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Nr. 250

fie nicht künstlich die Abrüstung verhindert hätte. (Lebhafter Beifall.) Sie hätte das um fo leichter tun können, als sie da­mals nicht sagen konnte, in Deutschland sei ein kriegerischer Geist. 13 Jahre hatten sie Zeit gehabt sich mit dem deutschen Volks zu verständigen, in einer Zeit, da wir nicht regierten, sondern unsere Antipoden. (Heiterkeit.) Männer ihres eigenen Geistes. Demokraten und Weltpazifisten. Warum hat man denn nicht abgerüstet? Sie werden wohl nicht behaupten wollen, daß etwa vom damaligen Deutschland der Welt eine Gefahr gedroht hätte. (Heiterkeit und lebhafter Beifall.) Sie werden wohl nicht be­haupten wollen, daß die Regierungen, von Ebert angefangen, bis in die neueste Zeit, den anderen Demokratien gefährlich ge­worden wären. Man kann den früheren Regierungen alles vor­werfen. Etwas kann man ihnen nicht zum Vorwurf machen: daß sie kriegslüstern gewesen sind. (Heiterkeit und stürmischer Leifall.) Nein, man hat erst einen unvernünftigen Vertrag ge­macht und hatte dann das Gefühl, daß zur Behütung dieses monströsen Vertrages ungeheure Armeen notwendig sind. Ls ist ja nicht so, daß etwa all diese Staaten sich vor Deutschland fürchteten das wäre zu viel Ehre für uns! (Heiterkeit und iebhafter Beifall.) Nein, sie rüsteten untereinander nicht ab. Aber es ist angenehm zu sagen: Wir würden alle ja »brüsten, so wie wir hochgrrüstst haben, wenn nicht dieses Deutschland wäre! (Heiterkeit.)

Das deutsche Volk hat sich in seinen Regierungen damals diesem Verträgen immer unterworfen.

Die Frage ist bloß: Was haven Forderungen denn für einen Sinn, wenn der, der sie unterschreibt, weiß: Das kann ich gar nicht erfüllen, und auch die Gegner sagen: wir glauben nicht, daß sie das erfüllen werden! Was hat das alles für einen Sinn? Nur einen: Die Welt in ewige und andauernde Unruhe zu stür­ze». keine Beruhigung eintreten zu lassen, die Völker ununter­brochen gegeneinander zu bringen, sie mit Hatz zu erfüllen und mit Hoffnungen aus der einen Seite, die auf der anderen Seite dann enttäuscht werden müssen.

Die Folgen davon sind nun zweifache gewesen: Auf der einen Seite für unser Volk eine grauenhafte materielle Rot und aus der anderen Seite eine nicht minder große moralische Verzweif­lung und Not. Die Welt hat leider von ihr zum größten Teil keine Kenntnis genommen. Man hätte sich einmal die Mühe machen sollen, in unsere Massenquartiere zu gehen, in unsere Proletarierviertel. Die Wirtschaft einer ganzen Nation ist zer­stört worden. Am Ende stand?» wir mit 67 Millionen Er­werbslosen da. Das ist ein Drittel der Gesamtzahl derer, di« überhaupt im Erwerbsleben tätig sind.

Es ist ein grauenhaftes Resultat einer politischenBefrie­dung" Europas; ein Resultat, das allerdings nicht auf Deutsch­land allein beschränkt blieb, sondern sich den anderen Nationen mitteilte. Und da müssen wir doch einmal sagen: Glaubte denn die Welt wirklich, daß auf die Dauer eine Millionenarmee von 7 oder 8 oder 8 oder 10 Millionen Erwerbsloser ertragen wer­den kann, ohne daß das zum Zusammenbruch führt? Sie Mn fast so, als ob es für uns ein Vergnügen gewesen wäre, den Kampf dagegen aufzuaehmen. Wir haben ihn ausgenommen, um den vollständigen Ruin auszuschalten. Deshalb! (Stürmischer Beifall.)

Der Kamps des neuen Systems

Der Weg, den Europa ging, war der direkte Weg in den Bol­schewismus hinein. Und was dieser Weg bedeutet hätte, brauch« ich nicht auszumalen. Das deutsche Volk wählte sich ein neues System, um damit seiner Not Herr zu werden (Stürmischer Bei­fall) .

Als wir am 30. Januar mit der Bildung der Regierung be­traut wurden, wußten wir alle, daß nicht für uns eine Zeit des Nichtstuns begann, sondern eine Zeit unerläßlicher Arbeit Wir haben ein Programm aufgestellt, das lautet: Nun müssen wir arbeiten und schaffen, um langsam das wieder gutzumachen, was zerstört war. Wir haben uns ein großes Programm aufge- stellt mit dem ersten Ziel: Kampf dem Marxismus, Kampf de« Kommunismus, denn wir sahen in ihm die Vernichtung der deutschen Volkes und sahen in ihm vor allem den Ruin de- deutjchen Arbeiters. Wenn ich mich gegen den Kommunismus wandte, dann nicht wegen der 100 000 Bourgeois das könnt« gleichgültig sein, ob die zu Grunde gehen oder nicht wrr later es, well wir das ganze deutsche Volk hier vor dem Ruin sahen Die Millionen seiner schaffenden Menschen und die Arbeiter ir erster Linie mit. (Lebb. Beifall.) Als zweites nahmen wir un- vor. sofort den Kampf auszunehmen gegen unseren latenten po­litischen Verfall. Wir haben das Programm aufgestellt, daß wir nur eine Einheit kennen und wer sich dagegen wendet ist unsei Feind und wird von uns bekämpft. (Lebhafte Zustimmung.) Aus dieser Gesinnung heraus faßten wir als weiteren Pro- srammvunkt auch den Kampf gegen die Klassenspaltun«. Wit find vor den Arbeiter hingetreten und haben ihm erklärt: Volksgenosse, du mußt zu deinem Volk zurück, du kannst dick nicht als Klasse absondern von denen, die zu dir gehören, mit denen du leben mußt und ohne die auch du zugrunde gehst" Wir sind aber auch genau so hingegangen zu unseren sog. In­tellektuellen und haben ihnen nicht weniger gesagt:Laßt eueren Standesdünkel bildet euch nicht ein, daß ihr besser seid!" Und wir haben ihre Parteien genau so zerbrochen, wie wir di« andere» zerbrochen hatten. (Stürmische Bravorufe.)

Wir haben weiter im deutschen Volke wieder langsam das Vertrauen wieder hergestellt, das Vertrauen vor allem auf die eigene Kraft. Das deutsche Volk glaubt nun wieder an ein mög­liches Leben. (Sehr wahr.)

Wir haben weiter begonnen den Kampf für ein neues Recht, Wir wollten das Vertrauen in unsere Justiz wieder Herstellen und wir haben keine Sekunde gezögert, bis in das Reichskabi­nett bineinzugreifen. um einen Missetäter bestrafen zu lassen. (Lebhafter Beifall.) Nicht minder wollten wir nun den Kampf «rusnehmen für eine bessere Moral. Was wir in diesen Monaten in Deutschland gesäubert haben ist unerhört und dieser Säube- rungsvrozeß gebt dauernd weiter .(Bravo!)

Und nicht minder haben wir aufgenommen den Kampf gegen die Zersetzung unserer Religion. Ohne daß wir uns irgend einer Konfession verpflichteten, haben wir doch wieder dem Glauben die Voraussetzung gegeben, weil wir der Uebsrzeugung waren, daß das Volk diesen Glauben benötigt und braucht. (Sehr wahr.) Und vor allem haben wir die Priester aus der Niederung des politischen Parteistaates herausgeholt und wieder in dis Kirche zurückgeiührt. (Stürmische Zustimmung.)

Und wir haben uns vor allem eine Riesenauigabe gestellt de« deutschen Arbeiter in die deutsche Nation zurückzufiihren. (Bra­vo!) Wenn in der Zukunft die Frage an uns gerichtet wird:

Was schätzt ihr denn als eure größte Leistung ein?", dann kann ich nur sagen, daß es uns gelungen ist, den deutschen Arbeiter wieder in die Nation hineinzustellen und ibm klar zu machen:Die Nation ist nicht ein Begriff, an dem du keinen Anteil hast, sondern du selbst bist Träger der Nation, du gehörst zu ihr. du kannst dich nicht von ihr trennen: Dein Leben ist ge­bunden an das Leben deines Volkes; das ist nicht nur die Wur­zel auch für deine Kraft, sondern auch die Wurzel für dein Le» ben." Das macht uns stolz, daß wir unzählige Menschen, die seitwärts gingen, zum Teil neiderfüllt, zum Teil mit Haß auf den Teil sahen, der sich als national bezeichnete, nun wieder hin­einführten in das Volk und damit zu Trägern des nationalen Gedankens machten.

Wir haben dann weiter den Kampf um die Verständigung der verschiedenen Stände untereinander begonnen. Wir haben sie langsam näher gebracht. Und wenn man mir sagt:Aber es ist noch lange nicht ganz gelungen" nun. diese Bewegung ist »ach noch jung sie wird vollenden was sie begonnen hat. 'Stürmischer Beifall.)

Und dann kam unser Kampf für die deutsche Wirtschaft. Wir haben begonnen Gesetze zu beseitigen, die die Wirtschaft hem­men. Wir haben begonnen, Steuern zu senken. Len Verkehr zu heben. Ein Riesenstraßennetz wird in Deutschland gebaut, ge­dacht für kommende Jahrzehnte und Jahrhunderte. Wir haben den Kampf für die Sanierung unserer Finanzen ausgenommen. Gewaltige Umschuldungs- oder Entschuldungsproiekte sind ver­wirklicht oder in Vorbereitung.

Und wir haben dabei zugleich aber auch die Verwaltung ge­säubert. haben die Korruption gepackt und wo wir sie finden, wird sie herausgezogen. (Bravo!) Wir haben damit zugleich be­gonnen, Unrecht auszugleichen, unverdiente, wahnsinnige Ge­hälter überall abzubauen, den Beamtenkörver selbst allgemein zu säubern. Es ist eine ungeheure Arbeit, die Monate und Mo­nate geleistet wird. Wir haben ferner den Arbeitsdienst als eine Säule der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit einerseits und der Erziehung zur Volksgemeinschaft andererseits ausgebaut. Ein Riesenbilfswerk ist jetzt wieder organisiert. Frauen und Mäd­chen bringen wir wieder in die Ehe und damit aus den Betrie­ben, um Männer an ihre Stelle treten zu lassen.

Es ist ein Riesenprogramm der Arbeit auf allen Gebieten. Nicht theoretisch haben wir es aufgestellt. Ich kann wohl sagen: Seit 8 Monaten schuften wir Tag und Nacht für die Verwirk­lichung dieses Programms. (Stürmischer, immer wiederholter Beifall.) Wenn wir die Arbeitslosigkeit zum erstenmal wieder «m über 2.2S Millionen vermindern konnten, so überschätzen wir das auch nicht. Aber unsere Gegner sollen es gefälligst nicht unterschätzen. Was haben sie denn zustandegebracht? Unter bes­seren Verhältnissen haben sie das deutsche Volk in die Arbeitslo­sigkeit gestürzt. (Sehr richtig.) Ich kann Ihnen nur sagen: Selbst wenn die eine oder andere Maßnahme nicht hält, so werden wir vor der Geschichte wenigstens sagen können, daß wir nicht faul und nicht feige gewesen sind, sondern daß wir uns bemühten, (stürmische Zustimmung) in ein paar Monaten aber kann man nicht alles wieder gutmachen, was andere 14 Jahre lang ver­kommen ließen. (Sehr richtig.) Es dauert seine Zeit! Wir haben auch die Regierung stabilisiert. Es ist bei uns nicht so. wie bei anderen Nationen, - die Regierung heute abend nicht weiß, ob sie den morgigen Tag noch erlebt, weil die Parteien nicht einverstanden sein könnten. (Stürmische Heiterkeit.) Wir sehen in die Zukunft und können auf lange Sicht disponieren, weil, so­lange der liebe Gott uns hier läßt. Menschen uns nicht ohne weiteres beseitigen werden. (Brausende Zustimmung.)

Die Greuelhetze

Und was tut die Welt? Sie hat in diesen acht Monaten uns heruntergesetzt. (Entrüstete Rufe: Pfui!) Was haben wir der Welt geran? Warum läßt uns die Welt keine Ruhe? (Brausende Zustimmung und Zurufe.) Sie sagen:Ja, bei Euch bestehen Greuel!" Die größten Greuel find in Deutschland geschehen im Namen des Friedensvertrags von Versailles. (Stür­mischer Beifall.) Durch den Friedensvertrag voa Versailles ha­ben sich jährlich in Deutschland rund 20 008 Menschen das Leben genommen (Bewegung), und das sind anständige Menschen ge­wesen. anständige Menschen, die nicht mehr leben konnten, weil ihnen dieser Vertrag alle Lebensmöglichkeiten und Lebensaus- ! sichten zerstört hat. Wenn ist überhaupt je eine Revolution so ohne Greuel vollzogen worden wie die unsere? (Zustimmung.) In den Tagen, da bei uns die Revolution war. war es bei uns geordneter, als in vielen andern Ländern, die keine Revolution batten. (Brausende Zustimmung.) Wie viele Fahnen, deutsche Hoheitsabzeichen. Flaggen des Reiches, sind in der Zeit nicht s von deutschen Konsulaten, vom Pöbel, heruntergerissen worden! (Lebhafte Rufe: Pfui.) Wo ist der Staat, der sagen kann, daß auch nur eine Fahne von ihnen von einem Konsulat oder von ! einem anderen öffentlichen Gebäude bet uns heruntergeholt wor- ! Len wäre. (Sehr wahr!) Selbst wenn Greuel gewesen wären wir könnten den Vergleich schon aushalten mit den Greueln der Revolutionen anderer Völker. Gewiß, wir müssen auch die Stra­ßen abiverren, aber nicht weil das Volk die Regierung steini­gen will, sondern höchstens weil das Volk der Regierung zuiu- beli. (Brausender Beifall.) Ich gebe jederzeit ohne Polizeibe­wachung in das Volk hinein. Man kann dort immer wissen, w« ich bin und gehe. Ich fürchte nicht im geringsten einen Angriss des Volkes, im Gegenteil, ich habe höchstens Angst, daß mir ein- mal vielleicht ein kleines Kind vor den Wagen gedrückt werden könnt«. Und wenn ich Greuel etwa der französischen Revolution heranziehe, so kann ich nur sagen: Wir haben jedenfalls kein« Guillotine aufgestellt. Wir haben keine Vendee in Deutschland geschaffen! Wir haben nur die schlimmsten Elemente abgeson­dert. Leider nimmt sie uns die ander Welt nicht ab, wir wür­den sie ihnen gerne zur Verfügung stellen. (Große Heiterkeit.) ! In England erklärt man, man habe offene Arme für alle Be- ! drängten, insonderheit für die aus Deutschland 'herausgsbenden s Juden. England kann das wobl! Aber es würde noch schöner ! sein, wenn dann England seine große Geste .nicht abhängig ma- ! chen würde von 1000 Pfund, sondern wenn es sagen würde: Eg kann jeder herein! So wie wir das leider 30 und 40 Jahre getan hatten! Wenn auch wir erklärt hatten: Nach Deutschland j könne man nur herein unter der Voraussetzung, daß man 1006 Pfund mitbringt oder gar bezahlt, dann gäbe es bei uns über­

haupt keine Judenfrage. (Lebhafte Zustimmung und Heiterkeit.) Da sind wir wieder einmal bessere Menschen gewesen! (Erneute starke Zustimmung.) Weniger vielleicht in äußeren Erklärungen, wohl aber unseren Taten nach. Wir sind jetzt noch so großzügig und geben diesem Volke einen viel höheren Prozentsatz als An­teil an Lebensmöglichkeit, als er uns selbst zur Verfügung steht. Allerdings vertreten wir neben dem Rechte des auserwählte» Volkes auch noch die Rechte des unterdrückten Volkes, nämlich des deutlichen Volkes, das ist aber durchaus kein Greuel.

Das einzige Unglück, was uns verfolgt, liegt außer uns: Es ist der Hatz unserer Gegner! (Sehr wahr.) Wir haben ohne Kampf natürlich nicht zur Macht kommen können, allein wir haben die« len Kampf so diszipliniert geführt, wie das keine Revolution v« uns außer der faschistischen getan hat. Allerdings: es sindEmi­granten" die hier anderer Ansicht find. Es ist etwas Schönes, in» Ausland gehen zu können mit der Gloriole des vom Tode Be­drohten. während in Wirklichkeit bloß der Staatsanwalt in Deutschland hinter einem her ist. (Erneuter stürmischer Beifall.) Ls ist bisher nicht üblich gewesen, Latz dieser Abschaum die öf»

lentliche Meinuna großer Nationen bestimmen und beeinflus­sen kann. Es ist jetzt leider möglich geworden. Wenn es denkbar

ist. daß in der Welt ein Braunbuch erscheint, in dem das ganze deutsche Volk in seiner Regierung auf das maßloseste beschimpft und geschmäht wird, so kann ich wirklich nur fragen: Was würde» da wohl die Regierungen anderer Länder sagen, wenn das etwa in Deutschland geschähe? (Sehr gut.) Was würde man wobl sagen, wenn in Deutschland propagiert werden würde, daß z. B. ein englischer Minister das englische Parlament anse­zündet hätte? Man würde erklären:Das dulden wir nicht!" Wir haben genau dasselbe Ehrgefühl und wollen uns auch nicht von diesen Halunken so beschimpfen lassen. (Starker Beifall.) Wir möchten die anderen Völker nur bitten, Elementen keinen Glauben zu schenken, deren einzige Mission es ist, die Völker ge­geneinander zu Hetzen. Und was beißt es. wenn man zuläßt, daß uns gegenüber ein Boykott organisiert wird? Welche wirtschaft­liche Sinnlosigkeit ist es, wenn man heute gegen uns den Boy­kott organisiert. Ein Erfolg dieses Boykotts würde nur bedeuten, daß wir selbst dann weniger einkaufen könnten, als wir sonst einkaufen würden! Das Ergebnis ist ein wirtschaftlicher Wahn­sinn.

Nur eiu Frieden iu Ehren

Aber wie lange soll die Diskriminierung unseres Volkes noch dauern? Entweder wir sollen gleichberechtigt sein, dann find wir's! Oder wir sollen es nicht sein, dann sind wir's nicht. (Lebhafter, anhaltender Beifall.) Uns ist die Ehre viel zu wert­voll, als datz wir fie jo leichtsinnig vreisgeben wollten. Wir ha­ben jetzt IS Jahre gewartet. Datz wir Versprechungen nicht mehr vertrauen können, das ist nicht unsere Schuld. Wir vertrauren einst den Zusicherungen des Präsidenten Wilson. Die Welt wird nicht behaupten, daß diese Zusicherungen gehalten worden sind. Wir haben wieder bei unserem Eintritt in den Völkerbund darauf vertraut, daß man uns als Gleichberechtigte behandeln werde. Und die Welt kann wieder nicht behaupten, daß das ge­halten worden ist. Jedenfalls niemals durch die Tat.

Wenn man aber dann erklärt:Man könne uns diese Gleich­berechtigung jetzt nicht geben, und zwar weil angeblich bei uns ein militärischer Geist herrsche", dann muß ich eins fest­stellen: Bald sagen fie wenn das zweckmäßig ist iu Deutschland geht alles drunter und drüber, und dann heißt es wieder: bei Euch ist alles militärisch diszipliniert, wir fühlen uns dadurch bedroht. Bald beißt es: Das Volk ist unterdrückt von einer Horde von Usurpatoren das sind wir. (Grobe Hei­terkeit.) Dann wieder beißt es, die Usurpatoren, die reden na­türlich vom Frieden, aber das Volk ist so kriegslüstern. Wenn wir aber nun Erklärungen für den Frieden abgeben, dann sagt man wieder: Diesen Erklärungen ist nicht zu trauen, wir ver­langen Beweise. Wenn wir nach den Beweisen fragen, dann sa­gen sie. Frankreich fühlt sich bedroht! Gut!

Bor dem ganzen Volk erkläre ich: Wir sind bereit, dem franzö­sischen Volk die Hand zur Versöhnung zu bieten. (Starker Bei­fall.)

Nun aber schreibt die Presse:Sie wollen uns von England wegziehen!" (Heiterkeit.) Sie schreibt weiter:Eine neue In­trige wird gesponnen". Ja. was sollen wir denn nun tun? Ich weiß es: Für unsere Ehre eintreten und hart eintreten und nicht von dieser Ehre weichen! (Tosender Beifall.) Nach ihrem Willen soll die Abrüstungskonferenz einen Entwurf verwirkli­chen. auf Grund dessen die hochgerüsteten Staaten gerüstet blei­ben, das abgerllstete Deutschland aber noch weiter abzuriisten ist, und nach Jahren sollen die Voraussetzungen für eine dann ins Auge zu fassende wirkliche Abrüstung der anderen gevrün werden. Dazu haben wir nur eines zu erklären: Wir machen solche Methoden nicht mit. (Lebhaftes Bravo!) Wir haben den Willen zum Frieden, wir sehen auch keine Konfliktsmöglichkei­ten.

Wir wollen mit allen Frieden haben. (Stürmische Zustim mung.) Wir wollen aber auch, datz die anderen daraus endlich die Konsequenzen ziehen und zwar ganz klare Konsequenzen Wir lassen uns weder als minderwertig behandeln, noch werde« wir jemals etwas unterzeichnen, was wir nicht unterzeichne, dürfen, weil es ehrwidrig ist, noch lassen wir uns jemals durch irgend eine Drohung von diesem unseren Grundsatz abbringen (Lebhafter Beifall.) Wir können nicht anders handeln! Tut. was ihr tun wollt, niemals werden wir an unserem Volke ehr­los handeln. (Stürmisches Bravo!) Wir wissen, daß hinter un« die deutsche Nation steht! Ich für meine Person erkläre, datz ich jederzeit lieber sterben würde, als datz ich etwas unterschrieb«, was für das deutsche Volk meiner heiligsten Ueberzeugnng nach nicht erträglich ist! (Stürmische Heilrufe!)

Hitlers Appell au Deutschland

Ich bitte, datz das deutsche Volk sich nun selbst ,« dieser Auf­lassung bekennt. Es möge über mich urteile». Da» deutsche Bott