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Schwarzwälder Tageszeit««-
Nr. 133
Bor der EM iung der „Sctzwäd. Rhön"
Deutschlands viertes großes Segelfliegerlager, die Segelslieger- Hochschule „Hornberg / Schwöb. Gmünd"
Am 9. Juli dieses Jahres wird aus allen Gauen des Schwabenlandes und weit darüber hinaus ein großes Wandern und Fahren anheben der alten Reichsstadt Gmünd zu mit ihren mächtigen Kirchen und wehrhaften Türmen. Unweit von ihr breitet sich das allen schwäbischen Skifahrern wohlbekannte „Kalte Feld", ein vielbesuchtes Wintersportgelände. Zu dieser weitgedehnten Hochfläche gehört als deren nördlicher Ausläufer der Hornberg mit seiner 670 Meter hohen Ebene.
Dieser Berg wird jetzt aus seinem Dornröschenschlaf erwachen. Am 9. Juli findet dort die feierliche Einweihung der großen schwäbischen Segelfliegerhochschule statt, welche ebenbürtig neben den drei anderen großen deutschen Segclfliegerlagern bestehen, ja möglicherweise sogar den einen oder anderen Segelflugplatz hinsichtlich der flugtechnischen Eignung des Geländes übertresfen wird.
Der Württ. Luftfahrtverband hat auf der Hochfläche des Hornbergs einige mächtige Baulichkeiten entstehen lassen. Die ausgedehnte Flugzeughalle bietet bei 18 Meter freitragender Spannweite und 52 Meter Tiefe Platz für etwa 10 Segelflugzeuge. In seitlichen Anbauten sind Werkstatträume untergebracht. Ein ausgedehntes Wirtschaftsgebäude mit einem klotzigen Vierkantturm bietet Unterkunftsräume für die Flieger wie für die Sportfreunde und Wanderer, die hier heraufkommen. Schon seit vielen Wochen herrscht dort oben an schönen Sonntagen ein mächtiger Betrieb. Man zählte schon an manchen Tagen, ohne daß Besonderes los war, an die 5000 Besucher.
Von der Hochebene aus und noch schöner von dem Turmaufbau bietet sich ein prachtvoller Rundblick. Im Norden dehnt sich das waldgrüne Hügelland des Welzheimer Waldes, der Fricken- hofer Höhen, der Limpurger und Ellwanger Berge in reicher Gliederung bis zum verblauenden Horizont. Nach Westen begrenzen den schweifenden Blick die drei mächtig aufragenden Kaiserberge: Hohenstaufen (681), Rechberg (707) und Stuifen (757) Meter. Im Osten trennt uns das tiefgeschnittene Tal der Lauter, die dicht unter dem Furtlepaß entspringt, vom Bern- hardus (775) und Eierbcrg (756 Meter). Gegen Süden dehnt sich die mächtige Hochfläche des Kalten Feldes (780 Meter). Eine neue breite Straße, die von der nach Gmünd führenden abzweigt, führt bis ins Lager.
Maßgebend für die Wahl gerade dieses Platzes, war seine ausgezeichnete flugtechnische Eignung, die von Kennern sogar noch über die der Rhön gestellt wird. Lager und Startstellen liegen am Westhang, der eine von Segelfliegern besonders beliebte „Düse" bildet, in welcher der Westwind gestaut wird und erhöhten Auftrieb liefert. Bei Südwest und bei Nordwest kann gleich gut in der Düse gestartet werden, wechselt der Wind nach Norden, Osten oder Süden, so sind auch hierfür gut geeignete Startstellcn leicht zu erreichen.
Die festliche Eröffnung der schwäbischen Segelfliegerhochschule Hornberg / Schwäb. Gmünd am 9. Juli wird ihre besondere Weihe dadurch erhalten, daß Luftfahrtminister Göring sein Erscheinen zugesagt hat.
Die Einweihung wird zu einem Festtag für das ganze Land und besonders für die rührigen schwäbischen Segelflieger werden, deren tüchtigster, Wolf Hirth, die Leitung der Segelfliegerhochschule übernommen hat.
Den Vater im Streit erstochen Schwenningen, 11. Juni. Am Freitagabend kam es in der Wohnung des 58 Jahre alten Oel- und Fellhändlers Jobs. Fahrner zwischen diesem und seinem ledigen 29 Jahre alten Sohn Friedrich wie schon Liters zu Streitigkeiten. Dabei brachte der Sohn dem Vater sechs Suche bei. wovon einer ins Herr traf, was den sofortigen Tod des Mannes herbeiiüdrte Der sofort festgenommene Friedrich Fahrner äußerte Selbstmordgedan
ken weshalb er gefesselt in die hiesige Gefängniszelle verbracht wurde. Der Voriall ereignete sich in der Küche Der alte Fahrner erfreute sich in Schwenningen allgemeiner Beliebtheit. Mit seinem Dreiradwagen brachte er seine Waren von Haus zu Haus und viele kannten ihn unter dem scherzbasien Namen „Schalkes von der Neckarstadt". Es scheinen Anzeichen dafür vorhanden, daß der Sohn in einem Anfall geistiger Umnachtung gebandelt hat.
Gesetzliche Miete und Mieterschutz Stuttgart, 11. Juni. Von zuständiger Seite wird mitgeteilt:
In Uebereinstimmung mit anderen Ländern und aus Grund der bisherigen Erfahrungen mit der Regelung rllr teure Wohnungen werden mit Wirkung vom 1. Juli 1933 ab die Grenzzahle« für teure Wohnungen weiter herabgesetzt. Danach sind künftig Wohnungen und Geschäftsräume, die nur einer Wohnung verbunden sind, mit einer Friedensmiete von 1000 und mehr Mark in Stuttgart (600 und mehr Mark in den Stadtteilen Feuerbach und Zuffenhausen, 350 und mehr Mark in den Stadtteilen Weil- j imdors, Hoien, Münster, Zazenhausen, Mühlhausen und Roten- !
Kundgebungen wandte. Der Nationalvorstand des Turnerbundes „verurteilt alle Versammlungen, die als ausländische Propaganda ausgelegt werden können, alle Ver^ sammlüngen. die zur Spaltung verführen können und ebenso jede Agitation, die zur Erregung von Rassenvorurteilen im amerikanischen Volke führen könnte." Um des amerikanischen Negers willen also sollte die Rheinland- j bevölkerung im Stich gelassen werden. Dieser Aufruf er- ' regte in Turnerkreisen selbst damals viel Unwillen, und I. Willig schrieb von ihm 1923 in der „Amerikanischen Turnzeitung", er sei und bleibe „ein schwarzer Mißgriff der mehr als irgend etwas den Turnerbund in feinem Ansehen schädigte". Zu diesem Vorstand aber gehörte neben dem Präsidenten Herrn Stempfel als Sekretär — Herr Steichmann!
Letzte Nachrichten
berg), 600 und mehr Mark in Ulm. Heilbronn, Eßlingen. Reutlingen, Tübingen, Göppingen und Ludwrgsburg, 500 und mehr! Mark in den übrigen Städten mu über 10 000 Einwohnern, 350 und mehr Mark in den übrigen Gemeinden des Landes, vom> s Mieterschutzgesetz und Reichsmietengesetz ausgenommen.
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! V.K..I. Seit vielen Monaten stand fest, daß der Ameri-
? lanische Turnerbund sich am Turnfest in Stuttgart betei- i ligen würde. Bekanntlich geht diese Vereinigung zurück ' aus die in die Vereinigten Staaten eingewanderten demo- , kratischen Achtundvierziger; daher stehen heute noch viele l der deutsch-amerikanischen Turner der nationalsozialisti- f scheu Revolution nicht mit der gleichen Wärme gegenüber i wie die überwältigende Mehrzahl der übrigen Ausland- i deutschen. Der frühere Sekretär des Turnerbundes,
: H. Steichmann, richtete sogar im Bundesblatt, der „Ameri- j kanischen Turnzeitung" Neu-Ulm, einen offenen Brief an I den Vorstand des Amerikanischen Turnerbundes in Pitts- ! burgh, man möge „als Protest gegen die allen fortschrittlichen Bestrebungen Zuwiderhandelnde jetzige deutsche ^ Regierung" den Beschluß zur Teilnahme wieder rückgängig j machen.
j Der Vorstand oder, wie er im Turnerbund genannt ^ wird, „der Bundes-Vorort" hat sich jedoch in seiner Sitzung ! vom 7. Mai unter dem Vorsitz von Georg Seidel beschlossen, diesem Wunsch nicht stattzugeben, da er über deutsche Regierungsform und Zustände kein Urteil zu füllen berechtigt oder ermächtigt sei. Er gab vielmehr trotz einzelner Stimmen dagegen die Losung aus, die Turnfahrt nach dem Deutschen Turnfest zu einem schönen Erfolg werden zu lassen. Man kann den Bundesvorstand zu diesem Beschluß j nur beglückwünschen.
- Der Antragsteller Steichmann hat sich schon einmal nach s dem Weltkrieg unerfreulich bemerkbar gemacht. Im
- Februar 1921 trat die Steuben-Gesellschaft, eine damals erst seit kurzem bestehende deutschamerikanische politische Vereinigung in Newyork mit einer Massenkundgebung gegen die schwarze Schmach am Rhein öffentlich hervor. Rund 10 000 Menschen beteiligten sich an dieser machtvollen Kundgebung. Der damalige Vorstand des Turnerbundes aber erließ am 5. März einen öffentlichen Aufruf, worin er sich gegen diese und ähnliche deutschamerikanische
Wieder die alte Uniform in Oesterreich Wien, 11. Juni. Das österreichische Vundesheer hat heute zum erstenmal wieder die alte österreichische Uniform getragen. Aus diesem Anlaß fanden Gedenkfeiern für besondere militärische Erinnerungstage statt.
Zahlreiche Gutsrngestellte an Lebensmittelvergiftung erkrankt.
Arswalde, 1l. Juni. In dem Dorfe Rantlkow ist e'ne Anzahl Gutsangestellter unter paralyphus-ähnlichen Erscheinungen ei krankt, die auf den Genuß von nicht einwandfreien Lebensmitteln zurückzuführen sind. 1t Personen wurden in das Arnswalder Krankenhaus übergesührt. Einige Erkrankte liegen schwer darnieder.
Eine deutschnationale FSHrerin in Schutzhaft genommen Breslau, 11. Juni. Wie wir von maßgebender Leite erfahren, ist die Führerin des Landesfrauenausschusses Mntel- schlesiens der Deullchnationalen Front, Fräulein Irmgard Werde wegen Agitation gegen das neue Deutschland bei Bor- trags- und Sprechabenden in Schutzhaft genommen morden.
Zwei Angler ertrunken
Köslin, 11. Juni. Zwei Angler, die am Sonntag mit einem kleinen Boot auf dem Ristow-See bei Belgrad gefahren waren, um zu angeln, sind ertrunken. In der Mitte des Sees war das Boot gekentert. Der eine Angler war Kriegsbeschädigter und hatte nur ein Bein.
Humor
Vor Gericht. Richter (zum Zeugen): „Sie heißen?" — „Michael Bumke". — „Ihr Alter?" — „Der heißt auch Michael Bumke."
Geltorbe«
Calw: Luise Vögele Wwe., 82 Jahre alt.
Wetter für Dienstag
Dem nordöstlichen Hochdruck steht eine Depression in Süd- mropa gegenüber. Für Dienstag ist mehrfach bedecktes, zu Unbeständigkeit neigendes Wetter zu erwarten.
Verantwortlich für die Schristleituna: L. Lauk.
Amtliche Bekanntmachungen
Warnung!
Nachdem im Oberamtsbezirk eine Hitlerlinde von Bubenhand zerstört wurde, warnen wir schärfstens vor Schändungen von Hitlerlinden, Hitlereichen, Namensschildern, Fahnen und ähnlichen Symbolen der nationalen Erhebung.
Zu derart verwerflichen Handlungen sind nur ausgesprochene Verbrechernaturen fähig. Sie fallen der allgemeinen Verachtung anheim.
Für den Wiederholungsfall werden Vergeltungsmaßnahmen schwerwiegender Art an den ortsansäßigen Führern der Linken Vorbehalten.
Nagold, den 9. Juni 1933.
Oberamt: Kreisleitung der NSDAP.:
Vaitinger. gez. Lang.
Die am Neubau des Herrn G. Stickel oorkommenden
Grab-, Beton-, Maurer-, Zimmer-, Schmied- und Flaschnerarbriten, sowie Walzeisenlieserung
sind zu vergeben.
Pläne und Beschreibungen liegen bei dem Unterzeichneten zur Einsicht auf und sind die Off rte späiesiens bis Donnerstag, den 15. Jans abends 6 Uyr daselbst einzureichen. Zuschlagssrtst 3 Tage.
Die Wahl unter den Bewerbern behält sich der Bauherr vor. Altensteig, den 12. Juni 1933.
I. A. Die Bauleituvg: K. Hang, Tel. SA. 287.
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in 50 Literklgschen (VUc. 1.80
in 100 bileriigscken lAK. 3.60
_ Zeit mekr als 50 Zähren bewährt, un
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Niederlage bei vlw. VUNSKSI»«. MWN8leig.
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Die meist.n hiesigen B ehhalter können an Verbraucher
«och mehr Milch abgeben.
Die Milchv^rbruchr werden höslichst erfocht, sich bei Bedarf an die Vtehhalter zu wenden. Der Ue erschuß bei E zeuger u d der Bedarf bei Verbrauch r Kinn auti bei Fr. Wößner, M hihändler, welcher die Bermililung besorgt, angemeld t werden.
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von etwa i Vz Morgen in der Hohenbergstraße
har zu verpachtet*.
Dr. Schneider.
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Habe im Auftrag einen gebrauchten
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mit 6 Gabeln preiswert abzugeben.
E. Grünlngrr mech. Werk- stätie, Hondorf
Die Maschine steht in einer Ortschaft bei Aliensteig.
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sind zu haben in der
Buchhandlung Lauk, Altensteig und Nagold.
Mittwoch, de« 14.«nd Freitag, de« 16. Juni (Abfahrt 7.30 Uhr)
Fahrt «ach Stuttgart
Anmeldungen im Gasthof Grüner Baum, Telefon 2S0. Omnibusverkehr Gebr. Klumpst G. m. b.H., Baiersbronn.
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bis 1. August oder später
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Zu erfragen in der Geschäftsstelle des Blattes.
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