Schwarzwütder Tageszeitung

Nr. 4L

Vom bayerische« Allgäu, 18. Febr. (2« die Tiefe.) Als der Landwirtssohn Müller von Oberdorf mit dem > Pferdeschlitten am sog. Schwarzen Berg Holz zu Tal schaffen ! woilie. rutschte das Fuhrwerk aus dem hartgefrorenen Bo- ^ den aus und stürzte samt dem Pferde über eine etwa 4V i Meter hohe Wand in die Tiefe. Pferd und Schlitten blie- , den zerschmettert am Fuß der Schönberger Ach liegen Der ! Fuhrmann hatte sich im letzten Augenblick durch Abspringen vom Schlitten retten können

Aus Bade»

Oppenauj 17. Februar. (Eine peinliche Entscheidung des . Reichsgerichts.) In der letzten Gemeinderatssitzung muhte dm- j sem eröffnet werden, daß die Stadtgemeinde Oppenau bei der > Revisionsinftanz des Reichsgerichts in Leipzig den Prozeh aus , Zahlung einer Entschädigungssumme an die StadtgemeinLe Vöhrenbach verloren hat. Der frühere Bürgermeister von Oppenau hat in seiner Diensteigenschaft die Bürgfchaftsurkunden verschiedener badischer Gemeinden und sonstiger Waldbcfltzer dahin amtlich bestätigt, dah der Holzkäufer und die benannten Bürgen für diejew eilig ange­gebenen Beträge die Sicherheit bieten würden. Es hat sich das Gegenteil herausgeftcllt. Mehrere Waldbesitzer . haben sich der Klage der Stadt Vöhrenbach angeschlagen, wo- ; durch sich die voraussichtliche Schadensersatzleistung einschlicgluh » der Kosten in drei Instanzen auf etwa 145Ü0V Mark belaufen ^ wird. Die Wirkung für die Umlagezahler ist unübersehbar. ^

Karlsruhe. 19. Febr. (Zertungsverbote.) Dre rn Rastatt erscheinende kommunistischeRote Sturmfahne" ist aus die Dauer von vier Wochen verboten worden. Der badi­sche Minister des Innern hat die beiden sozialdemokrati­schen ZeitungenVolkssreund" in Karlsruhe undFrr,e Presse" in Pforzheim aus die Dauer von drei Togen verbo­ten. Aus Ersuchen des Reichsinneniiiinisters wurde die »Deutsche Bodenfeezeitung" in Konstanz auf die Dauer von s acht Tage verboten. Alle Verbote treten mit sofortiger Wir- l kung in Kraft. s

Mannheim, 19. Febr. (M e h l p r e i s e r h ö h u n g.) Die s süddeutschen Erohmühlen haben, veranlaßt durch die wei- s teren nicht unerheblichen Preissteigerungen am Brotgetrei- j demarkt, ihre Mehlpreise mit Wirkung ab 18. ds. Mts. um ! 0.50 RM. pro Sack erhöht. !

Pforzheim, 19. Febr. (F e r n g e i p r ä ch P s o rz Heim- Kanada.) Wie der Pforzheimer Anzeiger berichtet, wurde ; Freitag nachmittag vom Hotel Post aus ein Ferngespräch > Pforzheim-Toronto (Kanada) geführt. Das Gespräch wurde s von einem Kaufmann aus Kanada um 14.30 Uhr angemel­det und für 18 Uhr bestellt. Pünktlich um die bestellte Zeit s wurde dann das Gespräch, das 250 RM. kostete, durch die ! Vermittlung des deutschen Kurzwellensenders Königswuster- . Hausen durchgeführt. Die Verständigung war außerordentlich ; aut.

Heidelberg. 19. Febr. (Verbot.) Die hier erscheinende ZeitungPfälzer Bote" ist auf Ersuchen des Re'chsmini- sters des Innern aus die Dauer von acht Tagen verboten. Die Zeitung brachte am 14. Februar einen Artikel, worin eine Beschimpfung und böswillige Verächtlichmachung der Reichsregierung, insbesondere des Reichskanzlers erblickt wurde.

Alls drm MMamps

Brüning in Biberach !

Biberach a. d. R 19. Febr. Reichskanzler a. D. Dr. Brüning i jvrach Sonntag millag 1 Uhr in einer groben Wablverjamm- ! lung ves Zentrums in ver iibeniUIle» stävl. Turnhalle Als ! Gäste wohnten Ser Versammlung oer »rüdere österreichische Dun- j deslaazlcr Dr. EnSers sowie der österreickriÄe Finanzminister -

L D. Mittelbergcr bei Stürmisch begrübt, führte Dr. Brüning etwa iolgenves aus: Dieser Woblkamoi dar nicht nur eine politi­sche Zeriieijchnng. jonocrn auch eine Verschlechterung Ser w.rt- schairlichen Lage zur Folge. Die Mahnabmen ver Regierung v>e- nen mebr agitatorischen als sachlichen Zwecken. Die jetzige Par­teiregierung will nur die Macht behaupten. Eine Erleichterung der Notverordnungen begrüben wir Die neue autoritäre Negie­rung wird bis zum Wahltag die Gelreideoreise wohl halten können, aber länger nicht mehr. Der Preis richtet sich immer nach der Kauikrait des Volkes In den letzten Monaten ist der Fleischkonsum in Deutschland um 27 Prozent geringer geworden wie in den zwei oorbergegangenen Jahren Unsere Fragen an die neue Reichsregierung waren sehr harmlos Nicht Hugenberg und Paven regieren, sondern ore Nationalsozialisten, die am längeren Arm des Hebels sitzen. Diese Herren mögen vor der Geschichte die Verantwortung übernehmen dah sie ohne Sicherungen die Polizei in Preuben den Nationalsozialisten ausgelieiert baden. Sie tragen auch daiür Sie Verantwortung, oah anstelle der Be» rutsbeamlen Persönlichkeiten, die nicht die enrjvrechende Vorbil­dung haben. Staatssekretäre und Polizeipräsidenten geworden find. Wir geben in einen Wablkamvi. in dem es um endgültig« Entscheidungen gebt Ob es nämlich m Deutschland noch eine Freideit geben soll Die Regierung dar die Methode, im Rund- iunk alles schlecht zu machen, was in den letzten Jahren ge­schehen ist Auk einem Trümmerield will sie neu ausbauen. Als alte Soldaten sind wir immer wieder schweigend in die Lücke ge­sprungen wei! der Herr Reichspräsident uns geruien dar. Wir geben in den Wablkamvi mit derselben Entschlossenheit wie trü­ber. Es gebt nicht um dre Partei, sondern um Freiheit. Gerech­tigkeit und die höchsten Geschicke unseres lieben Vaterlandes. Dr. Brüning fand mr seine Darlegungen ungeheuren Beifall.

Schwere politische Zusammenstöße in Oberndorf a. N.

Oberndorf a. N l9 Febr. In einer Wahlversammlung der Deutschen Demokratischen Partei in der Wirlschaftsminister Dr. Maier überWürttembergs Kamm um seine Wirtschaft und sein Recht" sprach, kam es zu schweren Zusammenstöben. Politi­sche Gegner aus der Umgebung batten sich in grober Anzahl schon vor Beginn der Versammlung eingeiunven; es dauerte ge­raume Zeit, bis der Redner im Lärm sich durchsetzen konnte Er konnte schlieblich seine eineinhalbstiindigen Ausführungen bis zum Schluß machen, wl unterbrochen durch Störungen, die mehrfach oas Eingreifen der Polizei notwendig machten Rach Schluß ver Rede kam es zu einem Tumult. Dem den Saal oerlassendeir Minister wurden Stühle u. a. nachgewor'en und es wurde versucht ihn am Verlassen des Lokals zu verhindern Am Saalausgang kam es bei einem tätlichen Anglist aui Dr Maier zu einer Schlägerei zwischen Polizei und Nationalsoziali­sten. bei der es mehrere Verletzungen gab

Ein junger SA -Mann namens Anton King aus Lauterbach erhielt von einem Landjäger, ver oas Seitengewehr gezogen hatte, einen Stich in den Kopi und Arm Die Nationalsozialisten eröstneten darauf eine neue Versammlung, rn der Landtagsad- geordneter Reiner die für die Diskussion vorgeiebene Verteidi­gungsrede hielt.

Mtm MKichlta am SM Vra

Reichsminister a. D. Dr. Syrup Präsident der Reichs««» statt für Arbeitsvermittlung. Der Reichspräsident hat den früheren Reichsarbeitsminister Dr. Friedrich Syrup zum Präsidenten der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung ernannt Erfolg der Berliner Automobil-Ausstellung. Die Inter­nationale Automobil- und Motorrad-Ausstellung wurde tn )en ersten sieben Tagen von 200 000 Personen besucht. Das ist oer größte Ersolg, der bisher jemals einer Berliner Au­tomobil-Ausstellung bejchieden war.

Furchtbare Familientragödie. Bei Trebnitz (Schlesien) im Dominium Striese hat der Jnvalidenrentner Paul Lis- bethal seine beiden erwachsenen Söhne Otto und Richard und seine Tochter Emmy mit einem Beil erschlagen, das Haus, in dem die Familie wohnte, angezündet und sich dann in einer Scheune erhängt. Der Täter zeigte feit einiget Zeit Anzeichen geistiger Störung.

Raubrberfall auf eine Zweigstelle der Bant von Spanien. Nach einer Meldung aus Algorka überfielen drei Personen die dortige Zweigstelle der Bank von Spanien Die Räuber fesselten und knebelten die Angestellten der Bank und flüch­teten unter Mitnahme von 30 000 Peseten. Die Eendarme- ! rie hat einen der Räuber sestgenommen, der 15 000 Peseten bei sich hatte. Die beiden anderen sind entkommen.

Sonderkommissar zur Ueberwachung des Schmuggels i« Westen. Wie wir erfahren, ist dem Polizeikommandeur-W der Oberregierungsrat Bretz vom Reichsfinanzministerium als Sonderkommissar mit der Aufgabe beigegeben worden, eine einheitliche Ueberwachung des Echmüggelwesens und der Zollangelegenheiten an der Westgrenze durchzusührew.

Politische Schlägerei in Wuppertal Wuppertal, 19. Februar. In der Nähe des Rathaus­vorplatzes kam es vormittags zwischen Angehörigen der Eisernen Front und Nationalsozialisten zu einer Schießerei und Schlägerei. Soweit festgestellt werden konnte, sind elf Personen durch Schüsse bezw. Schläge verletzt worden. Neun Personen wurden dem Krankenhaus zugeführt. Einige schweben in Lebensgefahr.

Politische Zusammenstöße in Erfurt Ein Toter,

Ein Schwerverletzter

Erfurt, 20. Februar. Kurz nach Mitternacht kam es in Erfurt-Nord zu Streitigkeiten zwischen politischen Gegnern. Dabei wurde ein Friseur durch einen Herzschuß getötet, eine andere Person durch einen Bauchschuß schwer verletzt. Zwei Verletzte bei einem politischen Zusammenstoß Bochum, 20. Februar. Am Sonntagabend kam es zwi­schen Nationalsozialisten und Reichsbannerleuten zu einem Zusammenstoß, wobei auch einige Schüsse fielen. Ein Poli­zeibeamter wurde durch einen Oberarmschuß verletzt, ein Reichsbannermann trug einen Kopfschuß davon.

Schwere politische Zusammenstöße in Doberan Ein Toter, zahlreiche Verletzte Rostock, 19. Februar. Heute abend kam es in Bad Doberan auf dem Schützenplatz anläßlich eines Reichs­bannertreffens, an dem auch Kommunisten teilnahmen, zu schweren Zusammenstößen mit Nationalsozialisten, die von einem SA.-Aufmarsch in Rostock zurückkehrten. Als die beiden Züge aufeinander stießen, wurden etwa 30 Schüße abgegeben. Sowei bisher festgestellt werden konnte, muß­ten zwei Nationalsozialisten und neun Reichsbannerleute schwer verletzt nach Rostock in die Klinik überführt werden. Ein Reichsbannermann ist inzwischen verstorben. Schlägerei zwischen Nationalsozialisten und Reichsbanner Ein Toter

Chemnitz, 19. Febr. Während eines von der NSDAP, im benachbarten Erfenschlag heute veranstalteten Umzuges entstand eine Schlägerei zwischen Nationalsozialisten und Reichsbannerleuten. Ein Reichsbannermann wurde durch einen Messerstich so schwer verletzt, daß er auf dem Trans­port ins Krankenhaus verstarb. Ein Nationalsozialist wurde verhaftet.

s Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckern, Altensteig

Die Deutsch r Retchspmt beabsichicht im Rechnungsjahr 1933 das OZN. Simmersfeld zu erweitern und vleich- z-itiq die Freileitungen der an Simmersfeld ang schlosienen 3-Teilnehmersteüen in Lttmannsweiler zu verkabeln, wodurch die

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in Simmersfeld selbst und entlang der Körperschaftsstraße EimmersseldEtlmannsweiler bis zum Ortseinganq Eltmanns­weiler notwendig wir». Buß rdem ist die Ausstellung von 3 KA. in Eimmersftld und 2 KA in Estmannsweiler be­stehend je aus einer einfachen mit Reitersliften ausgerüsteten Telegr.-Slange möglichst auf Gemeinde- od r Slroßeneigentun, vorgesehen. Dm ch diese Verkabelungen w rden d e bestehen den Gestängslin en innerhalb des Orts S'mmrsstld, sowie das F-Testäng AltensteigEnzklöstrrle auf der Strecke Sim- j mersf.ldEltmannsweiler als entbehrlich abgebrochen. Das Vestiing SimmersfeldOürrweiler wird kvnstig an Stelle der beiden Eeitentiägec mit einer Biererschiene ausgerüstet.

Die Pläne sind auf die Dauer von 4 Wochen beim Post­amt Altensteig zur Einsichtnahme aufgelegt.

Tübingen, den 16. Februar 1933.

Telegraphenbauawt.

Die Deutsche Reichspost beabsichtigt im Rechnungsjahr 1933 das OFN. Enzklösterle zu erweitern und entsprechende

Kabel auszulegrs,

d'e in einer Tiefe von 7080 cm mit Backsteinen oder ! Tonhauben abgedeckt, verlegt werden. Außerdem ist die Er­stellung von 4 KA. bestehend je aus einer einfachen m l Rei- terquerschi nen ausgerüsteien Telegr.-Slange möglichst auf Ge­meinde- oder Straßeneigentum geplant. Wester soll an der Enzmauer am Garteneck des Kurhauses Waldhorn ein KV. (kleiner eiserner Kasten) ausgestellt werden. Durch diese Ver­kabelung werden die Gesiängslinien von Eingang Enzklösterle Richtung W ldbad dis M ttel Enziol und das F Gestäng Altrnsteig-Enzklösterle in Richtung Simmersseld entbehrlich und abgebrochen.

Die Pläne sind auf die Dauer von 4 Wochen beim Post­amt Wilddad zur Einsichtnahme aufgelegt.

Tübingen, den 15. Februar 1933.

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