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Dann wandte sich der Redner dem Aufruf der neuen Reichs- regierung zu, der drei wesentliche Punkte enthalt: dre Wieder­herstellung der geistigen und willensmaßigen Einheit unseres Volkes. den Vicrjahresplan und die Ueberwindung der kommunistischen Zersetzung. Jeder soll vor der Wahl am fünften März den andern Volksgenossen fragen, ob er die drei Punkte wolle und wenn, dann soll und mutz der andere auch die nationale Front wählen. Wählt er aber immer noch eine der erbärmlichen Splitterparteien", so handelt er nicht anders, als wenn er gleich kommunistisch wählt. Eine Politik der Mitte gibt es nicht mehr. Die Deutschnationalen haben auch wenn um der größeren Stotzkraft beider nationalen Parteien willen keine Einheitsliste im Wahlkampf zustandegekommen ist ihren Namen ausgegeben, damit alle, alle kommen können, die das Vaterland und die Nation retten wollen, auch die, welche nicht parteimäßigdcutschnational" sein wollen. Die Deutschnatio- nalen wollen keinen Parteiegoismus mehr, sie wollen die große Bewegung für die Nation. An den Schluß seiner Ausführungen stellte der Redner das Mahnwort für den 5. März: DiePar - teien müssen sterben, damit Deutschland leben kann! Die Ausführungen des Redners waren oft von Bravo- und Beifallsrufen unterbrochen. Am Schluß dankte man ihm stürmisch.

Sr. Brüning in MeMutrrn

Schwere politische Zusammenstöße

Kaiserslautern, 20. Februar. Zn zwei großen Wahl­versammlungen der Bayerischen Volkspartei und des Zen­trums sprach heute abend der früher« Reichskanzler Dr. Brüning. .....

Er wandte sich dagegen, daß man sage, die früheren Regierungen hätten einen Trümmerhaufen hinterlassen und wies dabei auf seine Politik in der Reparationsfrage, seine Finanzpolitik und seine Stellung zur Frage der Rüftungsgleichheit hin. Durch die harten Maßnahmen seiner Regierung fei erreicht worden, daß die deutsche Wirt­schaft als erste bei der Wiederherstellung des wirtschaft­lichen Gleichgewichts der Welt die größten Chancen für den Erfolg im friedlichen Ringen der Welt hat.

Wir rufen aus, erklärte Dr. Brüning zum Schluß, zur Fortsetzung des Kampfes für die Freiheit und für die Rechte des Volkes, für die Freiheit der Meinungsbildung, für eine gemäßigte und vernünftige Demokratie. Wir kämpfen für unsere christlich-nationale Politik. Wir wollen den Frie­den im Volk und die Freiheit des Bürgers, denn auf dieser Grundlage allein läßt sich die Befreiungspolitik fortführen und ein glückliches und freies Vaterland wiedererobern.

Kaiserslauter«, 20. Februar. Nach der Wahlversamm­lung des Zentrums und der Bayerischen Volkspartei, in der Reichskanzler a. D. Dr. Brüning gesprochen hatte, kam es am Montagabend in Kaiserslautern zu blutigen Zusam­menstößen zwischen Nationalsozialisten und den als Saal­schutz tätigen Mitgliedern der Pfalzwacht. Bei diesen Zu­sammenstößen gab es einige Schwerverletzte. 19 weitere Mitglieder der Pfalzwacht haben leichtere Verletzungen daoongetragen.

Kaiserslautern, 21. Februar. Von der Polizeidirektion Kaiserslautern wurde heute früh mitgeteilt, daß drei schwerverletzte Mitglieder der Pfalzwacht im Krankenhaus noch in Narkose liegen. 11 Personen sind leichter verletzt, darunter zwei SA.-Leute. Ein amtlicher Polizeibericht ist noch nicht ausgegeben.

Bis nach Mitternacht war die ganze Stadt in Heller Aufregung. Wegen der Gefahr neuer Zusammenstöße wurde Dr. Brümng unter sehr starker Bedeckung nach Mannheim geleitet^ von wo er sofort mit dem Berliner Schnellzug weiterfuhr.

Line Wahlrede Wes

Magdeburg, 20. Februar. Der frühere Reichstags- präfident Löbe sprach heute in einer Kundgebung der SPD. Er zeigte die Leistungen der Sozialdemokratie in den letzten 14 Zähren auf und betonte, wenn man den Sozialdemokraten die Schuld an der heutigen Lage zu­schiebe, vergesse man, daß die Wirtschaftsführer die Krise auch nicht hätten meistern können, und diese Wirtschafts- führer seien gewiß keine Marxisten. Zum Schluß erklärte Löbe zur Frage einer Großen Einheitsfront wörtlich: Zch möchte in dieser Stunde kein Wort sagen, das Proletarier auseinander führen kann. Ich rufe aber den Kommu­nisten zu: Sorgt dafür, daß ihr den Kampf nicht mehr gegen uns, sondern mit uns führt.

Kundgebung der NSsiW. in Berlin

Berlin, 20. Februar. Die NSDAP, veranstaltete heute abend in der überfüllten Tennishalle in Wilmersdorf eine Wahlkundgebung. Dr. Eöbbels erklärte in seiner mit begeistertem Beifall aufgenommenen Rede, mit dem 30. 1. habe eine neue Epoche in der geschichtlichen Entwicklung Deutschlands begonnen. Die Partei habe jetzt die Pflicht, «ine Reform an Haupt und Gliedern am deutschen Volks- törper vorzunehmen. Es muffe jetzt ganze Arbeit geleistet werden, denn mit kleinen Behelfsmitteln könnten die Schä­den der vergangenen Zeit nicht abgestellt werden. Die nationalsozialistische Partei fei nicht demagogisch genug, um einen Aufbau auf kurze Sicht zu versprechen. Aber sie werde die Macht wegen ihrer Jugend so lange in den Hän­den behalten, bis die Partei die Aufgabe, die sie sich gestellt habe, voll und ganz erfüllt habe.

MrrgealWtt gegen Mir

Finanzminister Dr. Dehliug» sprach am Samstag in einer »eutschnationalen Versammlung in Plochingen Er gab dabei seiner Befriedigung Ausdruck, baß nun wieder eine nationale Regierung an der Sp-He des Reiches stehe. Sie zu berufen sei höchste Zeit gewesen, denn wir standen tief vor dem Abgrund. Der Reichstag werde nicht ausgeschaltet, sondern beschränkt sich «us seine eigentlichen Aufgaben der Gesetzgebung und Kontrolle der Verwaltung, wie sie im Reichshaushaltsplan zum Ausdruck kommt. Der 5. März soll eine Neuwahl für absehbare Zeit über­flüssig machen. Die E» Höhung der Holzzölle Hab« für die roürt- tembergiscl^n Waldbesitzer eine besondere Bedeutung. Das Zen­trum und die Bäuerlich« Volkspanei kämpften um ihre Schlüssel­stellung.

I« einer demokratischen Wahlversammlung in Kirchhrim ». T. sprach am Sonntag Wirrscha-tsmiaisier Dr. Maier. Er erklärte, daß bei der Sisyphusarbeit nach dem Kriege keine Lorbeeren zu holen waren. Für die Aufbauarbeit haben deutsche Politiker ihre letzte Kraft hingegeben. Haarscharf mit dem Tag der Räumung des Rheinlandes fällt der Aufschwung der nationalsozialistischen Bewegung zusammen. Haarscharf mit dem Zeitpunkt, in dem die Reparationen verschwanden, meldet sich auch die Reaktion wieder, die Kreise, die im Jahre 1918 die Verantwortung freundlichst anderen überließen.

Bei einer Kundgebung der NSDAP, in Ludwigsburg sprach am Sonntag LandtagsorSsident Mergenthal», der laut Ludwigs­burger Zeitung ausführte: Möge der 5. März ausfallen wie er wolle, wir haben die Macht und werden an der Macht bleiben. Wenn das Zentrum und mit ihm Staatspräsident Dr. Bolz nlötz- lick fragen wollten wo das Programm der Nationalsozialisten sei, so habe er zu erklären, daß diese Herren nach dem 5. März einmal fragen werdenHerrgott, ist denn Euer Programm noch nicht zu Ende?" Der Redner befaßte sich dann des näheren mit der Antwort des Herrn Botz an Hitler, und sagte, dieser babe, als er von einem übertriebenen Geist von Potsdam zu sprechen sich erkühnte, den Franzosen das Stichwort zur Anerkennung der Kriegsschuldlüge gegeben. Innenpolitisch gesehen, könne man solche Reden ja nur begrüßen, weil dann auch der Dümmste all­mählich erkennen muffe, daß nach dem 5. März auch in Württem­berg eineSäuberung" unumgänglich notwendig sei.

In Reutlingen erklärte Landtagspräsident Mergenthal» am Samstag, daß den General Schleich» einmal die Schuld treffe, daß das neue Deutschland ein Jahr später an die Macht ge­kommen sei. Er sei es gewesen, der damals den Reichswehr­minister Groner aufgestachelt habe, die SA. und SS. zu ver­bieten. Dann habe er nicht nur Brüning, sondern auch Eröner gestürzt und sich an dessen Stelle gesetzt. Das Zentrum sei schuld, daß in Württemberg keine verfassungsmäßige Regierung möglich sei. Die NSDAP, wolle die Katholiken nicht unterdrücken. Sie wolle auch nicht den ehrlichen Sozialisten oder Kommunisten den Schädel einschlagen. sie werde um diese Menschen ringen, um sie vem heutigen Staate zumfiihren. Weiter erklärte der Redner, niemand werde die NSDAP abhalten, die Drahtzieher und Großgauner vor ein Volksgericht zu stellen. Jeder Versuch eines Generalstreiks würde durch die Reichswehr, die SA. und SS. im Keime erstickt.

Wahlaufruf brr SruWrn VMpartel

Hindenburg hat das deutsche Volk zum Kampf für die Erringung einer nationalen Mehrheit aufgeru­fen. Die Deutsche Volkspartei folgt seinem Rufe. Sie hat sich seit Jahren dasür eingesetzt, die Rettung des deutschen Vol­kes aus seiner Rot durch die Zusammenfassung und den Einsatz aller nationalen Kräfte vollbracht werden mutz. Sie kämpft deshalb auch jetzt entschlossen für die Erringung einer starken nationalen Mehrheit.

Zur Durchsetzung dieses Zieles war die Deutsche Dolkspartei zu einem Zusammenschluß aller national-bürger­lichen Kräfte bereit. Die Deutsche Volkspartei bedauert aus vaterländischen Gründen, daß ein solcher Wahlblock an dem deutjchnationalen Parteiwiderstande gescheitert ist und einer parteienge» Lösung hat weichen müssen.

Wenn sich der deutfchnaAonale Kampsblock jetzt auf Hin­denburg beruft und die fchwarz-weitz-rote Fahne anttirht, so stellen wir fest, daß die schwarz-weiß-roten Far­ben die unseren seit der Gründung der Deutschen Volkspartei sind. Sie zieren unverändert unser Parteiabzeichen und geben zu erkennen, daß wir in unwandelbarer Treue zu den Idealen stehen, deren Symbol die alte schwarz-weiß-rote Fahne des deutschen Vaterlandes war und ist.

Unbeirrt durch engen Parteigeist gehen wir in den Wahl­kampf in einem christlich-nationalen Block, um durch die Listen der Deutschen Volkspartei für eine nationale Mehr­heit zu kämpfen.

Grundsätzlich tritt die Deutsche Volkspartei für die klare Wiederherstellung der Privatwirtschaft ein, deren Träger allein in der Lage sind, den Arbeitslosen in unserem Volke neue Arbeit Lu schaffen.

Die Sicherung der lung des Kred '

ausfetzungen jeder erfolgreichen Wirtschaftsfiihrung. Wir lehnen deshalb alle Währungsexperimente und Zwangs­abwertungen ab. die den Sparer ruinieren und der Wirt­schaft den Kredit zerstören.

Dem Mittelstand muß durch Wiederherstellung des Realkredits und durch Beseitigung der Hauszinssteuer zu neuer Lebensfähigkeit verholfen werden. Auch die Landwirt­schaft kann nur, wie alle anderen Erwerbszweige, aus dem Ertrag und nicht aus der Substanz Steuern zahlen.

Die Deutsche Volkspartei tritt dafür ein, daß auch nach de« 5. März die sozialen Rechte der Arbeitnehmer unter Ausschluß des unsozial wirkenden Mißbrauchs der sozialen Ein­richtungen sichergeftellt bleiben und daß der Verufs- beamte in feiner Existenz und in feinem Fortkommen nicht durch Parteibuch-Bonzentum bedroht wird.

Der Schutz der nationalen Kultur ist uns gleich­bedeutend mit dem Schutz der schaffenden Kräfte der sittlichen Persönlichkeit. Ein starkes Deutschland, festgegrllndet auf christlicher Erziehung und Familie, ist für uns ohne WSh- rung der Gewissensfreiheit nicht denkbar.

Wir lehnen den Parteistaat mit seinen Diktaturgefahren ebenso ab, wie wir den Klassenstaat stets bekämpft haben und bekämpfen werden.

icue Arbeit zu schaffen.

ung der Währung und die Wtederhetttel- »itvertrauens sind die unerläßlichen Vor-

ReWkavzlkr tankt für Glückwünsche

Berlin, 20 Febr. Dem Reichskanzler Hitler sind anläßlich seiner Ernennung aus dem In- und Ausland so zahlreich« Glück­wünsche zugegangen daß es unmöglich ist. sie alle einzeln zu be­antworten. Der Reichskanzler spricht deshalb auf diesem Wege allen denen, die sein» gedacht haben, seinen tiefempfundenen Dank aus.

In den letzten Tagen haben zahlreich« Vereine, Ver­bände usw. an Reichskanzler Adolf Hitler die Bitte ge­richtet, den Lhrenvorsitz bei ihnen zu übernehmen. Kongress«. Ausstellungen und ähnliche Veranstaltungen zu eröffnen oder an rhnen teilzunehmen Aus grundsätzlichen Erwägungen möchte Reichskanzler Adolf Hitler cm allgemeinen davon Abstand neh­men derartigen Bitten zu entsprechen. In der heutigen, beion- ders arbeitsreichen Zeit würde es auch dem Reichskanzler gar nicht möglich sein, häufig an Veranstaltungen dieser Art teil- zunehinen Reichskanzler Adolf Hitler wird jedoch selbstverständ­lich den Bestrebungen all» Organisationen, di« ihm unter» stStzungswürdig erscheinen, sein Interesse entgegenbringe« und sie fördern, soweit es ihm möglich isk

Nr. 43

Bvllllschr ziislnnmenWe

Ein Nationalsozialist seine« Verletzungen erlegen

Berlin. 29 Febr. Der Nationalsozialist von der Ahe, ver m der Nacht zum Samstag in der Wilmersdorfer Straße in Tharlottenburg von Kommunisten angeschossen und durch einen Halssteckschuß schwer verletzt worden war, ist im Krankenhaus gestorben.

Schlägerei >« Chemnitz

Chemnitz, 29 Febr Während eines von der NSDAP, im benachbarten Erfenschlag veranstalteten Umzuges entstand eine Schlägerei zwischen Nationalsozialisten und Reichsbannerleate«. Ein Reichsbannermann wurde durch einen Messerstich so schwer »«letzt, daß er auf dem Transport ins Krankenhaus verstarb.

Politische Zusammenstöße i« Hilde«

Düsseldorf. 29 Febr In Hilden wurde am Sonntag nachmit­tag «in Werbeumzug der Nationalsozialisten aus dem Bolkshause beschossen Die Nationalsozialisten drangen in das Bolkshaus ein und es kam zu Zujammenstößen, in deren Verlauf ein Na­tionalsozialist durch einen Bauchschuß schwer oerletzt wurde.

Kommunist bei einer Schießerei gelötet

Frankfurt a. M 2V. Febr. Im Stadtteil Bockenheim wurden bei einer Schlägerei zwischen Nationalsozialisten und Kommu­nisten zwei Kommunisten durch Schüsse schwer verletzt Einer d» Verletzten. Johannes Kistler aus Sassenheim. ist an den Folgen des erhaltenen Bauchschusses gestorben.

Politische Schlägerei ia Wuppertal

Wuppertal, SV Febr. I» -er Nähe des Rath«,»»Vorplatzes kam es zwischen Angehörigen der Eisernen Front und National- joziatlsten zu einer Schießerei und Schlägerei. Soweit sestgestrllt werden konnte sind els Personen durch Schüsse bezw. Schläge «erlrtzt worden Neun Personen wurden dem Krankenhaus zu­geführt. Einige schweben in Lebensgefahr.

' Zasammeastötze in Bad Dover««

Bad Doberan, 29. Febr. Die Schießerei zwischen National­sozialisten und Reichsdannerleuten ia Bad Doberan hat ei« Todesopfer gefordert. Der Reichsbannermann Hans Wulf aus Bad Doberan wurde durch einen Herzschuß sofort getötet Di« in die Rostocker Klinik eingel.eserten 11 Verwundete« habe» sämtnch Schugverletzungen erlitten. Die schweren Zwischenfälle find entstanden als von einem sozialdemokratischen Demonitra- rionszng schwere Beschimpfungen gegen den Reichskanzler ans» gestoßen wurden Dre Reichsbannerlente unter Führung de» Stadtverordneten Frank stürzten sich aus einige aus Rostock von einem Aufmarsch zurückkehrenden SA.-Leute, worauf sich di« folgenschwere Schießerei entwickelte.

Mail vttlüßt Skns

Tokio, 29. Febr. Das japanische Kabinett hat beschlös­se«. die japanische Delegation aus Eens zuriickzuzishe« und die notwendigen Schritte für einen eventuellen Austritt Ja­pans aus dem Völkerbunde z» treffen» falls die Völker- buadesversamMlung dea Bericht des Reunzehnerausschuffe» am nächsten Samstag a«mm«t. Eine japanische Gegener­klärung soll als Antwort aus die Entscheidung der Völker» buadsversammluag abgegeben werden. Genauere Angabe« über deu Zeitpunkt des Austritt» find nicht gemacht wor­den.

Japans Drohung ernst

Genf, 2V. Febr. Der Führer der japanischen Delegation hat, wie verlautet, die Weisung erhalten, die Völkerbunds» Versammlung zu verlasse», wen« der Schlußbericht z« de« mandschurischen Konflikt und die Empfehlung des Völker- buadsrats Annahme findet. Ferner soll er ermächtigt sein» zu erklären, daß Japan unter Einhaltung der zweijährige» Frist die Mitgliedschaft am Völkerbund kündigt. An der Abrüstungskonferenz will Japan weiterhin teilnehmen Di« Völkerbundsverjammlung, die über den Streitfall berät, tritt am Dienstag nachmittag zusammen

Japan schlägt eine neutrale Zone an der Großen Mauer vor

Tokio, 29. Febr (Realer.) In Kreuen des auswärtigen Amtes kündet man an. daß Japan wahrscheinlich in Kürze in Peking »nd Nanking den Borichlag mache» werde, die chinesischen Trup­pe» sollten au» der Provinz Jrhol znrückgezogen und eine neu­tral« Zone zn beide» Seite» der Große» Mauer geschaffen «erden.

Ver französische Beamtenstreik

Paris, 29. Febr. Der Proteststreik d» Beamten und Angestellten verlief bisker obne bemerkenswerte Zwischen­fälle. Im Straßenbild reiste sich kaum eine Aenderung. und auch der V e r ke i> r sst r e i k machte sich so gut wie gar nicht be­merkbar. Postbestellungen gingen bi» und da verjoät» rin. Der Telephon- und Telegrapbenoerkebr war in den Vormittagsstun­den zeitweilig unterbrochen. Telepbonanruir von außerhalb wur­den weitergeleit«. solche nach außerhalb unerledigt gelassen. Paris machte in den letzten Tagen einen sonntäglichen Eindruck. Fast alle Geschäfte batten geschlossen und Ausrufe in den Schau- fenstern angebracht, in denen gegen die neuen Sleuermabnad» men orotestiert wird und durchgreifend« Soarmabnabmen und Steuergleichdeit gefordert werden. Ein groß» Teil der Kaffee­häuser und Lebensmittelgeschäfte hatte ebenfalls geschlossen.

Bei allen diesen Maßnahmen handelt es sich sozusagen um ein« Generalorobe. Die verschiedenen Syndikate sind lest entschlossen, -um ausgedehnten General streit iiberzugeden. falls die vom Finanzausschuß de» Senats vorgejchlagenen Steuermaßnadmen durch Annahme in der Kamm» Gesetzeskraft erhalten.