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Schwarzwälder Tageszritnntz

Nr. 204

Weise zu lösen. Zahlreiche andere Aufgaben werden bewußt in den Hintergrund treten müssen, um alle Kräfte der Lösung dieser einen zur Verfügung zu stellen.

Wir gehen Wege, für die es kaum ein geschichtliches Vorbild gibt. Es ist daher jederzeit möglich, daß sich die eine oder andere Maßnahme, die wir heute treffen, als nicht wirk­sam erweist. Aber es ist dann um so notwendiger, jene gewiß nur auf Zersetzung gerichtete nörgelnde Kritik zu verhindern! Denn ob 1000 Kritiker leben ist gleichgültig, aber nicht gleich­gültig ist es, ob ein Volk besiegt, zugrunde gerichtet wird und dann in seiner Gesamtheit das Leben büßt. Alle die Männer, die durch ihr wahnsinniges oder verbrecherisches Verhalten seit dem November 1918 unser Volk in das heutige Unglück stürzten und die Phrasen derFreiheit",Brüderlichkeit" undGleichheit" als Leitmotiv ihres Handelns ausgaben, teilen heute nicht Schicksal und Leid mit der Opfern ihrer Politik: Millionen deutsche Volksgenossen sind durch sie dem härtesten Zwang ausgeliefert worden, den es gibt. Die Not. das Elend und der Hunger ver­gewaltigen ihr Dasein. Die Verführer aber allerdings ge­nießen im Auslande die Freiheit, für fremden Sold das eigene Volk zu verleumden, dem Haß der Umwelt auszuliefern, ja, wollen es. wenn möglich, auf den Schlachtfeldern als wehr­lose Angegriffene niederkartätschen lassen.

Der Emporstieg und der staunenerregende endlich« Sieg der na­tionalsozialistischen Bewegung wären nie gekommen, wenn wir als Partei jemals den Grundsatz geduldet hätten, daß in unseren Reihen jeder tun kann, was er will. Diese Parole der demokra­tischen Freizügigkeit führt nur zur Unsicherheit, zur Zügellosigkeit und am Ende zum Zerfall und Verfall jeder Autorität. Indem wir das demokratisch-parlamentarische Prinzip negieren, ver­treten wir auch auf das schärfste das Recht des Volles aus di« eigene Bestimmung seines Lebens. Allein wir erkennen im par­lamentarischen System keinen wirklichen Ausdruck des Volks­willens, sondern wir sehen in ihm eine Verzerrung desselben, wenn nicht gar eine Verdrehung. Der Wille eines Volkes zur Behauptung seines Daseins tritt am ersten und nützlichsten in seinen besten Köpfen in Erscheinung.Es ist wichtig, daß die Selbstsicherheit der Führung der gesamten Organisation in ihren Entschlüssen den Parteigenossen sowohl, als den Anhängern un­bedingtes Vertrauen einflößt. Es ist Lenkbar, daß auch sehr weise Männer über besonders schwierige Fragen zu keiner ganz voll­kommenen Klarheit zu kommen vermögen. Allein, es bedeutet die Kapitulation einer Führung an sich, wenn sie gerade solch« Problem« dann der öffentlichen Verhandlung und jeweiligen Stellungnahme übergibt. Denn sie mutet dadurch Ser breiten Masse mehr Urteilskraft zu, als die Führung selbst besitzt.

Die Nationalsozialistische Partei muß demgegenüber überzeugt sein, daß es ihr gelingt, dank der Methode einer durch den lebendigen Kampf bedingten Auslese das politisch befähigtste Menschenmaterial zu finden und in ihr zu vereine«. Unsere Geg­ner sind geschlagen. Ihre eigene Qualität ist als denkbar minder­wertig entlarvt. Das einzige, was sie glauben hoffen zu können, ist, durch geschickte Zersetzungsarbeit allmählich die nationale Disziplin zu lockern und das Vertrauen untereinander uns zur Führung zu erschüttern.

Möge dieser Parteitag für alle diese Versucher zu einer eindeutigen Warnung werden. Nur aus dem Geiste heraus wird dann auch über alle vermeintlichen und tatsächlichen Differenzen des wirtschaftlichen sonstigen Lebens hinweg, die Er­härtung unseres Volkskörpers gelingen können. Nur damit kön­nen sich aus Bürgern und Bauern und Arbeitern und all den anderen Klaffen wieder ein Volk erziehen! Als sich im Laufe der tausendjährigen Entwicklung unseres Volkes über die deutschen Stämme und quer vurch sie hinweg Staaten zu bilden begannen, entstanden auch jene Gebilde, die wir noch heute als Länder vor uns sehen. Ihr Werden ist nicht einer völkisch ge­sehenen Notwendigkeit zuzuschreiben. Bei einem Abwägen ihrer Vorteile und Nachteile für die deutsche Nation verschwinden die elfteren gegenüber den letzteren. Selbst auf kulturellem Gebiete hat sich schöpferisch die werdende Nation als die die fruchtbarere erwiesen.

Indem wir entschlossen sind, diese und alle anderen wertvollen Traditionen zu wahren, müssen wir gegen jene Be­lastungen unserer nationalen Einheit Vorgehen, die staatspolitisch unserem Volke seit vielen Jahrhunderten schwersten Schaden zn- gesiigt haben. Was würde Deutschland sein, wenn schon Gene­rationen vor uns mit dem yrmmrlschreienden Unfug einer deut­schen Kleinstaaterei aufgehört hätten?

Ein Volk, das eine Sprache redet, eine Kultur besitzt, nur in einer gemeinsamen Geschichte die Gestaltung seines Schicksals er­lebte, kann nichts anderes, als auch in seiner Führung eine Ein­heit anstrebe«. Außerdem verliert es die Vorteile seiner Zahl, um aber die Nachteile ganz in Kauf nehmen zu müssen. Das Reichs st atthalterge>etz war die erste Antwort der deut­schen Nation an d:e Querulanten gegen die Einheit und Größe der deutschen Nation.

Grundsätzlich aber muß die Nationalsozialistische Partei fol­gendes erkennen: Das frühere Deutsche Reich mochte sich wenig­stens scheinbar noch aus den einzelnen Ländern ausbauen. Die Länder selbst aber konnten sich schon nicht mehr aufbauen auf den deutschen Stämmen londern höchstens auf deutschen Men­schen Das heutige Deutsche Reich baut sich aber nicht mehr aus den deutschen Ländern aus. auch nicht aus den deutschen Stäm­men, sondern aus dem deutschen Volk und auf der das ganze deutsche Volt erjassenden und umschließenden Nationalsozialisti­schen Partei. Das Wesen des kommenden Reiches wird daher nicht mehr bestimmt von den Interessen und Auffassungen der Bausteine des Vergangenen, -andern auch durch die Interessen der Bausteine, die das heutige Dritte Reich geschaffen haben. Es ist daher weder Preußen noch Bayern, noch irgend ein anderes Land «in Pfeiler des heutigen Reiches, sondern die einzigen Pfeile« find da» deutsche Volk und die nationalsozialistische Bewegung,

Die einzelnen deutschen Stämme aber werden glücklicher sein, wieder diese mächtige Einheil darzustellen, als sie es einst in

ihrer nur vermeintlichen Selbständigkeit jemals sein konnten. Die nationalsozialistische Bewegung ist nicht der Konservator der Länder der Vergangenheit, sondern ihr Liquidator zugunsten des Reiches der Zukunft, da sie selbst als Partei weder nord­deutsch, noch süddeutsch, weder bayerisch noch preußisch, sondern nur deutsch ist. löst sich in ihr jede Rivalität aller deutschen Län­der und Stämme als wesenlos ans.

Die nationalsozialistische Bewegung muß sich zu dem Heroismus bekennen, lieber mit jedem Widerstand und jeder Not fürlieb zn nehmen, als auch nur einmal ihre als richtig erkannten Prin­zipien zu verleugnen. Sie darf nur von einer einzigen Anzsi erfüllt sein, nämlich der, daß einmal eine Zeit kommen könnte die uns entweder der Unwahrhaftigkeit oder der Gedankenlosig­keit zeiht. Vor wenigen Wochen erst wurde der Entschluß gefaßt schon in diesem Jahre den ersten Parteitag nach dem Siege zi> veranstalten. In knapp einem Monat gelang diese große orga­nisatorische Improvisation. Möge sie ihren Zweck erreichen, di, Partei als Trägerin des deutschen Schicksals mit einer erhöhten Arbeitskraft erfüllen, die Entschlossenheit, unsere Prinzipien durchzusetzen, verstärken, um dadurch für alle die einzigartige Be­deutung dieser Erscheinung noch verstärkt zum Bewußtsein zn bringen.

Möge sich aber vor allem aus der Art dieser Kundgebung er­neut die Einsicht oerstärken, daß die Leitung der Nation niemals zu einer reinen Verwaltungsmasch»nerie erstarren darf, sondern daß sie eine lebendige Führung bleiben muß.

Wir wünschen dem deutschen Volke eine irdisch endlose Er­haltung und glauben, durch unseren Kampf dafür nur den Befehl des Schöpfers zu erfüllen, der in das Innere aller Wesen den Trieb der Selbsterhaltung senkte.

Es lebe unser Volk!

Es lebe die Nationalsozialistische Partei.

Italiens Grütze au den Parteitag iu Nürnberg

Auf dem Parteikongreb nahm Exzellenz Professor Marvicati, Vizesekretär der Faschistischen Partei und Mitglied des Großen Faschistenrates, das Wort. Er führte in italienischer Sprache fol­gendes aus: Ich dankte vor allem auf das herzlichste im Namen und im Auitrage des Sekretärs der Faschistischen Partei, Sro« rare, dem Stellvertreter Adolf Hitlers, Obergruppenführer Ru­dolf Heß, für den herzlichen Willkommengruß, den er an dre Vertretung der Schwarzbemden gerichtet hat und überbringe dem Führer Adolf Hitler, dem Führer der Braunhemden, den Gruß Benitto Mussolinis, des Duce des Faschismus. (Beifall- und Heilrufe.) Gleichzeitig spreche ich den Wunsch aus, daß der Reichsparteitag in Nürnberg eine gewaltige Etappe aut dem Wege des sicheren Triumphes der nationalsozialistischen und fa­schistischen Idee in der Well sein möge. Es ist nicht meine Auf­gabe, eine lange Rede zu halten. Ich bitte Sie. mit mir in den Ruf einstimmen zu wollen: Benito Mussolini, der Führer des Faschismus und der Führer Adolf Hitler. Sieg Heil.

Der Souderzug mit den Berliner Diplomaten

Berlin» 1. Sevt. Der Sonderzug, der die Vertreter von 30 Ländern aus der ganzen Welt, die auf Einladung der Partei­leitung der NSDAP, an dem Parteitag in Nürnberg teilnehmen, nach Nürnberg bringt, ist am Freitag morgen vom Anhalter Bahnhof abgefahren. Der Zug setzt sich zusammen aus einem Salonwagen der Reichsregierung, sechs Schlafwagen erster Klaffe, zwei Speisewagen und einem Liegewagen dritter Klaffe, in dem eine SS.-Mannschaft zur Begleitung mitfährt. Zur Erleichte­rung ihrer Reise sind mehrere Abteile als Diktierräume für die Diplomaten eingerichtet, außerdem wurde ein besonderer Raum für einen Arzt zur Verfügung gehalten. Die ausländischen Gäste genießen wähend der Tage die größte Bequemlichkeit, die man ihnen bieten kann. Die Verteilung der Plätze im Schlafwagen ist so organisiert, daß jeder Diplomat ein ganzes Abteil für sich hat.

Um 15.45 Uhr traf auf dem Nürnberger Hauptbahnhof auf die Minute pünktlich der Divlomatenzug ein. der 11 Gesandte und 20 Geschäftsträger in die Kongreß-Stadt brachte. Der Zug wurde sofort zum Nordbabnhof wettergeleitet. Unser Vertreter batte Gelegenheit, mit Legationsrat Mumm, der zusammen mit dem Chef des Protokolls Gesandter Graf von Bassewitz und dem SS.- Eruppenfübrer Herr von Waldeck die Diplomaten begleitet, über die Eindrücke der Reise nach Nürnberg zu sprechen. Die Diplomaten äußerten sich über ihre Unterbringung äußerst an­erkennend. Am Schluß des Zuges befindet sich ein Salonwagen, von dem aus die Gäste die prachtvolle Aussicht bewunderten. Dem Chef des Protokolls gegenüber äußerten sie sich anerken­nend über die freundliche Begrüßung, die ihnen auf allen Sta- tionen. die der Zug passierte, von der Bevölkerung entgegenge­bracht wurde. An etlichen Stationen hatten sich ganze Schul­klaffen eingefunden, um die ausländischen Gäste zu begrüben. Je näher es Nürnberg ruging, umso herzlicher fiel diese Be­grüßung aus,

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Fortsetzung des Parteikongresses am Samstag nachmittag

Nürnberg, 1 . Sevr. Der grobe Parteikongreb im Rahmen des 5. Reichsparteitages der NSDAP., der Freitag vormittag begon­nen hat, wird Samstag 14 Uhr fortgesetzt werden. Staatssekre­tär Hier! wird über Len Arbeitsdienst, Statssekretär Feder über die Frage seines Wirtschaftsressorts svrechen. Außerdem sind als Redner Reichsminister Dr. Eöbbels, Reichsernährungsminister Darre und Alfred Rosenberg vorgesehen.

Die Leistung der Reichsbahn für den Reichsparteitag Bis Freitagfrüh K Uhr ISO OVO Reisende befördert Berlin, 1. September. Ueber die bisherigen Leistun­gen der Reichsbahn für die Hereinbeförderung der Massen zum Nürnberger Parteitag erfahren wir von der Reichs­bahnverwaltung, daß bis Freitagfrllh um 6 Uhr die Reichs­bahn insgesamt mit 103 Sonderzügen 100 000 Reisende zum Reichsparteitag, d. i. ein Drittel der Gesamtzahl, nach Nürnberg befördert hat. Mit den normalen Fernzügen sind 2700 und im Nahverkehr 12 000 Personen nach Nürn­berg befördert worden. Von diesen sind 24 400 am Haupt­bahnhof ausgestiegen. Das bedeutet eine hundertprozentige Steigerung des gewöhnlichen Reiseverkehrs auf dem Haupt­bahnhof. Der Betrieb konnte auf allen Bahnhöfen in Nürnberg völlig reibungslos und ohne jede Störung ab­gewickelt werden dank der engen Zusammenarbeit der Reichsbahn mit den NSDAP.-Kommissionen. Die Räu­mung der Bahnhöfe gelang in kürzester Frist.

4VV Sonderziige nach Nürnberg , Nürnberg, 1 . September. Aus den ursprünglich vor- l gesehenen 342 Sonderzügen, die das gewaltige Heer der Teilnehmer in die Kongreßstadt bringen, sind fast 400 ge­worden, die mit 1100, vielfach sogar 1400 Fahrgästen neben ! dem planmäßigen Verkehr durchgefllhrt werden müssen. Von diesen Zügen werden im Nürnberger Hauptbahnhof nur diejenigen mit den Teilnehmern der politischen Orga­nisation aus- und verladen. SA., SS., Hitlerjugend und NSBO. landen sämtlich auf den sieben Vorortbahnhöfen und dem Rangierbahnhof, der wie der Hauptbahnhof etwa 60 Züge erhielt. Dabei ist aber zu berücksichtigen, daß der ! normale Verkehr eine ganz ungewöhnliche Zunahme er- ! fahren hat. Die reibungslose Abwicklung dieses alle bis­herigen Eroßbetriebstage wohl nicht nur Nürnbergs übersteigenden Verkehrs ist in Nürnberg dadurch begün­stigt, daß die Züge im Kreisbogen an allen Bahnhöfen vorbeifahren und etwa 60 bis 80 Kilometer außerhalb Nürnbergs abgestellt werden können, um auf dem Rück­weg den umgekehrten Weg zurückzulegen.

Die Festaufführung der Meistersinger

Nürnberg, 1 . September. Große Plakate am Nürn­berger Opernhaus verkünden, daß zu Ehren des Reichs­parteitages eine Festauffllhrung der Meistersinger statr- findet, dargeboten von Nürnberger und Münchener Opern­kräften. Der Beginn der Aufführung ist für 7 Uhr ange­setzt, aber es hat sich herumgesprochen, daß der Führer kom­men wird, und so sind bereits mehr als eine Stunde vor Beginn dichte Menschenmauern vor dem Theater entstan­den. Alle Fenster der umliegenden Häuser sind besetzt und sie sind für den dunklen Abend noch besonders mit beleuch­teten Lampions geschmückt. Auch ein leichter Sprühregen vermag nicht die erwartungsvolle Begeisterung der Ver­ehrer des Führers zu hemmen. Sie harren aus, oft in geradezu lebensgefährlichen Positionen, auf Mauervor­sprüngen, an Laternenpfählen, mehr hängend als stehend oder sitzend. So etwas von Begeisterung ist bisher noch nie und nirgends bemerkt worden. Von der Absperrung durch Polizei und SA. und SS. auf engen Raum zusam­mengepfercht harren diese Menschenmassen bei bester Laune erwartungsvoll aus, und immer, wenn wieder ein Kraft­wagen am Theaterportal vorfährt, dann läuft es von Mund zu Mund: das war Vizekanzler v. Papen, das Reichsarbeitsminister Seldte, das Reichsstatthalter v. Epp, oder ein fremder Diplomat, oder sonst einer der führenden Männer. Und auch die Tatsache, daß der Führer selbst mit Ministerpräsident Göring, Reichswehrminister Blom­berg und anderen seiner engsten Mitarbeiter erst bei Be­ginn des dritten Aktes kommt, hemmt nicht die freudige Erwartung oder das Ausharrbedürfnis.

Drinnen im Wandelgang des Parketts hat sich ein dich­tes Spalier aus Männern und Frauen im festlichen Abend­kleid gebildet, das die führenden Nationalsozialisten mit dem Hitlergruß empfängt.

Nürnbergs Festfchmnck bleibt bis 1V. September

Nürnberg, 1. September. Der Festschmuck, den Nürn­berg zu Ehren des Reichsparteitages angelegt hat, bleibt in seiner Eesamtgestaltung bis zum 10. September bestehen.

Berliner Blätterstimmen zum Parteitag

Berlin, 2. September. Eine ganze Anzahl Morgenblätter würdigt in Leitartikeln die Bedeutung der gestrigen Erklärungen i des Kanzlers in Nürnberg.

? DerL 0 kalanzeiger" sagt zu dieser Rede auf der Kul- k turtagung, es sind elementare Dinge, die der Kanzler auch deut- ? scher Kultur verkündete. Aber sie waren von Narren und Be­trügern verschüttet. Daß Adolf Hitler es für keine Nebensache hält, sondern für ein Hauptstück seines Glaubensbekenntnisses, gegen den Materialismus den Gellt des Volkstums aufzubieten und den Künstler aufruft, demDämon" dieses Volkstums zu folgen, aus dem allein sein eigenes Daimonion stammen kann das ist eine Tat, wie sie kein Staatsmann vor ihm nötig fand. Es ist die Kriegserklärung gegen die Herrschaft der Minderwer­tigen. Es ist der Beweis, daß Hitlers Revolution aus dem Geist stammt, und des Geistes ist. Und daß in diesem Mann beide Pole find: der Sturm des Neuen und die Ehrfurcht vor dergeprägten Form", die lebend sich entwickelt.

DieDeutsche Allgemeine Zeitung" spricht von derarisch-nordischen Renaissance und betont, daß die Gedan­kengänge der Rede auf das intensivste durch das Menschlich- persönliche in Hitler beherrscht sind. Das zeigte sich in allem. Einmal in den Formulierungen, deren Schlagkraft, Witz und Geist die Zuhörer an zahlreichen Stellen mitriß. Dann aber gerade in der Herausstellung des persönlichen Empfindens und des Wissens um diese Dinge. Mit größter Folgerichtigkeit wird der von ausländischen Kritikern uns oft vorgeworfene angeb- l liche Anspruch auf Allgemeingllltigkeit abgelehnt, als ob etwa s die nordisch-arische Kunst und Kultur, die Kunst und Kultur s schlechthin, die einzige sei. Als unsere Kultur wird sie prokla­miert, basierend auf unserer Weltanschauung. Denn eine in­ternationale Kunst könne es nicht geben, nur eine bodenstän­dige und für uns die bodenständische Kunst des harmonischen Menschen als des allein schöpferischen.

Der Nürnberger Parteitag im Rundfunk

Berlin, 1. September. AmSamstag, den 2. Sept., überträgt der Rundfunk aus Nürnberg gegen 19.50 Uhr bis 21.30 Uhr über alle Sender einVolksfest" in Nürn­berg, Szenen vom Leben und Treiben auf dem Festgelände und zwischen 21.30 Uhr und 22.30 Uhr einen Funkbericht vom Amtswalterappell auf der Zeppelinwiese mit der - Rede des Reichsministers Dr. Eöbbels auf dem Parteikon- greß sowie Schlußworte undHorst Wessel-Lied".

Am Sonntag von 11.3516.35 Uhr: Militärmusik, Arbeiter- und Marschlieder der SA., Funkberichte zum Aufmarsch und Vorbeimarsch der SA. vor dem Führer. Um 18.00 Uhr: Rede des Führers vor dem großen Partei- kongreß.

Die bedeutsame Führerrede auf der Kultnrkundgebung und die Berichte über die Sondertagungen in Nürnberg befinde» sich auf der heutigen Sonderbeilage unseres Blattes.