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Airträg«« über Arbeitsbeschaffung zu beschäftige«. Zunächst gab Reichskominissar Dr. Gereke einen Ueberblick über die Maßnahme«. die im Rahmen seines Sofortprogrammes durchgeführt »erden sollen Die Finanzierung der dafür vorgesehenen 500 Mil- kianen sei gesichert Zunächst sollten diejenigen Arbeiten durch- gefährt werden, die unbedingt notwendig seien, aber aus Mangel l a« Mitteln bisher nicht hätten vurchgeführt werden können. Mit aller Bestimmtheit wandte sich der Reichskommissar gegen dt« Forderung, von rinem öffentlichen Arbeitsbeschassungspro- granrm überhaupt avzusehen, das einen Schlag gegen die Privatwirtschaft bedeute. Eine selche Auffassung werde den tatsächlichen Verhältnissen nicht gerecht. Im Gegenteil würden die Mittes. die r« Rahmen eines öffentlichen Arbeitsbeschaffungsprogrammes «»»geschüttet würden, der Privatwirtschaft zugute kommen. Die Durchführungsbestimmungen sähen ausdrücklich vor, daß die Arbeit der öffentlichen Hand nur in Ausnahmefällen in Regiebetrieben ausgeführt und m übrigen an Privatunternehmungen »ergeben werden sollten. An eine ausschließliche oder vorzugsweise Vergebung der Mittel an Bezirke mit besonders starker Arbeitslosigkeit sei nicht gedacht, weil sich ja alle größeren Arbeite« nicht rein örtlich auswirkten. Ob die Einstellungprä- «ien ausrecht erhalte« werden könnten, wenn der Arbeitsmartt h«rch öffentliche Auftrag« entlastet werde, stehe noch dabin.
Sle Aussprache im Sozialpolitischen Ausschuß
Am verlaufe der Aussprache erwiderte Dr. Gereke, die Durch- iübrungsbestimmungen enthielten alle denkbaren Sicherungen ge- ««« Fehlleitungen. Der bereits in einer Zeitung vorsejchlageue Bau eines Sommeisttzes für den Reichsoräsidknten würde allerdings eine solche Fehlleitung darstellen. Die Wichtigkeit der nebenberuflichen Siedlung sei nicht zu bestreiten. Sie könne «der nur in einem weiteren Rahmen und nickt im vorliegenden ««gbegrenzten Programm berücksichtigt werden. Das Kabinett Habe ja einen Sonderausfchuh gebildet, um die Siedlung zu beschleunigen. Aus Kalkulationsgründen sei eine Einstellungsvra- «ie nicht notwendig, wenn ei« Unternehmer öffentliche Aufträge erhalte
Brauns (Z.) sprach sich für die sogenannte nebenberufliche Siedlung aus. — Abg. Dr. Schmidt (Du.) warnte vor einer Wiederaufhebung der Einstellungsvrämie, weil sonst jedes Vertrauen der Wirtschaft und des Volkes zu Regierungsmaßnadmen völlig erschüttert werde. - Abg. Rädel (K.) verlangt ein Ar- beitsbeschaffungsvrogramm. bei dem die Interessen des werktätige» Volkes im Vordergrund ständen — Abg. Erahman« (2.) »erlangte die unbedingte Aufhebung der Einftellungsvrämie. — Aba. Bausch (CVD.) beantragt die nichtgewerbsmätzigen Stellenvermittlungen als gleichberechtigt neben den Arbeitsämter» zu anerkennen. — Abg. Dreher (NS.) kritisiert die Einstel- lungsvrämie als etwas „unerhört einseiliges". Der Fehler de» Kereke-Programms liege darin, daß es unrentabele Arbeiten fördern wolle, z. B. Straßen, Brücken usw Solche gemeinnützige» Arbeiten, die nichts einbrächten, müßten im Arbeitsdienst aus- grfiibrt werden.
Schweres Elienbahnunglülk bet Bukarest
Schnellzug und Personenzug in voller Fahrt zusammengcstotzen
Bukarest, 10 Jan. Ein schwerer Zugszusammeustoß eieignete sich unweit des Vukarester Rordbahnhofes, auf der Strecke nach Lrajova. Dort stießen am Dienstag jriih gegen 8 Uhr ei» Schnellzug und ei» Pcrsonenzug in voller Fahrt zusammen. Die Wagen des Personenznges wurden aus den Schienen geworfen, slinf Wagen sind vollständig zertrümmert.
Von Bukarest find sofort Hilfszüge an die Unglücksstelle abgegangen. In Automobilen und Autobussen versuchen die Angehörigen der Fahrgäste des verunglückten Personenzuges, möglichst rasch zur Stelle zu sein. Die Rettungsarbeiten find sehr gehemmt, weil starker Schneesall, der bereits seit zwei Tagen an- HSIt. den Zugang zur Unglücksstelle erschwert.
Acht Tote und zwölf Schwerverletzte
Bei dem Eisenbahnunglück in der Nähe des Nordbahnhofes sind acht Personen getötet worden. Zwölf Passagiere wurden schwer «nd zahlreiche leichter oerletzt. Nach den bisherigen Feststellungen ist der Schnellzug angeblich infolge falscher Weichenstellung und weil die Sicht durch starkes Schneetreiben und Nebel behindert war, von Händen in den Personenzug hineingefahren.
Srr ArbellSmarkt
Die Arbeitsmarktlage im Reich
Berlin, 10. Jan. Nach dem Bericht der Reichsanstalt der Arbeitslosenversicherung stieg die Arbeitslosigkeit in der zweiten Dezemberhälite langjamer als in den Vorjahren. Am Jahresende zählte man 5 773 000 Arbeitslose, was eine Zunahme von 169 000 bedeutet gegenüber Mitte Dezember. In der Arbeitslosenversicherung stanoen 94 000 Hauotunterstützungsemofänger «ebr. insgesamt 792 000 Personen, in der Kriseniürsorge insgesamt 1281 000 Personen. Als Wohlfahrtserwerbslose wurden 2 37b 000 Personen gezählt. Im treiwrlligen Arbeitsdienst standen noch 242 000 junge Deutsche. 43 000 weniger als Mitte Dezember. Mit Notstandsarbeiten waren noch 70 000 Personen beschäftig:.
Arbeitsmarkt in Bade« «nd Württemberg
Stuttgart, 10. Jan. Nach dem Bericht über die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Bezirk des Landesarbeitsamts Südwestdeutschland in der Zeit vom 16. bis 31. Dezember, war die Zunahme der Arbeitsmarktbelastung in diesem Jahr ganz erheblich geringer als in früheren Jahren. Ende Dezember waren bei den Arbeitsämtern um 12 942 arbeitsuchende Personen mebr gemeldet als 14 Tag« vorher in der Milte des Monats. Im Jahr, Ml hott« die Zunahme in der »weiten Dezemberhälite 23 62S
SchwarzwSl-er Tageszeitung
Arbeitsuchende betragen. Die Zahl der Arbeitslosen war »n Reuiabr 1933 um 9578 Personen niedriger als Neuiabr 1982. Niedrigere Arbeitslosenzahlen bat vor allem das Baugewerbe, die Industrie der Steine und Erden und die Tabakindustrie und auch in der Textilindustrie liegt die Zahl unter dem Stande des Vorjahres.
Der Gesamtbestand an Arbeitsuchenden betrug am 31. Dezember 313 S38 Personen; davon entfielen 132 599 auf Württemberg und Hobenzollern und 180 948 auf Baden. Von den Arbeitsuchen- den waren 291493 als arbeitslos anzuseben und zwar 119 058 in Württemberg und 172 349 in Baden. In der verstcherunssmäßi- gen Arbeitslosenunterstützung standen 46 593 Personen, in der Krisensiirsorge 71879 Personen. Die Gesamtzahl der Hauptun- terstützungsemvfänger ist um 13136 oder um 19.5 v. H. nämlich von 195 246 Personen auf 1l8 382 Personen (97 162 Männer, 21220 Frauen) gestiegen; davon kamen auf Württemberg 83 553 gegen 47 949, auf Baden 64 828 gegen 58197 am 15. De- nmber 1932.
Deutsche Miiiiöraileches bei Botschafter
Berlin» 10. Jan. Wie wir von zuständiger Stelle erfahren, ist beabsichtigt, zum 1. April d. I. deutsche Militär- und Marineattaches an eine Reihe von deutschen Botschaften und Gesandtschaften zu entsenden. Militärattaches werden den Botschaften in Pari«, London, Rom, Moskau und Washington und den Gesandtschaften in Prag und Warschau zugeteilt werden. Marineattaches werden entsandt an die Botschaften in Paris, London und Rom. Einzelne Attaches werden zugleich auch bei anderen Staaten akkreditiert werden. Ueber die in Frage kommenden Persönlichkeiten ist noch keine endgültige Entscheidung getroffen.
Die Berufung deutscher Militärattaches
Berlin, 19. Jan. Mit der Berufung von Militärattaches führt die Reichsregierung wieder eine Einrichtung ein. die seit dem Kriegsende nicht mebr bestanden bat. Das Versailler Diktat vervot zwar die Entsendung deutscher Militärmissionen zum Studium fremder Heere, gestattete aber die Möglichkeit der Unterhaltung von Militär- bzw. Marineattaches bei den deutschen Auslandsvertretungen. Für die Nichtensenvung solcher Attaches waren lediglich politische Erwägungen maßgebend. Nachdem eme ganze Reihe anderer Staaten ihren Berliner Vertretungen Militärattaches beigegeben batten, ist wiederholt von ausländischer Seite an Deutschland mit der Aufforderung herangetreten worden. ebenfalls Militärattaches zu ernennen. Diesen Anregungen ist jetzt durch die ansekünvigten Ernennungen von Militär- und Mariueattaches Rechnung getragen worden.
Die AufrSumLUgsarbeiieil auf der „MlanlMe"
In Cherbourg wurden die Aufräumungsarbeiten an Bord Ser ..Atlantique" fortgesetzt. Der Kavitän erklärte daß die Maschinen nicht gelitien hätten, und daß das Schiff daher noch einen Wert von über 19 Millionen Mark varstelle. Die „Atlantique" wird ins Trockendock gebracht werden Ob es möglich ist. sie wieder instandzusetzen. stevt noch nicht lest. Der Abgeordnete Denon erklärte, daß er in seiner Auifassung durch den Besuch des Schissers nur noch bestärkt worden sei. Es siebe einwandfrei fest, daß das Feuer an mindestens zwei verschiedenen Stellen gleichzeitig zum Ausbruch gekommen sei. Die Annahme, daß das Feuer durch Kurzschluß entstanden sei. sei schon deshalb nicht aufrechtzuerhalten. weil die beiden Punkte, an denen das Feuer ausbrach, vollkommen von einander unabhängige Licht- und Krafrleitunzeu hätten. Das Feuer an Bord der „Atlantique" ist nunmehr vollkommen gelöscht und die Feuerwehr bat mit dem Ausvumven des Schiffsraums begonnen. Nach den bisherigen Feststellungen des technischen Untersuchungsausschusses scheint die Unterwasierlinie überhaupt keinen Schaden genommen zu haben.
Die „Atlantique" wird abgewrackt
Paris, 19. Jan. Der „Jntransigeant" berichtet, daß die vom Marineministerium eingesetzten Sachverständigen die Ursache oes Brandes der „Atlantique" nicht ieststellen konnien. Havas erklärt. in Lberbourg rechnet man allgemein damit, daß die „At- lantiaue" abgewrackt wird.
Stalin über bra Füas-SMespIan
Aus Moskau. 10. Januar w>rd gemeldet:
In der Vollsitzung des Hauvtaufsichksausschusses der Kommunistischen Partei der Sowjetunion wird SiaUu über die Ergebnisse des ersten Fünijadrvlans Bericht erstalten. Entgegen der bisherigen Gevilogenbeit wird der Bericht Stalins bereits vorher veröffentlicht, dq man glaubt, daß er in der Oetientlichkeit mit größter Span,lung erwartet wird.
Stalin wird sich zu Beginn >eines Referats mit der internationalen Bedeutung des Fllnsjahrvlans befassen und ausländische Presiestimmen zum Beweis dafür zitieren, daß der Plan anfangs geringschätzig beurreill worden sei. später aber große Beachtung isfunden habe. Die Hauptaufgabe des Fünfjabrvlans: Einführung moderner Technik in Sowietrubland. Selbständigkeit gegen- rber dem Weltkapitalismus. Schaffung einer wirtschaftlichen Srundlage für den Ausbau der sozialistischen Gesellschaft. „Kollektivierung" der Landwirtschaft und äußerste Verteidigunasiäbig- ! !eit des Landes sei erreicht, das Programm der Industriealtsie- j cung z. B. zu 93.7 vom Hundert. Der Rest sei auf Schwleilgkel- ! ten bei dem Abschluß von Nichtansrifis-Verträgen mit verschte- ! denen Ländern und aus Verwicklungen im Fernen Osten zurück- i imiidren. und zwar babe eine Anzahl Fabriken auf die Herstel-
> lung von Rüstunssbedars umgestellt werden müssen. Die Erzeu- j sung von Gebrauchswaren iür den allgemeinen Bedarf sei zu se- ! ring gewesen: die bevorzugte Stellung der Schwerindustrie be- ! rube aui ihrer Schlüsselstellung und der Notwendigkeit Sowjet-
> rußlands. gegen feindliche Angriffe gerüstet zu sein, da sonst ! seine Lage der Chinas gleichkommen würde. Die Frage, ob im j zweiten Fünfjabrplan die gleiche Politik des schnellsten Temvos j im Aufbau Ser sowjrtrussischen Industrie möglich wäre, verneint
Stalin. Bisber babe der Zuwachs der Erzeugung 22 Prozenr betragen, in Zukunft würden es 13 bis 14 Prozent sein.
In der Landwirtschaft bestünden zur Zeit 299 000 „Kollekttv- ^ wirtschaften" und rund 5000 Staatsgüter. Stalin gibt zu. daß die : „Kollektiven" größtenteils noch unlodnend sind, sie würden : aber in zwei bis drei Jahren lobnend werden. Einige tausend Kollektiven und einig« Dutzend Staatsgüter arbeiten zur Zeit bereits lobnend Das bisherige Temvo der „Kollektivierung" ,' brauche man nickt kortzusetzen. vielmehr müsse man jetzt die Kol-
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lektivwirtschakt festigen. Im Zusammenhang mir der Lage der Arbeiter und Bauern spricht Stalin über die Beseitigung der Arbeitslosigkeit und über die „Beseitigung der Verarmung aur dem Lande" Die Kollektiven könnten auch Handel treiben jedoch tadelt Stalin, daß Kollektive gelegentlich aus Soekulattonen verfallen. Stalin wendet sich gegen die Ansicht. Saß ver Sowjethandel ohne gesunde Geldwtttschaft und ohne gesunde Währung unmöglich sei und daß zunächst die angeblich wertlose Sowielwäb- rung geheilt werden müßre. Hinter dem Sowietgeld. so erklärte Stalin, stünden Warenmengen in der Hand des Staates, dir dieser zu festen Preisen ausgebe. Der Fünfjahrvlan habe bewiesen. daß der Sozialismus in einem Lande möglich sei.
Ar Unruhen in Spmilen
, Paris, 10. Jan. Nach einer Havasmeldung aus Madrid soll sich die Zah: der bei den Unruhe» ums Leben gekommenen Per- j soneu aus mehr als 39, die der Verletzten aus 59 belaufen. Die i Bewegung geht von dem anarchistisch angesteckten Syndikalismus ^ aus, der der Feind eines jeden Staates sei und der seit Erün-
- düng der Republik gegen die sozialistischen Arbeiterverbände s kämpfe, die nach seiner Ansicht die Zusammenarbeit mit dem : Staat vertreten Die Bewegung selbst habe sich nur aus die
Städte Barcelona, Lerida und Madrid beschränkt, und zwar sei i sie in Madrid selbst am wenigsten stark zum Ausdruck gekommen, i Nach einer Meldung aus Valencia wurden drei Polizisten ge»
- tötet, als sie in die Ortschaft Bugarra eindrangen, wo die Aufständischen das Rathaus besetzt hatten. In Erao sei ebenfalls
: ein Polizist getötet worden.
j In Sevilla wurden um Mitternacht mehrere Brände angelegt.
, In einer Tuchfabrik explodierte eine Bombe, richtete aber, ab- ^ gesehen von zerbochenen Türen und Fensterscheiben, nur geringen s Schaden an In einem anderen Teil der Stadt steckten Terro- ^ risten mit Hilje von Benzin einen großen Kaufladen in Brand, und verletzten einen Wächter durch Reoolverschüsse. Alle Bahnhöfe werden streng bewacht. Um Mitternacht traten Sie Bäcker in Sevilla in den Streik, doch werden Schritte unternommen, um die Bevölkerung mit Brot zu versorgen. Für Dienstag soll ein Generalstreik geplant sein.
! Generalstreik i« Sevilla
? Madrid, 19. Jan. Aus Sevilla wird gemeldet, daß die Ge» ! werkschaften Dienstag früb den Generalstreik erklärten. Es ka« zu verschiedenen Zwischenfällen; auch Schiebereien gab es. bet i denen sechs Personen verletzt wurden. Di« Polizei hat viele Verhaftungen vorgenommen.
Neues vM rage
i Einberufung des Auswärtigen Ausschusses
§ für den 2V. Januar
! Berlin, 10. Jan. Der Auswärtige Ausschuß des Neichsta- ' ges ist von seinem Vorsitzenden Abg. Dr. Frick lNS.) letzt für Freitag, den 20. Januar vormittags 11 Uhr, einberu- fen worden. Die umfangreiche Tagesordnung steht neben der ! Behandlung einer Beschwerde der kommunistischen Ausschuß- ! Mitglieder wegen angeblicher Verletzung der Immunität des ' kommunistischen Ausschußmitgliedes Schehr-Hannover die Fortsetzung der Aussprache über Tribute, Auslandsschulden und Abrüstungskonferenz vor. Außerdem sollen behandelt werden die Ostsrage, der Schutz der deutschen Minderheiten im Auslands und die handelspolitische Lage Deutschlands.
, Reichspräsident v. Hindenburg besucht die
Ostpreußen-Ausstellung
j Berlin, 10. Jan. Reichspräsident von Hindenburg , stattete am Dienstag der vom Reichsverband der heimat- ! treuen Ost- und Westpreußen veranstalteten Ausstei- ' lung „Ostpreußen, was es leidet, was es leistet", einen Besuch ab. Oberregierungsrat Hofsmann und die anderen Herren vom Vorstand des Reichsverbandes, sowie der Landeshauptmann der Provinz Ostpreußen, Dr. Blunk, begrüß»
. ten den Herrn Reichspräsidenten und übernahmen die Füh- i rung durch die Ausstellung.
. Neues Explosionsunglück in Premnitz
s Berlin, 10. Jan Die JE. Farben teilt mit: In der Kunstseide- j sabrik Premnitz bei Ratbenow ereigneie sich Dienstag ein Be- ' triebsunsall, bei dem ein Schwerverletzter und zwei Leichtver- j letzte zu beklagen sind. Der Unfall entstand durch ein Versehen ! des Betriebsversonals bei der Pumpstation für Schwefelkohlenstoff. Irgend ein Zusammenhang mit der Exolosion im Dezember 1932 bestebt nicht.
^ Finnisch« Seefestung in die Luft geflogen
! Helsingsors. 10, Jan, Die Seefestung Mac Elliot ist, wie di« j „B Z " meldet, in die Luit geflogen. In der Festung war ei« Grösste«« ausgebrochcn. das die Munitionslager ergriff. Diese explodierten. Die Annäherung der Lösch- und Rettungsschiffe an den Unglücksort wird durch einen schweren Schneesturm behindert. Die Festung liegt auf einer Insel, etwa 30 Kilometer : von Helsingsors entfernt. Wie das Blatt weiter meldet, sieht - man vom Festland aus beständig ungeheure Feuergarben zum ^ Himmel schießen und man hört das Dröhnen schwerer Lrplo- ! fionen. Sieben Kasernen und große Teile der Festungsbaute»
: sollen zerstört sein Man befürchtet schwere Verluste an Men- ^ schenleben.
^ Die Japaner auf der chinesischen Seite der Großen Mauer ; Tokio. 10 Jan. Wie aus Tschintschau gemeldet wird, hat eine japanische Kavallerieabteilung das Städtchen Tschiumankau. das in der Nähe von Schanhaikwan auf der chinesischen Seite der Großen Mauer liegt ohne Schwertstreich besetzt. Die Besetzung ! dieses Ortes, der einen Engpaß beherrscht, wird von japanischer j Seite mit der Notwendigkeit begründet, das weitere Eindringen von Truppen Tschanghsüliangs in die Provinz Jehol zu ver- > hindern.
' Ein französischer Dampfer auf dem Rhein beschosten i Racheakt?
' Koblenz, 10. Jan. Auf den sranzösischon Schleppdampfer „Eon- i dor" aus Strabburg wurde heute bei Kamp von den Hängen der ' Berge aus der linken Rbeinseite scharf geschossen. In wenigen < Minuten wurden etwa 20 Schüße auf den Dampfer abgeieuert. l Der Dampfer gab Notsignale. Bekanntlich befindet sich das Per- ! sonal der französischen Schiffahrt seit Tagen wegen Lobndiffe- ! renzen im Streik. Es liegt daher der Verdacht nahe, daß es sich s am einen Racheakt gegen Streikbrecher handelt. Die polizeilichen » Ermittlungen wurden sofort ausgenommen.
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