deutschland- und Horst-Wessel-Lied sind Melodien, die zu ehren sind und ebenso ernst genommen werden müssen, wie die nationalen Zeichen. Ihre m ßbräuchlich« und nicht würdige Verwendung ist daher ebenso zu vermeiden wie die unangebrachte Anwendung der nationalen Symbole.
Wer von den Herstellern sich über spätere Billigung oder Ablehnung neu herauszubrinzender Artikel nicht im klaren ist. wird sich am besten vor Ausnahme der Ausführung an maßgebender Stelle zum voraus erkundigen, ob ein Artikel bezüglich Verwendung» nationaler Symbole und dergl. auch wirklich die für den Verkauf erforderliche Zulassung finden wird um wirtschaftlichen Schädigungen rechtzeitig oorzubeugen. Die Pforzheimer Industrie bedient sich bereits seit einiger Zeit dieser Beratungs- Möglichkeiten mir bestem Erfolg
Für Württemberg wird Sie sachverständige Beratung durch die Direktion des Württ. Landesgewerbemuseums. Stuttgart, ausgellot.
Jüdischer Anschlaq
am die devM-engMchei» Beziehungen
London, 4. Dez „Sunday Dispatch" meldet: Ein ernster Zwischenfall zwischen Deutschland und England hätte die Folge eines erstaunlichen politischen Husarenstücks sein können, das geheim- gehalten und erst in der letzten Stunde ausgegeben wurde, weil die Urheber sich eines Befielen bemanen. Der Gedanke war, daß ein britischer Flieger von einem kleinen Flugplatz in Norfolk mit Flugblättern absliegen sollte, die Gerechtigkeit für die Juden in Deutschland verlangen. Der Fl-eger sollte diese Propagandaflugblätter über Berlin Hamburg und anderen deutschen Städten abwerien. Ein bekannter englischer Jude hatte das Geld dastir bereilgestelll Ein berühmter Kriegsslieger der augenblicklich erwerbslos ist. sollt-, das Flugzeug fliegen. Er sollte 280 Pfund Sterling beim Abflug erhalten unk weitere SOS Pfund Sterling nach erfolgreicher Rückkehr Im letzten Augenblick, einige Stunden bevor das Flugzeug in den frühe« Morgenstunde« starten sollte, sagte der Urheber des Planes den Flug «b. bezahlte den Flieger und zerstörte die Flugblätter
N« KülttelMuch in Millturova
Berlin. 4. Dez. Die am Samstag in Mitteleuropa eingebrochenen trockenen arktischen Kaltluirmassen haben in Deutschland einen Temperatursturz gebracht. In ganz Norddeutschland herrscht über 10 Grad Kälte. In Berlin wurden stellenweise 15 Grad Kälte gemessen. Die grüßte Kälte wird aus Schlesien gemeldet. Hier sank die Temperatur im Flachland am Montag morgen auf minus 15 Grad. Die tiefsten Temperaturen werden aus der Grafschaft Elatz gemeldet. Im Hochgebirge, wo Südoststurm herrscht, läßt die KäLe bereits nach und Föhnwitterung stellt sich ein. so daß die Kältetemperaturen bei 7 Grad liegen.
Wie aus München gemeldet wird, ist es in Slldbayern bedeutend milder als im Norden. Mittenwald hatte am Montag früh sogar eine Temperatur von l.g Grad über Null während auf der Zugspitze minus 4,9 und aui dem Predigtstuhl bei Lad Reichenhall minus 1.3 Grad gemessen wurden. In München wurden 5.9 Grad, in Nürnberg und Ansbach sogar 9.9 Grad unter Null verzeichnet
Aus Württemberg werden rm allgemeinen 7 Grad Kälte gemeldet. Freudenstadt im Schwarzwald hatte eine tiefste Temperatur von 9.7 Grad unter Null.
Auch im Rhem-Main-Gebiet >etzte nach den schönen und warmen Herbsttagen der vergangenen Woche am Sonntag starker Temperaturfall ein. Es wurden bis zu 11 Grad Kälte gemessen. Im Taunus konnte bei 15—29 Zentimeter Schnee überall Wintersport getrieben werden.
SMiWackung auch der Rückstände an Landes- ünd Gemeiudesteueru für Arbeitsbeschaffung
Berlin, 4. Dez. Der Reichsminister der Finanzen bat durch Runderlaß vom 28. November l933 die Reichssteuern die aus der Zeit vor dem 1. Januar 1933 rückständig sind, iür Auiträge aui Ersatzbeschaiiungen an Maschinen. Geräten. Werkzeugen, aui Instandsetzungen, Ergänzungen uiw. in Bewegung gesetzt. Er hat durch Schreiben an die Landesregierungen angeregt, die Aktion auch auf die Sreuern der Länder und der Gemeinden wie beispielsweise die Grundsteuer, Gewerbesteuer ujw. auszudehnen und zu dem Zweck Anordnungen zu treuen, die dem Runderlaß des Reichsministers der Finanzen entsprechen. Es stekl zu wünschen, daß alle Länder und Gemeinden sich sofort in den Reinhardtplan eiinügen. Die Aktion muß zur Vergebung zahlreicher Aufträge im Monai Dezember und zu erheblichen Anregungen der gesamlen deutschen Wirtschaft im bevorstehenden Winter über das bisher vorgesehen gewesene Ausmaß bin- ausfübren.
Das Demfcke Handwerk in der vrgMsaiion
der Deutschen Arbeitsfront
Berlin, 4. Dez. Der Reichsstand des Deutschen Handwerks veröffentlicht folgende Mitteilung: Auf Grund des Aufrufes des Reichsarbeitsministers, des Wirtschaftsministers, des Wirt- schaflsbeauftragten und des Führers der Deutschen Arbeitsfront. Dr. Lev, vom 29. November 1933, bat jeder schaffende Deutsche der Arbeitsfront anzugehören. Es ist selbstverständliche Pflicht aller Angehörigen des deutschen Handwerks, diesem Aufruf umgehend Folge zu leisten. Zur Beseitigung aller Zweifel, die mit der Eingliederung der Angehörigen des Handwerksstandes in die Arbeitsfront vorhanden sind erklären wir im Einverständnis mit der Führung der NS.-HAEO. und des EHE., daß alle Angehörigen ihre Mitgliedschaft zur Deutschen Arbeitsfront ausschließlich bei den Amtsstellen der NS.-HAGO. und der GHE. anmelden. Das deutsche Handwerk wird durch eine besondere Säule tm Gesamtverband des Handwerks. Handels und Gewerbes in der Deutschen Arbeitsfront vertreten. Sie nimmt alle Angehörigen des Handwerks als Mitglieder aus, um sie der Deutschen Arbeitsfront zuzufllbren. Wir erwarten nunmehr, nachdem diese Klarstellung erfolgt ist, daß alle Angehörigen des Deutschen Handwerks ihre Aufnahme in die „Säule des Handwerks" im Eesamtverband des Handwerks, Handels und Gewerbe (GHG.) der Deutschen Arbeitsfront vollziehen.
Durch diese Eingliederung des Handwerks in die Deutsche Arbeitsfront sind die Sandwerksverbände und Eewerbevereine überflüssig geworden Bei der endgültigen Vereinigung der aus der liberalistisch-kar tischen Zeit vorhandenen Handwerks- organisation ist es deshalb dringend erforderlich, daß in Zukunft die Angehörigen des handwerklichen Berufsstandes außer ihrer ständigen Organisation. Innung. Jnnungsausschüsse. Fachverbände. Handwerkskammern, nur noch die Mitgliedschaft in der Arbeitsfront erwerben.
Neves vom ?lW
Heß und Rohm vereidig-
Berlin. 4. Dez. Der Reichspräsident hat die zu Reichsministern ohne Geschäftsbereich ernannten neuen Mitglieder der Reichsregierung, Rudolf Heß und Ernst Rohm, empfangen und sie auf Grund des Reichsministergesetzes vereidigt.
Kriegerische Spannung zwischen China und Tibet
London, 4 Dez. Reuter berichtet nrs Schanghai, daß in der westlichen Provinz von Hsikang eui kleinerer Krieg im Gange zu sein scheine, nachdem Tibet ein Ultimatum gesandt hatte, in dem die Uebergabe verschiedener Provinzen, die sich jetzt in chinesischen Händen befinden, gefordert wurde. 19 000 Tibetaner haben den Tschingscha-Fluß. der nach den früheren Feindseligkeiten als Grenze festgesetzt worden war, überschritten.
Der Brand im Konstantinopelcr Justizgebäude gelöscht Bedeutender Schaden
Der große Brand ist erst am Montag vormittag gelöscht worden. Der Schaden wird auf eine Million Pfund Sterling geschätzt. 500 000 Aktenstücke sind vernichtet worden, was die Tätigkeit der Gerichte auf lange Zeit lähmen dürfte.
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Aus AM und Laub
Altensteig, den 5. Dezember 1933.
Amtliches. In den dauernden Ruhestand versetzt wurde Regierungsrat Mikeler beim Finanzamt Heilbronn, früher Finanzamtmann in Altensteig.
Die Bildung des Milchwirtschaftsverbandes Württemberg
Wir berichteten in der gestrigen Nummer unseres Blattes über den neuen Milchwirtsachftsverband und die Anordnungen des Reichskommissars für die Milchwirtschaft im „Deutschen Reichsanzeiger" vom 30. November. Nun wird diese Anordnung auch im gestrigen „Staatsanzeiger" Nr. 283 im Wortlaut bekanntgegeben. Aus dieser geht hervor, daß der Milchversorgungsverband Enz—Nagold die Gebiete umfaßt:
Vom Freistaat Baden den Amtsbezirk Pforzheim mit Ausnahme der Gemeinden Ittersbach und Langenalb.
Vom Freistaat Württemberg a) den Oberamtsbezirk Neuenbürg, den Oberamtsbezirk Nagold mit Ausnahme des Hofgutes Haselstall, Gde. Gültlingcn, den Oberamtsbezirk Calw mit Ausnahme der Gemeinden Dachtel, Dcckenpfronn, Eechingen, Möttlingen, Ostelsheim und Simmozheim, den Oberamtsbezirk Vaihingen mit Ausnahme der Gemeinden Eberdingen, Hochdorf und Weißach, den Oberamtsbezirk Maulbronn mit Ausnahme der Gemeinden Verdingen, Diefenbach, Freudenstein, Knittlingen, Kleinvillars, Oelbronn, Sternenfels und ohne das Hofgut Elfingerhof, Gde. Maulbronn; b) vom Oberamtsbezirk Horb die Gemeinde Eündringen, vom Oberamtsbezirk Herrenberg die Gemeinden Mötzingcn, Oberund Unterjettingcn, vom Oberamtsbezirk Leonberg die Gemeinden Friolzheim, Heimsheim, Mönsheim, Wimsheim, vom Oberamtsbezirk Bracken heim die Gemeinde Häfnerhaslach.
Die seitherigen milchwirtschaftlichen Zusammenschlüsse sind damit aufgelöst. Die Anordnung tritt drei Tage nach ihrer Veröffentlichung im „Reichsanzeiger" in Kraft, so daß sie jetzt schon Gesetz ist.
Vom Schlittschuhsee. Der Schlitrschuhsee ist noch nicht ganz zugefroren. Mit der Freigabe für den Eislauf ist erst morgen zu rechnen. Es ist streng verboten, den Schlitrschuhsee vor seiner Freigabe zu benützen.
— Zum Nikolaustag. Mit dem Nikolaustag, dem 6. Dezember, ist für die bereits recht weihnachtlich gestimmte Jugend der eigentliche Auftakt der fröhlich-seeligen Weihnachtszeit gegeben. Nicht umsonst genießt der weißbärtige Alte mit der hohen spitzen Mütze, den klingenden Glöckchen, dem langen, großen Sack und der mächtigen Nute bei ihr besonderes Ansehen, gewährt er doch einen kleinen Vorschuß auf die Freude des Weihnachtsabends. Angst und Furcht empfängt ihn meist den wundersamen Wanderer und Freude und Dankbarkeit sieht ihn ausatmend scheiden und niemand weiß, von wannen er kommt und wohin er geht. Die Kirche feiert am 6. Dezember den Gedenktag eines ihrer Hauptheiligen, besonders die griechische und die russische. Das Leben des Heiligen Nikolaus ist von undurchdringlichem Schleier der Legende umhüllt. Nach dieser soll er Bischof von Myra in Lycien gewesen sein. Die Christenverfolgung unter Kaiser Licinus brachte ihn in den Kerker, aus dem ihn die Herrschaft des christenfreundlichen Konstantin befreite. Der Brauch, die Kinder am Vorabend des Nikolaustages mit Aepseln, Nüssen, Lebkuchen und dergleichen Herrlichkeiten zu beschenken, ist in Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz weit verbreitet.
— Weihnachts- und Neujahrsverkchr bei der Post. Die Deutsche Reichepost bittet, zur Vermeidung von Anhäufungen und Verzögerungen Weihnachtssendungen (Postpakete Postgüter, ans Päckchen) möglichst frühzeitig aufzuliefern, sie gut zu verpacken, die Aufschrift haltbar anzubringen und den Bestimmungsort besonders groß und kräftig niederzuschreibeu. Auf den Sen- oungen muß d>e vollständige Anschrift des Absenders angegeben werden. In Pakete und Postgüter muß ein Doppel der Aufschrift zelegt werden, auch für Päckchen empfiehlt sich dies. Hohlräume sind mit Holzwolle auszusllllen. damit die Sendungen bei der Beförderung in Säcken und beim Stap°ln nicht eingedrückt werden. Päckchen müssen deutlich als „Lriefpäckchen" und „Päckchen" ge- lennzeichnet sein Während des Weihnachtsverkehrs einschließlich 24. Dezember nehmen die Postanstalten nach Möglichkeit auch tußerhalb der regelmäßigen Schalterstunden Pakete und Post- lürer ohne die besondere Einlieferungsgebühr von 20 Pfg. an. lluch am Jahreswechsel wickelt sich der Postverkehr glatter ab. venn die Neujahrsbriefsendungen frühzeitig eingeliefert und nit genauer Anschrift des Empfängers versehen werden.
Steuerfreiheit für Weihnachtsgeschenke an Arbeitnehmer. Amtlich wird mitaeteilt: Um die Unternehmer anzuregen, ihren Arbeitnehmern zum bevorstehenden Wei„- nachtsfest einmalige Zuwendungen zu gewähren, hat der Reichsminister der Finanzen bestimmt, daß einmalige Zuwendungen bis 31. 12. 33, die ein Arbeitgeber seinen Arbeitnehmern über den vereinbarten Arbeitslohn hinaus gewährt, frei von allen Steuerabzügen bleiben.
Darlehens- und Kreditbeschaffung. Das Zweckspargeschäft ist in der letzten Zeit der Gegenstand vielfacher Aufmerksamkeit gewesen. — Am 17. Mai 1933 ist nun ein Gesetz über Zweck- sparunkernchmungcn verkündet worden, durch das diese Kassen als neue Form der Kapitalwirtschaft gesetzliche Anerkennung gefunden haben. Das Gesetz schreibt für diese Kassen eine ständige Ueberwachung durch einen Reichsbeaustragten vor, um so den Schutz der Sparer gegenüber den Zwecksparunternehmungen zu verstärken und das zum Teil erschütterte Vertrauen zu diesen wiederherzustellen. Wohl gab es schon immer Zwecksparkassen, die aus grundsolider Basis arbeiteten und denen man absolut vertrauen konnte. So hat sich auch die Württ. Kreditkasse für Gewerbe und Handel E. m. b. H. in Stuttgart unter den Zwcck- fparkassen besonders hervorgetan. Die Kasse ist als grundsolid bekannt und hat, obwohl sie erst im August 1932 gegründet wurde und mit ihrer Aufbauarbeit in die schwierigsten Monate hincinkam, bis Ende September ds. Js. schon mehr als 290 000 Mark ausgeschüttet. Es wird nicht nur alle Vierteljahre, sondern des schnelleren Geldumlaufs wegen jeden Monat einmal zugeteilt. Die Sperrkonten befinden sich bei der Württ. Notenbank und bei der Dresdner Bank in Stuttgart. Es werden sowohl Betriebskredite an Industrie und Handel, als auch Darlehen an Landwirte, Handwerker, freie Berufe, Beamte,. Angestellte und Arbeiter hergegeben.
Nagold, 3. Dezember. (Eine Ortsgruppe der Kinderreichen.) Heute nachmittag von 1 Uhr ab fand im Gasthof zum „Löwen" in Nagold eine Versammlung statt, zwecks Grün-