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Schwarzwiklder Tageszritu«g
Berichterstatter der französische Finanzminister Bannet er- nannt. Gleichzeitig wurde der holländische Ministerpräsident Loli in rum Präsidenten des Wirtschaftsausschusses der Konferenz gewählt.
Bundeskanzler Dollfuß fliegt nach Paris London, 15. Juni. Bundeskanzler Dollfuß erklärte einem Reutervertreter, er fühle sich nicht in hinreichendem Kontakt mit den verantwortlichen österreichischen Behörden, um angesichts der herrschenden gespannten Lage in London zu bleiben. Er beabsichtige. sich im Flugzeug nach Paris zu begeben, wo er bis Sonntag zu bleiben gedenke. Im Laufe des Sonntags werde er t» Wien eintreffen.
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Der streikende Fahrstuhl auf der Weltwirtschastskonfereuz London, 15. Juni. Der letzte Abschnitt der allgemeinen Debatte der Weltwirtschaftskonferenz brachte einen amüsanten Zwischenfall. Die große Spannung, mit der die Beschlüsse des Konferenzbüros erwartet wurden, hatte die Delegationen rechtzeitig in der großen Halle versammelt. Aber sie warteten vergeblich. Die Mitglieder des Büros trafen nicht ein. Schließlich stellte sich heraus, daß das gesamte Büro im Fahrstuhl des Hauses zwischen zwei Stockwerken stecken geblieben war. Es dauerte acht Minuten, ehe sie befreit werden konnten. Das verspätete Eintreffen des Vorsitzenden der Konferenz, der die Delegierten am ersten Tage zu größerer Pünktlichkeit ermahnt hatte, rief im Saale große Heiterkeit hervor.
tim die KrlegMuldknsrage
Roofevelts Bekanntgabe über die Schuldensrage
Washington, 15 Juni. In einer Pressekonferenz gab Roose- »elt über die Neuregelung der Schuldenfrage mit der englischen -Negierung, insbesondere über den Notenwechsel, Aufschluß. Noosevelt hob hervor, daß er eine Neuregelung ohne Zustimmung ches Kongresses nicht vornehmen könne. Er betrachte die Regelung nicht als wesentlich für den Erfolg der Wirtschaftskonferenz. Er stelle ferner der englischen Regierung anheim, zu einem ihr genehmen Zeitpunkt hier in Washington die offiziellen Verhandlungen für die Schuldenregelung zu beginnen. Die englischen Vorschläge werde Noosevelt dem Kongreß, sobald dieser im Ja- fmmr nächsten Jahres wieder zusammentrete, vorlegen. Schließlich verwies Noosevelt darauf, daß er lediglich nur eine rin- izige Konzession bei der Neuregelung der Schuldenfrage machen 'könne; sie bestehe darin, daß er das britische Angebot der 10 Millionen Dollar anstatt der fälligen 75,0 Millionen Dollar als Zahlungsverzug betrachte.
Die a« 15. Juni fällige« Kriegsschuldenraten an Amerika
Bei den fällig gewordenen Raten der alliierten Kriegsschulden an die Vereinigten Staaten von Amerika handelt es sich !«m einen Gesamtbetrag von rund 143 60 Millionen Dollar. Dieser Betrag verteilt sich auf die einzelnen Länder (in Millionen «Dollar) wie folgt: England 75,9, Frankreich 40,7, Italien 13,5, 'Belgien 6,3. Polen 3,5, Tschechoslowakei 1,5, Rumänien 1,0, «Jugoslawien 0,4, Estland 0,3, Finnland 0,15, Litauen 0,13, Lettland 0,12. Ungarn 0,03.
Italien zahlt eine Million Dollar
Washington, 15 Juni. Der italienische Botschafter gab dem Staatsdepartement bekannt, daß Italien als Teilbetrag seiner ! am 15. Juni fälligen Schuldenrate die Summe von einer Million Dollar zahlen werde.
Die nicht bezahlen...
Paris, 15. Juni, lleber die Stellungnahme Frankreichs zum Echuldenvroblem berichtet der Außenpolitiker des „Echo de Paris" aus London. Ministerpräsident Daladier und die übrigen -Mitglieder der französischen Delegation hätten beschlossen, sich an die von der Abgeordnetenkammer im Dezember v. I. angenommene Entschließung zu halten. Die Summen, die die Vereinigten Staaten auf Grund des Mellon-Berenger-Abkommens von Frankreich erwarten, würden also am 15. Juni ebenso unbezahlt bleiben, wie am 15. Dezember. In diesem Sinne seien dem französischen Botschafter in Washington Anweisungen gekabelt worden.
Brüssel, 15. Juni. Wie verlautet, hat die belgische Regierung die Vereinigten Staaten davon unterrichtet, daß sie nicht in der Lage sei. ihre Haltung hinsichtlich der Zahlungsfrage am 15. Juni zu ändern.
Warschau, 15. Juni. Der polnische Botschafter Patek hat in Washington ein Memorandum über die konsolidierte Schuld Polens an die Vereinigten Staaten überreicht. Darin wird festgestellt, daß die Lage Polens im Laufe des letzten Halbjahres unverändert geblieben sei. Polen schlage deshalb einen Aufschub der am 15. Juni fälligen Zahlung vor und erkläre sich bereit, gemeinsam mit Amerika die Frage der erwähnten Schulden zu prüfen.
Mageres Ergebnis des heutigen Fälligkeitstages Washington, 15. Juni. Von den heute erwarteten Zahlungen, die einen Gesamtbetrag von 144 Millionen Dollar ausgemacht hätten, sind bisher nur 11148 592 Dollar eingegangen.
Halbmast am Tage des Versailler Diktates
Berlin, 15. Juni. Wie das VdZ.-Viiro meldet, hat die Reichs- regierung bei den Länderregierungen angeregt, den Tag der Unterzeichnung des Versailler Diktats, dep 28. Juni, allgemein durch Veranstaltungen zu begehen, in denen darauf hingewiesen wird, welche Bedrückungen Deutschland in diesem Vertrag auferlegt wurden und welche schicksalhaft schwere Bedeutung das Versailler Diktat für das Leben der deutschen Nation angenommen hat. Um äußerlich zum Ausdruck zu bringen, daß der 28. Juni ein Trauertag sür Deutschland ist, sind die Länder ersucht worden, zu erwirken, daß am 28. Juni die Flagge» auf Halbmast gesetzt werden. Im übrigen dürften an den Veranstaltungen zum 28. Juni sich vor allem die Schulen beteiligen, darüber hinaus aber auch die verschiedenen großen nationalen Or- ganisationen. Die Ausführung im einzelnen ist den Ländern überlassen. Nach den bisherigen Dispositionen ist nicht anzunehmen. daß die Reichsregierung von sich aus solche Kundgebungen veranstalten wird.
Slrassttilieit für die Slraslalrn lm Stchlbklm. Konflikt
Die angeklagten Stahlhelm- und Reichsbanner-Führer amnestiert
Braunschweig, 15. Juni. Laut Mitteilung des Staatsministeriums hat die Staatsanwaltschaft gegen die vier Stahlhelmfiihrer Schräder, Seidel, Nowack und Meinecke und gegen mehrere Reichsbannerführer und Reichsbannermitglieder bei dem hiesigen Sondergericht wegen der bekannten Vorfälle im März d. I. Anklage erhoben. Das wesentliche Ergebnis der Ermittlungen erwies die Gefährlichkeit der von den Angeklagten getroffenen Maßnahmen, die auf eine geschlossene Ueberführung von Reichsbannerformationen zu dem Stahlhelm hinausliefen, so daß eine gemeine Gefahr im Sinne des 8 4 Absatz 3 der Verordnung zum Schutze von Volk und Staat herbeigeführt war, die nur durch umfassenden Polizeieinsatz beseitigt werden konnte.
Da durch das Eingreifen des braunschweigischer Ministers des Inneren, heißt es in der amtlichen Verlautbarung weiter, die Gefahr in der Nacht vom 27./28. März beseitigt ist und durch die weiteren Maßnahmen die Ruhe und Ordnung im Lande Braunschweig aufrechterhalten sind, hat das braunschweigische Staatsministerium beschlossen, um die Herstellung der Volksgemeinschaft weiter zu fördern, Straffreiheit zu gewähren, wobei aus Gründen der Gerechtigkeit kein Unterschied zwischen den beteiligten Stahlhelmführern und Reichsbannerfllhrern gemacht werden konnte.
Das braunschweigische Staatsministerium erklärt jedoch bei dieser Gelegenheit ausdrücklich, daß es auf keinen Fall dulden wird, daß Organisationen im Lande Braunschweig bestehen, die die gegebenen politischen Verhältnisse innerlich nicht erkennen und die erlassenen Gesetze nicht achten.
Rohrs Much in MbkulWand
Berlin, 15. Juni. Ueber den Besuch des Staatssekretärs vo» Rohr in Süddeutschland wird berichtet: Am Montag hat der Staatssekretär von Rohr in Begleitung des Oberregierungsrats Wegener der süddeutschen Landwirtschaft einen Besuch abgestattet. In längerem Zusammensein mit dem badischen Ministerpräsidenten Köhler, dem Staatsrat für Wirtschaft in Württemberg, Professor Lehnich, und dem Staatssekretär für Landwirtschaft in Bayern, Luber, wurden alle dringenden Fragen der Agrarpolitik, an denen Süddeutschland besonders beteiligt ist, eingehend besprochen. Daneben diente die Reise der Besichtigung wichtiger agrarischer Einrichtungen und der Fühlungnahme mit der Landbevölkerung. Auf der Reise konnte festgestellt werden, daß der sich in einer Erhöhung der Butterpreise auswirkende Fettplan der Reichsregierung überall dankbar begrüßt wird und daß sich allerorten in der Hoffnung, daß die Regierung auf dem begonnenen Wege fortschreitet, neues Lebe» regt. Auch die Erhöhung der Preise für die ausländischen eiweißhaltigen Futtermittel fand rückhaltlose Zustimmung. Störungen in der Fettversorgung find in Süddeutschland nirgends aufgetreten. Auf der anderen Seite wurden die Wege erörtert, auf denen im Zusammenwirken zwischen der Landwirtschaft und der Regierung unter dem Schutze des Zeitplanes die Unabhängigkeit Deutschlands in seiner Fettversorgung erreicht werden kann.
50 Zohre Krankenversicherung
Berlin. 18. Juni. Am 18. Juni waren SO Jahre verflossen, seitdem das Krankenversicherungssesetz am 15. Juni 1883 erlassen wurde. Durch dieses Gesetz wurde die Grundlage für die deutsche Krankenversicherung geschaffen, deren Geist und Grundsätze heute nicht nur das Krankenversicherungsrecht Deutschlands sondern auch das der ganzen Welt beherrschen. Im Anfang betreute die Krankenversicherung 4 bis 8 Millionen Versicherte. Auf dem höchsten Stand (1929) wurde eine Mitgliederzabl von rund 22 Millionen erreicht. Gegenwärtig unterstehen dem Schutze der Krankenversicherung etwa 19 Millionen Versicherte. Dabei sind die mitgeschützten Familienmitglieder nicht mitgezählt.
Bei der groben Bedeutung der Krankenversicherung für die Erhaltung der deutschen Volkskraft und dem Schutz der arbeitenden Bevölkerung wird es sich die Reichsregierung im besonderen Mabe angelegen sein laßen, diese soziale Errungenschaft dem deutschen Volke unversehrt zu erhalten. Die von ihr tatkräftig und zielbewubt durchgeführten Maßnahmen werden die Krankenversicherung von allen Schlacken reinigen und im Geiste ihrer Begründer über die gegenwärtige schwer« Zeit in eine bessere Zukunft ru führen.
Neues vom Tage
Dr. Wasserbäck nach London abgereist Berlin» 15. Juni. Der bisherige Presseattache an der österreichischen Botschaft in Berlin Dr. Wasserbäck ist heute mittag nach London abgereist.
Rücktrittsgeriichte über Norman Davis
Paris, 15. Juni. Aus Washington meldet Havas, daß ein Gerücht über bevorstehenden Rücktritt Norman Davis vom Staatsdepartement zwar nicht bestätigt, aber auch nicht abgeleugnet würde. Es sei sehr wahrscheinlich, daß Norman Davis bald ans -er amerikanischen Diplomatie ausscheiden werde. Er selbst hat gestern in Paris erklären lassen, daß solche Gerüchte der Grundlage entbehrten.
Der mecklenburgische Oberkirchenrat znr Reichsbifchofsfrage
Schwerin, 15. Juni. Der Oberkirchenrat von Mecklenburg- Schwerin sagt in einer Erklärung, daß Pfarrer von Bodelschwingh nicht als ordnungsmäßig berufener, sondern nur als für das Amt bestimmter Reichsbischof anzusehen sei. Irgend welche Rechte oder Funktionen im Rahmen des evangelischen Kirchenbundes ständen ihm nicht zu.
Brahmane» gegen Gandhi
Puna, 15. Juni. Die orthodoxen Vrahmanen haben sich auf einem Kongreß mit der Stellung der Angehörigen ihrer Kaste zu Gandhi befaßt. Gandhi wurde vorgeworfen, daß er sich allzu sehr mit der Bibel beschäftige und als Christ zu betrachten sei. Dem Mahatma wurde eine Botschaft übersandt, in der er aufgefordert wurde, die Heirat seines Sohnes Devadas mit einem Mädchen auch ein» niedrigen Kaste zu verhindern.
Nr. 137
Aus Stadt und Land
Altensteig, den 16. Juni 1933.
Lies dein Heimatblatt! Die Zeitung spielte vor langer Zeit auf dem Lande noch keine besondere Rolle. Wohl hatte der oder jener im Winter sein Blättchen, im Sommer hatte er kein Interesse für die Vorgänge in der Welt. Diese Zeiten des Spießbürgertums sind vorbei. In der heutigen schnellebigen Zeit kann der Bauer auch in den Sommermonaten nicht ohne die Zeitung auskommen, denn er muß sich nach vielem umsehen, was in der Welt vorgeht. Unwissenheit schützt ihn ja nicht. Es ist auch im Sommer auf Bekanntmachungen und Verordnungen zu achten, die Zeitung stellt günstige Kaufs- und Verkaufsangebote, sie berichtet über den Stand und die Preise der Feldfrüchte und der sonstigen Erzeugnisse auf dem Gebiete der landwirtschaftlichen Produktion. Alle diese Hinweise und Informationen findet der Landmann, aber auch der Handwerker und der Gewerbetreibende in seinem gewohnten Heimatblatt. Die Zeitung in den Sommermonaten abzubestellen, wäre also ein sehr verhängnisvoller Irrtum, der mit geschäftlichen Schädigungen verbunden sein kann. Wenn der Landwirt auch nicht so viel Zeit zum Zeitungslesen in den Sommermonaten hat, wie dies im Winter der Fall ist, s» viel Zeit muß er aber finden, um wenigstens durch das Lesen der Zeitung sich mit dem vertraut zu machen, was ihn und seine Verhältnisse betrifft. Das Heimatblatt vereinigt in glücklicher Wechselwirkung die Linien der großen Politik mit den vielseitigen Interessen des engeren und weiterenVaterlandes. Eskanndurchkeine Zeitung aus der Großstadt ersetzt werden!
— Annahme von Telegrammen in den Zügen. In der Zeit des stärkeren Reiseverkehrs wird sich für viele Reisende Anlaß ergeben, während der Eisenbahnfahrt ein Telegramm abzuschicken. Es ist deshalb vielleicht angebracht, daran zu erinnern, daß in Schnell- und Eilzügen von den Reisenden gewöhnliche Privattelegramme in offener Sprache bis zu 14 Wörtern durch Vermittlung des Zugführers oder Schaffners aufgegeben werden können. Neben der tarifmäßigen Wortgebühr wird eine Sondergebühr von 2V Rpfg. für die Vermittlung des Telegramms erhoben. Die Zugbediensteten geben Formblätter für Zugtelegramme auf Wunsch an die Reisenden ab.
Bericht über die Gemeinderatsfitzung am 14. Juni 1933 Anwesend: Der Kommissar. Stellv. Walz als Vorsitzender und sieben Stadträte Entschuldigt: Luz und Rasp
Die durch die Aufwertung der ehemaligen Papiermarkforderungen nötig gewordene und in § 96 der V. V. z. neuen Gemeindeordnung noch ausdrücklich vorgeschriebene Neufeststellung des Geldgrundstockssolls der Gemeinde und Gemeindestiftungen erfolgt in der heutigen Sitzung auf Grund gefertigter Berechnungen. Hienach ist auf 31. März 1932 bei der allgemeinen Gemeindeverwaltung ein negatives Eeld- grundstockssoll vorhanden mit 6957.95 -4t, während das positive Eeldgrundstockssoll der Armenpflege 1115 -4t, der Schulkasse 619.50 -4t und der Karl Henßler-Stiftung 5750 -4i beträgt:
Als Schuldienerin der Gewerbe- u. Frauenarbeitsschule wurde mit Stimmenmehrheit Frau Lina Beutler gewählt. Sie hat den Dienst auf 1. September d. I. anzutreten und erhält die bisherige Dienstwohnung zugewiesen.
Das Gesetz über die Gebühren des Schlachthauses vom 5. Mai 1933 stellt den Grundsatz auf, daß die zur Erhebung kommenden Gebühren nicht höher sein dürfen, als zur Unterhaltung der Anlage des Betriebs, zur Deckung eines wirtschaftlich angemessenen Betrags für Verzinsung und Tilgung des Anlagekapitals, sowie zur Erneuerung bestehender Anlagen nötig ist. Nach einer angestellten Berechnung ist dies hier nicht der Fall, im Gegenteil hat die Stadt noch über 2000 -4t jährlich zuzuschießen. Der Eemeinderat beschließt deshalb, an den bisher festgesetzten Schlachthausgebühren eine Aenderung nicht ein- treten zu lassen.
Zu den Kosten der im Rechnungsjahr 1930/31 ausgeführten Erweiterung der Wasserversorgung (Hochdruckanlage), die sich auf rd. 28 000 -4t beliefen, ist nun noch ein Staatsbeitrag von 600 -4t verwilligt worden. Derselbe wird zur außerordentlichen Schuldentilgung verwendet.
Abschließend finden noch einige kleinere Gegenstände ihre Erledigung.
Ebhausen, 16. Juni. (Abschiedsgeleit.) Gestern abend verließ nach langen Jahren treuen Verbundenseins Post- meisterHornung unseren Ort, um in Eßlingen seinen neuen Wirkungskreis anzutreten. Die Einwohnerschaft hatte es sich nicht nehmen lassen, in großer Zahl auf dem Bahnsteig zu erscheinen, um ihrem allseitig geachteten und beliebten Postmeister das Geleit zu geben und ihm nochmals die Hand zu drücken. Die Musikkapelle, der sich der Scheidende mit großer Hingebung gewidmet hat, hatte ebenfalls auf dem Bahnsteig Aufstellung genommen und begrüßte den einfahrenden Zug mit einem schneidigen Marsch. Als nun Postmeister Hornung mit seiner Gattin und in Begleitung von Oberpostmeister Hartmann-Nagold auf dem Bahnsteig erschien, wollte das Abschiednehmen kein Ende nehmen. Endlich war es aber doch Zeit, ein Pfiff und der Zug setzte sich unter beiderseitigem lebhaften Winken in Bewegung. Die alte Weise „Muß i denn, muß i denn zum Städtele naus", von der Stadtkapelle gespielt, hörte man noch lange vom fahrenden Zug aus. W.
Pfalzgrafemveiler» 15. Juni. Der Musikverein Altensteig kam gestern abend hierher, um seinem langjährigen und treuen Mitglied Frau Sattlermeister Braun geb. Kübler ein Ständchen zu bringen. Der Besuch sollte den Dank des Vereins für die Treue zum Ausdruck bringen. Anschließend faß man gemütlich in der „Schwane mit dem jungen Ehepaar zusammen. Und nur zu bald schlug die Abschiedsstunde für die Altensteiger.
Neuenbürg, 14. Juni. Die Zusammenschlußverhandlungen zwischen den hiesigen Gesangvereinen konnten in den letzten Tagen zu einem erfolgreichen Abschluß gebracht werden. Ab 1. Juli vereinigen sich die Gesangvereine „Liederkranz" und „Freundschaft" unter Fortführung der Tradition beider Vereine; der geeinigte Verein führt den Namen „Gesangverein Liederkranz-Freundschaft". Der Turnergesangverein löst sich auf; lediglich eine Sängerriege des Turnvereins mit insgesamt 28 Mann wird weiterbestehen.