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Lands in der ganzen Abrüstungskonferenz praktisch überhaupt nichts erzielen lasse. Es wäre zu wünschen gewesen, daß die deutsche Vertretung sich der Stärke ihrer dadurch erzielten Position umfangreicher bewußt gewefen wäre, als dies anscheinend der Fall gewesen fei.
Die Pariser Presse zur Genfer Erklärung
Paris, 12. Dez Nur die regierungsfreundliche Presse lobt das in Genf getroffene Abkommen über die Gleichberechtigung Die übrigen Blätter verhalten sich kritisch einige sogar strikte ablehnend.
Havas spricht von einer guten Operation für Frankreich und zwar deshalb, weil die Hoffnung erlaubt sei. daß Deutschland wenn es aufs neue an der Abrüstungskonferenz teilnehme, zögern werde, gar zu bestimmte Aufrüstungspläne vorzubringen.
»Oeuvre" schreibt, das Ergebnis könne von jeder Partei als gut ausgelegt werden.
Der offiziöse „Petit Parisien" nennt die Zurückziehung Deutschlands auf die Konferenz ein Ereignis von erster Bedeutung. Nach seiner Ansicht ist ein wesentlicher Erfolg darin zu erblicken, daß man eine ständige Kontrolle haben werde, und daß man in dem Kompromiß den Grundstein für einen europäischen Pakt gegenseitigen Beistandes — wie Briand ihn gewollt habe — erblicken dürfe.
„L; celsior" meint, der Wert der Genfer Erklärung werde von dem Willen der deutschen Regierung abhängen. sich dem Geiste dieser Erklärung anzupassen. Jedenfalls würden die französischen Unterhändler noch harte Kämpfe zu bestehen haben, da« 'mit die Gleichberechtigung nicht zur einseitigen Abrüstung ^Frankreichs führe und damit Deutschland nicht ungeniert und »'«e Garantie für seine Nachbarn aufrüsten könne.
Die Londoner Presse zur Einigung in Genf
London, 12. Dez Zu der Einigung in Genf schreibt „Daily Telegraph": Trotz der scheinbaren Einfachheit dessen, was endlich vereinbart worden ist. schließt die Erklärung gewisse Zugeständnisse ein, auf die noch vor einer Woche so gut wie keine Aussicht bestand. Aber wenn jetzt der Weg für einen Fortschritt in der Abrüstungssache sreigeworden ist, fragt es sich, wie weit die Konferenz ihn gehen wird.
.Daily Herald" drückt seinen Unwillen darüber aus, dag ein mehrmonatiger Streik Deutschlands notwendig geworden sei um die Anerkennung seines Anspruches zu erreichen, über den feit Beginn der Konferenz Klarheit bestanden habe.
Dimes" meldet aus Genf: Deutschland hat erreicht, was es wollte, und Frankreich wird hinsichtlich der Sicherheitsfrage zufriedengestellt.
In einem Leitartikel führt „Times" aus, es habe sich während der letzten Monate gezeigt, daß ohne Deutschland ein Fortschritt der Konferenz unmöglich sei. Es sei besonders befriedigend, daß gerade die deutsche Negierung die Brücke habe hauen helfen, deren Bildung so viel Sorge im Auslande verursacht habe. General von Schleicher habe dadurch, daß er seine Zustimmung zu der mit Hilfe seines befähigten Mitarbeiters, des Freiherrn von Neurath, ausgearbeiteten Formel gab. viel für die Beschwichtigung der Bedenken benachbarter Staaten getan.
Slmson Md Maedovald über Genl
Washington, 12. Dez. Staatssekretär Stimson gab seiner große» Befriedigung und Freude über das Genfer Ergebnis Ausdruck. Die Rückkehr Deutschlands zur Abrüstungskonferenz berechtige zu der Anschauung, daß die Konserenzarbeiten eine wertvolle Förderung erführen.
London, 12. Dez. Ministerpräsident Macdonald ist in ausgezeichneter Stimmung zurückgekehrt. Auf die vielen Glückwünsche, die ihm wegen des Ergebnisses der Fünfmächtekornerenz ausgesprochen wurden, erklärte er: „Es ist zwar ein tüchtiges Stück Arbeit gewesen, aber wir haben es Gott sei Dank geschafft. Das ist nun der zweite Schritt".
SaS Arbeilsvkvgramin des
Bericht über Genf Untermiete Siedlung
Arbeitsbeschaffung
Berlin, 12. Dezember. Diese Woche wird noch eine Reihe wichtiger politischer Beratungen und Ereignisse bringen. Wie jetzt feststeht, tritt das Reichskabinett am Mittwoch zusammen, nachdem voraussichtlich heute der Reichsaußenminister dem Reichspräsidenten über das Ergebnis von Genf Bericht erstattet hat. Auch im Kabinett wird hierüber natürlich gesprochen werden. Außerdem sind ja eine Reihe anderer wichtiger Punkte aktuell und man kann wohl annehmen, daß sie den Gegenstand der nächsten Kabinettsberatungen bilden. Dazu gehört z. B. die Winterhilfe, die heute auch den Haushaltsausschuß beschäftigt hat. So, wie sie vom Aushaltsausschutz beschlossen worden ist, würde sie etwa 100 M—Hmen kosten. Am Mittwoch wird das Kabinett sich vor allemErch mit der Abgrenzung des Aufgabenkreises des neuen Reichskommissars für Arbeitsbefetzgffung, Dr. Gereke, befaßen. Sachlich gehören zu diesem Punkt vor allem auch die Fragen der Siedlung. Für dieses Problem Hai Reichskanzler v. Schleicher immer ein besonderes Interesse bekundet. Es ist deshalb anzunehmen, Latz die künftige Behandlung der Siedlung sehr stark unter seinen persönlichen Einflug gestellt werden wird. Weiter gehören zu den nächsten Aufgaben des Reichskabinetts noch die Milderungen, die für die jetzt geltenden Verordnungen zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe und Sicherheit beabsichtigt sind.
Zu den Höhepunkten in der politischen Entwicklung dieser Woche gehört weiter die Rundfunkrede -es Reichskanzlers von Schleicher am Donnerstag. Sie findet von 7.30 Uhr bis 8 Uhr abends statt.
Für Freitag ist der Auswärtige Ausschuß einberufen. Auf der Tagesordnung steht die Berichterstattung des Reichsautzen- ministers Freiherrn v. Neurath über die außenpolitische Lage, und zwar besonders über die Abrüstung und über die Fünf- mächtebesprechung. Aus diesem ganzen Programm ergibt sich, daß die lausende Woche noch nichts von der Weihnachtsruhe verspüren läßt, die in früheren Jahren schon verhältnismäßig früh einzusetzen pflegte. Im Gegenteil sind die politischen Arbeiten noch immer in vollem Gang. In.einer Frage wird die Entwicklung sich allerdings nicht mehr sehr vorwärtsdrängen, nämlich in der Wahl des preußischen Ministerpräsidenten. Nachdem die Leiden nationalsozialistischen Parlamentspräsidenten von Reich und Preußen heute beim Reichspräsidenten gewesen sind, nimmt man in unterrichteten Kreisen nicht an, daß es zu dieser Wahl noch in diesen Wochen kommt. Auch das Zentrum ist offenbar
nicht gewillt, die Dinge zu überstürzen, nachdem der ihm besonders genehme Kandidat für den Ministerpräsidentenposten, Gregor Straßer, nicht mehr in Frage kommt. Unter diesen Umständen wird eine Lösung der preußischen Frage keinesfalls vor Januar erwartet. Aber auch für den Anfang des nächsten Jahres ist sie zunächst noch problematisch. Eine Wiederherstellung des Dualismus Preußen-Reich kommt überhaupt nicht in Frage. Deshalb, so glaubt man, kommt ein neuer Ministerpräsident nur in Frage, wenn er gleichzeitig Mitglied des Reichskabinetts werden würde. Darüber ist aber bisher eine Verständigung mit den Nationalsozialisten noch nicht erzielt oder auch nur für die nächste Zukunft sichtbar geworben.
Amerika wrderl bedingungslose Zahlung
In der Note, in der die englische Regierung der Regierung der Vereinigten Staaten mitteilt, daß sie am 15. Dezember zahlen werde, erklärt sie, diese Zahlung solle nicht eine Wiederaufnahme der vertragsmäßigen Raten sein, sondern sie schlage vor. diese Summe als eine Kapitalabzahlung anzusehen die bei der Schlußregelung verrechnet werden solle. Dl« englische Regierung werde inGolL zahlen; diese ungewöhnliche Zahlungsart sei für England immer noch am erträglichsten: aus ihr ergebe sich^ber auch, wie dringend eine anderweitige Regelung der Schuldverpflichtungen sei. Die Vereinigten Staaten haben diese Note bereits beantwortet; sie erklären die englische Mitteilung, daß es sich nicht um eine der vertragsmäßige« Ratenzahlungen handeln solle, als unzulässig; das Schatzamt könne nur vertraglich ausgemachte Zahlungen annehmen. Die Vereinigten Staaten sind also nicht geneigt, sich auf Bedingungen der Schuldner einzulassen.
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Noch keine Klarheit über Frankreichs Haltung in der Schuldenfrage
Paris, 12. Dezember. Herriots Erscheinen vor den Vereinigten Kammerausschüssen für Finanzen und Auswärtige Angelegenheiten hat heute abend noch keine Klärung über das Verhalten in der Schuldenfrage gebracht, da die englische Regierung erst morgen vormittag ihre endgültige Entscheidung trifft und Herriot bekanntlich sein Verhalten danach einzurichten gedenkt. Unter diesen Umständen haben sich die Ausschüsse auf morgen mittag vertagt. Vormittags tritt ein Kabinettsrat zusammen. Die für 3 Uhr anberaumte Kammersitzung wird möglicherweise auf 4 oder 5 Uhr verlegt werden müssen.
Neue japanische RoltenSefchrankmlgs-BorschlSge
Neue japanisch« Vorschläge für di« Flottenabrüstnng sind veröffentlicht worden. Sie sehen eine Aenderung der Abkommen von London und Washington in der Weise sur Linienschiffe und Schlachtkreuzer nicht mehr d;e Ee,amttonnenzohl der drei Hauptseemächte in das Ver- ^ ^ 5B:3 gebracht wird, sondern daß eine feste Zahl
der f^er Macht gestatteten Schiffseinheiten und gleichzeitig eine Gesamttonnenzahl der einzelnen Schiffsklassen vsrein- w'rd Die Hochsttonnenzahl soll betragen für Linienschiffe 25 000 Tonnen, für Kreuzer der Klaffe A 8000 Tonnen, der Klasse B 6000 Tonnen, für Torpedoboote und ?°L^dobootszerstörer 1500 Tonnen, und für Unterseeboote 1800 Tonnen.
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Neues vom Alge
Einberufung des Auswärtigen Ausschusses
Berlin, 12. Dez. Für Freitag vormittag ist der Auswärtige Ausschuß einberufen worden, um einen Bericht des Reichsaußenministers über die letzten außenpolitischen Ereignisse, namentlich über die Genfer Verhandlungen entgegenzunehmen und dazu Stellung zu nehmen.
von Neurath in Berlin
Berlin. 12. Dez. Reichsautzenminister Freiherr von Neurath trai Montag nachmittag in Begleitung des Gesandten Gövvert und des Vortragenden Lesanonsrates Dr. Katzenberger aus dem Anbalter Bahnhof ein. Zu ihrer Begrüßung barten sich Staatssekretär von Bülow, Botschafter Nadolny und Staatssekretär z. D. von Rbeinbaben sowie mehrere andere Herren des Auswärtigen Amtes eingefunden.
Mer Kinder ertrunken
Memel. 12. Dez. Auf dem Doriteich in Coralischken (Kreis Memel) brachen am Sonntag 6 Kinder durch die dünne Eisdecke. Vier Kinder ertranken, die übrigen beiden konnten mit Mühe gerettet weiden.
Schlagwetterexplosion in Belgien — Sechs Opfer
Peroimes (Hennegau). 12. Dez. In der hiesigen Grube Mar- gherite ereignete sich eine Schlagwetterexplosion, der sechs Per- jonen zum Ovier fielen.
Handelsvertrag zwischen Oesterreich und Ungarn
Wien, 12. Dez Der Handelsvertrag zwischen Oesterreich und Ungarn ist paraphiert worden Durch die elastische Gestaltung des Vertrages sind alle Möglichkeiten zur Intensivierung des Handels- und Wirtschaftsverkehrs zwischen beiden Staaten geboten. Der Vertrag wird für ein Jahr mit dreimonatlicher Kündigung abgeschlossen. Die in dem Vertrage vorgesehene Einfuhrrelation I:i,ö wird durch eine paritätische Kommission von Zeit zu Zeit überprüft.
Schwere Bluttat im Kreise Stallupönen — Drei Tote
Tilsit. 12 Dez. In Bomeyken im Kreise Stallupönen wurde am Sonntag morgen von unbekannten Tätern ein schwerer Ueber- fall auf das allem liegende Gehöft Küch ausgeführt. Die öOjäh- rige Tochter wurde im Stall beim Viehfiittern von den Banditen überrascht und durch mehrere Schüsse getötet Die Burschen drangen dann in oas Wohnhaus ein und töteten dort durch einen Kopfschuß den Greis Küch, der sich gerade ankleiden wollte. Die Ehefrau Küch die zu enttommen versuchte, wurde ebenfalls erschaffen. Sämtliche Behältnisse in der Wohnung sind durchwühlt worden. Ein litauischer Arbeiter, der geflüchtet ist, stecht unter dem Verdacht, am lleberfaü beteiligt zu sein.
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Aus Stadt und Land
Altensteig, den 13. Dezember 1932.
Zehn GeboSe für die ASvemszen
1. Du sollst deine Einkäufe nicht im letzten Augenblick machen auf daß rn der Hetze nicht die Stimmung der Vorfreude verloren gehe.
2. Du wllst, wenn du in den Laden gehst, schon ungefähr wissen, was du willst, damit du nichts Unsinniges kaufst und nicht durch Lein aufgeregtes Suchen dich und den Lieferanten unfähig machst, das Fest mit Genuß zu feiern.
L Du sollst Angestellten, Dienstboten. Kindern und Arme» nichts Wertloses schenken: denn wenn sie sich herzlich bedanke», hast du zwei Lügner gemacht, dich und den „dankbaren" Tw pfänger.
4. Du sollst die Sammlung für Vereins-, Kirchen- und Armen- descherungen nicht als Bettler anfahren. Sie sammeln nicht tu! sich. Wenn du glaubst, ihnen einen leeren Geldbeutel zu zeigen, zeigst du ihnen bloß ein leeres Herz.
b. Wenn du Bedüfrtigen gibst, so soll deine rechte Hand nicht wißen was deine linke tut Laß dir z. B eine arme Mutter kommen, übergib ihr dein Paket und laß sie s ihren Kindern austeilen, als käm s von ihr.
6. Frage nicht nach Würdigkeit, sondern nach der Not War etwa die Welt der Weihnacht würdig?
7. Bezahle deine Geschenke, ehe du sie auf den Tisch legst, damit nicht der Handwerker zu Weib und Kind jagen müsse:
Ihr müßt warten! Zum Januar gibt s Geld
8. Du >ollst dir als Mann, als Kind nichts wünschen, dessen Kosten dem Geber Sorge machen. Ls tut weh, lieben Menschen einen Weihnochtswunsch versagen zu müssen.
5. Du sollst empfangene Geschenke nicht wiegen sondern wäge«.
Ist der Liebe zu wenig darinnen, und des Scheins zu viel, s so bezwinge den anderen durch größere Liebe und Wahrhaftlakrtt.
10. Du sollst Weihnachten feiern nicht nur im Gefühlsüberschwang von Kindheitserinnerungen, sondern im gegenwärtigen Dank gegen Gott, daß du sein Kind bist und immer mehr werden darfst und teil hast an Gottes Recht und Wesen: Liebe zu üben. ^
— Schweizerisches Einfuhrverbot für Heu uv- Stroh. Durch < Verfügung des Eidgenössischen Veterinäramts in Bern ist für die Einfuhr von Heu und Stroh aus Deutschland in die Schweiz mit Wirkung vom 3. Dezember 1932 an bestimmt worden, daß jeder einzelne Transport von einem amtlichen Zeugnis begleit-* sein muß. in dem der zuständige amtliche Tierarzt bescheinig.. < daß das Heu oder Stroh aus einem Kreis lOberamtl herstammt, in dem seit mindestens zwei Monaten vor Abgang des Transports keine Fälle von Maul- und Klauenseuche aufgetreten stnd.
Unsere Vögelein bitte« um Fütterung. Der Winter hat feine Einkehr gehalten und für die Zeiten der Lust und Freude für unsere treuen Winterstandvögel folgen Tage der Not und Entbehrung. Der Hunger hat die Vögelchen aus den Wäldern in die Nähe der Städte und Dörfer getrieben und sie bitten edeldenkende Menschen um Futter. Man reiche ihnen in erster Linie ölhaltige Sämereien, wie Hanf, Mohn, Sonnenblumenkerne und Leinsamen, Rübsamen wird verschmäht. Sehr willkommen ist allen Vögelchen zerriebenes Weißbrot; doch sollte dasselbe nicht feucht werden. Schwarzbrot sollte nicht gefüttert werden; naß geworden geht das letztere in Eährung über und wirkt gesundheitsschädigend. Willkommen sind auch Nutzkerne, Ameiseneier, Rosinen und namentlich den Meifelein ungesalzene Speckstückchen und „Saunabel", je größer, je besser. Eetreidekörner mit Ausnahme des Hafers sind im allgemeinen wegen ihrer Härte wertlos und kommen nur den Finken, Haubenlerchen und Spatzen zugute.
Weihnachten in Bethel. Große Freude brachte die Weihnachtsbotschaft der auf den Heiland wartenden Welt; denn in Jesus wurde die Liebe des Vaters offenbar. Mitten hinein in alle Not der Erde soll auch in diesem Jahre durch das Kind von Bethlehem große Freude kommen. Allen Sorgenden und Traurigen will es eine Freude bringen, die kein Leid zerstören kann. Ein Abglanz dieser unvergänglichen Eottesgnade sollen auch die Weihnachtsgaben sein, durch die alt und jung einander erfreuen. Auch in den Häusern von Bethel hebt jetzt von Tag zu Tag immer stärker das Weihnachtsklingen an. Elende Leute sind die Sänger: kranke Kinder, Fallsüchtige, Gemüts- und Nervenkranke. Aller sie alle rüsten sich auf die Feier des Festes, das von der großen Freude redet. Zu diesen etwa 3000 Kranken kommt noch das große Heer der Heimatlosen und Wanderer in unseren Zweiganstalten, so daß insgesamt ungefähr 7000 Hilfsbedürftige aller Art bei uns auf eine kleine Weihnachtsgab; warten. Darum fragen wir bittend: Wer hilft uns, den Kranken, Kleinen und Heimatlosen von Bethel ein wenig Weihnachtsfreude zu bringen? Alles nimmt unser „Weihnachtshaus" (Anschrift: Weihnachtshaus Bethel bei Bielefeld, Bahnstation Vrackwede) dankbar an, besonders Lebensmittel, Kleidungsstücke, Strickwolle, Schuhe, Spiele, Bücher usw. Je eher das uns Zugedachte gesandt wird, desto besser können wir verteilen. Ebenso willkommen ist uns jedes Geldgeschenk, das wir in Gaben der Liebe verwandeln können, wie es gerade nötig ist. (Postscheckkonto 1904 Hannover.) Das Kind von Bethlehem, das arm wurde, damit wir durch seine Armut reich würden, schenke uns allen einen neuen Reichtum an Glauben und Liebe ins Herz, damit auch die Elenden es merken und sich freuen! Mit herzlichem Weihnachtsgruß an alte und neue Freunde von Bethel F. v. B o d e l s ch w i n gh, Pastor. Bethel bei Bielefeld, im Advent 1932.
Untermusbach, 11. Dezember. (Brand.) Am Freitag brach im Anwesen des Holzhauers Joh. Zuckschwert hier Feuer aus. Bei dem auf ziemlicher Höhe gelegenen Anwesen hatte die Wasserleitung keinen Druck, wodurch die Löscharbeiten sehr erschwert wurden. Vom lebenden Inventar konnte alles, vom toten das meiste gerettet werden. Der Besitzer, ein Witwer, war über eine Stunde entfernt bei Klosterreichenbach im Staatswald beschäftigt und fand bei seiner Heimkehr sein, wenn auch altes und baufälliges schützendes Obdach in Trümmern. Eine seiner zu Hause befindlichen Töchter ist seit langer Zeit krank, konnte aber rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden.
Neuenbürg, 11. Dezember, lieber die Aufklärung des schweren Einbruchsdiebstahls im Feinkosthaus Kloß in Wildbad erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Nach den Aufforderungen in der Wildbader Lokalpresse hat der Ortsgruppenleiter Karl Schmid auf der Wildbader Landjägerstelle die wichtige Mitteilung gemacht, daß sich die drei Einbrecher (von denen Schmid aus seiner früheren politischen Tätigkeit her den Rädelsführer Erwin Hermann kannte), mit ihren Fahrrädern in der Tatnacht bis etwa um zwölf Uhr bei ihm gewesen seien. Schmid behauptete zunächst, daß er keinen von den Einbrechern