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Aus Stadt und Land

Altensteig, den 4. März 1933.

von der NSDAP, schreibt man uns: Am Vorabend der Entscheidung ladet die NSDAP., Ortsgr. Altensteig, alle Deutschgesinnten zum letzten Appell des Führers in den Grünen Baumsaal ein. Neben sonstigen Darbietungen wird ein bekannter Pg. das Wort ergreifen. Um 7 Uhr wird ein Höhenfeuer abgebrannt. Niemand versäume den Abend zu besuchen.

Grünen Baum-Lichtspiele. Vergessen Sie nicht, am Sonntagmittag oder -abend den historischen Film „Luis e, Königin von Preußen" zu besuchen. Ein Triumph Henny Portens — Das Hohelied der Vaterlandsliebe — Der Film, den jeder Deutsche gesehen haben muß. (Siehe Anzeige und Artikel im Sonntagsblatt.)

Landmaschiuenlehrgang in Nagold. Die Württ. Landwirt- ichaftskammer hält alljährlich in den Wintermonaten an ver­schiedenen Orten des Landes Landmaschinenlehrgänge ab, wel­chen überall großes Interesse entgegengebracht wird. Heute müssen unsere Landwirte sich mehr und mehr Umsehen, um zu erfahren, wie die landwirtschaftliche Produktion durch Anwen­dung von bewährten Maschinen erhöht und verbilligt werden kann, ohne daß weitere Arbeitskräfte brotlos werden. Der Weg dazu ist die erforderliche Kenntnis der Landmaschinen, ihre Pflege und Wartung. Darüber sprachen in einem Lanv- mascyinenlehrgang am 27., 28. 2. und 1. 3. 1933 die beiden In­genieure der Württ. Landwirtschaftskammer Obering. Binder und Ing. Lerchenmüller an der Landwirtschaftsschule in Nagold. An den Vormittagen fanden jeweils Vorträge statt, an Hand von Lichtbildern und Zeichnungen, über Maschinen für Boden­bearbeitung, Saat und Pflege der Pflanzen, über Ernte-, Dresch- und Reinigungsmaschinen, sowie über den allgemeinen Ma­schinenbau, über Kraftmaschinen und Elektrotechnik. An den Nachmittagen der beiden ersten Tage wurden praktische Hebun­gen und Jnstandfetzungsarbeiten an einer großen Zahl von landwirtschaftlichen Maschinen, Verbrennungsmotoren und Elektromotoren vorgenommen, wozu die Firma Fahr in Gott- madingen einen Eetreidebinder-Knüpsapparat und einen kom­binierten Gras- und GetreidemHer mit ihrem alterfahrenen Spezialmonteur Späth zur Verfügung stellte. Der Mittwoch­nachmittag galt der Besichtigung des Elektrizitätswerks Nagold. Unter persönlicher Führung von Ing. Wohlbold wurde der Be­trieb erläutert. Das Zustandekommen des Lehrgangs war der besonders regen Werbetätigkeit von Oekonomierat Häcker, dem Vorstand der Landwirtschaftsschule, zu danken. Es war gewiß eine Anstrengung für die Kursteilnehmer, Landwirte verschie­denen Alters, Schmiede und Mechaniker und es bedurfte einer großen Aufmerksamkeit, all das Gebotene auch aus bisher unbe­kannten Gebieten aufnehmen zu können. Bestimmt hat der Lehrgang Kenntnisse vermittelt und mancherlei Anregung ge­geben. Der Erfolg wird für die Teilnehmer nicht ausbleiben.

Neuenbürg, 2. März, lieber die vom Untersuchungs­richter erfolgten Vernehmungen der in der Schwärmer „Adler"-Brandstiftungsaffäre in Haft befindlichen zwei jungen Burschen wird berichtet, daß die Untersuchung der Brandangelegenheit in den letzten Tagen aus ganz eigen­artige Weise wieder ins Rollen geraten ist. Beim Verkauf eines im Oberamtsbezirk gestohlenen Fahrrads konnte einer der beiden Inhaftierten in der Gegend von Herrenberg festgenommen werden. Dort legte er bei seiner Verneh­mung einumfassendesEeständnisLberverschiedeneinletz-

> ter Zeit verübte Diebstähle ab, wobei er auch seine Täter­schaft an der Brandstiftung im Anwesen des Ernst Wol- finger zum „Adler" in Schwann zugab und dabei noch einen Komplizen aus C. der Mithilfe beschuldigte.

Stuttgart, 3. März. (Aufmarsch-Verbot.) Vom Poli­zeipräsidium wird mitgeteilt: Wegen unmittelbarer Ge­fahr für die öffentliche Sicherheit wurden zwei Aufmärsche der Eisernen Front am Freitag, den 3. März 1933 abends 7 Uhr in Heslach und Zuffenhausen, sowie die Abschluß­kundgebungen unter freiem Himmel verboten, da nach den Erfahrungen der letzten Tage die Gefahr besteht, daß sich die Teilnehmer aufreizende Sprechchöre und Ausrufe gegen die Reichsregierung und den Herrn Reichskanzler zu Schulden kommen lassen.

Stuttgart. 3. März. (Zum General ernannt.) L.em mit dem 31. März aus dem aktiven Dienst scheidenden Kommandanten von Stuttgart, Oberst Ritter von Molo, ist Abschied der Charakter eines Generalmajor« verliehen worden.

Aufklärung öerRunfuntftärung. Vom Poli- ze-prafidium wird mitgeteilt: Die hiesige Rundfunkstörung hat ihre restlose Aufklärung gefunden. Die Täter wurden noch im Laufe der vergangenen Nacht festgenommen. Es handelt sich um drei jüngere Leute, die angeben, Mitglie­der SPD. bzw. des Reichsbanners zu sein. Sie werden dem Schnellrrchter vorgsführt werden.

Schwenningen, 3. Marz. (Z ws r. gsv« r-r irger s«g.i Am Dienstag fand aus dem Nachaus Zwangsversteige­rung der Vermögenswerte der Gcbr. Schlenker, Dampfziege­lei. statt. Das Ziegelwerk wurde von der neu gebildeten Ziegelwerk GmbH. Schwenningen zu 215 000 RM. erwor­ben. Der Zuschlag wird aber erst in drei Wochen erteilt wer­den. Der Wert aller Gebäudekomplexe ist auf 1390 0o«> RM. veranschlagt.

Reutlingen, 3. März. (Dienststrafverfahren.) Im Gemeinderat gab Oberbürgermeister Dr. Haller ein Schreiben der Ministerialabteilung für Körperschaftsver­waltung betreffend den immer noch abwesenden kommunisti- > schen Stadtrat Wandel bekannt. Ts wird initgeteilt, daß ge­gen Stadtrat Wando! wegen der Vorgänge in Mössingen usw. am 31. Januar das gerichtliche Dienststrafverfahren auf Entfernung vom Amt eines Stadtrats cingeleitet sei. . Wandel sei vorläufig seines Dienstes enthob'"' i

Lauffsn rr. N., 3. Mürz. (An schlage aufdieelek- ' Irischen Leitungen.) In der Nacht auf Dienstag wurden, wie die Polizei berichtet, zwei Anschläge auf die elektrischen Leitungen hier verübt. 2n der Stuttgarterstraße wurde ein Büschel Draht auf die Leitung geworfen mit der Absicht, dadurch eine Verbindung der beiden Leitungsdrähte - und Kurzschluß in der Leitung herbeizuführen. Der Anschlag ! mißlang. Kurze Zeit nach diesem Anschlag wurde die elek­trische Leitung an dem Bootshaus des Ruderclubs in Ar­beit genommen. Ein eiserner Schuhabputzrechen wurde über die zwei Leitungsdrähte geworfen, die nach kurzer Zeit . durchgeschmolzen sind und herabfielen. Sie kamen dabei auf die Drahtumzäunungen benachbarter Wohnhäuser zu lie­gen und elektrisierten diese so stark, daß deren Berühren den Tod des Berührenden Herbeigeführt hätte. Drei Personen wurden inzwischen in Schutzhaft genommen.

Sande! und Derlehr

Getreide

Berliner Produktenbörse vom 3. März. Weizen märk. 1S7 bis ISS. Roggen märk. 154-156 Braugerste 172—18V. Futter- und Jndustriegerste ISS—171, Haker märk 125—128. Weizenmehl 23.75-27. Roggenmebl 2V.SV-22.7S. Weizenkkeie 8.75-9, Rog- genkleie 8.75—S, Viktoriarrbsen 21—24. kleine Sveiseerbsen 1- Lis 21. Futtererbfeu 1?—14 RM. Allgemeine Tendenz: schwächer.

Märkte

Marktbericht der Stadtgemeinde Nagold vom 2. März 1933. Viehmarkt: Zufuhr 13 Ochsen und Stiere, verkauft 6 St-, Preis pro Stück 152—285 -4t. 13 Kühe, verkauft 3 St-, Preis pro Stück 185—313 -4t. 24 Rinder und tr. Kalbinnen, verkauft 18 St., Preis pro Stück 150-380 -4t. 12 Schmalvieh, verkauft 11 St-, Preis pro Stück 1V5—14Ü -4t. Handel gedrückt. — Schweinemarkt: Zufuhr 240 Läuferschweine, verkauft ISS St., Preis pro Paar 40—58 -4t. 245 Milchfchweine, verkauft 211 St., Preis pro Paar 30—38 -4t. Zufuhr gut, Handel an­fangs gedrückt, später lebhafter; Marktbesuch gut. Für ei« Paar starke Läufer im Gesamtgewicht von 180—190 Pfund wur­den 86 -K bezahlt. — Fruchtmarkt: Verkauft 39,62 Ztr. Weizen, Preis pro Ztr. 10.80—11.00 -4t, 7,36 Ztr. Gerste, Preis pro Ztr. 8.50—8.80 -4t, 21,65 Ztr. Haber, Preis pro Ztr. 6.60 -4t. 11,12 Ztr. Dinkel, Preis pro Ztr. 7.50 -4t, 8,26 Ztr. Bohnen, Preis pro Ztr. 7.50 -4t, 1,52 Ztr. Roggen, Preis pro Ztr. 9.00 -4t. Zufuhr gut, Handel lebhaft. Weizen ist noch in der Schrannen­halle aufgestellt. — Nächster Fruchtmarkt am 11. März 1933.

LeAs Nachrichten

Fackelzug der SA., SS. u. Hitlerjugend in Frankfurt a.M.

Frankfurt a. M.» 4. März. Rach der Kundgebung in der Frankfurter Festhalle veranstalteten die Nationalsozia­listen am Freitagabend einen Fackelzug. Der Vorbeimarsch der SA., SS. und Hitlerjugend wurde von Reichsminister Erring auf der Treppe des Opernhauses abgenommen.

Ration '^sozialistischer Zug beschossen — Zwei Tote

Düsseldorf, 4. März. Am Freitagabend wurde ein Zgu R^uottali-rzialisten aus Dachluken und Kellerfenstern be­sä: offen. Hierbei wurde ein Nationalsozialist durch - Herz- schuß wdlich getroffen. Die den Zug sichernden Polizei­beamten und die SA. erwiderten das Feuer. Eine Zivil­person wurde durch Querschläger in ihrer Wohnung ge­tötet. Eine weitere Person wurde schwer verletzt. Mehrere Teilnehmer des Zuges trugen leichtere Verletzungen davon. Ein starkes Polizeiaufgebot nahm die Durchsuchung des betreffenden Häuserblocks vor. Dabei wurden 70 Personen festgenommen.

Ein zweites Todesopfer der Höchster Zusammenstöße

Höchst (Odenwald), 3. März. Die Zusammenstöße in Höchst i. O. am Donnerstag, bei denen ein Nationalsozia­list erschossen wurde, haben heute ein zweites Todesopfer zur Folge gehabt. Der Schwerverletzte, der der Eisernen Front angehörte, ist im Krankenhaus gestorben.

Gestorben

Calw: Theodor Wieland, Apotheker, 69 Jahre alt.

Verantwortlicv für die Cchriftleitung: L. Lauk

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enthält aus Nagold den Namen des Herr«

srumein'sls Li'sii,

eines Mannes, der sich mit ganzer Kraft für alle vaterländischen Inter essen und Bestrebungen rinsttzt. der mit Wirtschaftlicher Einsicht politische Besonnenheit verbindet und ein warmes Herz für seine Volksge­nossen hat. Solche Männer braucht unser Volk.

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Drilliche Dolksparici für Württemberg.

am Montag, den 6. und 20. März von 10 bis 12 Uhr im Bezirkskrankenhaus.

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e. G. m. b. H.

Am Sonntag, den 12. März 1933, nachmittags 2 Uhr findet im .Löwensaal" in Nagold

die ordentliche

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trekken sich am 8onnta§, 5. älärL 1933 bei Läcker LeeZer.

Lei unsrem dlsmens-pritre Qibl's ^viebeikucnen kein, bei ßvter Onterlis!tun§ nebst Zutem Vier uncl iVein.

lVtt lallen suck nocii Lreunlle ru britr unll Lrieller ein, ein j ller virll sieb treuen, soll such willkommen sein.

statt.

Tagesordnung:

1. Bericht des Vorstandes und des Aufsichtsrats über das Geschäftsjahr 1932.

2. Genehmigung der Bilanz und Entlastung des Vor­standes.

3. Wahlen.

4. Verschiedenes.

Anträge müssen bis Donnerstag, den 9. März 1933 schriftlich bei dem Unterzeichneten eingereicht werden.

Nach Beendigung der Generalversammlung findet noch eine Filmvorführung:

„Aufwärts durch Selbsthilfe"

statt.

Unsere Mitglieder, insbesondere die Hausfrauen, wer­den freundlichst hierzu eingeladen.

Der Aufsichtsrat:

I. A.: Sprenger.

Haben unsere jahrelangen Mahnrufe Euch wirklich geweckt? Haben nicht viele von Tuch, vom Traum des Friedens befangen, es für Politik ge­halten, nirgends klare Stellung zu nehmen, überall Kompromiss- zu suchen und es mit niemand ganz zu verderben?

Und jetzt noch, bei diesem Kamps klarer F önten dachte mancher den Lockrufen der vergehenden Mittelparteien zu folgen» die noch immer zwi­schen den Fronten sich bewegen wollen. G aubt 3'r. daß die Herren vom Christlichen Vo ksdienst, die demokratisch! n Friedensapostel, oder d!e schwankenden Gestalten des Dolkspmtei j tzt in stonde sind, die Gefahr zu bannen? Nsiv ! Nein?

Nur Männer können es» die den Mut zum Handeln, zum Zagreisen haben. Das sind die Männer der Kampffront Schwarz-Weiß-Rot

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