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Nr. 223

einnehmen. Der Reichsstatthatter schloß mit einem Heil aus Adolf Hitler.

Als zweiter Redner führte der Generalinspekteur des Deutschen Straßenbaues. Dr. Todt. aus:Wir wollen nicht eher ruhen, als bis der letzte Mann zu Arbeit und Brot herangeholt ist. Im ganzen Reich werden m Kürze die Autostraßen in Angriff genommen werden und mit der Zeit werden dadurch 300 000 Menschen auf fünf bis zehn Jahre Arbeit und Brot haben. Wir bauen keine Luxus-Autostraßen, «andern Straßen, die dem Trans- Port von Gütern dienen. Wenn der Führer heute nach Frank­furt kommt, so kommt er nicht zu einem Festakt, sondern zu einem Arbeitsplatz und drückt dadurch aus. daß das neue Reich ein Reich der Arbeit ist." Darauf wurden die Werkzeuge verteilt und mit Gesang ging es zur Arbeitsstätte

Ankunft des Führers auf dem Frankfurter Flugplatz

Frankfurt, 23. Sept. Reichskanzler Adolf Hitler traf am Sams­tag vormittag um 10.08 Uhr nn Flugzeug auf dem Frankfurter Flugplatz ein. wo er von einer ungeheuer großen Zuschauermenge begeistert empfangen wurde. SA. und SS.. Hitlerjugend und Jungvolk empfingen den Führer mit großen Blumensträußen. Adolf Hitler begab sich im Kraftwagen durch ein Spalier von SA.-Leuten durch die Stadt nach der Arbeitsstätte. Kurz vor dem Führer war Reichsminister Dr. Göbbels ebenfalls auf dem Flug­platz eingetroffen.

Die Fahrt durch Frankfurt nach der Baustelle bei Schwan- beim gestaltete sich zu einer Triumvbfahrr ohnegleichen. Auf dem ganzen mehrere Kilometer langen Wege bildete die gesamt« SA. und SS., die Hitlerjugend und das Jungvolk Spalier. Er­bebend war die Begrüßung des Führers durch die 30 WO Frank­furter Schulkinder

Der Staatsakt auf der Arbeitsstätte

Der Platz auf dem der erste Spatenstich zu dem Bau der Au­toteilstreckeMainNeckar" stattfindet, lieg! dicht am Ufer des Mains. Um 7.10 Uhr marschieren unter Vorantritt der Musik die 700 eingestellten Arbeiter mit Hacken und Spaten über den Schultern auf und nehmen mit der Front nach dem Stand des Führers Aufstellung. Dahinter gruppieren sich die Angehörigen der Arbeiter. Nach und nach treffen die Ehrengäste ein. unter ihnen auch der Führer der Deutschen Arbeitsfront. Dr. Ley, der vielen Arbeitern die Hände schüttelt. Auch Reichsbankvräsi- dent Dr. Schacht befindet sich unter den Ehrengästen.

Um 10 Uhr 15 verkünden brausende Heilrufe das Nahen des Führers. Er begrüßt zunächst Dr. Schacht, Dr. Dorp Mül­ler und viele andere Herren. Dann eröffnet der Eauvrova- gandaleiter Müller-Scheld den Akt.

Der Reichsstatthaller und Gauleiter von Hessen-Nassau. Sprenger, begrüßte den Reichskanzler im Namen Aller, die von jenem Geist erfüllt worden seien, den er zuerst gepredigt habe und di« hierher geeilt seien, um diesen denkwürdigen Tag mitzuerleben. Nach dem Gesang des Deutschland- und des Sorst- Wessel-Liedes meldete der Eeneralinspektor des deutschen Stra- ßenwesens, Dr. Todt dem Mbrer die Arbeitsbereitschaft der erste« deutsche« Reichsautobahn. Die Arbeiter seien bereit, aus den Befehl des Führers die Arbeit zu beginnen. Darauf über­reichte der Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Reichsauto- Lahnen. Generaldirektor Dr. Dorpmüller, dem Reichskanz­ler einen Sparen und dankte gleichzeitig namens der Deutschen Reichsbahn dem Führer, daß er die Deutsche Reichsbahn und die deutschen Autobahnen zusammengeschlossen habe zu Nutz und Frommen unseres Vaterlandes.

Hierauf sprach der Reichskanzler.

Rede des Reichskanzlers

Wir stehen heute am Beginn einer gewaltigen Arbeit. Sie wird in ihrer Bedeutung nicht nur für das deutsche Verkehrs­wesen, sondern in weitestem Sinne für die deutsche Wirtschaft erst in späteren Jahrzehnten vollständig gewürdigt werden. Dem Verkehr beginnen wir nunmehr neue Schlagadern zu bauen! Neue Verkehrswege werden nun in der Gestaltung des deutschen Autostraßenwesens die gebührende und notwendige Berücksichti­gung finden. In Jahrzehnten wird man dann den Verkehr ab­hängig sehen von diesen neuen großen Verkehrsstraßen, die wir nunmehr durch ganz Deutschland ziehen wollen. 6100 Kilometer sind der erste Beginn dieses Werkes. Ich weiß, daß diese, gigan­tische Arbeit nur denkbar ist durch die Zusammenarbeit Vieler, daß dieses Werk nie hätte entstehen können, wenn nicht, angefan­gen vom Kabinett, der Reichsregierung, Uber die Deutsch« Reichsbank und die Deutsche Reichsbahn die Erkenntnis der Größe dieses Merkes Platz gegriffen hätte, und der Wille, die­ses Werk zu verwirklichen. Wir kämpfen damit zugleich an se­ien die schwerste Not und das tiefste Unglück, das über Deutsch­land im Laufe der letzten 15 Jahre gekommen ist. Der Fluch der Arbeitslosigkeit, der Millionen Menschen zu einer unwürdigen ,no unmöglichen Lebensführung verdammte, muß beseitigt wer­ten. Wir sind uns darüber klar, daß der Kampf gegen die Ur­teilslosigkeit nicht von heute auf morgen zum vollen Erfolg ühren kann, aber wir sind uns auch klar darüber, daß dieser kamvi unter allen Umständen durchgeführt werden muß. Wir sind entschlossen, es zu tun, denn wir haben der Nation das Gelöbnis abgelegt, diese Not zu beseitigen. (Stürmische Heil­rufe.) Vier Jahre haben wir uns damals ausgebeten und wol­len diese vier Jahre nützen zum Segen und Frommen unsere» deutschen Volkes und damit in erster Linie für den deutsche» Arbeiter. Ich bin. meine Arbeiter, in der Zeit meines Kampfe» «m die Macht in Deutschland von denen, die selbst Vorgaben, Arbeiterinteressen zu vertreten, oft angegriffen worden mit dem Hinweis aut meine Herkunft. Damals pflegte man zu sa­gen:Was will denn der ehemalige Bauarbeiter oder Anstrei­cher eigentlich?" Ich bin glücklich und stolz, daß mich das Schick­sal gezwungen Hai. diesen Weg zu geben. So habe ich vielleicht mehr als andere Verständnis bekommen für den deutschen Ar­beiter, für sein Wesen, für sein Leid, aber auch für seine Le­bensnotwendigkeiten. (Bravorufe.) Wenn wir dieses Werk Heu« beginnen, dann tue ich es aus diesen Gefühlen, aus diesen Er­fahrungen meines eigenen Lebens heraus; ich weiß daher au<tz daß das. was beute mit einem Fest beginnt, für viele Hundert­tausende Milbe und Schweiß bedeuten wird. Ich weiß, daß dieser Tag des Festes vergebt, daß di« Zeiten kommen, da Regen. Drost und Schnee dem Einzelnen die Arbeit sauer und schwer ma­chen werden. Aber es ist notwendig, diese Arbeit muß getan werden.- uns hilft niemand, wenn wir uns nicht selbst helfen. Den zweckmäßigsten Weg, das deutsche Volk wieder in den Pro­zeß der Arbeit zurückzumhren. sehe ich darin, durch große mo­numentale Arbeiten irgendwie zunächst die deursche Wirtschaft wieder in Gang zu setzen. Wenn Ihr beute eine schwere Arbeit

übernehmt und in den barten Zeiten des Herbstes, des Winters

und des Frühjahrs weiterführen müßt, dann sorgt Ihr dafür, daß durch Eure gesteigerte Konsumkraft wieder hunderttausend andere in Fabriken und Werkstätten Arbeit bekommen. Es ist unser Ziel, die Konsumkraft der Massen langsam zu beben, und auf diesem Wege die Produktionsstätten mit Aufträgen zu ver­sehen und die deutsche Wirtschaft wieder in Bewegung zu brin­gen.

Ich bitte Euch daher, stets zu bedenken, daß es beute nicht in unserem Ermessen steht, welche Arbeit wir zu wählen habe». Ich bitte Euch zu bedenken, daß wir in einer Zeit leben, di« das Wesentliche in der Arbeit an sich steht, daß wir einen Staat aufbauen wollen, der die Arbeit schätzr um ihrer selbst willen, weil er seine Pflicht an der Nation erfüllt, einen Staat, der durch seinen Arbeitsdienst jeden erziehen will, jedes Söhnchen auch hochgeborener Eltern zur Achtung der Arbeit, zum Respekt vor der körperlichen Tätigkeit im Dienste der Volksgemein- schaft. (Beifall.)

Ich weiß, daß dieser große Prozeß des inneren Zusammen- schmiedens unseres Volkes nicht von beute aus morgen vollzo­gen werden kann. Was in 30, 40. 50. 100 Jahren allmählich aus­einanderbrach, daß Ihr verzogen und verbildet wurdet, das kön­nen auch wir nicht in wenigen Monaten beseitigen. Die Men­schen haben ihre Voreingenommenheit zu sehr in sich einge­pflanzt erhalten, als daß sie von beute auf morgen vergessen sein könnte. Allein sie werden vergessen. Wir haben den Ent­schluß, aufzubauen auf dem Gedanken der Achtung vor der Ar­beit, ganz gleich wie st« aussehen mag. Das Schicksal läßt uns nicht die Freiheit, sie im einzelnen auszusuchen, wie sie uns paßt. Wir wollen unser Volk erziehen, daß es sich entfernt von dem Irrsinn der ständischen Ueberbeblichkeit. des Standesdün­kels, der Einbildung, daß nur die geistige Arbeit zu schätzen wäre, daß das Volk begreife, daß jede Arbeit, die notwendig ist, ihren Träger adelt und daß nur etwas schändet, nämlich nichts beizutragen zur Erhaltung der Volksgemeinschaft, nichts beiru­tragen zur Erhaltung des Volkes. Eine notwendige Umstellung, die wir nicht vollziehen werden durch Theorien, nicht vollziehen werden durch Erklärungen oder durch Wünsche und Hoffnun­gen. sondern die wir nur vollziehen durch das Leben selHt. In­dem wir heute Millionen Menschen ansetzen für die Wiedergene­sung der deutschen Wirtschaft, indem wir Hunderttausend« an­setzen für große monumentale, ich möchte sagen Ewigkeitswert« in sich tragende Arbeiten, werden wir dafür sorgen, daß das Werk sich nicht mehr trennt von denen, die es geschaffen haben. Man soll in Zukunft nicht nur an die denken, die es projektiert, oder die es als Ingenieure in Pläne brachten, sondern auch an die. die durch ihren Fleiß, durch ihren Schweiß und durch die ebenso barte Tätigkeit die Pläne und die Gedanken verwirk­lichten zum Nutzen des ganzen Volkes.

So kann ich mir in dieser Stunde nichts Schöneres denken, als das. daß sie nicht nur eine Stund« der Einleirung für den Vau dieses größten Straßennetzes der Welt, sondern daß diese Stunde zugleich wieder ein Markstein sei für den Vau der deut­schen Volksgemeinschaft (Beifall), einer Gemeinschaft, die uns als Volk und als Staat das geben wird, was wir mit Recht auf dieser Welt fordern und verlangen dürfen.

So bitte ich Sie denn: Geben Sie jetzt zur Arbeit! Der Bau muß heute beginnen! Das Werk nehme seinen Anfang! Und ehe wieder Jahre vergangen, soll das Riesenwerk zeugen von un- serm Dienst, unserm Fleiß, unserer Fähigkeit und unserer Ent­schlußkraft. Deutsche Arbeiter, an das Werk! (Stürmischer Bei­fall.)

Im Anschluß an die Rede des Führers wurde eine Lore mit Sand umgekipvt und der Reichskanzler warf einige Schippen Sand auf die Baustelle. In diesem Augenblick ging die Haken- kreuzflagge am Fahnenmast hoch, die Feldbahnlokomotive gab ein langanhaltendes Pseisenstgnal und die auf dem Main lie­genden Schiffe nahmen das Signal auf und lieben ihre Sire­nen und Schiffspfeifen ertönen, bis schließlich auch die Sirenen sämtlicher Frankfurter Fabriken mehrere Minuten lang in diese Sinfonie der Arbeit einstimmten.

Nachdem sich der Kanzler kurze Zeit mit den Arbeitern unter­halten hatte, wurden ihm die Baupläne gezeigt, woran sich eine Besichtigung der Baustelle anschloß.

Nach dem Staatsakt begab sich der Führer zur Einweihung des neue« Lau-Hanses.

Kontrolle und Abrüstung

Pariser Richtlinie«

Paris, 23. Sept. Auf der englischen Botschaft und im Außen­ministerium fanden die sranzöstscy-englisch-amerikanischen Bespre­chungen über die Abrüstungsfrage statt. Das amtliche Lommu- nique besagt, daßein greifbares Ergebnis" erzielt worden sei.

Die Pariser Abrüstungsverhandlungen haben, wie der eng­lische Außenminister Simon erklärt, zur Aufstellung von Richt­linien für das künftige Abrüstungsabkommen geführt. Das vor­geschlagene Abkommen sehe zwei Perioden vor. eine Periode de» RSstungswafsenstillstands von drei bis vier Jahren, während der, wie man hoffe, Deutschland sei« Heer mit langfristiger Dienstzeit durch ein solches mit kurzfristiger ersetzen könne, ferner eine zweite Periode von ebenfalls drei oder vier Jahren, in der die eigentliche Abrüstung vorgenommen werden soll. Für wesent­lich halte man, daß das Abkommen selbst sestlege, wie weit in der zweiten Periode abgerüstet werden soll.

Der Grundsatz der Abrüstungskontrolle sei unbestritten. Auf französischer Seite vertrete man die Auffassung, daß die Kon- trolle automatisch und periodisch iein müsse. Auf englischer Seit« halte man es für wichtiger, festzustellen, wie das Ausmaß an Abrüstung zu kontrollieren sei. Die englischen Kreise glauben, einen gewissen Ansvorn ru dem Abrüstungsausmaß erblicken zu

können, das Frankreich m der zweiten Abkommensperioüe zuzu­gestehen bereit sei, wenn man sich über ein Abkommen einige. Ein derartiges Abkommen solle durch eine ständige Abrüstungs- kommission überwacht werden. Die bestehenden Flottenabkom­men sollten vor Ablauf der für sie geltenden Fristen keine Aeu- Lerung erfahren.

Ganz allgemein wurde in englischen Kreisen die Aufastung ver­treten, daß diese Richtlinien wohl einen Fortschritt darstellten, daß aber die Gewinnung anderer Mächte hierfür und ebenso die Anwendung derartiger Maßnahmen noch große Schwierigkeiten bedeuten dürfe, jo daß man der Zukunft nur mit gedämpf. tem Optimismus entgegensehen könne.

Schmückt zum Deutschen Erntedanktag

Berlin, 23. Sept. Zum Erntedankfest am 1- Oktober darf als Festzeichen nur der angekündigte Feldblumenstrauß durch die von der NSDAP dazu bestimmten Verkäufer vertrieben werden. Die Herstellung dieses Mohn- und Aehrenstraußes geschieht in den beiden bekannten Blamenstädten Sebnitz und Neustadt an der deutsch-tschechoslowakischen Kreuze.

Wie aus zahlreichen Anfragen hervorgeht, beabsichtigen Fir­men und Gaststätten ihre Wagen oder Schaufenster am 1. Okto­ber mit künstlichen Feldblumen zu schmücken. Mit diesem sym- holischen Schmuck wird nicht nur die Bedeutung des Tages unter­strichen. sondern auch einer außergewöhnlich notleidenden Erenz- landindustrie Arbeit und Hilfe gebracht Das Schmücken von Fenstern und Wagen, insbesondere von Kraftwagen, ist also am 1. Oktober in doppeltem Sinne ein Akt deutscher Volksgemein­schaft. Wo der künstliche Blumenschmuck nicht erhältlich ist. wende man sich an den Fachausschuß der Kunstblumenindustrie, Sitz Sebnitz i. Sa.

Ehrevgrad derNiobe"

Kiel, 23. Sept. Das Wrack des SegrlschulschiffesNiobe", da», wie erinnerlich, im Juli 1932 im Fehmarn einer Gewitterböe zum Opfer fiel, später aber gehoben und in den Kieler Hafen ein- geschleppt wurde, ist dieser Tage auf der Höhe von Pillau in Gegenwart der gesamten deutschen Flotte versenk worden. Das TorpedobootLeopard" feuerte auf das verankerte Wrack eine« Torpedoschuß ab, während die Mannschaften der in Staffellinie aufgefahrenen Seestreitkräfte an Deck angetreten waren. Der Schiffskörper sank etwa zehn Minuten und ruht in über SO Meter Tiefe wieder auf dem Meeresgrund,

Neues vom Tage

SV Jahrfeier am Riederwalddenkmal

Rüdesheim, 24. Sept. Auf dem Denkmalsplatz am Niederwald hatten sich Hunderttausende eingefunden, um das Svjäbri« Baujubiläum des Denkmals zu begehen. Zu den Ehrengäste» gehörten die Reichsminister Dr. Göbbels und Darre und der Reichssportführer von Tschammer-Osten. Nach einer Ansprache des Reichsstatthalters Sprenger sprach Dr, Göbbels in einer großen Rede zu den 5000 Hitlerjungen über das politische Bekenntnis der deutschen Jugend zur Zukunft der Nation und über die WorteArbeit und Friede".

Ueberschwemmungen in Slowenien

Belgrad, 23. Sept. DieVreme" berichtet aus Slowenien von großen Ueberschwemmungen, die durch Gewitter und Wolken­brüche. die bereits zwei Tage andauern, hervorgerufen wurde». In den meisten Fällen konnten sich die Menschen auf die Dächer retten. In zahlreichen Dörfern in Südslowenien wurden die Herden bis aut das letzte Stück vernichtet. Im Dorfe Zirknitz drohen 30 Häuser einzustürzten. Mehr als 100 Waggons Schnitt­holz, das zum Versand bereit war, sind fortgeschwemmt. Einige Häuser brannten durch Blitzschlag nieder.

5VVV Tote einer Malaria-Epidemie in Peru

Lima, 23. Sevt. Seit 8 Monaten wütet in der Provinz Luzco in Peru eine Malaria-Epidemie, die bisher 5000 Todesopfer gefordert hat. Ganze Dörfer sind ausgestorben und der Bischof von Luzco hat festgestellt, daß seit Januar über 20 000 Krank­heitsfälle zu verzeichnen sind. Die örtlichen Behörden haben dringend um sofortige finanzielle Hilfe ersucht. Sie brauchen ungefähr 1 Million Mark, um die Epidemie wirksam zu bekäm­pfen.

Aus Stadt und Land

Altensteig, den 25. September 1933.

Der erste Herbstsonntag erfreute nochmals mit einem schönen sonnigen Tag, der besonders für alle Wanderer einen großen Genuß bot. Schon beginnen die Herbstfarben in der Natur draußen in Erscheinung zu treten. Besonders haben sich die Heidelbeerstauden verfärbt, an denen man übrigens noch überraschend viele Heidelbeeren findet, die bei dem herrlichen Wetter der letzten Zeit offenbar nachge­reift sind. In dem Straßenverkehr traten besonders die Besucher 'er Hitler-Vrunren-Einweihung in Pfalzgrafen­weiler in Erscheinung, die nicht nur viele SA.-Leute, son­dern auch viel? Privatpersonen nach Pfalzgrafenweiler führte. Sans: war es am gestrigen Sonntag an Veran­staltungen ruhig Der nächste Sonntag wird als Erntt- danktag gefeiert und zwar z:.w ersten Mal öffentlich m-d in drc beabsichtigten größeren Ausmachung.

Unser Kirchturm-Eockeler. Sang- und klanglos hat unser alterKirchturmgockeler", wie er von der Einwoh­nerschaft schlechthin geheißen wird, aus Anlaß von Jnstand- setzungsarbeiten am Kirchturmdach altershalber feine hohe Warte verlassen, um einem jüngeren feines Geschlechts Platz zu machen. Unzweifelhaft ist dieser stumme Wächter der Stadt noch derjenige, der dermaleinst beim Neubau der Stadtkirche in den Jahren 1775/77 die Wache bezogen hat. Die ganze Machart und der Erhaltungszustand zeugen da­für. Dagegen scheint der Stiefel mit dem Knopf einmal erneuert worden zu fein, während das schöne jchmiedeiserne Kreuz sicher noch das erste ist. Beinahe 160 Jahre hat er als das volkstümliche Symbol eines Wächters die Stadt