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Schwarzwälder Tageszeitung

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Neuyork, 6. Zan. Wie aus Northampton gemeldet wird, ist der frühere Präsident Calvin Coolidge gestor­ben. Er wurde in seiner Wohnung von seiner Frau, die vorübergehend abwesend war, tot äusgefunden.

Die Nachricht vom Tode des ehemaligen amerikanischen Präsidenten Coolidge kommt sehr überraschend. Man hat von keiner Krankheit des erst 61jährigen gehört; er hat sich im Gegenteil sogar noch während des Wahlkampfes mit ziemlicher Energie für die Kandidatur Hoovers eingesetzt. Calvin Cooliog? wurde als Sohn eines Farmers in Ply­mouth im Staate Vermont am 4 Juli 1872 geboren, stu­dierte Mathematik und später die Rechtswissenschaften, wo­raus er in den Dienst der Kommunaloerw.rltung trat. Er wurde dann Bürgermeister, Senator, und schließlich Gou­verneur von Massachusetts, bis er un Jahre 1920 zum Vize­präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde. Durch den vorzeitigen T>d des Präsidenten Harding im August 1923 wurde Coolidge, der Verfassung gemäß. Präsident der Vereinigten Staaren. Obgleich seine Amtszeit nicht leicht war, gelang es ihm, alle Schwierigkeiten zu überwinden, so daß er bei den nächsten Präsidentenwahlen Ende 1024 mit sehr großer Mehrheit als Präsident bestätigt wurde. Trotz der Hochzeit derProsperity" hat er nicht immer eine glückliche Hand gehabl, so daß er sich nach seinen Mißerwl- gen, besonders bei der Genfer Seeabrüstungskonferenz im Dezember 1927, bei den Neuwahlen Ende 1928 nicht mehr aufstellen ließ. Am 4. März 1929 endete damit seine Präsi­dentschaft, die an seinen Parteifreund Hoover überging. Coolidge zog sich unmittelbar darauf fast vollständig von der Politik zurück und wurde Direktor der Neuyorker Life- Jnsurance.

Neves vom Tage

Senkung der Jahresleistungen der landwirtschaftlichen Siedler

Berlin, 5 Jan Der Reichsminister für Ernährung und Land­wirtschaft Hai den Regierungen der Länder und den mit der Vergebung der Reichskredite für die landwirtschaftliche Siedlung beauftragten Stellen die Grundsätze zugehen lassen, nach denen vom l. Jul, 1932 ab aus die Dauer von zwei Jahren die Jahres­leistungen der landwirtschaftlichen Siedler auf 3,5 o. H. her Anliegersiedlern 4 o H. gesenkt werden.

Laudbundvertreter beim Reichskanzler

Berli», 8. Jan Der Reichslandbund teilt mit:Reichskanzler von Schleicher empfing den geschäftsfiihrenden Präsidenten des Reichslandbundes, Graf Kalckreuth, und die Direktoren von Sy- bel und Dr S'burg. In eingehender Aussprache wurden die unhaltbaren Zuftäude in der deutschen Landwirtschaft bargelegt, Vie insbesondere durch den Verfall der landwirtschaftlichen Ver­edelungsproduktion hervorgerufen sei. Reichskanzler von Schlei­cher ist über die stänoig wachsende Erbitterung und bedrohliche Stimmung auf dem Lande unterrichtet worden."

6073 Amnestierte in Preuße» entlasse«

Berlru, 8 . Jan Die Gesamtzahl der auf Grund der Amnestie in Preußen aus der Haft entlassenen Gefangenen beträgt nach Mitteilungen des preußischen Justizministeriums bis zum 4. Ja­nuar 6073. Damit sind, wie wir erfahren, die Amnestierungen der Haftsachen abgeschlossen.

Gehermrat Ernst von Borsig gestorben

Berlin. 8. Zan. Dr. ing. Geheimer Kommerzienrat Ernst von Borsig ist am Freitag früh aus seinem Gut Eroß-Belitz. KS Jahre alt. an Herzschlag verschieden.

Borsig war Vorsitzender der Vereinigung der Deutschen Ar­beitgeber-Verbände, des Eesamtverbandes Deutscher Metall­industrieller, d-s Verbandes Berliner Metallindustrieller und der Deutschen Lokomotivdau-Vereinigung. Ferner war er Mitglied des Präsidiums des Reichsverbandes der Deutschen Industrie und ves Vorläufigen Reichswirtschaftsrates. Bei zahlreichen Unternehmungen war er Aufsichtsratsmitglied

Trauerfeier sür Ceheimrat Dr. Enno

Hamburg, 6 Jan. In der katholischen Marienkirche in Ham­burg fand am Freitag die Trauerferer für Geheimrat Dr. Luno statt. Die Kirche konnte die Zahl der Trauergäste kaum fassen. Al» einziger Sprecher nahm der Geistliche das Wort, um in kurzer Gedenkrede ein Bild des Menschen Wilhelm Cuno zu zeichnen. Auf dem Ohlsdorser Friedhof wurde der von der Ma­rienkirche kommende Trauerzug wiederum von einer gewaltigen Menschenmenge erwartet. Nochmals sprach der Geistliche, dann wurde der Sarg der Erde übergeben.

Französische Garuisonverstärkungen an der Ostgrenze

Paris, 5. Jan. Durch Gesetz und entsprechende Verordnungen des Präsidenten der Republik sind lautMatin" der Kriegs­minister und der Große Eeneralstab ermächtigt worden, be­stimmte neue Truppeneinheiten zu schassen, die sür die Be­festigungsanlagen an der Ostgrenze bestimmt find. Es handelt sich dem Blatt zufolge neben Fußartillerie und Pionierabteilun­gen insbesondere um die Verstärkung von Infanterie und Feld­artillerie. die in P-imanenz in die Befestigungsanlagen gelegt werden und eventuell für die Verteidigung ihres Frontabschnit­tes eingesetzt werden sollen. Ferner sollen die Luftabwehrabtei­lungen von vier aui sechs erhöht werden.

Auf dem sranzöfisch-deutfchen Grenzabfchnitt wird diese Re­organisation umfangreiche Aenderungen in der Earnisonierung der einzelnen Formationen mit sich br-ngen. Die Verstärkung der an der Grenz- stehenden Regimenter soll nach derMatin"- Meldung durch eine Verringerung der Trupvenbestände anderer Divisionen erreicht werden. Die Umstellung wird wahrscheinlich zum 1 April durchgeiührt sein.

Krankenschwester erschießt aus politischen Gründen eine« Patienten

London, b. Jan.Daily Telegraph" meldet aus Sofia: Trajo- now. der vorige Woche bei der Schießerei vor dem königlichen Palast den Redakteur Estimow erschossen hatte und selbst ver­wundet worden war, wurde im Krankenhaus von einer 26jähri- gen Krankenschwester erschossen Die Täterin erklärte bei ihrer Verkostung, üe habe Weisung erhalten den Patienten zu töten, weil er einen vaterlandsliebenden Mazedonier ermordet hatte Als gute Mazedonierin habe sie dem Befehl gehorcht.

! Aus Stabt und Land

!

Altensteig, Len 7. Januar 1933.

'Amtliches. Uebertrogen wuide je eine Lehrstelle an der evong. Volksschule in Baiersbronn-Milteltal, dem Hauptlehrer Mutschler in Dettingen a. E. und an der Mittelschule in Crailsheim der Lehrerin Julie Pöhler in Freudenstadt.

Das gestrige Ersch-iimngsfest, der letzte Wethnachts- feiertog, wollte seinen Vorgängen: keinen Abbruch tun, mit dem von vielen so heiß ersehnien Schne war es also wieder nichts, dog-gen konnte man sich an windgeichützter S'elle richtig sonnen und den Herr liehen Borsrühlingstag genießen. Auf den Weid hatte der Kciegeroereln zu s inem 60 jährigen Jubiläum eingeladen und keinem Rufe sind Mitglieder und Freunde recht zahlreich gefolgt. Auch in den Nachbarorten fanden verschi, dcntltch die l tzten Dereinsweihnachtsseiern statt, so in Simmersseld, Spielberg usw.

60-jLhriges Irtl ilSum des Kriegervereins verbunden Mit Wtihnechtsfeier. Auf gestern abend lud der Krieger­oerein seine Fr.unde und Gönner zu seinem Jubiläum ver­bunden m t Weihnachtsfeier ein. Der Vorstand des Vereins, Slemrsi-krelär.Giüner führte in seiner Begrüßungsansprache unter anderem aus, der Krieaerverein dürfe mit dem Ab­lauf d eses Jahres auf ein 60 jähriges Bestehen zurückblicken. Im Fahre 1872 sei in der Wirtschaft des Bäckers Schwarz Gspiochrn wmden, die Sold,len des Beurlouvtenstandes zu einer Versammlung in die Rose einzuladen, in der dann der Verein gegründet wurde. Aus dem unversiegbaren Quell der Kameradschaft habe der Verein die Kra't geschöpft, all dem harten und schweren unserer Zeit enlgegenzutreten. Das sehr gut zusammengestellle Programm, das von der Stadlkapelle und dem Liederkranz sowie durch theatralische Ausführungen bestritten wurde, wickelte sich flott ab. Die beiden Theater- stückeEin lapserer Soldat" undDer militätische Schwieger­sohn", d e gut gespielt wurden, haben die Zugkraft militäri­scher Stücke erneut gezeigt. Die Siadikopelle mit Musikdirektor Maier beherrscyte den Abend mit Schneid und fand nach seinem flotien Spiel stürmst Yen Bestall. Der Liederkranz be­reicherte mit seinen feinen und kraftvoll vor^etragenen Chören die harmonische Jubiläumsfeier. En von Vorstand Grüner vorgeiragenes sinnreiches Jabiläuwsqedicht ließ die Geschichle des Vereins vor den Augen der zahlreichen Besucher abrollen. Bürge, me ster Pfizen naier hielt eine von flammender Begei­sterung geho ene A> spräche, die die alte Soldalentreue ins rechte Licht hob und den allen Soldaten wieder selbst zeigte. Der von der Siadikopelle als Zugabe gespielte große Zapfen­streich mit anschließendem Deutschlandlied rundete mit Schwung die Fub'läumsieier des Kriegervereins ab. Voistand Grüner dankte am Schluß allen Mitwirkenden, di? zu dem guten Ge- lingen des Abends beigetragen haben und schloß die offizielle Feier mit einem Treueschwur auf den Kyffhäuserge st. Mo­tz lfabrikant Schaible digte noch im gemüll chen Teil die lOjähiige rührige Tätigkeit von Herrn Grüner. Das Str-ichorche «er der Sla! tlwpelle sorgte, daß das tanzlustige Atter und die Jugend auch noch auf seine Rechnung kam.

Neuer Verwaltungsausschutz des Arbeitsamts jNagold.

Rach dem Ersetz ist die Amtsdauer der bisherigen Beisitzer des Verwaltungsausschusses mit dem 31. Dezember (932 abgelaufen. Der Herr Präsident des Landssarbeitsamts Lüdwestdeutschland hat nun die neuen Beisitzer, deren Amtsdauer bis Zs. Dezember (937 läuft, erkannt.

Die Aamen sind folgendes

Beisitzer:

Vertreter der Arbeitgeber:

s. Georgii, Herrn., Dipl.-Jng., Lalw

2. Lieb, Adolf, Aimmermeister, Freudenstadt

3. Harr, Wilh, Fabrikant, Aagold

4(. Schüler, Fr., Schuhmachermeister, Lalw

5. Hermann, Jakob, Gutsbesitzer, Hohenmühringen Stellvertreter:

1. Kunkel, Karl, Zimmermeister, Horb

2. Luz. Vtto, Hotel Waldtust, Zreudenstadt

3. Göckelmann, Hugo, Gutsbesitzer, Vedenwald Gde. Loßburg VA. Freudenstadt

4 . Stüber, Karl, Wagnermeister, Calw

5. Adlung, Bud., Domänepächter, Sindlingen Post Äebringen

Vertreter der Arbeitnehmer:

Beisitzer:

1. Schüttle Sottlieb, Weber, Lbhausen

2. Sigwart Karl, Glasmacher, Freudenstadt (Langenau)

3. Bläse Karl, Llektroinstallateur, Galw ' g.. Ascher Felix, Kaufmann, Herrenberg

5. Lahm Wilh., Fabrikarbeiter, Nühringen Stellvertreter:

1. Slatz Gottfried Weber, Lbhausen

2. Dölker Bernh., Maurer, Wittlensweiler

3. Bader Friedrich, Schreiner, Altenfleig

-(. Sprenger Lugen, Kaufmann, Aagold

5. Deutschle Johann, Fabrikarbeiter, Lulzau

Vertreter der öffentlichen Körperschaften:

Beisitzer:

1. Baitinger, Landrat, Aagold

2. Kühner, Bürgermeister, Kairo

3. Berger, Bürgermeister, Baiersbronn

4s. Schick, Bürgermeister, Herrenberg

5. Schnelderhan, Nberamtspfleger, Horb Stellvertreter:

1. Maier, Bürgermeister, Aagold

2. Aippmann, Landrat, Lalw

3. Holzäpfel, Vberamtspfleger, Freudenstadt

4s. Stahl, Vberamtspfleger, Herrenberg

5. Schneider, Bürgermeister, Horb

Berneck, 7. Jan. Der Gesangverein veranstaltete gestern im H'rsch an Stelle einer Weihnachtsfeier eine Familienunter- haliung. Noch kurzen Begrüßungsworlen des Vorsitzenden wechselten Gesang oorträge unter Leitung von Hauptlehrer Moser u, d humoristische Einlagen in bunter Folge ab. Viel Kurzweil brachte dann auch die Versteigerung des Christ-

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i baums. sa daß die zahlreich erschienenen Mitglieder mit ihren I Angehörigen »lle auf ihre Rechnung kamen und der Verein ! auf einen gelungenen Avend zmückblicken kann.

Ebhansen, 8. Januar. (Jahresversammlung des Bezirksver­bands Landwirtschafll. Genossen,chaften.) Im W ildhorn in Ebhausen tagten am Mittwoch die Landwirtschafll. Genossenschaften des Be­zirks. Bezirksobmann, Bürgermeiüer Mu tz-Ebhausen eröffnete die Jahrestagung mit herzlichem Willkommgruß an alle Anwesenden und gab einen Jahresüberblick, der trotz eines guten Erntejahrcs die Not der Darlehenskassenvercine, der Molkereigenossenschaften und der Landwirtschaft überhauvt kennzeichnete. Daß der Tiefstand noch nicht erreicht sei, bezeugen die zur Zeit immer noch sinkenden Vieh-, Milch- und Butterpreise, die eine Rentabilität der Landwirtschaft . nicht mehr zulassen. Er gab noch finanztechnische Zahlen der be­suchenden 25 Dculehenskassenvereine, die eine Mitgliederzahl von 2913 aufweisen, bekannt. Dipl-Landwirt Tcutschländer errinnerte dann an eine von ihm geleitete vorjäh,ige Bez rksversammlung, in welcher cr angedeuict habe, daß mir uns damals erst auf einer Etappe weiteren Abstiegs befunden hätten, und wir in der Jetztzeit vor dem Beginn der eigentlichen Krise stehen. Die Situation ist heute schlimmer, als im Iah e l924. Wie um der Weltwirtschaft, io steht es auch um die Genossenschaften, Während im Jah.e 1939 35000 Zwangsversteigerungen bäuerlicher Anwesen zu zählen waren, haben sie sich 1930 auf 5,000 193l auf I250t0 gesteigert und im verflossenen Jahr ist nachgewiesenermaßen alle L Stunden ein Bauernhof unter den Hammer gekommen. In interessanten Aus­führungen nennt er die Ursache dieses Nebels und weist gleichzeitig Wege aus dem Dilemma herauszukommen. An der sehr regen Aus­sprache, die fick hauptsächlich um die Steuergutscheine bewegte, stan­den Bürgermeister Mutz, die Dipl.-Landwirte Teuischländer und Schirm, welch letzterer auch Erklärungen über den freiwilligen Ar­beitsdienst abgab und Gemeindepfleger Kalmbach Egenhausen R de und Antwort. Nach Bekanntgabe des Kassenberichts durch den Kassier und der ihm erteilten Entlastung gab der Obmann, auf Grund der Vermögenslage von ca. 200 Mk. bekannt, dab dieses Jahr von einem Berbandsbeitrag abgesehen werde.

Nagold, 7. Januar, (Aus dem Gememderat) Der Gemeinde­rat versammelte sich zu einer küizeren Sitzung, bei der der Vorsitzen­de dem Kollegium zunächst die b stcn Glück- und Segenswünsche fürs neue Jahr znm Ausdruck brachte. Wenn es richtig ist, was führende Männer sagen und was wir alle Ähnlichst hoffen, daß die Wirtschaftskrise auf ihrem Tiefstand angclangt sei, so düifen wir uns keiner Täuschung hingeden, daß den Gemeinden dann rasch bessere Zeiten b umstehen. Die Liquidation der Krise wird in den nächsten Jahren die släiksten Anforderungen an die Gemeinden stellen. Er nahm hierauf eine Reihe von Mitteilungen vor. An Stammho'z wurden bis jetzt unter der Hand rund 26 X» Fstm. abgesetzt. Zu Mitgliedern des Nachlaßgertchts für drei weitere Jahre ist, abgesehen vom Ortsvorsteher, der kraft Amtes diesem Gericht angehört, ge­wählt worden: als Mitglied Stadtrat Häußler und als Stellvertreter die Städtiäte Stikl, Weitbrecht, H zer und Baisch, Mitglieder der Jnventurbehörde sind diesetben Herrn.

Marttnsmoos. Die Ortsgruppe der NSDAP, veran- stallet morgen Sonntag avend ihre We hnachtsfeier mit reich­haltigem Programm, auf die wir auch an dieser Stelle Hin­weisen möchten. (S. Anzeige.)

Calw, 5. Jan. Ein besonders tragischer Fall hat sich in Stammt) im zugeiragen. A n 3. Jan. starb der 79jährige Oelmüller Härle im Schieisläle, gestern folgte ihm im Alter .von 39 Jahren sein Sohn nach. Beide waren schon lange Zeit leidend.

Calw, 6. Januar. In der gestrigen Gemeinderatssitzung wur­den sämtliche Gesuche um Erteilung der Erlaubnis zur Abgabe von Milch genehmigt. Bei der Eins chrung der erhöhten meindeumlage für Fi.ialbetriebe erhob sich Widerstand, für die «stadt selbst kommt nur ein jährlicher Ertrag von 168 Mark heraus. Für die Steuer stimmten dis bürgerüchen Parteien geschlossen. Die Einnahmen aus dem Wald betrugen im vergangenen Jahr nur 15 982 Mk., so daß kein Reinertrag bleibt. Für die Saalschule und für Pflanzensatz sind 1100 Mark erforderlich.

Eallv, 5. Jan. Die Geschäfte des Dekanatsamts sind bis zur Wiederbesetzung des Amtes Herrn Stadtpfarier H rmann übertragen wo den. Die >. Stadtpfarrstelle versieht ab 23. Januar Stad>pfarrerverweser Esche, seither Pfarroerweser tu Wössingen OA. Tübingen.

Gechingeu, 4. Jan. Zwei Magstadter Schlachwiehändler boten kürzlich einem htestjen Lanvwi-t für einen jun,en, schlachtreifen Farren im Gewicht von etwa 7 Zentner ganze 90 RM. Angesichts derart gedrückter P,eise kann man die Notlage der bäuerlich n Wirisch ist ermessen. Von rentabler Viehwitlsch ist bann dabei k ine Rede mehr sein und der Landwirt wird unweigerlich ruiniert mit samt allen anderen Berufen.

! Arnbach, 4. Jan. Im Gasthaus zumAdler" wurde

ein Einbruch verübt. Die Diebe entwendeten aus der Wirtschaft, s dem Laden und dem Keller einige Flaschen Wein, Levens- ^ mittel und Tabakwaren im Betrage von 50 RM. Ihr Ver­such, die Ladenkosse auszubrechen, mißlang ihnen.

! Rexingen, 3. Jan. Mit dem l. Januar ds. Is. hat

> die Ledergroßhandlung E. und I. Löwengnit ihren Sitz nach

> Stuttgart, Augustenftraße 7 verlegt. Die Gemeinde verliert ^ damit eine gute Steuerquelle.

^ Engstlatt OA Balingen, 6. Jan. (Tödlicher Un­fall.) Am Dienstag wollte der Besitzer der Böllatmühle.

! Ernst Wörnle noch spät abends im Untergeschoß seines i Wohnhauses dft Wasserzuleitung abstellen; dabei rutschte ! er aus und kam zu Fall. Am Mittwoch verschied er plötz- i lich. Innere Verletzungen hatten seinen Tod zur Folge.

> Wilflrngen b Rottweil, 6. Jan. (Brand.) Mittwoch abend brach in der Scheuer des Maurers Jakob Gießer auf noch unaufgeklärte Weite Feuer aus, das sehr rasch um sich griff, so daß das ganze Wohn- und Oekonomiegebäude bis auf den Grund niedergebrannt ist. Der Feuerwehr gelang es, die nahestehenden, stark gefährdeten Nachbarhäuser zu schützen.

Tübingen. 6. Jan. (Todesfall.) Am Mittwoch ver­schied in der medizinijchen Klinik Bäckerobermeister Hned- ' rich Schwägerle im 56. Lebensjahre.

Kleinengstingen OA. Reutlingen, 6. Jan. (S ch w e i n ^

' diebstahl.) In der Nacht vom Dienstag aus Mittwoch wurde hier binnen kurzer Zeit das zweite Schwein ge­stohlen. Es wurde aus dem im Freien stehenden Schweine- stall des Landwirts Stoß entwendet, ganz in der Nähe ab­geschlachtet und fortgeschafft. Vermutlich handelt es sich m beiden Fällen um dieselben Täter.