Schwarzwälbrr Tageszcir^ »u
Nr. 178
Turmcstes eingetragen: Reichskanzler Adolf Hitler. Vizekanzler , von Papen R-ichsnunicker Freiherr von Neurath. Reichsminister ! Dr, «Söbbels. Reichsstatthalter Murr, Reichsitatthalter Mutsch- s mann. Rsichssportsuhrer von Tschammer und Osten, Prinz > August Wilhelm von Preußen, der Vizepräsident des Reichs- rages, Ernst Zörner ver württ (gesandte in Berlin, Staatsrat von Vosler, der Chef des Ministeramts im Reichswehrministerium, Oberst von Reichenau, der persönliche Adjutant des Reichskanzlers. Oberleutnant Brückner, seiner Staatssekretär Psundtner. der Führer der Deutschen Turnerschast. Direktor Dr. Neuenborsf, Polizeidirektor Dreher und Julius Jäger, Pastor der Steubenwirle in Neuvork
Die GlauLensbewegung „Deutsche Christen" vor den landeskirchlichen Gemeinschaften
ep. Zu einer öffentlichen Kundgebung, die sich besonders au die kirchlichen Gemeinschastskreise wandte, hatte die Ortsgruppe der Glaubensbewegung „Deutsche Christen" Stuttgart auf Montag abend ins Gustao-Siegle-Haus eingeladen. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Nach einleitendem Bläserspiel und Chorgeiang begrüßte Staötvfarrer Dr. Schairer- Hedelsingen die Versammlung. Den Hauptvortrag über „Die heiligen Ziele der Elaubensbewegung Deutsche Christen" hielt Evangelist Krupka, der seit Jahren in der Zeltmifsion tätig ist. Im Blick auf die Entstehung der Elaubensbewegung führte er aus: Der Nationalsozialismus ist eine nach allen Seiten hin abgeschlossene Weltanschauung, die dort eine osfene Tür hat, wo es heißt, er stehe auf dem Boden des positiven Christentums. Die Männer, die bereit waren, durch diese offene Tür hindur^uschreiten. gehören der Elaubensbewegung Deutsche Christen an, die nicht als Erweckungsbewegung, sondern als eine kirchlich-religiöse Volks- und Kampfbewegung aus dem vom Nationalsozialismus erfaßten Volk hervorbrach. Sie will das alte Evangelium deutsch, d. h. so verkündigen, daß die Zuhörer es verstehen, daß sie gläubige Christen und gute Deutsche werden. Hierauf zeigte Stadtpfarrer Presse! in einer kurzen Ansprache das innerste Anliegen der Elaubensbewegung auf, das darin besteht, in unserem Volk, in dem der lebenzerstörende Glaube an sich selbst zerbrochen ist. um den neuen Menschen zu ringen, der nicht mehr spricht' Ich glaube an mich selbst, sondern: Ich glaube an Jesus Christus Nach Ansprachen von Missionar Lohß-Fellbach und Herr Neunüorff von der „Südd. Vereinigung für Evangelisation und Eemeinschastspflege" schloß Stadtpfarrer Schairer die eindrucksvolle Kundgebung. Ein Vers des Lutherliedes und der Segen beendeten den Abend.
Mine Nachrichten aus aller Welt
Zirkusunglück. Gegen Schluß einer Abendvorstellung eines großen Zirkus vor den Toren von Paris stürzte der Fußboden einer Tribüne ein. 27 Tribünenbesucher wurden in die Tiefe gerissen und verletzt.
Zusammenstöße im pennsylvanischeu Streikgebiet. Im pennsylvanischen Weichkohlengebiet, wo über 20 000 Bergarbeiter in Streik getreten sind und mehr als 20 Gruben stillgelegt werden mußten, kam es zwischen Streikposten und Polizei zu schweren Zusammenstößen, bei denen 10 Personen durch Schüsse verletzt wurden oder Tränengasoergif- rungen erlitten.
Schuldkonto von zwei Tiroler Vauernburschen. Den Behörden ist es gelungen, zwei Bauernburschen, Franz Bach- ler und Alois Lechner, in Hopfgarten (Tirol) zu verhaften, die über 30 Brandstiftungen begangen haben. Nunmehr wurde festgestellt, daß die Verhafteten im Verein mit einem dritten Bauernburschen namens Anton Crementi auch 3 Morde und 2 Mordversuche in Hopfgarten und Umgebung begangen haben. Sie haben u. a. die Geliebte des Bachler ermordet und die Leiche dann verbrannt. Einen zweiten Mord haben die drei an einem Landwirt verübt.
Großseuer in einem sranzösischen Baumwollager. Durch eine Feuersbrunst wurde eines der größten Baumwollager Europas in Marc-en-Varoeul bei Lille vernichtet. 23 000 Ballen Baumwolle sind den Flammen zum Opfer gefallen. Der Schaden beträgt etwa 40—50 Millionen Franken.
In Krefeld brach im Schaltraum des Stadttheaters Feuer aus, das jedoch durch die Feuerwehr lokalisiert und erstickt werden konnte. Man hofft in zwei bis drei Wochen die Bühne wieder spielfertig zu machen.
Bei Toulon sind riesige Waldbrände ausgebrochen, zu deren Bekämpfung auch Truppen aufgeboten wurden. Mehrere Ortschaften sind bedroht. Die Straße Toulon-Marseille K stellenweise für Wagen nicht passierbar.
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Kranlrerrunlerstiitzuitgsverein Alten steig.
Am Samstag, 5. Bug. abends 8 Uhr findet die halbjährliche
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Zahlreiches Erscheinen wird erwartet. Der Ausschutz.
Die BerguAniWsteuer in Württemberg
Herausgegeben vom Württemberg. Gemeindelag. Preis Mk. 1.50
Ein unentbehrliches Hilfsmittel für Gemeinden und Wirte. Zu beziehen durch die
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Ser WalbbM vor wichtigen Entscheidungen
Das Herannahen des Herbstes mit der Vorbereitung der Haupteinschlagszeit für Holz stellt den Waldbesitz vor entscheidende Entschlüsse. Im letzten Wirtschaftsjahr hat er — im Durchschnitt gesehen — zweifellos beim Verkauf der von ihm eingeschlagenen Holzmengen bedeutende Verluste tragen müssen. Auch liegen jetzt noch einige Schläge, wie z. B, gebietsweise mittlere und starke Eichenstämme unverkauft im Walde, weil die gebotenen Preise viel zu gering waren. Unbefriedigend ist trotz Kontingentierung das PapierholzgeschW geblieben. Durch die gemeinschaftlichen Maßnahmen aller Waldbesitzformen hat das Erubenholzgeschäft sich etwas gehoben. Der neue Einschlag soll nun aber nicht nur weitere Verluste und damit nutzlose Betriebsausgaben bringen, sondern die Fortsetzung des Betriebes, der den jetzigen Zustand nicht mehr tragen kann, ermöglichen.
Angesichts dieser Lage des deutschen Waldbesitzes muß unsere Holzeinfuhr in den ersten sechs Monaten 1933, die gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres eine beträchtlich Erhöhung erfahren hat, stark verbittern. Der vorjährigen Einfuhr von Bau- und Nutzholz von 468 357 Tonnen und der damaligen Papierholzeinführ von 358 489 Tonnen stehen 1933 Mengen von 538 204 und 870 373 Tonnen gegenüber. Dieser mengenmäßigen Steigerung bei Vau- und Nutzholz um 143 v. H. steht beim elfteren gar ein Eesamtwertrückgang um 3,3 v. H. und beim Papierholz eine Steigerung des Gesamteinfuhrwertes um nur 86,2 v. H. gegenüber. Die Einfuhr von Buchenrundholz hat über 15 v. H., diejenige von Nadelrundholz um über 50 v. H. und von Nadelschnittholz um mehr als 30 v. H. zugenommen. Die Eichenfaßholzeinfuhr ist um 190 v. H. gestiegen.
Das Endergebnis dieser Einfuhrsteigerung trotz der Zoll- bezw. Kontingentierungsmaßnahmen, besonders die riesige Zunahme der Papicrholzeinfuhr und des damit zusammenhängenden Preisdrucks wird bei der schwachen Verkaufslage am deutschen Markt auf manchen Waldbesitzer sehr entmutigend wirken. Dennoch wird jeder Waldbesitzer gut tun, bei dem Verkauf seines neuen Einschlages hinsichtlich der Preisfestsetzung größte Vorsicht zu üben und nicht etwa auf Spekulanten hereinzufallen. Wenn auch die derzeitige Verkaufslage in der Preishöhe noch durchaus unbefriedigend ist, so liegt doch nicht der geringste Anlaß vor, Schleuderangeboten nachzugeben. An sich ist die Lage fest, und weitere in Aussicht stehende Maßnahmen
— man könnte dabei an ähnliche Vereinbarungen des gesamten Waldbesitzes, wie sie auf dem Erubenholzmarkt getroffen sind, denken — werden sicherlich zu einer Befestigung auf einem annehmbaren Preisstand beitragen. Jedenfalls ist mit einer engen Zusammenarbeit aller Waldbesitzer zu rechnen. Jeder Waldbesitzer muß sich daher jeden kommenden Verkauf gründ- lichst überlegen, damit er nicht selbst durch übereilte Abschlüsse die in Aussicht stehende Entwicklung stört oder mindestens verzögert.
Aus dm SerkWsaal
Freudenstadt, 2. August. (Vom Schöffengericht.) Ein Autovermieter aus der Umgebung Freudenstadts wollte im Juni d. I. mit seinem Auto, das noch nicht den oberamtlichen Stempel trug, zu einem nahen Bahnhof fahren, um durch Gästefahren sein täglich Brot zu verdienen. Um aber bei der Konkurrenz doch den Anschein zu erwecken, als ob alles in bester Ordnung sei, hatte er zu Hause einen Farbtopf und einen Pinsel hergenommen und sich mal ordentlich Mühe gegeben, einen Steuerstempcl nachzuahmen. Die liebe Konkurrenz hatte jedoch ein scharfes Auge und erstattete Anzeige. Wegen unerlaubten Fahrens und wegen Urkundenfälschung wurde er zu 5 Mark Strafe und zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt.
— Der Zimmermann Joseph Küfer aus Bai sin gen OA. Horb drang eines Maimorgens, als der Rentner Teufel gerade in der Kirche war, in die Wohnung und stahl aus einem abgeschlossenen Holzkistchen, das unter dem Bett in der Wohnstube stand, 20 Mark. Etwa acht Tage darauf verschaffte er sich wieder Eingang ins Haus und zog sich mit einer Beute von 2 Mk. zurück. Am Sonntag, den 18. Juni, juckte es den Küfer wieder in den Fingern und er stieg durch ein Fenster, dessen mittlere Scheibe er mit seinem Taschenmesser löste, bei Teufel in eine Kammer ein. 17 Mark fand unser tüchtiger Zimmermann in zwei Holzkistchen vor! Gestern wurde nun der saubere Bruder vom Schöffengericht Freudenstadt zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt.
Eine Quelle für Ereuelnachrichten — Neue Sondergerichtsurteile
Stuttgart, 2. Aug. Zwar nicht mit bloßer Absicht, sondern nur aus Renommiersucht stellte der 63 Jahre alte Chemiker Adolf Karaus aus der Tschechoslowakei die infame Behauptung auf, er sei bei der Geheimen Politischen Staatspolizei und habe in deren Auftrag in Berlin sechs und in Freiburg vier Juden aus dem Bett herausgeholt und sofort niedergeschossen, Da solch leichtfertiges Geschwätz nicht nur geeignet, das Ansehen der Reichsregierung auf das allerjchwerste zu schädigen, sondern viel«
jach auch die Quelle der Ereuelnachrichten des Auslandes >,l, wurde der Angeklagte vom Sondergericht zu einem Jahr Gefängnis verurteilt — Einem wirtschaftlichen Zwange folgend hatte sich der 58 Jahre alte Reisende Max Rikowsky aus Stuttgart, wie er sich selbst vor dem Sondergericht ausdrückte, zum Oberleutnant befördert, um bessere Geschäfte zu machen. Später versuchte er. die Konjunktur noch dadurch zu beleben, daß er sich, ohne Mitglied zu sein, ein offizielles Parteiabzeichen der NSDAP, ansteckte und sich als Mitglied ausgab. Dies wurde' ihm in Trochtelfingen zum Verhängnis, als er sich dort keineswegs in nationalsozialistischem Sinne aufführte. Als er bei einer Wirtsfrau absolut nichts verkaufen konnte, nannte er sie ein unverschämtes Frauenzimmer und als der Wirt hinzukam, drohte ihm der Angeklagte: „Du Lumpenhund, du dreckiger, du bist nicht mehr lange in deiner Wirtschaft, dich bringe ich aus den Heuberg." Ein Verhalten, Vas vom Sondergericht mit sich, Monaten Gefängnis abgerügt wurde. — Anläßlich einer bei dem als Kommunist bekannten 28 Jahre alten Schriftsetzer Feliz Hart vorgenommenen Durchsuchung fanden Hilsspolizeibeamt, in einer raffiniert ausgehöhlten Bibel einen Revolver und i» anderen heiligen Schriften die dazugehörige reichliche Munition sowie verschiedene verbotene Druckschriften versteckt. Vom San» dergericht zur Rechenschaft gezogen, versuchte der Angeklagte, sich einen möglichst harmlosen Anstrich zu geben, was ihm aber nicht gelang, denn dagegen sprach schon allein die ganze Art des Verstecks. Entsprechend dem Antrag des Staatsanwalts wurde der Angeklagte zu einem Jahr zwei Monaten Gefängnis verurteilt.
Kandel und Verkehr
Freiburger Schlachtviehmarkt vom 1. Aus. Zufuhr: 24 Ochsen. 21 Rinder. 16 Farren. 23 Kühe, 121 Kälber, 417 Schweine, 35 Schafe. Preise: Ochsen und Rinder 25—30 Farren 24—2K. Kübe 16—23, Kälber 32—40, Schweine 37—43, Schafe 24—28 RM. Marktverlaus: Großvieh langsam, geringer Ueberstand; Kälber schlevvend, Ueberstand: Norddeutsche Kälber über Notiz: Schweine mittelmäßig
Karlsruher Schlachtviehmarkt vom 1 . Aus. Zumbr: 29 Ochsen, 55 Bullen 22 Kübe, 100 Färsen, 302 Kälber, 750 Schweine. Preise: Ochsen 19—31, Bullen 17—27, Kübe N—22, Färsen 19 bis 33. Kälber 20—41, Schweine 37 - 45, Sauen 29—31 RM, Tendenz: Großvieh langmm geringer Ueberitand Schweine und Kälber langiam geräumt
Atzte Nachrichten
Anklageschrift gegen die Reichstagsbrandstister zugestellt Berlin, 3. August. Zn der Reichstagsbrandstijtersachs ist gestern die Anklageschrift den Offizialverteidigern zugestellt worden; sie umfaßt mehrere hundert Seiten.
Die erste Prüfung der Referendare aus dem Referendar- Lager Züterbog
Berlin, 2. August. Zm Beisein des preußischen Justizministers Kerrl und des Staatssekretärs Freisler wird morgen in Berlin die erste Prüfung von Referendaren stattfinden, die durch das Referendarlager im neuen Lager in Züterbog gegangen sind.
Ein Zungfaschist vor dem Mikrophon Berlin, 2. August. Laut Mitteilung der Reichsrundfunkgesellschaft wird einer der Zungfaschisten, die zur Zeit in Berlin weilen, am Donnerstag, 3. August, von 19.45 bis 20.00 Uhr im Deutschlandsender in der Berliner Funkstunde über seine Eindrücke vom nationalsozialistischen Deutschland sprechen.
Gestorben
Baiersbronn: Johannes Beilharz, Bäckermeister
78 Jahre alt.
Pfalzgrafenweiler: Marie Greule geb. Stein 55 Jahre alt.
Wetter für Freitag
Die Wetterlage wird wieder mehr von Hochdruck beein» flußt, iodaß für Freitag vielfach heiteres Wetter zu erwarten ist.
Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Altensteir Verantwortlich für die Schriftleitung: L. Lank
^Zimmer- Wohnung
hat zu vermieten
Zu erfragen in d. Geschäftsstelle des Blattes.
Jahre zum
Haslacher
Markt
Abfahrt 4 Uhr Simmersfeld, über Altenstetg, Grömbach, Edelweiler, Psalzgrasenweiler.
Harr, Simmersfeld.
Bringe morgen von 3 Uhr ab
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Lächler.
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