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Nr. 229
Zeit, als Satz wir ihren Vormarsch durch Vergleich« messen könnten.
Was noch vor wenigen Jahren als unmöglich erschien, ist nun möglich geworden. Was Millionen mr aussichtslos hielten, ist heute Wirklichkeit. Was dieser Gewalt trotzen wollte, ist gestürzt: Eine Revolution regte über die deutschen Lande, ein System zertrümmernd, unser Volk aufwühlend bis in seine m- ersten Tiefen. Das aber gerade der Stand am meisten von der Bewegung ergriffen wurde, der das tragende Fundament unseres Volkes ist, denn der Nationalsozialismus bat weder im Jndioidium. noch in der Menschheit den Ausgangsounkt. Er rückt bewußt in den Mittelpunkt seines ganzen Denkens das Volk. Dieses Volk ist für ihn eine blutmätzig bedingte Erscheinung. in der er einen von Gotr gewollten Baustein der mesch- lichen Gesellschaft sieht. Das einzelne Jndividum ist vergänglich, das Volk ist bleibend. Wenn die liberale Weltanschauung in ihrer Vergottung des Einzelindividuums zur Vernichtung des Volkes führen mußte, dann will der Nationalsozialismus das Volk als solches erhalten, wenn mötig auch zu Lasten des Einzelnen, Es ist eine gewaltige Erziehungsarbeit notwendig, um diese auf den ersten Anschein bin harte Lehre den Menschen verständlich zu machen, um sie zur Einsicht zu bringen- daß in der Zucht des Einzelnen nicht nur der Segen kür die Gesamtheit, sondern am Ende auch wieder für die Einzelnen selbst liegt. Es ist damit aber notwendig, daß der Einzelne sich langsam zur Erkenntnis durchringt, daß sein eigenes Ich unbedeutend ist gemessen am Sein des ganzen Volkes, daß daher die Stellung dieses einzelnen Ich ausschließlich nur bedingt ist durch die Interessen der Gesamtheit des Volkes, daß daher die Ueberbeb- lichkeit. die Einbildung, der Eigen- und Standesdünkel nicht nur lächerlich, jondern auch schädlich sind iür die Existenz einer Volksgemeinschaft, daß namentlich v» Mistes- und Willenseinheit einer Nation höher zu schätzen sind als die Geistes- und Willensrreihen des Einzelnen daß da, höhere Lebensinteress» der Gesamtheit der Interessen des Einzelnen hier die Grenze ziehen und Pflichten auierlesen muß Der Nationalsozialismus ist daher ein fanatischer und fast unerbittlicher Feind jeder Mas» seusvaltung und Standestrennung. Er wird deshalb alle Auffassungen und alles Tun bekämpfen, die in ihren Auswirkungen der Nation als Einheit Schaden zufügen müssen. Er wird durch seine Erziehung unbeirrbar die Ausmerzung jener Erscheinungen unseres öffentlichen Lebens betreiben, die der Volksgemeinschaft abträglich sind. Er wird damit in erster Linie a»f- räumen mit der falschen Vorstellung, daß die Arbeit also solch« verschieden bewertet werden könnte. Er wird dabei die lieber» beblichkeit und Anmaßung der einen Seite genau jo wenig dulden wie die der anderen. Kops- und Handarbeit sind beide gleich geartet, wenn sie der Erhaltung einer Volksgemeinschaft dienen.
Mit diesem Bekenntnis aber will die nationalsozialistische Revolution nicht nur eine Glorifizierung der Arbeit an fitz sondern auch eine bewußte Verteidigung Derer, die durch ihre Arbeit unser Volk erhalten. Wenn der Liberalismus in seiner Verherrlichung des Individuums, der Marxismus in der Verhimmelung der Menschheit das Volk vreisgeben. dann wird sich der Nationalsozialismus um so fanatischer zum Volk bekenne». Der erste und tiefste Revriiientaui des Volkes aber ist jener Teil, der aus der Fruchtbarkeit der Erde die Menschen ernährt und aus der Fruchtbarkeit seiner Familie die Ration forter» dält.
So wie der Liberalismus uns der demokratische Marxismus den Bauern verleugneten, so bekennt sich die nationalsozialistische Revolution bewußt zu ihm als dem sichersten Träger der Gegenwart, den einzigen Garanten für die Zukunft. Wir wissen, daß der Ruin des deutschen Bauern das Ende des deutschen Volkes sein würde. Unser politische Kämpfen und Ringen ist aber nicht die Gewinnung oder gar Eroberung fremder Völker, sondern die Erhaltung und Sicherung unseres eigenen Volkes. Wir treten daher mit Entschlossenheit ein für das deutsche Bauerntum und wir kennen hier keine Kompromisse und auch keine Halbheiten. Der Blick auf unsere Bevölkerungsstatistik zeigt uns, daß die Zukunft der Nation schon heute ausschließlich abhängt von der Erhaltung des Bauern. Es ist daher die Ausgabe der Staatsführung, zuförderst dieses Element, von dessen Leben Fortdauer oder Vernichtung unseres Volkes ab- hängen, unter allen Umständen und mit allen Mitteln zu erhalten.
Wir sind dabei bewegt von der Einsicht, daß ein vernichtetes Handwerk sich wieder zu regenerieren vermag, daß ein verarmter Mittelstand wieder wohlhabend werden kann, daß eine ruinierte Industrie wieder aufzubauen ist, daß entvölkerte Srädte eines Tages sich wieder beleben können, daß aber ein vernichteter Bauernstand nicht nach Belieben wieder in das Leben gerufen werden kann, auch wenn gedankenlose Staats- sührungen vielleicht später ihre früheren Fehler erkennen sollten.
Der Städter, der sein Geschäft verliert, mag sich immer wieder ein neues gründen können; der Bauer, der erst einmal von seiner Scholle getrieben, geht als Bauer dann auch meist für immer zu Grunde.
Das Schicksal hat uns in eine schwere Zeit hineingestellt und »ns daher den heiligen Auftrag gegeben, wenn notwendig auch schwere Entschlüße zu fasten. Wir wissen, wie groß die Not im ganzen deutschen Volke ist. Wir sind entschlossen, mit allen Mitteln, die der menschliche Geist ausfindig machen kann, gegen sie anzukämpfen. Allein die letzte Entscheidung über den Erfolg oder Mißerfolg unserer Arbeit hängt ab vom Erfolg der Rettung unseres Bauernstandes.
Wir sind ganz entschlossen, nur die Wege zu gehen, die uns diese Rettung versprechen. Wir wollen lernen, aus den Ergebnissen der hinter uns liegenden Zeit und daraus die notwendigen Rückschlüße ziehen aus ihre vergangenen Methoden und wir wollen nicht zögern, diese Methoden durch richtigere zu ersetzen, dem Denken und Handeln dieser früheren Zeit zu entsagen und besseres zu tun, auch wenn die Schritte von vielen im Augenblick vielleicht nicht verstanden werden. Am Ende wird man einst ja doch zugeben, daß die Rettung des deutschen Bauernstandes zur Rettung des ganzen Volkes notwendig war.
Ich muß aber an dieser Stelle wiederholen, was ich vor der letzten Reichstagswahl offen und aufrichtig dem ganzen Volk erklärte: Wenn jahrzehntelang in einer Sache gesündigt wurde, kann man nicht in Monaten den Schaden beheben. Jeder Hof, der durch langjährige Mißwirtschaft ruiniert wurde, braucht Jahre, um wieder in Ordnung zukommen. Jedes Gut, das jahrzehntelang verluderte, braucht ssine Zeit für seine Gesundung, wieviel mehr aber ein Staat, der sich Jahr für Jahr an seinem Volke versündigt hat. Acht Monate nun haben wir mit Anspannung aller Kraft gearbeitet und können heute mit Stolz das eine feststellcn: Wir haben dem deutschen Verfall Einhalt geboten. Dank dem gläubigen Vertrauen der überwältigenden Millionenmasse unseres Volkes ist es uns gelungen, die Entwicklung nach unten aufzuhalten und eine solche nach oben zu wenden. Niemand kann unseren guten Willen bestreiten, das beste für unser Volk zu tun, und unseren Mut, die dafür nötigen Entschlüsse zu treffen. Wenn wir aber auch in der Zukunft Erfolg haben wollen, dann ist dies nur möglich unter der Mitarbeit des Volkes selbst. Das ist es, was ich heute wie einst, meine deutschen Bauern, wieder verlangen muß: Nur wenn ihr selbst im Vertrauen und in Zuversicht hinter uns tretet, kann das große Werk der Rettung unseres Volkes und Eurer selbst gelingen. Ihr dürft nicht der Nähr-, sondern ihr müßt auch der Willensstand in den deutschen Landen sein. So wie Ihr selbst ohne Rücksicht auf Wetter und Hagelschlag Eure Arbeit tun müßt, müssen wir auch als Führung und Volk unverzagt überall unsere Pflicht erfüllen. Auch wenn das Schicksal uns manchen Entschluß und manche Tat vergeblich sein läßr, dann dürfen wir doch keine Sekunde zögern, immer das zu tun, was unseres Wissens und unserer Einsicht nach zu tun notwendig ist. Wir bauen an einer neuen Gemeinschaft unseres Volkes. Kein Stand kann sein ohne das Verständnis und die Hilfe des anderen. Millionen von Städtern klären wir auf über die gewaltige Bedeutung des deutschen Bauerntums. Sie sind bereit, Opfer zu bringen für Euch und so müßt Ihr, meine deutschen Bauern, auch wieder Opfer bringen für die anderen.
Es ist ein gewaltiges Werk der gegenseitigen Hilfeleistung, das wir zum ersten Mal für diesen Winter symbolisch organisierten. Was Stadt und Land gemeinsam an Opfern bringen zur Rettung unserer bedürftigen Volksgenossen, zur Linderung der Not, wird zu einem Kapital, das einst für alle seinen Nutzen abwerfen wird. Die Verbundenheit von Stadt und Land, von Bauer und Arbeiter wird damit gewaltiger bekundet, als tausend Reden es könnten. Die Vorsehung aber wird am Ende auch hier den Unverzagten, der Redlichen belohnen.
Wenn wir aber die Größe dieses Ringens ermessen, das wir in dieser Zeit auf uns zu nehmen haben, dann schaudern wir bei dem Gedanken, was ein schlechtes Jahr mit einer schlechten Ernte heute für uns bedeutet hätte. Umso größer ist unser Dank dem gegenüber, der unseren Aeckern so reichlichen Segen gab. Möge uns dies aber nur bestärken in unserem Entschluß, nicht zu Wanken und Zagen, fortzufahren in der friedlichen Arbeit an unserem Volk. Denn sein Unglück ist unser Leid, seine Not ist unsere Not, seine Freiheit und sein Glück aber sind unsere einzige Sorge.
Sie sind hier, meine Bauern, zur größten Kundgebung M- sammengekommen, die in dieser Art wohl jemals auf der Erde stattgefunden hat.
Es soll dies aber nicht nur eine Demonstration Eurer Kraft, sondern auch eine sichtbare Kundgebung des Willens Eurer Führung sein. Wir wollen bewußt durch das Fest der Arbeit und das Fest der Ernte den Geist dokumentieren, der uns beherrscht, und den Weg, den wir zu gehen entschlossen sind. Möge aus der Größe dieser Demonstrationen für alle die gegenseitige Achtung erwachsen und die lleberzeugung, daß kein Stand für sich, aber alle wohl gemeinsam bestehen können. Möge dieses Gefühl der Verbundenheit von Stadt und Land, von Bauern. Hand- und Kopfarbeitern sich immer mehr steigern zum stolzen Bewußtsein einer gewaltigen Einheit. Ein Volk sind wir, ein Reich wollen wir sein. An unseren Herrgott richten wir aber in dieser Stunde in Demut die Bitte, uns auch in Zukunft seinen Segen zu geben zu unsere« Werk, und das tägliche Brot.
Die Mm in Mmstm, Nagold und Bezirk
Sas Erntedankfest
Der gestrige Sonntag war ganz dem Erntedankfest gewidmet. So herrlich das Wetter über die Erntezeit war, ebenso herrlich war es am gestrigen Erntedankfest. Es trug zu dem schönen Gelingen des Festes und zur Stimmung aller Teilnehmer ganz wesentlich bei. Altensteig zeigt? außerordentlich viele Fahnen in allen Straßen der Stadt, aber auch draußen in den Landorten, überall herum sah man beflaggte und geschmückte Häuser. Teilweise auch Girlanden beim Eingang vom Ort. lleberall wurde der Tag der Ernte festlich begangen. Stadt- und Landleute zeigten eine erfreuliche Harmonie.
Am Sonntagfrüh war in Altensteig großes Wecken. Um 8.45 Uhr stellten sich die Verbände und Vereine etc. auf dem Marktplatz zum gemeinsamen Kirchgang auf. Selten war die Kirche einmal so gefüllt, wie an dem gestrigen Erutegotiesdienst, den der Musikverein mit einer prachtvollen Darbietung verschönte. In geschlossenem Zug ging es nachher wieocr zum Marktplatz, wo der Liederkranz „Heilig, heilig ist Gott" sang und damit die Vormittagsveranstaltung beschloß.
Der Festzug
war sehr hübsch zusammengestellt und machte Teilnehmern und Zuschauern viel Freude. Nachdem die auswärtigen Festwagen, die zum Teil ihre Spende für die Winterhilfe Mitgefühls hatten, beim Stadtgarten aufgestellt waren, setzte er sich unter den Klängen der Stadtkapelle in Bewegung und führte durch die Post-, Bahnhof- und Rosenstraße zum Marktplatz. Voraus ritt ein SA.-Reiter von dem in der Bildung begriffenen SA.- Reitersturm mit der Hakenkreuzstandarte. Diesem folgten der Radfahrerverein Altensteig mit geschmückten Rädern, die Schutzleute in Gala, der Spielmannszug der Hitlerjugend, die Stadtkapelle,' die Hitlerjugend, das Hitlerjungvolk, Jungvolk und Jungschar des C. V. I. M., der Bund deutscher Mädchen, die Jungmädchenschaft, denen Schnitterinnen voranschritten, Jung- luisen und Kornblümchen, Mitglieder der Ortsbauernschaft Altensteig, dann in bunter Reihe die landwirtschaftlichen Festwagen der Ortsbauernschaft Altensteig und anschließend diejenigen der beteiligten Nachbarorte, die vielfach recht hübsch herausgeputzt waren. Den lleberbergern, die sich besondere Mühe gaben, hatte sich auch ihre SA. und Hitlerjugend, sowie die Schuljugend eingegliedert. Auch zwei Festreiter von Lengenloch und Zumweiler waren dab i vertreten. Zwischen den Festwagen kam der Freiwillige Arbeitsdienst, die SA.-Reserve, die beiden Altensteiger Gesangvereine, der Stahlhelm, Turnerinnen und Turner des Turnvereins Altensteig, die Beamten, die Altensteiger SA. bildete den Abschluß des stattlichen Zugs, der zum Schluß in den Marktplatz einmündete. Reizend war der Aufmarsch um den Marktplatzbrunnen.
Der Marktplatz selbst bot schließlich ein lebendiges Bild. Neben den Zugsteilnehmern hatte sich die sonstige Einwohnerschaft Altensteigs sehr zahlreich eingefunden und auch von den Dörfern draußen waren viele Besucher im Städtle.
Die Kundgebung auf dem Marktplatz leitete der Altensteiger Ortsbauernführer Silber, auf eiu nn Erntewagen stehend, der den Rednern als Tribüne diente, mit einer kurzen Ansprache ein. Er wies darin auf das schöne Erntewetter und aus die vorzügliche Qualität der Ernte hin, mit der Deutschland seinem Ziel „Volksernährung auf eigener Scholle" ziemlich nahe gekommen sei. Hitlers Wunsch, daß die bäuerliche Bevölkerung für ihre Arbeitsleistung nicht bloß belohnt, sondern dafür auch geehrt werden solle, das sei der Sinn des Festes. Wäre der Bolschewismus ans Ruder gekommen, so hätte man statt dem Erntedankfest abgebrannte Scheunen und darbende Volksgenossen. Es sei der nationalen Erhebung zu verdanken, wenn man heute den Erntedanktag in dieser Weise feiern dürfe. Zum Schluß sprach er der Stadtverwaltung, den Schulen, sämtlichen Vereinen und der Stadtkapelle den Dank für ihre Mitwirkung aus.
An Stelle des verhinderten Kreisbauernsührers Kalmbach ergriff nun Karl Bi hl er, Spielberg, das Wort. Er gab der Freude Ausdruck, daß die auf dem Marktplatz Versammelten dem Tag der Ernte bezw. dem Tag der Bauern so viel Interesse entgegenbringen. Es handle sich nicht darum, daß man ein Fest feiern wolle, sondern daß man mit dieser Veranstaltung die Liebe zur Scholle, zur Heimat und Volk pflege. Er wies auf die Verbundenheit des Bauernstandes mit dem Arbeiter und Mittelstand hin und darauf, daß der Bauernstand der Urquell des Volksseins ist. Das Fest habe ferner den Zweck, mitzuhelfen, die Winterhilfe durchzubringen und die Sammlungen bei der Landwirtschaft leichter durchzuführen. Trotz manchen Saboteuren sei die Sammlung im Bezirk mit einem sehr guten Erfo^ beendet worden. Manchem Volksgenossen könne dadurch im Winter der Hunger gestillt werden. Man dürfe es dem
Führer Adolf Hitler danken, daß er das Volk zusammengeführt und den Bauernstand unter einen Hut gebracht habe. Sein ernstes Bestreben sei, dem Zerfall der Landwirtschaft und der Höfe entgegenzusteuern. Der Redner gab dem Wunsche Ausdruck, daß die Landwirte wie dieses Jahr, weiter glauben, hoffen und kämpfen mögen. Der 1. Oktober möge ein Wahrzeichen auf dem Wege des Aufstiegs sein. Es gelte, vorwärts zu schauen, dem Ziele entgegen. Seine Ausführungen schloß er mit einem dreifachen Heil auf den Führer Hitler, in das freudig eingestimmt wurde.
Der stellvertretende Bürgermeister Kalmbach führte u. a. aus: Um die Größe des heutigen Tages richtig zu erfasse», müsse man einen kleinen Rückblick tun auf das, was war und was nun ist. Er erinnerte daran, wie vor einem Jahr der Aufmarsch war zur Reichstagswahl, wie man versucht habe, die Bewegung Hitlers zu zerschlagen, wie mit der Jnbrandsteckung des Reichstagsgebäudes das Final zum Aufstand des Bolschewismus gegeben werden sollte und wie es nun gekommen ist, daß heute Ordnung und Ruhe herrsche und jedermann seines Lebens sicher sei. Dank der Führung Hitlers habe sich das deutsche Volk wiedergefunden und die Gegensätze zwischen Stadt und Land seien beseitigt. Er gab der Freude Ausdruck, daß die Erntewagen von den Nachbarorten in die Stadt gekommen seien und sprach dafür den Dank der Stadtgemeinde aus, die Landbesucher aufs herzlichste begrüßend. Er gedachte dann des Erntedankfestes, betonte, wie auch die Städter für die Ernte zu danken haben. Wenn Altensteig auch keine landwirtsch«ftliche Gemeinde sei, so habe es doch unserem Herrgott zu danken, daß er die Arbeit des Bauern gesegnet habe. Wenn es dem Bauern besser gehe, gehe es auch uns besser, dann habe der Bauer Geld, und dann habe es bekanntlich die ganze Welt. Er dankte den Bauern für die reiche Spende für die Städter und stellte die erfreuliche Tatsache fest, daß im Bezirk für die Winterhilfe etwa 700 Ztr. Kartoffeln, 350 Ztr. Frucht, 1 Ztr. Mehl, sowie Kraut, Eier und Bargeld gespendet worden sei. Dieses schöne Ergebnis stamme allein von der bäuerlichen Bevölkerung. Das sei ein wahrhaft schönes Ergebnis, wenn man bedenke, daß der Bauer nicht auf Rosen gebettet sei. Es sei ein Beweis daß das Wort Volksgemeinschaft kein leerer Begriff und auch kein Wahn sei. Durch die Spende kehre in viele Familien Freude und Hoffnung ein. Er sagte den Spendern nochmals ein herzliches „Vergelts Gott" und allen denen Dank, die mitgeholfen haben, den „Tao der Ernte" zu einem so schönen Erlebnis zu gestalten.
Der Redner schloß dann mit einem dreifachen „Sieg Heil" aus den Führer und unter Begleitung der Musik wurde dann je ein Vers von „Deutschland, Deutschland über alles" und „Die Fahne hoch" gemeinsam gesungen und damit die Veranstaltung, die einen schlichten aber erhebenden Verlauf nahm, beschlossen.
Gestern fand unter großem Andrang der Bevölkerung die Herbst fei er d^er Hitlerjugend statt. Mit dem Pork'schen Marsch und Preußens Gloria, gespielt vom Spielmannszug der HI., begann punkt 8 llhr die Feier. Hierauf folgte ein Lied des B. d. M. und der Jungmädchenschaft, vereint mit der HI. und dem Jungvolk, das wuchtig und frisch zum Vortrag kam. In der darauffolgenden Ansprache führte der Oberamtssührer der HI., Kalmbach, u. a. folgendes aus:
Deutsche Volksgenossen!
Es hat Zeiten gegeben und Versammlungen in diesem Saal, da hat es lange gedauert, bis so viele Volksgenossen sich ein- gefunden hatten, manchmal kam es gar nicht so weit. Wenn es heute anders ist, so soll das nicht ein Tadel sein für die, welche sich damals hier nicht eingefunden haben, sondern es soll lediglich festgestellt werden, daß es heute anders ist als damals. Als kleine Gemeinschaft hat die Partei hier wie überall begonnen. Sie ist größer und größer geworden und ist im Begriff, das ganze Volk zu erfassen. Volksgemeinschaft wollen wir werden, eine große Familie, die Freud und Leid treulich miteinander teilt. Volksgemeinschaft wird nicht von selber. Sie kann nur werden, wenn Volksgenosse zum Volksgenossen kommt, und das ist der Sinn der Feste, die wir feiern. Stadt und Dors, Arbeiter, Bauer, Gewerbetreibender und Beamter werden durch diese Feste, durch diese gemeinsamen Feiern zusammengeführt und lernen sich dadurch kennen. Das ist das einzige Mittel, um dem unseligen Zwiespalt und der Zerrissenheit in unserem Volkskörper ein Ende zu machen. So schnell wird das nicht gehen. Es gibt noch immer Elemente, die aus eigennützigen und anderen schönen Gründen an unserer Arbeit etwas auszusetzen haben. Diese werden wohl nicht zu bekehren sein. Desto mehr muß es unsere Aufgabe sein, bei der kommenden Generation dafür zu sorgen, daß von Anfang an diese Zerrissenheit nicht Platz greiit. Aus eben diesem Grund muß die Erziehung der Jugend anoers sein als die Erziehung der jetzigen Generation. Der Hitlerjugend wird hie und da der Vorwurf gemacht, was wollt denn ihr erziehen, eure Führer sind junge,