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Nr. 187

durch den Zwangsvollstreckungsschutz bis zum "31 Oktober ds. Is. zurückgehalten werden.

Die Finanzierungsmöglichkeiten lassen sich in zwei Grup­pen einteilen:

1. Kreditaufnahme durch den Landwirt selbst. Der Land­wirt kann mit seiner Genossenschaft, mit seinem Getreide­händler oder mit der Mühle einen Vertrag über spätere Getreidelieserungen abschließen. Aus Grund dieses Vertra­ges läßt er sich von der abnehmenden Stelle einen Kredit gewähren, der aus dem Erlös des späteren endgültigen Verkaufs abgetragen wird. Die Warengenossenschasten kön­nen Wechsel über die Eetreideindustrie- und Commissions- AE. und die Deutsche Zentralgenossenjchastskasse finanzie­ren, der Getreidehandel und die Mühlen über die zentra­len deutschen Eetreidekreditbanken und die Deutsche Ren­tenbankkreditanstalt.

2. Kreditaufnahme durch die aufnehmenden Stellen. Dem Handel, den Warengenossenschaften, Mühlen und Verar­beitungsbetrieben ist die Möglichkeit gegeben, Getreide ge­gen Orderlagerschein der Reichsstelle für Getreide. Futter­mittel und sonstige landwirtschaftliche Erzeugnisse, Ee- schäftsabteilung (ehemalige Deutsche Getreide-Handelsge­sellschaft) oder gegen Orderlagerscheine konzessionierter La­gerhalter einzulagern. Sie stellen einen über 70 Prozent des Wertes des Getreides am Tage der Einlagerung lau­tenden Wechsel aus, der durch den Lagerschein zusätzlich ge­sichert ist, von der Bankverbindung giriert und von der Zentrale deutscher Getreidebanken akzeptiert sein muh.

Die Kreditkosten für die ausnehmende Stelle belaufen sich allgemein auf 5 Prozent. Dieser Zinssatz wird durch Zuschüsse des Reiches ermöglicht.

Der Vorteil für den Landwirt bei der diesjährigen Re­gelung ist, dah er mit der Einlagerung des Getreides und der Beleihung der Orderlagerscheine nichts zu tun hat. Er kann sein Getreide an seine Genossenschaft, seinen Händler oder die Mühle verkaufen,' die Beschaffung der Kreditmit­tel zwecks Ermöglichung der Fernhaltung des Getreides vom Markte liegt ausschließlich bei den abnehmenden Stel­len.

Neues vom Tage

Reichskanzler-Ansprache beim Deutschen Turnfest

Wie jetzt betanntgegeben wird, bildet den Schlug des Deut- ichen Turnfestes am Sonntag, den 30. Juli, nachdem es zuvor durch den großen Festzug der 150 600 und das Turnen der 60 000 seinen Höhepunkt erreicht hat, nach der Siegerehrung eine Ansprache des Führers. Reichskanzler Adolf Hitler. Am Tage vorher, in der nationalen Feierstunde, spricht Reichs­propagandaminister Dr. Eöbbels zu 200 060 Turner und Turnerinnen.

Bilder des Herr« Reichskanzlers in Postdiensträumen

Berlin. 2V Juli. Um die enge Verbundenheit der Deutschen Reichspost mit der Person des Herrn Reichskanzlers Adolf Hit­ler auch äußerlich darzutun. hat das Reichspostministerium an- geordnet, daß die wichtigsten Diensträume mit dem Bilde des Herrn Reichskanzlers ausgestattet werden sollen.

Post über seinen Weltflug

Moskau, 20. Juli Vor seinem Start nach Nome (Alaska) gab der amerikanische WeltfNeger Post einem Vertreter der Tele- gravhenagentur der Sowjetunion in Thabarowsk ein Interview. Wenn ich, so erklärte Post, hier in Chabarowsk nicht auf besseres Wetter gewartet habe, sondern trotz der verhältnismäßigen un­günstigen Berichte der meteorologischen Stationen schon heute starte, so tue ich das deshalb, weil ich mir zum Ziel gesetzt habe, meinen früheren Rekord um mindestens 21 Stunden zu unterbieten. Leider ist mir mein ursprünglicher Plan, den Welt­rundflug in vier Tagen durchzufllhren, nicht gelungen. Da» dürfte vor allem auch aus die außerordentlich schlechte Wetter­lage während des Fluges von Berlin nach Chabarowsk zurück­zuführen sein. Am Schluß des Interviews gab Post der Hoff­nung Ausdruck, in 16 Stunden den Flug nach Rom durch­führen zu können.

Neue Ausführungsbestimmungen zum Beamtengesetz

Berlin, 26. Juli. Der Reichsinnenminister und der Reichsii- nanzminister haben eine neue Durchiührungsverordnung zum Gesetz über die Wiederherstellung des Berufsbeamtentums er­lassen. Wie das VdJ.-Büro meldet, bringt die neue Verordnung im wesentlichen die Klärung einer Reihe von Zweifelsfragen. Nur in einem Punkte enthält sie eine Bestimmung von mate­rieller Bedeutung, nämlich über die Rentengewiibrung an Hin­terbliebene von Parteibuchbeamten. Nach dem Gesetz zur Wie­derherstellung des Berussbeamtentums sind Parteibuchbeamte, also solche Beamte, die ohne die vorgeschriebene Ausbildung und Eignung seit dem 9- November 1918 in das Beamtenver- bältnis eingetreten sind, ohne Anspruch au? Ruhegeld oder Wartegeld zu entlassen. Im Falle der Bedürftigkeit kann aber eine jederzeit widerrufliche Rente gewährt werden und »war in der Höbe bis zu einem Drittel des Grundgehaltes. Tue «eue Durchiührungsverordnung siebt nun vor. daß eine solche je­derzeit widerrufliche Rente auch Hinterbliebenen bewilligt wer­den kann. Sie darf 60 Prozent des Betrages nicht übersteigen, der dem verstorbenen Beamten als Rente hätte bewilligt wer­den können. ^

Reichsminister R. Walter Darre wird Führer der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft

Berlin, 26. Juli Seit der Revolution im Jahre 1918 hat die DLE., die bis dahin Mitglieder deutscher Fürstenhäuser jeweilig als Präsidenten und Ehren-Vizepräsidenten zu haben pflegte, diese Stellen aus begreiflichen Gründen nicht mehr besetzt ge­habt. Nachdem die nationale Erhebung dem Bauernstand wie­der den ihm gebührenden Platz eingeräumt hat, hat sich die DLE. mit freudigem Herzen entschlossen, die bisherige zwangs­läufige Zurückhaltung aufzugeben. Sie hat den Bauernfllhrer und Reichsminister R. Walter Darre gebeten, die Führung «ls Ehren-Vizepräsident zu übernehmen. Trotz Ueberlastung mit wielen anderen Aemtern hat der Herr Reichsminister für Er­nährung und Landwirtschaft dieser Bitte entsprochen, zumal er mit den Max Eythschen Ideen eng vertraut, die Tätigkeit der DLE im vollen Umfange zu würdigen weiß.

Die Auherkurssetzung der Vier-Pfennigstücke

Berlin. 26. Juli. Der Reichsrat stimmte in seiner Vollsitzung am Donnerstag der Verordnung des Reichsfinanzministeriums zu, wonach die Vier-Pfennigstücke aus Kupferbronze vom 1. Ok­tober 1933 ab nicht mehr als gesetzliches Zahlungsmittel gelten und einzuziehen sind. Bis zum 36. September 1935 werden sie aber noch bei den Reichs- und Landeskassen zu ihrem Nenn­wert sowohl tn Zahlung als auch zur Umwechslung angenom- men. Der Berichterstatter erklärte, daß die Bier-Pfennigstücke die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllt hätten. Die Mün- zen wurden vom Zahlungsverkehr als lästig empfunden und nur in geringen Mengen ausgenommen. Von den zur Aus­prägung gelangten 2 Mtllionen Mark habe die Reichsbank zur Zeit über die Hälfte in ihren Beständen. Im übrigen erledigte der Reichsrat laufende Angelegenheiten. Eine Vorlage über die Senkung der Kanalabgaben auf dem Kaiser-Wilhelm-Kanal wurde auf Wunsch Hamburgs der Ausschußberatung überwie- fen, da der hamburgische Senat schwerwiegende Bedenken vor­zubringen habe. Die nächste Reichsratssitzung soll am 3. August stattfinden.

Seutiltm evangelischer Christ!

Berlin, 19. Juli. Das Wählen hat im Führerstaat de« Dritten Reiches seinen Sinn verloren Wenn Dich dennoch der Führer selbst zur Kirchenwahl aufruft, so ver. langt er von Dir eine innere Entscheidung.

Du hast zwei Wege vor Dir.

Du kannst auch weiterhin Evangelium und Volkstum ohne Zusammenhang neben- und gegeneinander stehen las­sen. Du wirst diesen selbstmörderischen Weg aber nicht wäh. len.

Du wirst der großen Frage Gottes an Dich die Antwort geben, welche Einheit von Evangelium und Volkstum auf alle Zeiten besiegelt. Der Versuch, den Parteihader aufle. den zu lasten, ist ein Verbrechen vor der Geschichte. Du wirp diesen Versuch rücksichtslos Niederschlagen.

Steh auf, Du Volk der Reformation! Achte Unterschiede, die sein mögen gering. Sprich ein gewaltiges Ja und be- kenne:

Ich will ein einiges deutsches und evangelisches Voll sein.

Aus Stadt und Land

Altensteig, den 21. Juli 1933.

Amtliches. Versetzt wurde auf Ansuchen Bezirksnotar Ernst Hirth von Tein ach an Das Bezirksnotariat Nagold.

Erledigte Ortsvorsteherstellen. ImStaatsanzeiger für Württemberg" werden heute wieder 24 Ortsvor­steherstellen zur Bewerbung ausgeschrieben, darun­ter auch Wildbad.

Grünen Vaum"-Lichtspiele. Am kommenden Sonntag findet im Garten des Easthofs zumGrünen Baum" das Gartenfest statt, das sich seit einer Reihe von Jahren großer Beliebtheit und deshalb eines guten Besuches er­freut. Es hat sich bewiesen, daß sich beide Veranstalter, Musikdirektor Wilh. Maier mit seiner Stadtkapelle, sowie die Familie Kappler alle Mühe gaben, gutes und schönes zu bieten. Deshalb ist zu hoffen, daß auch in diesem Jahre, trotz der großen Geldknappheit, diese Veranstaltung gebührend besucht wird.

Evang. Kirchenopfer am 23. Juli. Der Evang. Oberkirchen, rat hat das Opfer vom 23. Juli für die kirchlichen Bauten in den Siedlungen Steinhalde, Kirchengemeinde Cannstatt, and Hofseld. Kirchengemeinde Degerloch, die beide in unaufhalt­samem Fortschreiten begriffen sind und an die kirchliche Versor­gung große Anforderungen stellen, ferner für die neuerstellte Holzkirche in der Gemeinde Obertal, Del. Freudenstadt, die unter den wirtschaftlichen Notständen der Waldgebiete zu lei­den hat und der Unterstützung durch die Glaubensgenosten be­darf, bestimmt.

Zn Wäldern nicht abkochen und rauchen! Bei Beginn der heißen Jahreszeit und mit Rücksicht auf den zu erwartenden zahlreichen Besuch der Wälder, westen wir auf die Bestimmungen des Forst- und Feld-Strafgesetzes hin, nach welchem mit Strafe belegt wird, wer an gefährlichen Stellen in Wäldern oder Hai­den oder in gefährlicher Nähe von Gebäuden Feuer anzündet, wer in gefahrbringender Weise mit unverwahrtem Feuer oder Licht einen Wald betritt oder sich ihm nähert, bezw. brennende oder glimmende Gegenstände (Zündhölzer. Zigarrenrestei fort­wirft oder es unterläßt, ein angezündetes Feuer gehörig zu beaufsichtigen oder auszulöschen. Ferner wird darauf hingewie­sen, daß zur Bekämpfung von Waldbränden nicht nur die Feuerwehr, sondern auch das Publikum zur Hilfeleistung ver­pflichtet ist

Bauer« fehl Euch vor! Die große Ernte steh, bevor. Mit ihr kommt alljährlich auch die Hauptzeit der Einbrüche auf dem Lande. Laßt deshalb keine großen Barbeträge zu Hause liegen und verwahrt Eure sonstigen Wertgegenstände an sicheren Orten. Schließt alle Tore und Türen sicher ab und verrammelt insbesondere die vom Stall zu den Wohnräumen führenden Türen! Nur so vereitelt Ihr mit aller Wahrscheinlichkeit be­absichtigte Einbrüche und bringt Euch nicht durch Selbstverschul­den um Euer mühsam erarbeitetes Gut Die alljährlichen Ein­brüche um diese Zeit lasten uns mit aller Eindringlichkeit diesen wohlgemeinten Rat aussprechen.

Bausparkasse Deutsche Bau-Gemeinschaft A.-E., Leipzig. Der

Aufstieg der Bausparkaste Deutsche Bau-Gemeinschaft A.--E. Leipzig hält auch im Jahre 1933 an. Die Eesamtgeldeingänge von Januar bis einschl. Juni 1933 betragen 1473 600 Mark, die Gesamtauszählungen betragen 1458 000 Mark. Die Liquidität der Gesellschaft ist unverändert gut. Den kurzfristigen Ver­bindlichkeiten in Höhe von 224 600 Mark stehen Barbestände in Höhe von 329 000 Mark gegenüber, so dah also eine Deckung von 146 Prozent erreicht ist. Die bis zum 15. Juli 1933 er­reichte Gesamtzuteilungssumme beträgt 16 616 000 Mark für 1499 Darlehen. Die Gesellschaft nimmt, um eine unproduktive Anhäufung von Barmitteln zu vermeiden, im Verhältnis der Geldeingänge laufend am 15. eines jeden Monats eine neue Darlehenszuteilung vor.

Calw, 20. Juli. Durch die Vereinbarung der betei­ligten Parteien ist bei der Kirchengemeinderats- wähl eine Einheitsliste zustande gekommen. Von den seitherigen Kirchengemeinderäten haben vier auf eine Wiederwahl verzichtet. Auf d-er Einheitsliste befinden sich nun sieben alte Kirchengemeinderäte und vier neue Namen. Eine Frau ist nicht mehr darunter. Durch die Einheits­liste wird ein Wahlkampf glücklicherweise vermieden. Nun hat auch die Oberamtssparkasse ihre Darlehens­und Kreditzinsen herabgesetzt und zwar für mündel- sichere Hypothekendarlehen auf 5 Prozent und für alle ! übrigen Darlehen und Kredite auf 5^2 Prozent. Mit die­ser Zinssenkung ist die Oberamtssparkasse hart an die Grenze der Vorkriegszinsen (sie betrugen im Sommer 1914 4V- Prozent) herangekommen. Die Heidelbeer- ernte ist in vollem Gange. Jeden Tag werden Heidel­beeren aufgekaust und mit Kraftwagen nach Stuttgart geführt.

Vom Calwer Wald, 20. Juli. Die Heidelbeerernte hat überall im Calwer Wald hauptsächlich Frauen und Kinder in die Wälder gelockt. Durch den großen Andrang von Beeren in Stuttgart ist der Preis plötzlich gesunken, so daß heute bei den Hän dlern nur 16 Pfg., ja zum Teil nur 15 Pfg. bezahlt wurden.

Calw, 20. Juli. ' (Ein Jubiläum.) Vor acht Tagen konnte der Calwer V e r l a g s 0 e re i n, der sich die Aufgabe ge­stellt hat, christliche Schriften und Schulbücher herauszubringen, sein lOOjähriges Jubiläum begehen. Am letzten Freitag sammelten sich in Stuttgart die Mitglieder des Vereins mit ihren Angehörigen und die Angestellten der Vereinsbuch­handlung in der Hohestratzs, um gemeinsam die Fahrt hierher zu machen. Im Hause Eundert in Calw, dem altenStein­haus" an der Nagold, fand zunächst die jährliche Mitglieder­versammlung statt. Im Anschluß daran war alles bei den Nach­kommen des früheren langjährigen verdienten Geschäftsführers des Vereins, Friedrich Eundert, zu East. Nach kurzer Besich­tigung des einstigenCalwer Vereinshauses" ging es weiter zum Festgottesdienst nach Möttlingen. Vor der weithin bekanntenRettungsarche" von Friedrich Stan­zer stieg Ländesbischof v. Wurm aus, um denVater Stanzer" zu begrüßen und ihm im Auftrag des VereinsEr­läuterungen des Neuen Testaments von A. Schlotter" zu über­reichen. Vor der Kirche waren SA. und Stahlhelm Möttlingen geschlossen angetreten, um beim ersten Glockenzeichen in die Kirche einzumarschieren. Vom Turm herab wehte an diesem Tage zum ersten Male eine neue Kirchenfahne.

Wittendorf, 20. Juli. (Glück im Unglück.) Am letzten Freitag fuhr ein hiesiger Motorradler mit seinem Motor­rad in eine Schafherde, ohne jedoch irgendwelchen Schaden anzurichten. Fast zur gleichen Zeit fuhr der 20 Jahre alte K. Eberhard von Wittendorf in Loßburg mit dem Fahrrad auf ein schnellfahrendes Auto auf. Mit einem hohen Salto flog er zum Herrenreitsitz auf den Kühler, ohne Schaden zu nehmen. Am Donnerstag fiel Schrei­nermeister Gottlieb Haug von seiner Bühne herab in seine Werkstatt und geradenwegs auf die Kreissäge zu. Er hatte großes Glück, denn mit einigen Quetschungen kam er davon.

Freudenstadt, 19. Juli. Von dem Bundeswart Des deutschen Beamtenbundes, Obersekretär Ulrich, Stutt­gart, wurde Oberpostsekretär Reustle in Freudenstadt als Obmann des deutschen Veamtenbundes für den Ober­amtsbezirk Freudenstadt bestellt.

Oberndorf, 20. Juli. (Jugendherberge auf« gehoben.) Die Jugendherberge in Oberndorf a. N., di« bisher in dem Neckarheim der Mauserwerke untergebracht war, wurde mit sofortiger Wirkung aufgehoben, da die Räume für andere Zwecke benötigt werden. Es ist zu hof­fen. daß mit Hilse der Stadtgemeinde recht bald eine zweck­mäßige Jugendherberge in anderen Räumen eröffnet wer­den kann.

Rottweil, 20. Juli. (B e > t ä t i g t.) Die Ministerial-

teilung für Bezirks- und Körperschaftsverwaltung hat um Wirkung vom 19. Juli d. I. ab Bürgermeister Abrell hier zum Stadtvorstand auf Lebensdauer bestätigt.

Stuttgart, 20. Juli. (Neue Lieder.) Im Glockenspiel auf dem Rathausturm wurde ein neues Spielwerk ein­gebaut und die seitherigen Spielwalzen durch Bänder er­setzt. Mit dem Umbau wurde gleichzeitig ein weiteres, drit­tes Spielband mit folgenden fünf Liedern beschafft: Horst- Wessel-Lied, O Deutschland hoch in Ehren, Der Gott, der Eisen wachsen ließ, Stolz weht die Flagge schwarz-weiß­rot und Schon die Abendglocken klangen.

DerersteSonderzugangekommen. In Cann­statt ist am Donnerstagmittag 11.29 Uhr der erste Turn- fest-Sonderzug aus Nürnberg angekommen. Er brachte vor allem viel Damen zu Besuch nach Stuttgart. Mehr als 50 Prozent der 300 Angekommenen waren Frauen, wie sich 1 nachher herausstellte in der Hauptsache Bedienungen für Stuttgarter Gastwirtschaften. Auch aus München sollen noch 150 Kellnerinnen angefordert worden sein. Die Teilnehmer des Nürnberger Sonderzugs begrüßte eine SA.-Kapelle.

BrandinderTurnfe st-Geschäfts stelle. Am Donnerstagmorgen um 4 30 Uhr bemerkte ein Beamter der Nachtwach- und Schließgesellschaft, daß über dem Gebäude in der Büchsenstraße, in dem der Hauptfestausschutz für das Deutsche Turnsest untergebracht ist, Rauch entstieg Es stellte sich heraus, daß in einem Raum, in dem Papierabfälle ge­lagert wurden, ein Brand ausgebrochen war, der durch ei­nen Luftschacht auf das Dach überzugreifen drohte. Der Beamte alarmierte sofort die Feuerwehr, der es in ein- stündiger Arbeit gelang, das Feuer zu löschen. Der Sach­schaden ist nicht unbedeutend.

Spende. Die Mitglieder des Württ. Lehrervereins, der auf 1. Oktober in den Nationalsozialistischen Lehrer­bund überführt wird, hat für die SpendeOpfer der Ar­beit" 7560 RM. aufgebracht. Ein erfreulicher Beweis von der immer enger werdenden Verbundenheit der Geistes- und Handarbeiter und der uneigennützigen Opjerwilligkeit der Lehrerschaft.

Mühlacker, 20. Juli (Ertrunken.) Nachmittags machte sich der 9 Jahre alte Hans Jooß in der Nähe einer alten Lehmgrube der Firma Vetter, die mit Wasser ge­füllt und ziemlich tief ist, an einem Stück Land, das mit Gelbrüben bepflanzt ist. zu schaffen. Der Junge wollte an­scheinend die herausgerissenen Gelbrüben waschen und ist dann in das Wasser gestürzt und ertrunken.