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Nr. 23F

zur Abrüftuogssrage

London zur deutschen Stellungnahme in der Abrüstungssrage

London, 7. Okt, Die Londoner Presse befaßt sich eingehend mit der deutschen Stellungnahme zu der Abrüstungsfrage. Ihre Mel­dungen über den Inhalt der deutschen Mitteilungen besagen, Deutschland habe betont, daß der englische Plan die Grundlage Vir die oorgeschlagene Abrüstungsvereinbarung sei. Es halte r > der Forderung fest, daß ihm als Ausdruck der praktischen Gleichberechtigung die Beschaffung von solchen Waffen, die ihm bisher untersagt waren, sofort gestattet wird.

Der erste Eindruck in englischen Kreisen sei, so sagt der diplo­matische Mitarbeiter desDaily Telegraph", daß man zwar die deutschen Mitteilungen wegen ihres verbindlichen Tones und wegen des Nachdrucks, der auf die Friedensliebe Deutschlands gelegt wird, begrüßt, daß sie aber keine großen Hoffnungen aus einen baldigen und erheblichen Fortschritt für die Genfer Ver­handlungen auskommen ließen.

Nach Ansicht derTimes" brachte die deutsche Antwort keim allzu große Beunruhigung. Man erwarte jetzt, Latz die deutsche Regierung in ihrer Antwort in Genf auf die englischen, fran­zösischen und amerikanischen Vorschläge nicht nachgeben werde

Daily Mail" erwartet, daß während der nächsten Woche ein­gehende private Verhandlungen zwischen den verschiedenen Ab­ordnungen einsetzen werden, um irgend einen Kompromiß zu er­reichen. Die allgemeine Meinung sei, daß sich die Hauung aul französischer und deutscher Seite versteift habe, wodurch ...i gegen­seitiges Näherkommen erschwert werde.

Die liberaleNews Chronicle" befürchtet, daß die Aussichten aus eine Einigung vor dem Zusammentritt des allgemeinen Ausschusses der Abrüstungskonferenz, der vorläufig auf den 18. Oktober festgesetzt ist, nicht sehr groß sind.

Frankreich lehnt ab

Paris, 7. Okt. Die Pariser Morgenpresse befaßt sich aus­führlich mit der deutschen Stellungnahme zu den englischen Vor­schlägen in der Abrüstungsfrage. In der französischen Beurtei­lung sind zwei Seiten zu unterscheiden, die eine, die sich mit der Form der Uebermittlung der deutschen Ansichten befaßt, unk eine Umgehung Frankreichs bemängelt, und die andere, die siH mit den zwar amtlich nicht bekannten, aber von der Presse in großen Zügen wiedergegebenen deutschen Wünschen ausein­andersetzt

DasEcho de Paris" erklärt es für unvernünftig, wollte mar Deutschland Zugeständnisse machen, die es ihm gestatten würden aufzurüsten, ohne auf den Widerstand der öffentlichen Meinung der Welt zu stoßen Das Blatt warnt in diesem Zusammenhang natürlich vor einer Abrüstung Frankreichs.

DasJournal" leitet aus der Art der deutschen Antwort aul die von Sir John Simon an Neurath gerichteten Fragen ab. daf die Engländer in gewisser Hinsicht die Bürgschaft dafür über­nommen hätten, daß in Frankreich bald eine Herabminderung dei Effektivstärken vorgenommen würde. DasPetit Journal' schließlich schreibt, wenn die deutsche Regierung in Genf ver­suche, London von Paris zu trennen, indem es ganz einfach der ursprünglichen Vorschlag Macdonalds als Grundlage des zu­künftigen Abkommens annehme, so wäre die Zukunft der Kon­ferenz ernstlich kompromittiert

Minderheilen- und Zudenfrase in Genf

Gens, 8. Okt Im Unterausschuß des politischen Ausschusses ist es am Samstag zu einer längeren, äußerst bewegten Aus­sprache über die verschiedenen zur Minderheiten- und Juden- srage vorliegenden Anträge gekommen. Zur Verhandlung ge­langte hierauf der Antrag der französischen Regierung, in dem im ersten Absatz die allgemeine Entschließung der Völkerbunds­versammlung von 1922 über die Grundsätze des Minderheiten­gesetzes wiederholt wird. Dieser erste Absatz fand die deutsche Unterstützung. Eine stürmische Aussprache entspann sich um den entscheidenden zweiten Teil des französischen Antrages, durch den die deutsche Negierung gezwungen werden soll, die jüdische Bevölkerung in Leurschland als Minderheit zu erklären und ihr die völlige Gleichberechtigung zuzugestehen. Der deutsche Vertreter erklärte hierzu, er könne nicht zulassen, daß jetzt auf einmal mit zweierlei Maß gemessen würde. Deutschland müsse diesen Teil der Entschließung entschieden ablehnen. Der fran­zösische Senator Veranger verlangte eine Protesterklärung Ser Welt gegen die deutsche Judenpolitik und sprach von einer hei­ligen Verpflichtung des Völkerbundes zum Schutz- der Juden. Auf ausdrücklichen Wunsch Frankreichs wurde dieser zweite Teil der Entschließung zur Abstimmung gestellt. In der Abstimmung stimmten sämtliche zwölf Mitglieder des Ausschusses für den französischen Antrag. Gesandter von Keller stimmte dagegen. Die Vertreter Italiens und Ungarns stimmten dem Antrag mit dem Vorbehalt zu, daß keinerlei Einmischung in die inneren Verhältnisse eines souveränen Staates zum Ausdruck kommen dürfe. Die Verhandlungen des Unterausschusses über die Juden­frage sind damit praktisch als gescheitert anzusehen. Die gesamte Frage wird jetzt vom Unterausschuß in einem Be­richt am Montag dem politischen Ausschuß zur endgültigen Ab­stimmung und Stellungnahme vorgelegt werden.

Gens, 8. Okt. Der Antrag der holländischen Regierung, die Fürsorge für die deutschen Flüchtlinge dem Völkerbund zu über­tragen, war am Samstag der Gegenstand einer großen Aus­sprache im zweiten Ausschuß der Völkerbundsversammlung. Zur Verhandlung stand ein Antrag des Berichterstatters, des Ver­treters Uruguays. Der Völkerbundsrat solle einen Oberkom­missar ernennen der die Arbeitsbeschaffung für die deutschen Flüchtlinge durchzuführen hat. Dieser Antrag fand zunächst weit­gehende Unterstützung bei den Vertretern Englands und Frank­reichs. Der deutsche Vertreter. Ministerialdirektor Ritter, be­tonte. daß Deutschland keineswegs die Absicht habe, das Flücht­lingswerk an sich zu verhindern, jedoch die Verwirklichung dieses Zieles im Rahmen des Aufgabenkreises des Völkerbundes nicht zulassen könne. Die deutsche Abordnung werde daher bei der endgültigen Abstimmung gegen den Antrag stimmen müssen. Der Schweizer Bundesrat Motta machte sodann einen Ver­

mittlungsvorschlag, indem er einen dringenden Appell an Deutsch­land richtete, an der Lösung dieser Frage mitzuwirken. Motta betonte, daß ohne Deutschland die Flüchtlingsfrage niemals gelöst werden könnte, und empfahl in seinen durchaus taktvollen und vorsichtigen Ausführungen, der deutschen Anregung zu folgen und die Lösung der Frage auf direktem Wege zu finden. Der Schweizer Vorschlag fand warme Unterstützung auf italienischer und spanischer Seite.

Der deutsche Vertreter dankte Bundesrat Motta, daß er diese Schwierigkeiten jetzt in so entgegenkommender Weise zu lösen suche. Der Appell des Schweizer Vertreters werde sofort der deutschen Regierung übermittelt werden. Die Verhandlungen über die Flüchtlingsfllrsorge wurden sodann auf den Mittwoch verschoben.

Ser Aufmarsch der schlesischen EA.

Breslau, 7. Okt. Am Freitag hat Stabschef Röhm unter Füh­rung von Obergruppenführer Heines, sowie in Begleitung von Obergruppenführer Lütgebrune und Gruppenführer Ernst die schlesische SA. auf ihrem Marsch besichtigt. Am Abend fand als Einleitung des zweiten schlesischen SA.-Treffens auf dem histo­rischen Schlachtfelde bei Leutben eine Weihestunde vor dem dort errichteten Denkmal statt. Auf historischem Boden, so führte Stabschef Röhm in seiner Ansprache an die SA. u. a. aus. seid ihr hier angetreten in der Erinnerung an große Zeiten. Möge diese Zeit, in der wir gegenwärtig leben, uns wieder eins stolze und freie Zukunft bringen. Mein Heil gilt denen, dis bereit sind, im Sinne des Volkes und im Sinne und Geiste unseres großen Führers Adolf Hitler zu wirken. Während im Dorfe Leuthen die lutherrsche Kirche von Rotfeuer beleuchtet wurde, erschien Friedrich der Große zu Pferde, durch den be­kannten Schauspieler Otto Gebühr dargestellt. Auch er wandte sich an die SA. mit einer kurzen Ansprache.

EA.-Avvell in Breslau

Breslau, 8. Okt. Dis Breslauer Jahrhunderthalle, in der am Samstag der große Appell deralten Garde" stattfand, war schon lange vor der angesetzten Zeit überfüllt. Der Stabschef betrat unter dem Jubel der Menge den Raum. Er überbrachte der schlesischen SA die Grüße des Führers. Dann sprach Ober­gruppenführer Heines.

Am Sonntag rückten schon in der vierten Morgenstunde die ersten Kolonnen mit Marschmusik aus ihren Quartieren zum Eandauer Flughafen hinaus Um 8 Uhr war der gewaltige Auf­marsch, zu dem insgesamt 88 760 Mann sich eingefunden hatten, beendet. Nach dem Abreiten der Front begab sich Obergruppen­führer Heines auf den Kommandoturm um in einer kurzen An­sprache die schlesische SA. zu begrüßen. Das Niederländische Oankgebet leitete darauf den Fsldgortesdienst ein. Obergruppen­führer Heines gedachte dann der 21 gefallenen Kameraden der chlestschen braunen Front. Dann sprach noch Stabschef Rühm.

Die Ivnmiraum-Frage

Italienisch-französische Vereinbarung über den wirtschaft­lichen Wiederaufbau der Donaustaatcn Genf, 8. Okt. Von amtlicher französischer Seite wird eine Mitteilung über eine Vereinbarung zwischen Italien und Frank­reich bezüglich dem wirtschaftlichen Wiederaufbau der Donau­staaten veröffentlich: Darin beißt es: Im Verlaufe von Ver­handlungen sei nun eine Vereinbarung zwischen Frankreich und Italien über den Wiederaufbau der Donaustaaten auf der Grundlage der Beschlüsse der Stresakonserenz erfolgt. Die Schwierigkeiten, die sich noch aus der besonderen Lage der ein­zelnen Länder zum Präferenziystem und zur Kontingentierungs- srage ergäben, sollten jetzt auf dem direkten Wege diplomati­scher Verhandlungen geregelt werden.

Eine übereinstimmende Mitteilung ist auch von italienischer Seite gemacht worden. Vor französischer Seite wird darauf hin­gewiesen, daß Italien und Frankreich nunmehr gemeinsam den Wiederaufbau der Donaustaaten entsprechend den Beschlüssen der Konferenz von Stresa in Angriff nehmen würden.

Die Gasflasche im Hause

Halle, 7. Okt. Bei dem in den Leunawerken geübten Verfahren zur synthetischen Herstellung des Benzins fällt unter anderen Erzeugnissen auch das Propandgas ab. ein sehr heizkräftiges Gas, das bisher sehr wenig bekannt geworden ist. Es ist ein schwach­riechendes, farbloses, brennbares Gas von wesentlich höherem spezifischem Gewicht als das normale Stadtgas und läßt sich auf ungefähr 10 Atmosphären verdichtet in Stahlflaschen flüssig aufspeichern. Bei der Entnahme wird das Gas annähernd auf Atmosphärendruck entspannt und in Dampfform ähnlich wie Stadtgas verwendet. Die Flasche enthält einen Brennwert von etwa SO Kubikmeter Stadtgas, ausreichend also für den Bedarf einer Haushaltung für zwei bis drei Monate. Die Brenneigen- fchaft des Propandgases macht es überall da geeignet, wo Stadt­gas nicht auf wirtschaftliche Weise zugeleitet werden kann, also besonders in ländlichen Gegenden.

Zusammenstöße in Irland

Dublin, 7. Okt. Zu Aufsehen erregenden Zusammenstößen, bei denen der Präsident der Vereinigten Jrlandpartei. General O'Duffy, erheblich verletzt wurde, kam es in Tralee in der irischen Grafschaf! Kery. Als O'Duffy und der Sekretär der Ver­einigten Jrlandpartei. Kommandant Cronin, das Hotel verließen und sich zu Le: Halle begaben, in der O'Duffy sprechen wollte, wurden sie plötzlich überfallen. O'Duffy, der ebenso wie Cronin das Blauhemd trug, befand sich sofort in der Mitte der erregten Menge, die ihn mißhandelte. Als endlich die Polizei zu Hilfe eilte, blutete O'Duffy aus einigen Kopfwunden erheblich. Starke Polizeikräfte umzingelten die Versammlungshalle und hielten die Angreifer zurück, die sämtliche Fensterscheiben des Gebäudes einwarfen. O'Duffy mußte in der Halle bleiben, bis militärische Verstärkung eintraf.

News vom Tage

Alle in die SA. vor dem 31. Januar 1833 Ausgenommen zum Sturmmann befördert

Berlin, 7. Okt. Wie die NSK. mitteilt, werden sämtliche vor dem 31. Januar 1933 in die SA. Aufgenommenen entsprechend einer Verfügung des Stabschefs zum 9. November 1933 zum Sturmmann befördert, soweit sie nicht schon vorher diesen Dienstgrad erreicht hatten.

Dänische Riibsamenernte durch Grotzfeuer vernichtet

Kopenhagen, 7. Okt. In Rudkoeding ist am Freitag morgen der große Gebäudekomplex der Saatzuchtgesellschaft einem Rie­senfeuer zum Opfer gefallen. Nur mit Mühe konnte die Feuer­wehr vier benachbarte Häuser, die mehrfach Feuer fingen, ret­ten. Auch ein Hotel kam in Gefahr und mußte geräumt werden. Bei den zum Teil fünfstöckigen Gebäuden und Speichern der Ge­sellschaft stehen nur noch die Grundmauern. Das ganze Saat­lager, darunter 150 000 Tonnen Rübsamen. etwa ein Zehntel der gesamten dänischen Ernte wurde vernichtet. Der Schaden beträgt ungefähr 800 000 Kronen.

Altensteig, den 9. Oktober 1933.

Der Sonntag war trotz allen Befürchtungen in der Hauptsache ein freundlicher Herbsttag. In der Nacht zuvor hatte es tüchtig geregnet, was den Herbstsaaten zweifellos sehr zugute kam. Ueber den Sonntag, ja teilweise auch die Nacht zuvor, waren die nationalsozialistischen Verbände in reger Tätigkeit. Sie huldigten fleißig dem Geländesport und nahmen schließlich noch an dem großen Treffen in Freudenstadt teil, bei dem die SA., die SA.-Reserve, der Stahlhelm und die Hitlerjugend dem Reichsstatthalter huldigte. Nachmittags gab es ein interessantes Fußball­spiel auf dem hiesigen Sportplatz und später lockte die Weihe der Sturmfahne des in Altensteig stationierten Sturm 6/180 die Einwohnerschaft zahlreich an. Gegen Abend meldete ein heftiger Südweststurm kommenden Regen an, der nach dem Sturm auch prompt eintraf und wie in der Nacht zu­vor milden Regen brachte. Die herrlichen Spätsommer­und Herbsttage werden nun wohl gezählt sein.

Eine recht geschäftige Woche wird diese Woche für Handwerk und Gewerbe werden. Eilt es doch die Werbe­woche für das Handwerk, die vom 15. bis 21. Oktober ver­anstaltet wird, vorzubereiten. Vor allem find es die zahl­reichen Festwagen, die hier für den Festzug herzurichten sind. Die zahlreichen Fuhrwerke Altensteigs reichen für die vielen Festwagen nicht aus. Es müssen auch noch Gespanne von den Nachbarorten beigezogen werden. Zur Dekoration der Festwagen wird am Mittwoch hier das Reis ausgegeben. Auch die Schaufenster der Stadt und die Handwerks- und Eewerbehäuser sollen für die Werbe­woche geschmückt werden. Es gibt also Arbeit in Hülle und Fülle, um den hier geplanten umfangreichen Festzug vorzubereiten und das Eewerbestädtchen Altensteig, das besonders am kommenden Montag von den Landorten zahlreichen Besuch erwartet, für die Werbewoche würdig zu präsentieren. Die Plakate, die zur Besichtigung des Festzuges einladen, sind bereits ausgegeben. Ueber dis ganze Werbewoche sollen auch die Häuser der Stadt beflaggr werden.

Weihe der Sturmfahne des Sturm K/180

Die Weihe der Sturmfahne des Alten­steiger Sturms fand gestern nachmittag unter großer Anteilnahme der Bevölkerung statt. Die Stürme der Um­gebung, die etwas verspätet mit neun Lastwagen von Freu­denstadt her hier eintrafen, marschierten unter Vorantritt des Spielmannszuges vom Sturm 5 und 6 vom Stadtgarten aus auf den Marktplatz. Der SA. schloß sich die SA.-Nes. und der Stahlhelm an. Nach dem Aufmarsch der SA. auf dem Marktplatz begann kurz nach 5 Uhr die kurze und schlichte Weihe und Uebergabe der neuen Sturmfahne.

Sturmbannführer Jakob Bätzner-Nagold sprach nach einem Hornsignal des SA.-Signalisten zur SA. und den versammelten Volksgenossen. Innerhalb drei Wochen ist es das zweite Mal, daß ich in meinem Sturmbann­bereich eine Sturmfahne weihe. Die Sturmfahne 5/180 ist eine der ältesten Sturmfahnen in Württemberg. Sie hat uns in zehn Jahren vorangeweht und wurde noch nie­mals entehrt. Zehn Jahre wurde sie uns siegreich voran­getragen bis zum endgültigen Sieg am 5. März 1933. Traditionsgemäß wird deshalb die Sturmfahne 6/180 mit der alten Sturmfahne 5/180 geweiht. Sturmbannführer Bätzner weihte hierauf die neue Sturmfahne durch berühren mit der Sturmfahne des Nagolder Sturms. Während die SA. stillstand, nahm Bätzner den Schwur auf die neue Fahne ab. Wir schwören der Fahne, daß wir sie nie ver­lassen und wenn es sein muß, unser Leben dafür hergeben. Der mit dem Sturm 6/180 beauftragte Obertruppführer Ruppert antwortete hierauf.

Aus den Händen des Sturmbannführers 1/180 erhielt unser Sturm eine neue Sturmsahne. Dies ist nunmehr die dritte Fahne, die unser Sturm trägt. Als im April 1928 hier eine SA. mit seinerzeit noch elf Mann aufgezogen wurde, erhielten wir die erste Fahne. Diese wurde jedoch bald im Kampfe verbraucht. Auch die zweite war bald von Sturm und Wind zerschlissen und zerfetzt. Heute ist es uns durch die Großzügigkeit einiger Gönner möglich geworden, eine einfache, aber wetterfeste Fahne anzuschaf­fen. Die Fahne ist die Ehre des Soldaten. Unsere Vor­fahren und Väter schwuren auf die Fahne des Kaisers. Wir schwören auf die Fahne des deutschen Volkes. Wir tragen den heiligen Willen in uns, im Kampf für Freiheit, Ehre und Frieden nicht zu erlahmen. Der Sturm 6 wird seine Fahne in Ehre führen, treu zu ihr hal­ten und mit ihr kämpfen für das großdeutsche Reich von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Bell. Mit demHorst-Wessel-Lied" schloß die feierliche und ein­drucksvolle Weihefeier.

Nachdem die auswärtigen Stürme abgefahren waren, versammelten sich im Cafe Lenk die Führer und alten