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Schwarzwälder Tageszeitung

Nr. 188

ihrem ungewöhnlichen Gewaltmarsch von Döberitz bis zum Lust- s garten am Endziel wohl ein wenig abgekämpft, aber aufrecht erschien. Besonders eindrucksvoll war die Kundgebung vor und im Ehrenmal Unter den Linden, an dem unter Trom­melwirbel und Sen Klängen des Liedes vom guten Kameraden Oftgruppenführec Daluege einen Lorbeerkranz niederlegte. Bald darauf bot der Lustgarten das Bild eines kleinen Lagerlebens. Um 7 Uhr ertönte ein Hornsigna! und von der Empore der Schloßfreiheit sprach noch einmal Gruppenführer Daluege zu »einer schwarzen Garde. Ich entlaste Luch, so schloß Daluege seine kurze Ansprache, nicht, ohne noch einmal unseres geliebten Füh­rers Adolf Hitler und des deutschen Vaterlandes zu gedenken. Ein dreifaches Sieg-Hell au» den Volkskanzler Adolf Hitler und das deutsche Vaterland schloß den ersten SS.-Appell der Gruppe Ost.

Gegen unzulässige Werbung im zeltungSgewerbe

-ambnrg, 1«. Aug. Di« Staatliche Pressestelle teilt mit: Der ichsstatthalter weist darauf hin, daß bei der Werbung für Zeitungen unter allen Umständen Androhungen, daß der Nicht­bezug einer Zeitung politische oder wirtschaftliche Nachteile für den Betreffenden habe, unzulässig und strafbar sind. Im Einklang mit den wiederholten Erklärungen des Führers, den Anordnungen der Reichsregierung und der Parteileitung sowie der Auffassung aller hamburgischen Zeitungsverlage ver­urteilt der Reichsstatthalter ein derartiges Vorgehen auf das schärfste. Er hat Anweisung gegeben, daß jeder solcher Geschäfte­macher auf der Stelle seiner Bestrafung zugeführt wird. Keine der hamburgischen Zeitungen, die ehrlich mitzuarbeiten bereit ist. soll von dieser Mitarbeit ausgeschlossen werben.

M NM Lage in Luba

Havanna, 14. Aug (Reuter) Präsident Lespedes y Ortiz leistete am Sonntag den Eid auf d'e Verfassung als vorläu­figer Präsident von Kuba. Er erklärte, er wolle eine nationale Regierung aus allen politischen Parteien bilden. Der Präsident hat den Kongreß und den Obersten Gerichtshof aufgelöst. Die Armee verhinderte weitere Kundgebungen. Der Kriegszustand bleibt vorläufig bestehen. In 24 Stunden wurden in Havanna 40 Personen getötet und 200 verwundet, in Santiago 3 Per­sonen getötet und 25 verletzt.

Der erste Anschlag auf den neuen Präsidenten

Havanna, 14. Aug. Wenige Stunden nach der feierlichen Amtseinführung des neuen Präsidenten wurde sein Haus mit Maschinengewehren aus einem Kraftwagen heraus be­schosten, und zwar wie man annimmt, von Mitgliedern der Ge­heimen Polizei Machados. Es wurde jedoch niemand getroffen.

Weitere 12 Tote in Havanna

Havanna, 14. Aug. (Reuter.) Die Anhänger des geflüch­teten Präsidenten Machado werden von der Bevölkerung syste­matisch verfolgt. Am Sonntag wurden wiederum zwölf von ihnen getötet.

Unwetter über Wien

Wien, 14. Aug. Während des am Samstag abend über Wien niedergegangenen kurzen Gewitters wurden an der Stadtgrenze ein 20jähriger und ein 50>ähriger Mann vom Blitz getötet. Durch Blitzschlag brannte in Kaiser-Ebersdorf in der Nähe von Wien ein Wirtschaftsgebäude nieder, wobei die gesamte Ernte und landwirtschaftliche Maschinen vernichtet wurden. Mehrere Feuerwehrleute wurden bei den Löscharbeiten verletzt. Daß der Sturm auch in Niederösterreich hauste, geht aus der Meldung hervor, daß in Oberlaa, wo seit einiger Zeit Bohrungen nach Erdöl vorgenommen werden, durch den Sturm ein Bohrturm umgeworfen wurde, Bei dem Zusammensturz des Bohrturmes wurde ein Arbeiter getötet, einer schwer und zwei leicht ver­letzt. In Imst in Tirol ging ein schwerer Wolkenbruch nieder. Durch die hochgehenden Fluten des Walser-Baches wurde das Elektrizitätswerk der Stadt unterwasche» und das Gebäude stürzte ein. Die Familie des Elektromonteurs, die im ersten Stock des Gebäudes wohnte, konnte nur durch schleunige Flucht unter Zurücklassung ihrer Habe das nackte Leben retten. Im Enadenwald bei Hall verschüttete eine Erdmure von 300 Meter Breite und 2.50 Meter Höhe Wiesen- und Waldflächen. In Schwaz schlug der Blitz in den Turm des Schlosses der alten Ritter von Frundsberg, das Wahrzeichen der Stadt, den er arg beschädigte.

Sie deutschen Lehrer vom Internationalen

Kongreß der LehreroerdSnde ausgeschlossen

Ein Oesterreicher entfesselt den deutschen Vrnderkampf

Paris, 14. Aug, In Santander (Spanien) wurde der 4. In­ternationale Kongreß der Lehrerverbände eröffnet. Ms erster Punkt wurde die Zulassung der deutschen Delegierten erörtert. Der Vorsitzende des Kongresses, ein Engländer, appellierte an die Eintracht, aber der französische Delegierte erklärte, wie Ha- vas berichtet, baß man die Deutschen, deren gewerkschaftliche Lage nicht geklärt ier nicht zulasten könne. Der Vertreter Oester­reichs, Bindon, führte aus, daß der Friede seines Landes durch die Deutschen zerstört worden sei. Er verftieg sich sogar zu der Behauptung, das bei den Attentaten gebrauchte Dynamit sei deutscher Herkunft. Bindon wandte sich gegen die Zulassung der deutschen Delegierten. Er könne nicht nach Hause zurückkehren, wenn er mit den deutsch«» Delegierten zusammenarbeite. Diese seien nichts weiter als die Vertreter Hitlers. Zum Zeichen des Protestes gegen diese Ausführungen verließen die deutschen Dele­gierten den Saal. Der Vorschlag, die deutschen Delegierten nicht zuzulasten, wurde mit 40 gegen 2i Stimmen angenommen.

Nach einer TU -Meldung handelt es sich dabei um den baye­rischen Unterrichtsminister Scheinm, der der Führer des Deut­schen Lehreroereins ist und die Herren Wolf, Becker und Kolb. Mag der Kongreß fortan ohne Deutichland weitertagen. Wir haben mit einer derartigen Gemeinschaft, in der nur vorgeblich Fachprobleme erörtert werden, in Wirklichkeit aber niedrige

deutschfeindliche Jnteressenvolitik getrieben wird, nichts gemein. Oesterreich hat in Santander me gesamte deutsche Kulturgemein­schaft verleugnet. Die Folgerungen wird es selbst zu tragen haben. Der lachende Dritte sitzt an der Seine.

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zum Rerchsalllohahnengesetz

Berlin, 14. Aug Die Reichsregierung hat zum Gesetz über die Errichtung eines UnternehmensReichsautobahnen" eine erste Durchführungsverordnung erlassen, die im Reichsgesetzblatt vom 12. August veröffentlicht wird. Die Gesellschaft hat das ausschließliche Recht zum Bau und Betreiben von Kraftfahr­bahnen. Dieses Recht umfaßt alle Kraftfahrbahnen mit ihrem Zubehör einschließlich der sonstigen Nebenbetriebe, wie Tank­stellen Werkstätten Verlade- und Umschlagsanlagen, Wirtschafts­betrieb, Reklameweien und dergl. Die Gesellschaft hat das aus­schließliche Recht. Benutzungsgebühren zu erheben. Der Ee- buhrentarif wird vom Vorstand der Gesellschaft festgesetzt. Die Linienführung und die Ausgestaltung der Kraftfahrbahnen wird vom Eeneralinspektor für das deutsche Stratzenwesen bestimmt. Die Gesellschaft har zur Erfüllung ihrer Aufgaben das Ent­eignungsrecht. Der Reichsregierung steht das Aufsichtsrecht über die Gesellschaft zu.

Neues vom Lage

Verlust der Staatsangehörigkeit durch Fahnenflucht aus der Reichswehr

Berlin, 14. Aug. Wie der preußische Minister des Innern in einem Runderlatz an dis untergeordneten Behörden feststellt, unterscheidet sich das Dienstverhältnis in der früheren Wehr­macht von dem in der Reichswehr zwar in der Art der Entste­hung und Beendigung, aber kaum in seinem eigentlichen We­sensinhalt. Dementsprechend har der Minister bestimmt, daß dis Vorschrift des Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetzes von 1913. wonach ein fahnenflüchtiger Deutscher seine Staatsangehörigkeit mit dem Ablauf von zwei Jahren nach Bekanntmachung des Be­schlusses. durch den er für fahnenflüchtig erklärt worden ist. verliert, auch auf fahnenflüchtige Angehörige der Reichswehr an- zuwenden ist.

Abnahme der Arbeitslosigkeit in der Grenzmark

Berlin, 14. Aug Als erstes Arbeitsamt des Landesarbeits­amtsbezirks Brandenburg meldet das Arbeitsamt Schlochau (Grenzmark Posen-Westpreußen) die Einstellung des letzten Ar­beitslosen. Im Laufe der letzten zvölf Tage wurden in diesem llrbeitsamtsbezirk 1300 Arbeitslose in den Wirtschaftsprozetz oieder eingegliedert.

Zeppelin legt weitere Südamerikafahrt ei«

Berlin, 14. Aug, Die günstige Entwicklung des Luftverkehrs Epischen Deutschland und Südamerika hat zu dem Entschluß ge­führt. jetzt noch eine in dem Zahresplan nicht vorgesehene Fahrt einzuschalten. Am 19. August wird das Luftschiff zu einer wei- keren Südamerikasahrt starten.

Die von derNordenham- entwichenen blinden Passagiere aufgefunden

London, 14. Aug. Die beiden blinden Passagiere, die den deut­schen DampferNordenham" nahe der Dungeneßbank verlasse» hatten, wurden von dem britischen DampferE. Rose" geborgen. In Newhave wurden sie an Land gesetzt. Einer soll Kanadier sein, der andere Brasilianer, Sie berichteten, daß sie sich an Bord eines deutschen Dampfers in Bremerhaven verborgen hat­ten, um womöglich Amerika zu erreichen. Sie seien aber auf der Höhe der Azoren entdeckt und auf den auf der Heimreise nach Deutschland befindlichen DampferNordenham" gebracht wor­den. Sie sind nicht über Bord gesprungen, sondern haben sich auf einem Malergerüst ins Wasser hinabgelasten und die ganze Nacht umhergetrieben.

3VV VÜV Deutschamerikaner protestieren gegen da» Versailler Diktat

Chicago» 14. Aug. 300 000 Deutschamerikaner, die hier zu einem Deutschen Tag versammelt sind, protestierten ge­gen die Kriegsschuldlüge und forderten den Widerruf des Versailler Diktats sowie die Annahme des Antrags von Senator Shipstead auf eine unparteiische Untersuchung des Kriegsschuldparagraphen im sogenanntenFriedensver­trag".

Aus Stabt und Laub

Altensteig, den 15. August 1933.

Dienstcrledigungen. Die Bewerber um eine Oberforstrat- stclle (Besoldungsgruppe 3) bei der Forstdirektion haben sich binnen 14 Tagen bei der Forstdirektion zu melden. Die Be­werber um die Försterstellen Hattenburg beim Forstamt Ochsenhausen, Hohenberg beim For'tamt Sulzbach, Hür­den beim Forstamt Giengen, Oberbrüden Leim Korstamt Murrhardt, Obf.-Stelle Unterweissach, Röschen beim Forst­amt Mochenwangen, haben sich innerhalb 14 Tagen auf dem Dienstwege bei der Forstdirektion zu melden.

Die Schwimmergebnisse bei dem Schwimmfest des Turn­vereins am Stausee waren in den Einzelkämpfen wie in den Mannschaftskämpfen erfreulich gute. Das Wehrschwim­men der Pflichtturner in Kleidern, wie das Rettungs­schwimmen mit der folgenden Wiederbelebung, die Ret- tungs- und Befreiungsgriffe bei Ertrinkenden hatte lehr­reichen Charakter für jedermann.

100 Meter Brust: 1. Rud. Müller 1,44 Min.; 2. T7', Schaible 1,51 Min.; 3. Erwin Hentzler 1,57 Min.; 4. Karl Steeb 1,58 Min.; 5. Karl Kirn 2 Min.; 6. Heinr. Bürkle 2,06 Min.; 7. Alfred Haug und Paul Roh 2,08 Min.; 8. Rud. Maier, Karl Bühler, Emil Hornberger und Danneck je 2,10 Min.; 9. Wolf- gang Luz 2,20 Min.; 10. Jul. Seeger 2,36 Min.; 11. Otto Wochele 2,45 Min.; 12. Karl Leger 3,15 Min.

50MeterBrustJugend: 1. Herm. Köhler 1,58 Min.; 2. Richard Köhler 1,62 Min.; 3. Karl Metzger 2,05 Min.; 4. Ernst Seeger 14 2,35 Min.

50MeterBrustTi. :1. Hilde Zirn 1.05 Min.; 2. Emma

Ackermann 1,07 Min.; 3. Frida Frey 1,09 Min.; 4. Frida Luz 1,13 Min.; 5. G. Waidelich 1,15 Min.; 6. Helene Dürr 1,19 Min.: 7. Marie Leibold 1,31 Min.; 8. Helene Stümpert 139 Min.

50 Meter Rücken Turner: 1. Ernst Schaible und Karl Kirn je 53 Sek.; 2. Gottlob Kalmbach 1,01 Min.; 3. Herrn. Maier 1,05 Min.

Streckentauchen: 1. Karl Steeb 47 Mir. in 40 Sek.; 2. Karl Müller 46 Mtr. in 40 Sek.; 3. Paul Wochele 39,60 Mir. in 43 Sek.; 4. Hornberger 18 Mtr. in 13,5 Sek.

4 mal 50 Meter Staffel, beliebig: Turnver. l 3,17 Min.; Stadtkapelle 3,44 Min.; Turnverein II 3,48 Min.

Kürspringen: 1. Alfred Haug, Erwin Henßler und Wolfgang Luz.

25 Meter beliebig, Schüler: 1. Hans Müller 31 Sek.; 2. Schuh 39 Sek.; 3. Siegfried Kirgis 41 Sek.; 4. Kurt Kalmbach 42 Sek.; 5. Erich Mezger 43 Sek.

Verschmelzung des Württ. und Bad. Schwarzwald­vereins. Wie wir erfahren, soll der Württ. und Badische Schwarzwaldverein verschmolzen werden. Auf einer in Freiburg stattgefundenen Hauptversammlung der Orts­gruppe Freiburg des Badischen Schwarzwaldvereins gab der seitherige Vorsitzende, Oberforstrat Fiesen, die Anord­nung dös kommissarischen Führers des Reichsverbandes Deutscher Eebirgs- und Wandervereine bekannt, wonach es in Zukunft keine Wandervereine mehr geben darf, die nicht ein ganzes Gebirge zu betreuen haben. Der Badische und Württembergische Schwarzwaldverein ist daher zu verschmelzen. Bis 15. 8. 1933 mutz der Führer der beiden gemeinsamen Vereine gemeldet werden. Nach einer Ueber- einkunft mit dem Württ. Schwarzwaldverein stellt diesen Führer der Badische Schwarzwaldverein.

Mariä Himmelfahrt. Einer der großen kirchlichen Frauentage der katholischen Kirche, der besonders vom Landvolk in sinniger Weise begangen wird, ist der Him» melfahrtstag, um den sich auch jetzt noch allerlei Volksbräu­che ranken. In verschiedenen zum Teil Jahrhunderte alten Wallfahrtsorten finden um diese Zeit in den Kirchen die sogenannten Ablässe statt. Die Zeit zwischen Maria Him­melfahrt (15. August) und Maria Geburt (8. September) nennt man denFrauendreitziger". Nach früherem Volks­glauben ist in dieser Zeit die ganze Natur den Menschen besonders freundlich.

Calw, 14. August. In der gestrigen außerordentliche» Hauptversammtunz der Baumwärter-Verei­nigung wurde die Gleichschaltung der Vercinslcitung durch­geführt. " In Anwesenheit des Kreisleiters Schraishude wurde an Stelle von Baumwart Kopp als neuer Vorstand Oberamts­baumwart Widmann ernannt. Eine Neuorganisation des Baumwartwesens wird von der Landwirtschastskammer in die Hand genommen werden. Dagegen soll ein Antrag an das Oberamt und die Gemeindebehörden betreffs Anstellung von Eemeindebaam warten sofort zur Ausführung kommen. In jedem Ort soll die Anstellung eines Vaumwarts erfolgen, der für seine allgemeine Tätigkeit ein Wartgeld er­halten soll. Dieses soll sich nach der Zahl der Obstbäume in einer Gemeinde richten und mindestens 30 Mark betragen. Für die fernere Regelung der Sache wird eine Zwangsinnung an­gestrebt. Sämtliche Baumwarle haben nun der Fachgruppe bri- zutreten. Die Beratung über Förderung des Obst­absatzes soll im Benehmen mit dem Bezirksobstbauverein er­folgen. Die planmäßige Förderung des Obstbaus durch geeig­nete Cortenwahl wurde erörtert. Der Kreisleiter konnte hiebei seine Erfahrungen beim Obsthandel besonders hervor- heben. Ein Antrag von Stammheim betreffs Zwangs bei der Schädlingsbekämpfung fand gute Aufnahme, wobei von mehreren Anwesenden festgestellt wurde, daß das Spritzen noch zu teuer und deshalb noch nicht zur allgemeinen Einführung gekommen sei. Es sei aber dringend notwendig, daß in der Schädlingsbekämpfung etwas geschehe, dies zeige seyr deutlich der gegenwärtige traurige Stand der Obstbäume. Die von der Versammlung ausgesprochenenen Wünsche und Anträge werden der Landwirtschaftskammer und der Landes- organisatron mitgeteilt werden. Baumwart Kopp machte so­dann Mitteilungen über verschiedene Spritzen und Spritzmittel und über Beschlüsse derArba . Zum Schluß forderte der Vor­sitzende die Anwesenden zur Unterstützung bei der Jubiläums­feier des Vezirksobstbauvereins auf. An der sehr anregend ver­laufenen Versammlung beteiligten sich alle Baumwärter des Bezirks.

Calw, 14. August. Ende voriger Woche badete ein junger Mann in der Nagold bei der Baumwollspinnerei Kentheim. Beim Absprung vom Brett verließen ihn im Wasser plötzlich die Kräfte und er rief um Hilfe. Ein in der Nähe Badender sprang zu Hilfe, wurde aber von dem Untergeh'enden so fest umklammert, daß er sich selbst nicht mehr helfen konnte und ebenfalls in Gefahr war, unter­zugehen. Darauf sprang der Vater des Letzteren hinein und brachte den jungen Mann ans Ufer, während sein Sohn selbst das Land erreichte.

Deckenpfronn, 14. August. (Vorsicht beim Baden.) Gestern vormittag ereignete sich im hiesigen Schwimmbad ein bedauerlicher Unglücksfall. Der SA.-Mann Eugen Herdter von Gär bringen, der mit dem Rad ziemlich rasch gefahren ist, begab sich, ohne sich vorher abzukühlen, ins Wasser und sank sofort unter. Ein Herzschlag hatte dem jungen Leben ein Ende bereitet.

Neuenbürg, 14. August. (Schutzhaft.) Zn den Nach­mittagsstunden des Freitag wurde ein hiesiger Kommu­nist durch Landjägerbeamte und SA.-Mannschasten fest­genommen. Der Festgenommene hat sich dem Leichenzug des durch Unglücksfall aus dem Leben geschiedenen Hitler­jungen Robert Keck gegenüber in aufreizender Weise be­nommen und sein provozierendes Benehmen trotz des War­nungswinkes des Sturmführers fortgesetzt, so daß das Verhalten bei den Teilnehmern des Leichenzuges sowohl als auch bei den anderen Personen Empörung verursachte. Der Verhaftete wurde nach seiner Vernehmung vom Ober­amt noch im Laufe des Abends auf fünf Tage in Schutz- Haft genommen.

Herrenberg, 14. August. (Verkehrsunfall.) An der Einmündung des Kuppinger Wegs auf die Hauptstraße HerrenbergNagold im Spitalwald verunglückte, wie er­innerlich, erst vor kurzer Zeit ein schwerer Mercedeswagen. Den gleichen Unfall erlitt gestern vormittag an dieser Stelle ein Stuttgarter Motorradfahrer mit seiner Veglei- erin. Er fuhr in scharfem Tempo in Richtung Nagold. Kurz bevor er den Kuppinger Weg kreuzte, bog von diesem ein Personenwagen auf die Hauptstraße ein. Der Brems­weg für das Motorrad war zu kurz und so stieß es von hin-