bette »

i Nr. 215

Schwarzwälder Tageszeitung

i -sperren ließ. Die Folge dieser Sperrung war eine parlamentari­sche Aktion des Zentrums gegen Hövker-Aschoff, in deren Ver­lauf dieser zum Rücktritt gezwungen wurde. Sein Nachfolger, Her Sozialdemokrat Klepper, genehmigte sofort nach Amtsan­tritt die Auszahlung der Gelder. Der Oberbausener Spar- und Bauverein bekam seine Million und ging, wie der Revisions- Auicht vorausgesagt batte, doch zugrunde.

Die BölkerbundsaSordmmy

Berlin, 14. Sept. Das Kabinett hat den Reichsminister de» Auswärtigen. Freiherr von Neurath, mit der Führung der deutschen Delegation für dis bevorstehende Vollversammlung des Völkerbundes in Genf beauftragt. Als Delegierte werden neben dem Reichsaußenminister der Reichsminister für Volksaufklärung «nd Propaganda, Dr. Göbbels, sowie der ständige deutsche Vertreter im Völkerbundsrat, Gesandter Dr. von Keller, tre­nn. Zu Ersatzdelegierten sind Ministerialdirektor Dr. Gaus, Staatssekretär a. D. Freiherr von Rheinbaben und der deutsche gesandte in Bern, Freiherr von Weizsäcker, bestimmt. Die Dele­gation werden ferner verschiedene Beamte des Auswärtigen Amtes und ariderer Ministerien begleiten.

Sondermarken für die Zeppelirifahrt nach CWago

Friedrichshofen. 14. Sept. Das LuftschiffGraf Zeppelin" wird, wie bereits berichtet, am 14 Oktober eine große Fahrt zur Weltausstellung nach Chikago antrelen. Diese Fahrt führt über Südamerika (Pernambuco und Rio de Janeiro) nach Miami, Aron und Thikago. Bei die'er Gelegenheit wird Post sowohl aach Süd- als auch nach Nordamerika mitgenommen, für die die Deutsche Reichspost besondere Freimarken herausgeben wird. I« Nordamerika wird aus dem gleichen Anlaß ebenfalls eine Zev- pelinmarke zu 50 Gents zur Ausgabe gelangen, die zur Frankie­rung von Zeppelinpost innerhalb der Vereinigten Staaten und oon den Vereinigten Staaten nach Europa bestimmt ist. Dr. Lckener wird Ende September wieder nach Friedrichshafen zu- > Mlehrcn, um die Führung des Luftschiffes auf der großen Drei- Asichrt selbst zu übernehmen.

der Ueberführung von Bingen nach Berlin im Großen Saale der Ärbeiterbank aufgebahrt. Die Trauerfeier findet am Samstag, den 16. September um 15.30 Uhr statt.

Ueber 10 OVO Eigenheime für Angestellte gefördert

Berlin, 14. Sepr. Wie das VdZ.-Büro meldet, hat die Reichs­versicherungsanftalt für Angestellte, die nicht nur den Wohnungs­bau im großen sondern auch den Eigenheimgeüanken durch Kre» dithergabe förderte, bisher über 10 000 Eigenheime von An­gestellten mit ersten Hypotheken fördern können Solche Hypo­theken werden in einer Höhe bis zu Prozent des Eesamr- wertes gegeben, sofern der Antragsteller Mitglied der Reichs- versicherungsanstall ist und mindestens 30 Prozent Eigenkavital auszubringen vermag. Der Kredit der Reichsversicherungsanstalt wird als erste Hypothek eingetragen, ist mit 5 Prozent jährlich zu verzinsen und mit 1 Prozent zu tilgen, so daß die Tilgung im allgemeinen nach etwa 37 Jahren beendet ist.

Der Deutfche Gruß ans dem Erenzbahnhof in Salzburg verboten

Wien, 14. Sept. Der Sicherheilsdirektor von Salzburg hat den auf dem Erenzbahnhof in Salzburg sich aufhaltenüen deutschen Eisenbahn-, Schul- uns Polizeiorganen die Anwendung des Deutschen Kruges unter Berufung auf den zwischen Oesterreich und Bayern bestehenden Staarsverkrag aus dem Jahre 1852 untersagt. Danach unterstehen angeblich die im bayerischen Teil von Salzburg, der nich: exterritoriales, sondern österreichisches Gebiet ist, sich aufhaltenden deutschen Beamten den österreichi­schen Gesetzen, die den Deutschen Gruß verbieten.

Koki Hirota japanischer Außenminister

Tokio, 14. Sept. Koki Hirota, der ehemalige japanische Bot­schafter in Moskau, wurde zum Außenminister ernannt. Außer­dem wird amtlich bekanntgegeben, daß der bisherige Außen­minister Utschida wegen seines schlechten Gesundheitszustandes von seinem Amt zurllckgetreten ist. Gerüchtweise verlautet aber, daß zwischen Utschida und einersehr hohen Stelle" Meinungs­verschiedenheiten über die japanische Außenpolitik beständen.

Aus Stabt und Laub

Keine Benachteiligung außerehelich Geborener

Berlin, 14. Sept. Wie das VdZ -Büro meldet, war im Ver­lause der Durchführung des Berufsbeamtengesetzes in Kreisen der Beamtenschaft und der Beamtenanwärter eine gewisse Be­unruhigung entstanden, weil nach dem scheinbaren Sinn des Ge­setzes und seiner Durchsührungsbestimmungen außerehelich ge­borene Personen die gleiche Ausschaltung vom öffentlichen Dienst oder die gleichen Hemmnisse erfahren sollten, wie nichtarische. An unterrichteter Stelle wird dem VdZ.-Büro dazu erklärt, daß es sich um ein Mißverständnis des Wortlautes und Sinnes der neuen Beamtenbestimmungen handle. Wenn im Zusammenhang mit den Bestimmungen überNichtarier" auch an einigen Ge­setzesteilen die außereheliche Abstammung erwähnt sei, so nur in kein Sinne, daß auch bei außerehelich geborenen Beamten und Beamtenanwärtern gemäß dem Gesetz festgestellt werden müsse, ob der außereheliche Vater Arier oder Nichtarier ist. Von einer etwaigen grundsätzlichen Schlechterstellung der außerehelich Ge­borenen soll selbstverständlich keine Rede sein.

Boilais Abschied von Deviichland

Baden-Baden, 14. Sept Professor Bottai, der in Begleitung des Vizepräsidenten der faschistischen Partei, Professor Marpicati, «in Nürnberger Parteitag der NSDAP, teilgenommen hat, hatte zum Abschluß seiner 14tägigen Studienreise noch einmal kurz in Baden-Baden Aufenthalt genommen. Hier vereinte ein ge­meinsames Mittagsmahl den italienischen East mit den Herren seiner Begleitung, dem Bezirksleiter der Deutschen Arbeitsfront Eiidwest. Plattner. und einigen führenden Persönlichkeiten der Baden-Badener NSDAP. Anschließend erfolgte eine Rundfahrt durch Baden-Baden Auf dem Bahnhof Baden-West, wo die Ab­fahrt um 16.13 Uhr mit dem Rheingold erfolgte, hatte sich auch der badische Innenminister Pflaumer sowie Fahnenabordnungen der NSVO. Baden-Baden, der SA. und SS. eingefunüen. Ein Hitlermädchen überreichte Professor Bottai zum Abschied namens der Gaubetriebszellenabteilung Baden und der Bezirksleitung der Deutschen Arbeitsfront Südwest einen prächtigen Blumen­strauß. Bezirksleiter Plattner, der Professor Bottai bis nach Basel begleitete, hielt eine Abschiedsansprache. Professor Bottai gab die Eindrücke, die er auf seiner Studienreise gewonnen hatte, dahin wieder, daß die Kundgebungen, an denen er teil- uehmen durfte, spontan aus dem Volke herausgewachsen seien. Er war des Lobes voll über die Begeisterung, die überall den Führern der Deutschen Arbeitsfront entgegengebracht wurde und freute sich besonder,« über die Abschiedsgrüße im Badener Land.

Neues vom Lage

Die deutschen Zeitungsverleger zeichnen für das Winterhilfswerk Berlin, 14. Sevt. Der Verein deutscher Zeitungsverleger hat tür das von der Reichsregierung geführte Winterhilfswerk Ngyg RM. gestiftet. Das Präsidium des Vereins wird als­bald zu der Frage Stellung nehmen, in welcher Weise die deut­en Zeitungsverleger ihre Blätter im Dienst des Winterkam- »üs gegen Hunger und Kälte einsetzen können, um auch ibrer- !ülr zu einem größtmöglichen Erfolg beizutragen.

Hofers Vermögen beschlagnahmt

, Innsbruck, 14. Sevt. Wie dieInnsbrucker Zeitung" meldet. P das Vermögen des ehemaligen Gauleiters Franz Hoier be­schlagnahmt worden. Das Radiogeschäft Hofer in Innsbruck ist »on der Behörde gesperrt worden. Auch der Vater des Gau- üiters. dem 60 Jahre alten in Hall in Tirol geborenen und bo« zuständigen Weinbändler Franz Hofer sen. ist die österrei­chische Staatsangehörigkeit aberkannt und die Sicherstellung brr vorhandenen Vermögens verfügt worden. Zur Zeit hält sich voker sen. mit seiner Familie in München aui.

Am Samstag Beisetzung von Muchow und Miihling Berlin, 14. September. Die Leichen der auf so tra- Me Weise ums Leben gekommenen nationalsozialistischen Führer Reinhold Muchow und Mähling wurden, wie der Preußische Pressedienst der NSDAP, mitteilt, heute nach

Altensteig, den 15. September 1933.

Grenzlandarbeit ist höchste nationale Pflicht. Wer von uns

allen, die wir im Schoß des Vaterlandes leben, ahnt den har­ten Kampf an der Grenze in seiner vollen Wucht. Wer von uns, die wir im Reiche Adolf Hitlers leben, kann ermessen, was denen fehlt, die mehr oder weniger freiwillig in der Fremde wohnen, oder gar, die vom Mutterland losgerissen unter frem­dem Joch in oft feindlicher Umgebung ihre Scholle verteidigen. Die Grenze und die Auslanddeutschen sind die Vorwerke des Reiches, um die der Kampf tobt und die gehalten werden müs­sen, wenn wir im Inland in Frieden aufbauen wollen. Mit der blanken Waffe kann dieser Kampf nicht ausgesuchten wer­den. er muß auf kulturellem Gebiet geführt werden. Und hier ! ist es wie überall klar und selbstverständlich, daß die Jugend geschult und vorbereitet werden muß. Die Jugend ist in Front, an ihr müssen wir arbeiten und ihr müssen wir die geistigen Waffen geben, ihr Volkstum zu hüten und zu verteidigen. Es ist vor allen Dingen nötig, daß wir ihnen Gelegenheit geben, die große Heimat kennen zu lernen. Die Zentralstelle Würt­temberg für Unterbringung von Grenzlandkindorn hat die Frauenschaftsleiterin Frau Johanna Rasp beauftragt, für Altensteig und Umgegend die Grenzlandarbeit zu übernehmen und gleichzeitig den Auftrag gegeben, für Unterbringung von Grenzlandkindern (sudetendeutsche oder oberschlesische) für sechs Wochen zu sorgen. Es ergeht daher an alle, die es möglich machen können, für diese Zeit einen 1416jährigen Jungen oder Mädchen aufzunehmen die dringende Aufforderung, sich umgehend mit Frau Rasp in Verbindung zu setzen. Daß die NS.-Frauenschaft in erster Linie in ihren Reihen auf Ver­ständnis und Erfolg hofft, ist selbstverständlich und es möge an dieser Stelle gesagt sein, daß der Gauleiter Schmid in einem Rundschreiben zum Ausdruck bringt, daß gerade die neuhinzu- gekommenen Pgg. jetzt Gelegenheit haben, zu zeigen, daß sie den tiefsten Sinn unserer Bewegung ersaßt haben. Aber darüber hinaus sei betont, daß alle Kreise die nationale Arbeit leisten wollen, Gelegenheit haben zu zeigen, daß sie sich von den Nationalsozialisten in ihrem nationalen Denken und Handeln nicht übertreffen lassen wollen. Schluß der Meldungen am 20. September 1933.

Grünen Vaum"-Lichtspie1e. Mit dem TonfilmD e r Sieger" beginnen dieGrünen Baum"-Lichtspiele die diesjährige Herbst- u. Winterspielzeit. Allein der Name Hans Albers, der dem hiesigen Publikum aus dem FilmBomben auf Monte Carlo" bekannt ist, bürgt dafür, daß wieder ein ganz erstklassiger Ufa-Film gezeigt wird. In diesem Tonfilm wagt Hans Albers, dieser frische Prachtkerl, kurz entschlossen den Hechtsprung in die große Welt. Aus der rasselnden Geschäftigkeit eines Telegrafen­saales heraus geht es hinein in das fiebernde Drunter und Drüber eines Wettbüros; das trubulente Getriebe des Turfs, die elegante Pracht eines Luxushotels, das auf­peitschende eines Eishockeykampfes im Sportpalast, das Intime eines luxuriösen Schlemmerlokales bilden den bunten Hintergrund für die herrlichen Husarenstückchen, mit denen Hans Albers sein Schicksal zwingt. Es ließe sich für den Eaisonbeginn kein geeigneterer Film finden als dieser Wirbelwind durch vieles Fremde und Neue in rasendem Tempo voll Heitekeit und Frohsinn.

Es regnel, Gott segnet. Der 12. September Hai nach achtwöchiger Trockenheit den ersten erquickenden Regen ge­bracht und unterdessen hat das lechzende Land weiter Re­gen erhalten Wer bei Einbruch der Dämmerung in ver erfrischenden Regenkühle heimwärts eilte, der empfand und fühlte Natur und Mensch verjüngt. Unwillkürlich mußten die Wanderer des Dichterworts gedenken:Es regnet. Gort segnet". Für die ausgedörrten Wiesen bringt das kühlende Naß die Heuer doppelt geschätzte, herbstliche Weide, die Quellen der fast versiegten Bäche und Flüsse füllen sich wie­der und im Krautland und Gemüsegarten wirkt das bele­bende Naß letzte Wunder. Vom Septemberregen sagt der Bauer:Septemberregen kommt immer gelegen". Ein an­derer Spruch lautet:An Septemberregen für Saat und Reben ist dem Bauern viel gelegen".

Rohrdorf, 14. September. (Unfall.) Beim Staats­straßenumbau wurde einem Arbeiter aus Mötzingen durch herabfallendes Gestein der linke Fuß abge­drückt. Er wurde sogleich ins Krankenhaus befördert.

Nagold, 15. September. (Promenadekonzert.) Die Stadtkapelle unter Leitung von Musikmeister Rometsch gab gestern abend in ihrem Pavillon auf dem Hindenburg- platz eines ihrer beliebten Donnerstag-Promenadekonzerte, das sehr gut besucht war, trotz der abendlichen Kühle. Das vorzüglich zusammengestellte Programm fand in seiner tadellosen Wiedergabe reichen Beifall. Ho.

Rexingen, OA. Horb, 14. September. (Keine Zen- trums-Eemeinderäte mehr.) Der Appell des Kreisleiters an die Zentrums-Eemeinderäte, sich rechtzeitig einen an­ständigen Abgang zu sichern, hat in der Gemeinde Rexingen bereits zum Erfolg geführt: sämtliche fünf Zentrums- Eemeinderäte haben freiwillig ihren Rücktritt erklärt.

Beffendorf» OA. Oberndorf, 14. September. (Greisin vom Auto überfahren.) Die Witwe Karoline Lem- perle, Althebamme von hier, die in Rottweil-AItstadt bei Verwandten aus Besuch weilte, ist dort von einem Auto überfahren worden, so daß sie mit einem Oberschenkelbruch ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Die 83jäh- rige Frau ist die älteste Person unserer Gemeinde und war immer noch von einer geradezu erstaunlichen geistigen und körperlichen Fische.

Stuttgart» 14. Sept. (Hitler-Jugend.) Die Ecm« verbandssührerin des Bundes Deutscher Mädel in der Hit­ler-Jugend, Lisel Heil, hat ihre Tätigkeit in der Eauver- bandsfllhrung, deren Sitz Stuttgart ist, ausgenommen.

Ausbau des Kathorinenhospitals. Das Bürgermeisteramt der Stadt Stuttgart hat den Posten ei­nes Chefarztes für eine neu einzurichtende Abteilung für Hals-, Nasen- und Ohrenkranke am Katharinenhospital ausgeschrieben. Die Abteilung soll 7080 Betten umfassen. Die Stelle soll frühestens aus 1. Januar 1934 besetzt wer­den.

Neckarsulm, 14. Sept. (Motorradunfall.) Schwer verunglückt sind in der Nähe des Easthoses zum Hirsch zwei Arbeitsdienstwillige der Horst Wessel-Stammabteilung Neckarsulm. Der 24 Jahre alte Alfons Lander, der Lenker eines NSIl.-Motorrades, fuhr in Richtung Heilbronn und hatte dazu den 23 Jahre alten Alfons Kohneberg auf dem Sozius mitgenommen. Ihnen entgegen kam ein Auto, das nicht abblendete. Der Lenker verlor die Fahrtrichtung und stieß dabei auf einen Baum. Beide wurden oon dem Fahr­zeug heruntergeschleudert und erlitten schwere Verletzungen.

Goldbach, OA. Crailsheim, 14. Sept. (Mit 90 Jah­ren noch am Amboß.) Hier konnte der Altveteran Schmiedmeister Johann Honig seinen 90. Geburtstag be­gehen. Aus diesem Anlaß wurden dem rüstigen Jubilar, der immer noch am Amboß steht, zahlreiche Ehrungen zu­teil. Von Ministerpräsident Mergenthaler war ein Glück­wunschschreiben der württ. Staatsregierung eingelaufen.

Steinhaufen, OA. Waldsee, 14. Sept. (Bran d.) Abends brannte im Schienenhos Ede. Steinhaufen der Schuppen des Landwirts Jos. Lerner vollständig nieder. Brandstiftung wird vermutet.

Münsingen, 14. Sept. (Das neue Krankenhaus.) Das Münsinger Krankenhaus ist nunmehr fertiggestelltz Vor knapp 1 Jahr wurde der erste Spatenstich für das Krankenhaus getan und heute steht der große Zweckbau mit allen modernen Einrichtungen ausgestattet in idealer, son­niger und ruhiger Lage am Hungerberg als Wahrzeichen der Stadt Münsingen. Eine lleberschreitung des Voran­schlags von 250 000 RM. war nicht zu verzeichnen, es wur­den lediglich 8000 RM. mehr ausgewendet für wesentliche Verbesserungen von Innenausbau und Einrichtung.

Ulm. 14. Sept. (Braune Messe in Ulm.) Vom 20. September bis 1. Oktober findet in Ulm in Verbindung mit einer Deutschen Woche eine Braune Messe statt. Dem Ehrenpräsidium sind inzwischen noch Wirtschaftsminister Dr. Lehnich-Stuttgart und NS.-HAGO.-Gauführer Vätz- ner-Nagold beigetreten.

Ulm, 14. Sept. (Brandwunden.) In dem nahen Osfenhausen wollte ein 12jähriges Mädchen eine Pfanne vom Herdfeuer wegnehmen. Da der Stiel zu heiß war, ge­brauchte das Kind die Schürze. Die Kleider fingen Feuer und verbrannten vollständig. Das Kind mußte mit sehr schweren Brandwunden sofort ins Krankenhaus nach Ulm verbracht werden.

Vom bayerischen Allgäu, 14. Sept. (30 Schweine verbrannt.) In dem Nebengebäude des Landwirts Eduard Schorer in Heising bei Kempten brach Feuer aus, das sich ungewöhnlich rasch ausdehnte. Etwa 30 Schweine kamen in den Flammen um. Es wird Brandstiftung vermu­tet, da erst vor wenigen Tagen in dem Anwesen Stroh an- gezündet worden war.

Fischingen i. Hohz., 14. Sept. (Brau d.) Mittwoch abend brach im Anwesen des Landwirts Karl Eberhard Feuer aus, das so rasch um sich griff, daß Wohnhaus und Scheuer dem Brande zum Opfer fiel.

Dr. Robert Bosch und Bosch AG. stiften 75 OVO RM.

Stuttgart. 14. Sept. Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: Unter den Firmen, die als erste ans den Aufruf der Reichsregie­rung für das Winterhilsswerk größere Spenden gezeichnet haben, befindet sich auch Herr Dr. Robert Bosch und die Robert Bosch AG. Diese haben zusammen für das Winterhilsswerk den Be­trag von 75 000 RM. als Spende angezeigt.

Aus Bade»

Pforzheim, 15. September. Wie aus Karlsruhe gemeldet wird, blieben im Strandbad Herrenkleider hängen. Wie sich herausstellte, gehören dieselben dem in Pforzheim wohnenden 53jährigen Fabrikanten Fr. Haferkorn, der einige Kilo­meter vom Strandbad entfernt bei der Rheinbriicke auf einen Tragnachen stieß und dann in den Fluten verschwand. Die Leiche des Verunglückten konnte noch nicht geborgen werden.

Ecngenbach, 14. September. (Grotzfeuer.) Im Gasthaus zurBlum e" in der Vorstadt Brückenhäuser brach Dienstag­nacht nach 12 Uhr ein Brand aus, dem das ganze Ge­bäude r e s t los zum Opfer fiel. Ebenso wurde das an­grenzende Wohn- und Oekonomiegebäudc des Josef Huber ergriffen und, soweit es nicht durch Feuer vernichtet wurde, durch die in es hineingeschleudcrten Wassermassen zer­stört. Der Gebäudeschaden beläuft sich auf etwa 30 000 Mk. Durch das Unglück sind acht Familien obdachlos geworden. Es liegt zweifellos Brandstiftung vor.