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Schwarzwälder Tageszeit»«-

Nr. 16K

MIiw RMriMrn m>§ aller Welt

Ein Landesbischos auch in Thüringen. Die Thüringer evangelische Kirche hat ihrem bisherigen Landesoberpsar- rer D. Reichardt die Amtsbezeichnung Landesbischos gege­ben. Die Thüringer evangelische Kirche hat sich damit dem Vorgehen der meisten übrigen lutherischen Landeskirchen Deutschlands angeschlossen.

Im Laboratorium der Dessauer Zuckerrassinerie entstan­den aus noch nicht bekannter Ursache giftige Gase, die den im Laboratirum arbeitenden Chemiker Dr. Bremer töteten.

In Geraberg bei Arnstadt wurden in einem zugeschüt- teten Bergwerksschacht 221 Jnfanteriegewehre Modell 98 und viele Hundert Schutz Munition aufgefunden und be­schlagnahmt. Vier Kommunisten sind verhaftet worden.

In Görlitz wurden in der ganzen Stadt grotze Mengen kommunistische Flugschriften gefunden, die vom Antifaschi­stenbund ausgestreut worden sind.

In Erl in Tirol brach im bekannten Passionstheater ein Grotzfeuer aus, das das Theatergebäude vollkommen ein- Lscherte.

Durch ein Grotzfeuer wurde in Salzwedel das dreistöckige Lagerhaus der Firma Ewald mit 1500 Zentnern Getreide und 4000 Zentnern Kohlen gänzlich vernichtet.

Trotzkis Zuflucht. Wie aus gut unterrichteter türkischer Quelle verlautet, hat Trotzki von der französischen Regie­rung die Erlaubnis erhalten, sich dauernd in Frankreich »iederzulasfen.

Amerikaner durchschwimmt die Stromschnelle» des Nia­gara. Einem jungen Manne von 18 Jahren gelang es als erstem, die Stromschnellen des Niagara zu durchschwimmen. Er konnte nach zweieinhalbstündigem schwerem Kampf mit dem Element das kanadische Ufer erreichen. Dort wurde er unter der Anschuldigung der Vagabundage und der Ueber- tretung des Verbotes, Len Niagara zu durchschwimmen, in Haft genommen.

Aus dem SeriWsaal

Neue Sondergerichtsurteile

Stuttgart, 18. Juli. Wegen des unverantwortlichen Ge­schwätzes, nicht die Kommunisten, sondern die Nationalsoziali­sten hätten den Reichstag angezündet und die unlängst über Berlin erschienenen Flieger seien im Auftrag der Reichsregie­rung aufgestiegen, um das Ausland von der Notwendigkeit eines Luftschutzes zu überzeugen, verurteilte das Sondergericht den 71 Jahre alten Sozialrentner Adam Vrändle von Stutt­gart zu 3 Monaten Gefängnis. Ebenfalls 3 Monate Ge­fängnis trug dem 62 Jahre alten Monteur Louis Brosi von Ludwigsburg die gleiche Behauptung von dem Reichstagsbrand ein. Zu 7 Monaten Gefängnis wurde der 19 Jahre alte Mechaniker Paul Gunkel von Fenerbach und der 19 Jahre alte Mechaniker Otto Löffler von Weilimdorf zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt, weil sie sich an der illegalen Verbrei­tung des verbotenenRoten Tribunals" beteiligten.

Tübingen, 18. Juli. (Landfriedensbruchprozetz.) In dem Mössinger Landfriedensbruchprozetz nahm die Vernehmung der 81 Angeklagten geraume Zeit in Anspruch. Sie brachte zu den Vorgängen selbst nicht viel Neues, aber Aufklärung darüber, dah die meisten der Angeklagten Kommunisten waren, datz einige von ihnen sogar früher einmal einen Ueberfall auf Nationalsozialisten gemacht haben, dann aber amnestiert, je­doch nicht gebessert wurden. Es war echt kommunistischer Geist, in dem die Gewalttätigkeiten gegen die Fabriken und die darin Beschäftigten begangen wurden. Um sich zu ihren Taten zu bekennen, fehlte den Angeklagten der Mut, und so kam es, datz ihre Aussagen vielfach von den bei der ersten Vernehmung ge­machten Angaben abwichen. Sie suchten sich möglichst rein zu waschen. Die Zeugenvernehmung wird für die Einzelnen die Frage ob schuldig oder unschuldig klären.

Gefängnisurteile des Mannheimer Sondergerichts Mannheim, 19. Juli. Das Sondergericht hatte sich dieser Tage in fünf Fällen mir der Verbreitung verbotener Schriften zu befassen. Der Techniker Hertnann Gsänger, der eine Nummer der verbotenen Arbeiterzeitung weitergegeben hatte, wurde zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Ein weiterer lediger Ar­beiter aus Kirchweidach, der zwei kommunistische Zeitungen an Gesinnungsgenossen weitergegsben hatte, erhielt acht Monate Gefängnis. Der Maschinenschlosser Karl Echte aus Haufach, der einige kommunistische Schriften über die Schweizer Grenze ge­schmuggelt hatte, wurde mit einem Jahr Gefängnis bestrast. Ein in der Schweiz geborener Schreiner namens Reichen, der bei einem Ausflug nach Lörrach mit verbotenen Zeitungen be­troffen wurde und ein Antifa-Abzeichen trug, kam mit drei Monaten Gefängnis davon. Ein Töpfer namens Schneider aus Friedrichsfeld erhielt wegen Verbreitung einer kommu­nistischen Schrift fünf Monare Gefängnis. Ein Metzger namens Fauler aus Heiligenberg bei Salem, der als Delegierten am Gesellenlag in München teilgenommen hatte, und zu Hause über angebliche Ausschreitungen der SA.-Leute berichtet hatte, erhielt drei Monate Gefängnis. Um denselben Vorgang handelt es sich bei der Anklage gegen den Zimmermann Franz Müller und feinen Berufskollegen Friedrich Amann, beide aus Echbeck Lei Pfullendorf. Das Urteil lautete auf vier Monate Gefängnis gegen Müller und fünf Monate gegen Amann.

Kandel und Verkehr

Märkte

Karlsruher Schlachtviehmarkt vom 18. Juli. Zufuhr: 26 Och­sen 40 Bullen. 39 Kühe, 108 Färsen. 337 Kälber. 793 Schweine. Preise: Ochsen 1931. Bullen 1727. Kübe 1122. Färsen 19 bis 33. Kälber 2041. Schweine 3442. Sauen 2629 RM. Tendenz: Großvieh langsam geringer Ueberstand. Schweine mit­telmäßig. geräumt: Kälber langsam, geräumt.

Freiburger Schlachtviehmarkt vom 18. Juli. Zufuhr: 16 Och- «n. 33 Rinder. 20 Farren. 20 Kühe. 181 Kälber. 341 Schweine.

'.5 Schafe. Preise: Ochsen und Rinder 2530, Farren 2326, Kühe 1623. Kälber 3642. Schweine 3539 Schafe 2226 UM. Marktverlauf: Schweine und Kälber bei geringer Zufuhr lusverkauit. Großvieh langsam, bei Schweinen ausgesuchte Qua- »tät 1 Pig. höher. Ueberstände bei Großvieh.

Bühler Obstmarkt. Kirschen 16. Heidelbeeren 2025. Johan­nisbeeren 910, Himbeeren 25. Stachelbeeren 1317. Pfirsiche 20 Pfg. Verkauf schlecht.

Oberkircher Obstmarkt. Erdbeeren 2530. Kirschen 1320. Zwetschgen 2025, Aepsel 1218, Birnen 1622. Pfirsich« 23 bis 30. Johannisbeeren 1214, Stachelbeeren 1618, Heidel­beeren 2830. Himbeeten 2025, Bohnen 1215. Pilze 20 bis 25 Vis.

Calw, 18. Juli. (Wochenmarkt.) Weißkraut 15 Wir­sing 1215, Zwiebel 12, Spinat 15, Brockelerbsen 2325, Bohnen 2835, gelbe Rüben 15, rote Rüben 1215, Tomaten 28, Kartoffel 57 ^ je pro Pfunds Blumenkohl 2045, Kohl­räbchen 56, Rettich 812, Kopfsalat 58, Gurken 2540 je pro Stücks Birnen 35, Himbeer 30, Kirschen 2030, Preft- linge 3035, Heidelbeer 2023 je pro Pfunds Marken­butter 1.55 lit, Landbutter (Sauerbutter) 1.20 -4t; Eier 8.5 bis 9 ^ pro Stück.

Entschuldungsverfahren

Karl Maag, Bierbrauer, nun Landwirt in Winterlingen.

Anton Munding, Landwirt und Zimmermann in Unlingen.

Josef Merkle, Landwirt in Betzenweiler.

Fritz Hübe, Landwirt und Händler in Friedingen.

Wetter für Freitag

Unter dem Einflutz eines von Frankreich nach Osten sich erstreckenden Hochdrucks ist für Freitag vorwiegend heiteres und trockenes, jedoch zu vereinzelten Gewitterstörungen ge­neigtes Wetter zu erwarten.

Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Altensteig Verantwortlich für die Schriftleitung: L. Lauk

Mtensteig-Statzt

NelnWge Nueruirhr

Am Sonntag, den 23. Juli 1933 rückt die gesamte Wehr

zur Hauplüdrmg aus.

Antreten präzis 7 Uhr m.-rgeps. Kurzer Alarm durch die Feuersirene.

Altensteig, 20. Sali >933.

Das Kommando.

klocstclorf, den 19. 3u!i 1933.

OrmjraaMQL.

?ür die vielen äewcfte herrlicher Teil­nahme, kür die trostreicnen IVoile des Herrn Vikar lAack, kür den erhebenden OesanZ des lAünnerckors unter UeitunA von Herrn hisvpt- lekrer IVaZner, sowie für d e L umen<penden und die Lc^leitunß rur lelren kube-dane unseres lieben Vaters

.kriearivd kotdkaü

ssZen wir innigen Dank

llie trauernden Kinäer.

Heute mittag von 4 Uhr ab schöne

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^e§en müLiZe beikZebüh'' aus. Kuk Wunsch wird die Presse ins Klaus gebracht und wieder abAakoit. Ebenso habe ick eine krucbtpresse ausruieiken. Oekl. Zestellun^en sehe ick ^erne eni^c^en

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Münster-Lose

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Ziehung am 31 . Juli 1933

sind sofort zu haben in der

Buch Handlung LauL in Altensteig.

Letzte Nachrichten

Am Donnerstag Zusammenkunft Hitler-Henderson-Neurath Berlin, 19. Juli. Der Vorsitzende der Abrüstungskon­ferenz, Henderson, wird sich bereits heute Donnerstag von Prag nach München begeben, um mit Reichskanzler Adolf Hitler zufammenzutreffen. Reichsautzenminister v. Neu­rath wird zu dieser Aussprache nach München fahren.

Englische Parlamentarier für deutschen Kolonialbesitz London, 19. Juli. Ein konservatives Parlamentsmit­glied, Oberst Moore, trat auf einer Unionistenverfamm- lung dafür ein, daß Deutschland seine früheren Gebiete in We'stafrika zurückerhalten soll, um ihm Raum für seine Energien zu geben. Er bemerkte, über die dringende Not­wendigkeit einer Stabilisierung der Lage in Europa spre­chend, die Hauptsache sei, auf den Völkerbund einzuwirken, um eine kluge, duldsame und sichere Abänderung der ver­schiedenen Friedensverträge Europas sicherzustellen. Aus die Verhältnisse Deutschlands bezug nehmend, fuhr er fort: Wir haben Deutschland Kolonien weggenommen und sein Gebiet verkleinert, aber wir haben seine Bevölkerung nichr wegnehmen können, und seine nationale Vaterlandsliebe, die in der entfachten Jugend des neuen Deutschland stän­dig erstarkt. Man hat dies grotze Land so eingeengt, daß es kein Ventil für feinen Aufbauwillen hat.

3V8VV Mark Spende für die deutsche Arbeit Wittenberge, 19. Juli. Die Verkaufsorganisation und die Fabrik der Singer Nähmaschinen A.-G. in Wittenberge haben der Adolf Hitler-Spende für die deutsche Arbeit einen Betrag von 30 000 Mark zugeführt.

Das amerikanische Ueberkabinett billigt den großen Wirtschaftsplan

Washington, 19. Juli. Der interministerielle Wirt­schafts-Ausschuß, der hier kurzUeberkabinett" genannt wird, hat heute dem Johnson-Plan zur Förderung der Wirtschaft zugestimmt, der ein freiwilliges Uebereinkom- men aller Industrie- und Handelsunternehmungen zwecks schneller Erhöhung der Löhne und Verminderung der Zahl der Arbeitssuchenden vorsieht. Der Plan bedarf noch der Zustimmung Roosevelts.

Banditenüberfall in einem rumänischen Zuge Bukarest, 20. Juli. Gestern abend kam es in dem Zuge Ploesti-Kronstadt zwischen den den Zug begleitenden Polizeibeamten und Banditen, welche die Reisenden über­fallen hatten, zu einem Feuergefecht. Dabei wurde einer der Räuber, die über die Dächer der Wagen zu fliehen ver­suchten, erschossen. Seine Leiche wurde später auf den Gleisen in der Nähe von Lomanic gefunden. Die übrigen Verbrecher sind entkommen. Der Reifenden hatte sich eine ungeheure Panik bemächtigt.

Die Beisetzung der in Schlesien verunglückten SA.-Männer Oppeln, 19. Juli. Unter stärkster Anteilnahme der Oppelner Bevölkerung erfolgte gestern nachmittag die Bei­setzung der bei Tost tödlich verunglückten SA.-Männer und des Polizeiwachtmeisters, der sich in Verzweiflung selbst gerichtet hatte. Obergruppenführer Heines sprach am Grabe einen Nachruf. Im Aufträge des Reichskanzlers legte Oberpräsident Brückner einen Kranz nieder.

Post über Werchneudinsk

Moskau» 19. Juli. Wiley Post hat 18.50 Uhr Ortszeir Werchneudinsk überflogen.

Zwischenlandung Posts in Nuchlowo Moskau, 19. Juli. Wiley Post wurde durch die ungün­stige Wetterlage gezwungen, nachmittags 14.30 Uhr eine Zwischenlandung in Nuchlowo vorzunehmen. Die Lan­dung verlief glatt. Trotz seiner großen Ermüdung ist Post entschlossen, sobald wie möglich nach seinem noch 1182 Km. entfernten Zielpunkt Chabarowsk weiterzufliegen.

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