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Nr. 208

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E vem weviere ver Produktion avtevne. Dagegen müsse ver Staat auf dem breiten Gebiet der Zirkulation, welches zwischen Produktion und Konsumtion liege, normgebend sein. Daß der. .Staat dies mit Erfolg und zum Nutzen der Eesamtbeit tun Tonne, zeige die Verstaatlichung der Eisenbahn. Auch das GeV wesen gehöre auf das Gebiet des Verkehrswesens und bei ihm müßten die privatwirtschaftlichen Interessen hinter den staats- volitrschen Notwendigkeiten zurücktreren. Das Geldwesen habe ^Funktionen höchster Ordnung gegenüber der Volkswirtschaft zu -erfüllen und deswegen müsse sich bei ihm der Staat einschalte».

Der Untersuchungsausschuß müsse an die zu behandelnden Fra­gen konstruktiv Herangehen, d. h. nach prinzipieller Klärung, insbesondere an der Frage, was von vornherein innerhalb des Geldwesens verstaatlicht werden müsse. Dazu gehörten der Re­alkredit, das Eiralgeld und die Geldschöpfung. Feder setzte st«*" vor allem für eine Vereinheitlichung des Eiralnetzes für gan» Deutschland ein und hob die Bedeutung des Eiralgeldes für di« Volkswirtschaft (schneller Geldumlauf, vorteilhafte Vewirtschaf- tung) hervor.

Der Mite Mimgstai rer i Misten

Am Dienstag nachmittag gingen die ostwärts Laichingen lie­genden blauen Teile unter oem starken Druck der roten Süd- ckolonnen in die Gegend Machtolsheim zurück. Um 15 Uhr stand Blau" zur Verteidigung gegliedert nördlich Machtolsheim. Starke Reserven befanden sich hinter beiden Flügeln. Die Auf­klärungsabteilung stand in Gegend Wldderstall zur Verfügung des Parteiführers Um 15 Uhr hotteRot" die Bereitstellung beendet und griff Machtolsheim mit der Südkolonne aus Rich­tung Hungersberg und d>e Nordkolonnen aus Richtung Lai­chingen an. Der rote Angriff kam bis an die blaue Stellung bei Machtolsheim heran, wo er in starkem blauem Feuer liegen Llieb. Gleichzeitig hatteBlau" auf seinem rechten Flügel starke Kräfte zusammen mit der Aufklärungsabteilung zum Angriff in Richtung Laich ngen eingesetzt, der aber ebenfalls nur wenig Raum gewann. Da fürRot" di- Aussicht gering war, die Höhen um Machtolsheim noch am 5. September abends zu gewinnen, befahl die rote Führung die Einstellung des Angriffs fürRot". Einer Kraftfahrabteilung gelang es. den roten Divisionsstab zu überraschen und auszuheben.

Eine Zivilperson, ein Mann aus der Umgebung, zog sich durch eigenes Verschulden, und zwar durch einen Zusammenstoß mit «iuem Kraftfahrzeug, einen schweren Schädelbruch mit Gehirn­erschütterung zu. Er erlag seinen Verletzungen im Laichinger Krankenhaus.

Reichskanzler Adolf Hitler wohnte den Hebungen- der S. Division von morgens 8 Uhr bis nachmittags 4 Uhr bei. Wei­ter bemerkte man Ministerpräsident General Eöring, Reichs­wehrminister von Blomberg, Herzog Albrecht von Württemberg und viele Offiziere des alten Heeres.

Mm, 6. Sept. Eingespannt in den Rahmen eines sonnigen Spätsommertages verlief der zweite Uebungstag der Reichswehr­truppen im Raume MünstngenMm. Der Reichskanzler, dem in Ulm und Umgebung immer wieder lebhafte Kundgebungen dar­gebracht wurden, wohnte den Uebungen bei Nellingen per­sönlich bei. In leutseliger Weise richtete Adolf Hitler an die Kommandeure an die Unterführer und Landleute oft freundliche Worte. Eine spannende Uebungslage erhöhte den Reiz des Ta­ges, der seine besondere Note durch das Zugegensein des Reichs­kanzlers im Gelände erhielt. Von Nellingen aus sah man bei außerordentlich gutem Fernblick, wie fein gegliedert und geschmei­dig sich die Truppenschleiei über oas faltenreiche und prachtvoll beleuchtete Gelände breiteten wie die Späher routiniert vorsühl- ten und Hunderte getarnte Schützennester da und dort gegen Sicht gedeckt, dem unbewaffneten Auge kaum auffindbar leb­haft am Werke waren. Manche Nachrichtenmittel von Stäben, viele Maschinengewehrzüge, Batterien. Fahrzeuge waren der­artig versteckt, daß man glauben konnte, der Erdboden habe sie verschluckt. Einzig schön war das Bild der Entwicklung der Par­teien beiderseits von Höhe 702.

Die Lage vom 5. September abends bis zum 6. September war folgende' Bei Einbruch der Dämmerung hielt Blau mit Front nach Süden Machtolsheim und die Höhe nordwestlich da­von. Dagegen hatte Rot Waldstücke in südlicher Richtung und Laichingen fest in der Hand. Am 5. September erhielt Blau den Befehl, sich während der Nacht vom Feinde abzusetzen und sich bei Nellingen zur nachhaltigen Verteidigung einzurichten. Rot hatte sich nördlich von Laichingen mit Front nach Osten so auf­gestellt. daß es ad 6.30 Uhr morgens zum Angriff auf Nellin­genAmstetten bereitstand. Während der Nacht verliefen die Be­mühungen planmäßig. Rot stand zur befohlenen Zeit bereit. Blau hatte ostwärts von Nellingen eine geeignete Verteidigungs­linie gezogen und Gefechtsvorposten 2 bis 3 Kilometer nach Westen vorgeschoben. Rot trat planmäßig zum Angriff an und warf die Blauen Vorposten energisch zurück. Ehe sich der Rote Angriff auf die Blaue Hauptlmie auswirken konnte, wurde die Aebung kurz vor 9 Uhr abgebrochen.

Die Offiziere versammelten sich zur Besprechung bei Nellingen, während die Truppen in und nördlich von Ulm in die Unter­künfte abrückten.

Eine Ansprache des Reichswehrministers Reichswehrministcr von Blomberg gedachte zunächst des ausschcidenden Generals der Infanterie, Freiherr Seutler von Lötzen. und überbrachte ihm die Grüße des Reichspräsidenten. Dann ging er kurz aus den Verlauf der Uebungen ein und wandte sich schließlich mit folgenden Worten an den Reichskanzler:

Wir haben die Ehre und die Freude, in unserem Kreis den Herrn Reichskanzler zu sehen. Ich glaube, Ihrer aller Wollen zu entsprechen, wenn ich aus diesem Anlaß über das Verhältnis der Wehrmacht zu dem Herrn Reichskanzler spreche. Sie haben alle erlebt, wie die Zustimmung, Begeisterung und die Liebe des Volkes zu diesem Manne kundgetan wurde. Wir haben auch er­lebt, daß auch unsere Soldaten in derselben begeisterten Weise den Herrn Kanzler in unserer Mitte begrüßt haben. Ihre Augen legen Zeugnis dafür ab. wie die Wehrmacht zu ihm steht. Das dürfte kein Wunder sein, denn wir sehen in diesem Manne den Soldaten, der während des Weltkrieges vier Jahre Frontkämpfer war, der dann in 14 Jahren in politischem Kampfe zum Wohls Deutschlands der Führer war und jetzt Führer des deutschen Vol- kes geworden ist Wir verdanken ihm viel, denn er hat im neuen Reich der Wehrmacht den Platz angewiesen, der ihr gebührt. Er gab uns die alten ruhmreichen Fahnen und Kokarden wie­der. Er brachte uns. als er die Regierung übernahm, vollstes Vertrauen entgegen. Wir nehmen es auf. und geben es zurück. Wir sehen die Sorgen, die Arbeit, v>e Verantwortung und die ! Entschlußfreudigkeit dieses Führers und fragen uns. was geben wir? Nun, wir geben unser vollstes Vertrauen, rückhaltlose Zu- > oerliisfigkeit, unerschütterliche Hingabe an unseren herrlichen Be» !

ruf und den Entschluß, tn diesem neuen, neu geformten uno neu durchbluteten Reich zu leben, zu arbeiten und. wenn es nötig sein sollte, zu sterben. Diesem Gelübde wollen wir Ausdruck ver­leihen in dem alten Zuruf, der über Hunderte von Schlachtfel­dern brauste: Adolf Hitler, des Deutschen Reiches Kanzler, des deutschen Volkes Führer. Hurra!

Der Reichskanzler dankte dem Reichswehrminister für seine Worte mit sehr herzlichen Ausdrücken innerer Verbundenheit mit der Wehrmacht.

Man sah außer dem Reichskanzler und dem Reichswehrminister den Ministerpräsidenten General Eöring, ferner General von Hammerstein, Reichsstatthalter Murr. Polizeigeneral Schmid- Logan und viele hohe Offiziere, auch des alten Heeres.

Abfahrt des Reichskanzlers z« de« Herbstübungen

Mm. 6. Sept. Reichskanzler Adolf Hitler hat die Nacht zum Mittwoch wieder imRussischen Hof" in Ulm verbracht. Eine ungeheure Menschenmenge umlagerte das Hotel bis in die Nacht­stunden hinein und bereitete dem Kanzler, der sich mehrmals am Fenster zeigte, begeisterte Ovationen Wiederholt wurde das Deutschland- und Horst-Wessel-Lied gesungen. Als der Kanzler am Mittwoch früh kurz vor 7 Uhr das Hotel im Auto verließ, um wieder an den Herbstübungen der 5. Reichswehrdivision auf der Schwäbischen Alb teilzunehmen, war er wieder Gegenstand begeisterter Huldigungen.

Unter den Manöoergästen befindet sich auch Eeneralfeldmar» schall Herzog Albrecht von Württemberg mit seinem Sohn Her­zog Philipp Albrecht. Den Herzog sah man im Laufe des gestri­gen Manövertages längere Zeit im Gespräch mit dem preußischen Ministerpräsidenten General Eöring.

Hitler und Eöring r« Blaubeuren

Blaubeuren, 6. Sept. Am Dienstag kam um die Mittagszeit Reichskanzler Adolf Hitler nach Blaubeuren, wo er dem Blau­topf und Kloster einen Besuch abstattete. Zu Fuß begab sich der Reichskanzler nach Besichtigung des Llautopses in das Kloster, wo er und sein Stab von Ephorus Eaub im Namen des Semi­nars begrüßt wurde. In verKrone" nahm der Volkskanzler das Mittagessen ein. Inzwischen war Reichsminister General Eöring gleichfalls eingetrosfen. Amtsverweser Stadtpfleger Knauß sowie Ortsgrupoenleiter Schilling entboten dem Führer und Ehrenbürger der Stadt Blaubeuren ein herzliches Willkomm. Sehr erfreut dankte er für den freundlichen Empfang. Nach ein- stündigsm Aufenthalt begab sich der Reichskanzler wieder ins Manövergelände. Aufs neue brachte die begeisterte Masse dem Kanzler stürmische Ovationen dar. Reichsminister General Eö­ring fuhr noch zur Besichtigung des Vlautopfes, auch ihm wurden stürmische Huldigungen zuteil Die italienischen Gäste nahmen das Mittagessen im Gasthaus zumOchsen" ein. Abends gegen 4.36 Uhr sah man den Reichskanzler wieder durch unsere Stadt Ulm zu fahren.

Münstngen, 6. Sept. (Ehrung des Reichskanz­lers.) Während der Uebungen der 5. Division hat eine Deputation aus Münsingen, der Bürgermeister Werner, Ortsgruppenleiter Maier und Fraktionsvorsitzender Schrei­ber angehörten, dem Reichskanzler die U "künde über das ihm vor einiger Zeit verliehene Ehrenbürgerrecht der Stadt Münsingen überreicht. Reichskanzler Hitler wurde überall bei seinem Erscheinen von den Aelblern feierlich begrüßt. Die Schulen hatten allerorts freigemacht und die Fabrikbe- triebe ihre Tore geschlossen.

Ulm, 6. Sepr. (Adolf Hitler, der Kinder­freund.) Während des Abendessens imRussischen Hof­kam ein kleiner Blondkopf, das 3jährige Töchterchen der Fa­milie Kachelmus, mit einem Blumenstrauß ganz allein ins Hotel. Polizeidirektor Dreher führte die Kleine auf ihren Wunsch zum Führer. Mit ihrer kindlich Hellen Stimme rief sie laut dem Führer zu:Heil Hitler!" und fuhr dann dort:Kennscht me denn eigentlich nemme, wo hosch denn mei Bildle, des i Dir g'schickt hau?" Der Führer unterhielt sich, sichtlich erfreut über diese kindliche Anhänglichkeit, noch lange mit dem Mädchen Mit einer Schachtel Pralinen konnte es das Hotel verlassen. Am Mittwoch hat der Füh­rer die Stadt Ulm wieder verlassen. Damit werden sich alle Gerüchte über eine große militärische Parade, einen Fackel­zug oder einen Empfang auf dem Rathaus von selbst er­ledigen.

Sculschimtiviwle Volksvartei in Danzig aufgelöst

Danzig, 6. Sept. Die Pressestelle des Senats veröffentlicht ein Schreiben des Führers der Deutschnationalen Volkspartei Dan­zigs, Dr. Ziehm. in dem es u. a. heißt:

Die politische Entwicklung in der Freien Stadt Danzig ist dahin gegangen, daß für eine fruchtbare politische Arbeit der Deutschnationalen Volksparre' keine Möglichkeit mehr besteht. Als der bei den Wahlen von der Partei aufgestellte Führer der Liste der Deutschnationalen Volkspartei und als der von dem Vertrauen der Partei geiragene Führer erkläre ich daher in ausdiickllchem Einverständnis einer großen Zahl unserer poli­tischen Freunde «ud im Einvernehmen mit unserer Regierung die Deutschuatiouale Volksvartei für aufgelöst.

Ich erwarte und hoffe nach den mir zugegangenen Erklärungen der Regierung, daß die wertvollen, in unserer Partei vorhande­nen Kräfte auch bei den veränderten Verhältnissen im Staate nutzbar gemacht werden.

ver Danziger Senat zur Auflösung der Deutschnationaleu Volkspartei in Danzig

Danzig, 6. Sept. Senatspräsident Dr. Rauschning ver- iffentlicht zum Auflösungsbeschluß der Danziger Deutschnationa- ien Volkspartei namens des Senats eine Erklärung, die den lluflösungsbeschluß der Deutschnationalen Volkspartei als ein erfreuliches Zeichen der fortschreitenden Gestaltung deutscher Volksgemeinschaft in Danzig mit Genugtuung begrüßt und die krwartung aussprichr, daß sich die bisherigen Mitglieder der Oeutschnationalen Partei tätig anteilnehmend auf allen Gebie- eu der deutschen Bewegung zur Verfügung stellen werden.

Die Pariser Abrüslungsbesprechungen

Paris, 6. Sept. Die Pariser Presse berichtet übereinstimmend aus London, daß nur der Unterstaatssekretär im Foreign Office, Eden, England bei den am 18. September in Paris beginnen­den Besprechungen vertreten werde und daß diese Besprechungen lediglich die Abrllstungsfrage zum Gegenstand hätten. Der Der Londoner Korrespondent der Agentur Havas hält es für unwahrscheinlich, daß die englische Regierung ihre Ansicht über die automatische Rüstungskontrolle bereits geändert habe, ob­wohl sie durchblicken lasse, daß ein Entgegenkommen Frank­reichs in der Abrüstung England zu Zugeständnissen in der Kon­trollfrage veranlassen könnte.

Im gleichen Sinne meldetPetit Paristen" aus London, Eden werde der französischen Regierung erklären daß die englische Regierung de» französischen Vorschlag einer Rüstungskontrolle, die in einer halbjährlichen Nachforschung bestehe, nicht vorweg ab­lehne, jedoch näheren Aufschluß über die Anwendung des franzö­sischen Planes verlange und vor allem zu wissen wünsche, welch« weiteren Konzessioneu Frankreich in der Abrüstungssrage z» machen bereit wäre, falls sein Vorschlag einer obligatorischen und periodischen Rüstungsenquete angenommen würde. Der Korre­spondent dieses Blattes hält es für wahrscheinlich, daß Norman Davis, von dem die Presse behauptet, er habe Anweisung von seiner Regierung, den französischen Kontrollplan zu unterstütze« und womöglich sogar einen Vertreter Italiens zu den Besprechun­gen hinzuzuziehen.

Erklärungen von Norman Davis

Der amerikanische Vertreter Norman Davis beabsichtigt, zehn Tage nun in England zu verbringen, um Verhandlungen wegen der Abrüstungskonferenz zu führen. Dann fährt er nach Paris, ehe er nach Genf zurückkehrt. Er erklärte in London: Dir Haltung der Vereinigten Staaten in der Abrüstungsfrage ist un­verändert. Wir halten es mehr denn je für äußerst wichtig, daß, die Abrüstungskonferenz erfolgreick endet. Hinsichtlich der An­nahme, daß die Vereinigten Staaten einen europäischen Pakt! unterzeichnen würden, sagte Norman Davis, die Vereinigten Staaten seien geneigt, einen Nichtangrifspakt zu prüfen. Europa spreche aber von gegenseitiger Unterstützung, die fast genau das Gegenteil von einem Nichtangriffspakt sei.

Französjsch-eiisljsOtr Kampf am die Rüstungs­kontrolle

Berlin, 6. Sept. Die Ankunft des amerikanischen Delegierte« Norman Davis in England bedeutet die Wiederaufnahme der seit der Eurovarundreise Hendersons Mitte Juli dieses Jahres unterbrochenen internationalen Verhandlungen über die Abrü­stungssrage. Norman Davis wird in London und Paris Be­sprechungen haben, die kurz vor dem Wiederzusammentritt des Völkerbundes zu einer entscheidenden sranzöfisch-enolisch-ameri- kanischeu Vorkonferenz in Paris erweitert werden sollen. Frank­reich Hai bekanntlich Anfang Juni gegenüber den Vertretern Englands und Amerikas den Plan einer Rüstungskontrolle vor­geschlagen, von dessen Annahme es alle weiteren Abrüstungs- Maßnahmen abhängig macht. Wiederholte Aeuberungen des amerikanischen Delegierten Norman Davis lassen erkennen, daß Amerika den Gedanken einer Rüstungskontrolle der in dem eng­lischen Konventionsentwurf nur schwach angedeutet ist. für durch­aus diskutabel halte. Im Gegensatz zu den Behauptungen der französischen Presse muß aber festgestellt werden, daß Amerika es bisher strikt abgelehnt hat, sich auf Einzelheiten festzulege» und daher auch nicht die Tendenz gebilligt hat, die Frankreich der Rüstungskontrolle geben möchte. Man hat vielmehr den Ein­druck. daß Amerika zunächst in der Kritik an dem französische« Plan zurückhält, während England offen damit bervortritt. Man erkennt in England sehr genau, daß eine Kontrolle, wie sie Frankreich wünscht, sich nur auf die bereits abgerüsteten Länder ' beziehen würde. Man ist deshalb bemüht, ihr einen wirklich paritätischen objektiven Charakter zu geben, indem man auch von Frankreich wenigstens einen Anfang auf dem Wege zu Ab­rüstung verlangt. Erreicht England diese französischen Zuge­ständnisse nicht, so wird der ganze englische Konventionsent­wurf, gegen den Frankreich von Anfang an heftigste Obstruk­tion getrieben hat, endgültig hinfällig. Da die offiziöse franzö­sische Presse bereits angekündigt hat, daß selbst eine amerika­nische Garantie für die europäische Sicherheit und die Einrich­tung einer Rüstungskontrolle für Frankreich keine Veranlassung zur Abrüstung sein werde, wird sich die Auseinandersetzung zwi­schen Frankreich und England sehr schwierig gestalten. Die fran­zösische Politik legt deshalb wieder einmal größten Wert aus die Verbreitung von Alarmserüchten über deutsche Rüstunge«, wobei es ihr nicht darauf ankommt, Deutschland bald als ein einziges wohlgeordnetes Heerlager und im völligen Widerspruch dazu bei einer anderen Gelegenheit als ein brodelndes Chaos zu bezeichnen. Es muß absewartet werden, ob die beiden angel­sächsischen Mächte, die seit Jahren die Abrüstung betreiben, aber durch innere und äußere Schwierigkeiten immer wieder daran gehindert wurden, die letzten Konsequenzen »n ziehen, vor der französischen Sabotage kapitulieren werden.