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Ein Aufruf Wer-
Der „Angriff" veröffentlicht einen Aufruf Adolf Hitlers zur Lage, in dem es u a. heißt:
„Man hat mich nach Berlin gerufen, um an der Behebung einer Regierungskrise mitzuwirken, und wollte doch nichts anderes, als Papens Kabinett retten und mir einen zweiten 13. August bereiten. So hätten wir Nationalsozialisten auf einmal wieder die hohe Ehre bekommen, zur Aufputzung des etwas schwach gewordenen Glanzes dieser Regierung durch einen oder zwei nationalsozialistische Minister beitragen zu dürfen. Ich habe darauf -ie Haltung eingenommen, die ich als Führer unserer Bewegung einnehmen mußte. Deutschland wollen Air retten. Die Regierung von Papen aber nicht! Da ich diesesmal Vorsorge trug, daß der 13. August sich nicht wiederholen konnte, erhielt ich den Auftrag, eine Lösung parlamentarischer Art herbeizuführen, die vorsorglich durch die daran geknüpften Bedingungen von vornherein unmöglich gemacht wurde. Dennoch habe ich mich angesichts der großen Not unseres Volkes entschlossen, ein Angebot zu machen das zugleich für die inneren Absichten aller klärend sein konnte. Das Angebot wurde abgelehnt und damit erscheint, glaube ich, der Wille der Ratgeber des Herrn Reichspräsidenten enthüllt. Was ich am Abend des Wahltages schon erklärte, wiederhole ich daher heute: Dieses System muß in Deutschland nied'rgebrcchen werden, wenn nicht die deutsche Nation an ihm zerbrechen soll. Der Kampf wird daher weiter- gesührt, und wer den Weg dieses Kabinetts von Juni bis heute mit offenen Augen verfolgte, der weiß, wer der Sieger sein wird."
Neues vom Lage
Kein 585. Reichstagsabgeordneter
Berlin, 25 Noo. Durch die Presse geht die Nachricht, daß im Wahlkreis Düsseldorf-West den Kommunisten ein weiteres Reichs- tagsmandat zugesprochen worden sei, womit sich die Zahl der Reichstagsabgeordneten auf 585 erhöhen würde. Wie das Nachrichtenbüro des V.d.Z. erfährt, trifft diese Nachricht nicht zu.
Sie beruht offenbar auf einer Verwechslung. Die Kommunisten behalten nach wie vor 100 Abgeordnete und die Gesamtzahl der Abgeordneten beträgt nach wie vor 581, wie das in der Sitzung des Reichswahlausschusses bereits abschließend sestgestellt worden ist.
Zwei Todesurteile des Bielefelder Sondergerichts
Bielefeld, 26. November. Das Sondergericht Bielefeld j verurteilte in der Nacht zum Samstag nach zweitägiger > Verhandlung die Einbrecher Petri und Opmeier wegen j gemeinschaftlichen Totschlags, begangen an dem Oberlandjäger Tiemann, gemäß der Terrornotverordnung vom 9. August 1932 in Tateinheit mit qualifizierten Totschlag zum Tode. Zn den Morgenstunden des 8. Oktober verübten auf der Landstraße Jsselhorst bei Bielefeld drei Einbrecher, nämlich Kniepkamp, Petri und Opmeier auf den Oberlandjäger Tiemann aus Jsselhorst einen Feuerüberfall und streckten den Beamten nach 14 Schüssen nieder. Kniepkamp hatte nach seiner Entdeckung durch die Polizei Selbstmord durch Erschießen verübt.
Schüsse auf einen FD-Zug
Duisburg, 26. November. Der FD-Zug 25, der auf der Strecke Paris—Aachen—Berlin verkehrt, wurde gestern abend beschossen. Der Zug hatte gerade den Hochfelder ! Bahnhof passiert und sollte in wenigen Minuten in den I hiesigen Hauptbahnhof einlaufen, als auf ihn einige Schüsse abgegeben wurden. Ein Geschoß durchschlug ein Abteilfenster; glücklicherweise wurde jedoch niemand verletzt. Die sofort eingeleiteten Ermittlungen der Vahnschutz- und Kriminalpolizei verliefen bisher erfolglos.
Neue Besprechungen Davis-Neurath
Genf, 25. Noo. Norman Davis, der vorübergehend nach Paris reist, machte dem deutschen Außenminister noch einen Besuch.
In der neuen Besprechung vürfte nochmals die Lage vom Gesichtspunkt einer Wiederteilnahme Deutschlands an der Abrüstungskonferenz besprochen worden sein. Irgend welche Per- ! änderungen sind nicht zu verzeichnen. Der deutsche Außenminister reist am Samstag nach Berlin zurück
Herriot und Macdonald Mitte nächster Woche in Genf
Gens, 25. Nov. Im Zusammenhang mit der geplanten Fortsetzung der Abrüstungsbesprechungen wird in französischen und englischen Kreisen damit gerechnet, daß Herriot und Macdonald Mitte nächster Woche in Genf eintrefsen werden. Der deutsche Außen min ster hat sich die Entscheidung über den Zeitpunkt seiner Rückkehr nach Genf Vorbehalten.
Vertrauensvotum für Herriot
Paris. 25. Nov. Die Kammer erledigte in einer Nachtsitzung, die um 1 Uhr morgens zu Ende ging, die Jnterpellationsdebatte über die Aero-Postale-Angelegenheit durch Annahme einer Ver- trauenstagesordnung für die Regierung mit 485 gegen 18 Stimmen. Die Tagesordnung besagt, daß die Kammer Sen Verleumdungsfeldzug gegen gewisse Beamte brandmarke, den Piloten der Aero-Postale ihre Anerkennung ausspreche und daß der Finanzausschuß und der Luftfahrtausjchuß der Kammer über die in der Debatte zum Ausdruck gekommenen Vorfälle Aufklärung bringe» müßten
1V—12 Personen in einem Strohschober verbrannt
Prag, 25. November. An der Grenze Groß-Prags brannte, wie erst jetzt bekannt wird, in der Nacht zum Montag ein riesiger Strohschober nieder. Bei den Aufräumungsarbeiten wurden in der Asche verschiedene menschliche Knochen gefunden. Personen aus der Umgebung sagen aus, daß am Tage der Katastrophe zehn bis zwölf Personen in dem Schober geschlafen haben sollen.
Einer der eingeschlossenen Bergleute freigelegt
Hindenburg, 27. November. Bei den Rettungsarbeiten auf den Telbrückschächten wurde gegen 20 Uhr der Füller Woithowski freigelegt, jedoch ist sein Fuß unter einer mächtigen Steinplatte eingeklemmt. Die Steinplatte wird jetzt zermeißelt. Woithowski ließ sich sofort nach seiner Freilegung eine Pfeife Tabak geben. Zn seiner Nähe liegt der Häuer Wieduck, von dem von Zeit zu Zeit Lebenszeichen zu vernehmen sind. Zwischen beiden liegt der Füller Kubitzka, der aber offenbar tot ist.
Aus AM und Laut
Altensteig» den 26. November 1932.
Amtliches. Der Herr Staatspräsident hat dem Lehrer Karl Reiz an der Hilfsschule in Stuttgart eine Lehrstelle an der evangelischen Volksschule in Stammheim Oberamt Calw übertragen.
— Die langen Abende. Immer kürzer werden die grauen, unfreundlichen Herbsttage. Die Sonne erscheint nur noch für ein paar Stunden zu einem kurzen Gastspiel am Himmel, dann überläßt sie das Feld der grauen Dämmerung oder dem trüben, alles einhüllenden Nebel. Kurze Tage und lange, dunkle Abende! Wer wird da nicht ein wenig traurig, wenn er an die Hellen, klaren Sommerabende zurückdenkt! Aber diese langen Abende im Spätherbst und erst recht im Winter brauchen noch längst nicht auch langweilig zu sein. Sie haben sogar auch ihre großen Vorzüge, über die wir nur allzu oft hinwegsehen. Wer denkt da nicht in erster Linie an den Genuß des Feierabends! Wenn draußen der Herbststurm an den Fenstern rüttelt oder dichter Nebel wie eine undurchdringliche Wand die Aussicht versperrt, dann lernen wir erst so recht den Wert eines gemütlichen Heims schätzen. Ein wohliges Gefühl der Geborgenheit überkommk uns, wenn wir uns nach vollbrachtem Tagewerk im bequemen Sessel räkeln, den Darbietungen des Rundfunks lauschen oder uns dem Genuß eines Plauderstündchens hingeben. Der Schein der Lampe erhellt den runden Tisch, daß er sich wie eine freundliche Insel aus dem Halbdunkel des Zimmers abhebt. Viele junge Menschen benutzen die langen Herbstabende auch dazu, sich in ihrem Beruf weiter zu bilden, sich neue Kenntnisse anzueignen, wozu sie im Sommer, als die lauen Abende unwiderstehlich hinauslockten, keine Zeit fanden. Wenn der Wind im Ofen heult und der Regen gegen die Fenster peitscht, fällt die Arbeit umso leichter. So hat auch der unfreundliche, trübe Spätherbst seine lichten Seiten, und seine langen Abende bieten uns manches, was der Herbst uns nicht geben kann. Wie lange noch, und Weihnachten ist herangekommen und gleichzeitig die Wintersonnenwende, die uns schon wieder die Hoffnung aus den Frühling bringt!
Nagold, 24. Nov. (Vom Rathaus.) Mitteilungen: Vom Postamt hier liegt eine Einladung zur Besichtigung des neuen Postgebäudes vor, von der der EemeiNderat nach Inbetriebnahme des SA.-Amts gerne Gebrauch machen wird. — Die Anerkennung der Notstandsarbeit für Kanalanlagen und Waldwegverbesserungen von Seiten des Landesarbeitsamts liegt vor. Die entsprechenden Verpflichtungserklärungen werden anerkannt. — Die erste Abschlagszahlung in Höhe von 1770 Mark ist vom Arbeitsamt angewiesen worden. — Die Notstandsarbeit Los I des Kohlplattenbergwegs beim Waldeck wird unter drei Angeboten den vereinigten Unternehmern Hörmann und Köhler übertragen zum Angebotspreis von 1415 Mark. — Die Gemeinde Mötzingen hat auf ihrer Markung den sogen. Hohenbaumweg auf drei Meter Breite chaustert. Sie bittet um Fortsetzung dieses Weges auf eine Strecke von 120 Meter auf Markung Nagold. Der Augenschein an Ort und Stelle ergab, daß die gründliche Instandsetzung dieser Wegstrecke ein dringendes Bedürfnis ist. Aus Zweckmäßigkeitsgründen soll diese Wegstrecke von der Gemeinde Mötzingen selbst durchgeführt werden, wozu ihr von der Stadtpflege Nagold ein Beitrag von 175 Mark verwilligt wird. — Die Kaskoversicherung der Motorspritze kostete bisher 372 Mark jährlich Prämie. Sie soll bei der Württ. Feuerversicherung weiterversichert werden, wenn die Prämie auf die von der Konkurrenz angebotene Höhe von 174 Mark festgesetzt wird. — Anläßlich der Umstellung des Fernsprechnetzes auf SA. bemühen sich einige Privattelefongesellschaften, der Stadt eine privateigene Telefonanlage für die städtischen Aemter zubauen. Die privateigene Automatische Anlage hat zweifellos gewisse Vorzüge und stellt die modernste Einrichtung auf diesem Gebiet dar. Da aber die Verhältnisse auf der Polizeiwache so liegen, daß durch diese ! Anlage an Personalaufwand doch nichts erspart wird, kann sich l der Gemeinderat heute nicht dazu entschließen, den Anschluß bei ! der Post zu kündigen. — Die Gemeindeergänzungskarten werden infolge der großen Veränderungen in den letzten zehn Jahren s für den Wohnbezirk der Stadt neu lithographiert und neu herausgegeben. Aus der von den städtischen Aemtern viel gebrauchten Flurkarte 1 :2500 werden aber die Gebäudenummern und Straßen von Seiten des Staats nicht ausgenommen, es fei denn, daß die Stadt die Kosten der Gravur bezahlt. Diese Kosten belaufen sich auf 240 Mark und sind im nächsten Jahr zahlbar. Die Kosten für die jedesmalige handschriftliche Eintragung von Nummern und Straßen würden sich im Lauf der Jahre auf das Vielfache der einmaligen Kosten belaufen. Es wird deshalb die Uebernahme der Gravurkosten mit etwa 240 Mark auf den Etat 1933 zugestimmt. — Der städtische Musikmeister Rometsch wird nach Ablauf seiner Voranwärterdienstzeit auf 1. Dezember d. I. als Beamtenanwärter (Stadtpflegeaufwärter) gegen die gesetzliche Belohnung angestellt. Für seine Tätigkeit als Musikmeister
- erhält er die vertragsmäßige Vergütung. Zur Ermöglichung j eines Urlaubs für den Stadtbaumeister und zur Unterstützung s des Stadtbauamts bei der Ausarbeitung eines Projekts für die > Verbesserung der äußeren Freudenstädterstraße wird das Stadt- j bauamt ermächtigt, mit dem Architekten Gauß entsprechende Ver-
- einbarungen zu treffen.
Freudenstadt, 25. November. (Ein Freud-enstädter in Mannheim gestorben.) Zn Mannheim starb am 13. d. M. der Gasthosbesitzer ErnstSchmidim Alter von 56 Jahren nach schwerer Krankheit. Der Entschlafene war Freudenstädter und am 11. Januar 1876 als Sohn des einstigen Ee- meinderats Karl Schmid zum „Rebstock" geboren, der, wie den älteren Freudenstädtern noch in Erinnerung sein wird, sich bei der vor 25 Jahren erfolgten Erstellung der den Kin- ziglequellen entstammenden Wasserleitung große Verdienste um unsere Stadt erworben hat. Ernst Schmid, der das Metzgerhandwerk erlernt hatte, machte sich nach feinen Wanderjahren in Mannheim selbständig und besaß daselbst den gut bürgerlichen Easthof zum „Wiener Hof", in der Nähe des Hauptbahnhofes.
Feldrennach, 24. November. (Ein Schwein gefunden.) Eine nicht alltägliche Fundsache wurde heute bei dem Bürgermeisteramt angemeldet. Ein Arbeiter, der im Sägewerk Kling beschäftigt ist, fand auf freier Strecke ein ca. zwei Zentner schweres Schwein, das sich gemütlich in der Nähe der Hauptstraße Neuenbürg—Marxzell Herumtrieb. Offenbar hat dasselbe ein Pforzheimer Schweinehändler, der diese Straße gefahren ist, verloren.
Nr. 278
Holzbronn, 26. November. (Felderprämierung.) Auf Grund der Ergebnisse der Besichtigung der angemeldeten Felder hat die Württ. Lattdwirtschaftskammer im Jahr 1932 dem Landw. Ortsverein Holzbronn einen 2. Preis j für einen mit Weizen bestellten Gemeindesaatgutacker zugeteilt.
Leonberg, 24. November. (Der Bürgermeister in Voruntersuchung.) Die gegen Bürgermeister Funk geführte Disziplinaruntersuchung scheint den gegen ihn bestehenden Verdacht der Amts Unterschlagung soweit verdichtet zu haben, daß die Staatsanwaltschaft sich veranlaßt sah, beim Untersuchungsrichter die Eröffnung der Voruntersuchung zu beantragen.
Stuttgart, 25. Nov. (Württ. Landestheater.) Die Leitung der Württ. Landestheater konnte ein auf 3 Tage bemessenes italienisches Operngastspiel vom 1. bis 3. Dezember zum Abschluß bringen. An diesem Gastspiel sind her- vorragende Mitglieder der Mailänder Scala beteiligt. Der Spielplan umfaßt Barbier von Sevilla, Madame Butterfly und Rigoletta. ^
L a n d t a g s a r b e i t e n. Der Landtag setzt am kommen-' den Dienstag seine Beratungen fort. Auf der Tagesordnung stehen neben einer Reihe Kleiner Anfragen die Dritte Beratung des Entwurfs eines Aenderungsgesetzes zum Gemeinde- steuergesetz, elf Große Anfragen, die das Gebiet der Innen-, Justiz- und Kultverwaltung berühren, und eine größere Anzahl von Ausschußanträgen. Es ist mit einer zweiwöchigen Sitzungsdauer zu rechnen.
Verbot der Zeitung „Der Arbeitslose". Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: Das Innenministerium hat die Zeitung „Der Arbeitslose" wegen Beschimpfung und böswilliger Verächtlichmachung einer Behörde bis zum 15. Januar 1933 einschließlich verboten.
Bempflingen OA. Urach, 25. Nov. (Tödlicher Verkehrsunfall.) Mittags wurde Frau Notz in der Lindenstraße von einem Auto zu Boden geworfen. Sie erlitt dadurch einen schweren Schädelbruch, an dessen Folgen sie, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, nach kurzer Zeit verschied.
Rietheim OA. Urach, 25. Nov. (Der Rehbock.) Am Samstag morgen, als der hiesige Totengräber auf den Friedhof kam, um ein frisches Grab zu schaufeln, gewahrte er in dem eisernen Eingangstor einen stattlichen Rehbock mit dem Vorderleib in demselben hängend. Er befreite das Tier aus seiner Gefangenschaft und verbrachte es in das Kirchhofhäuschen. Kinder benachrichigten hierauf den Jagd- > aufseher in Seeburg, der alsbald zur Stelle war. Der Bock ! wurde aus dem Häuschen herausgeholt und als der Jäger zum Messer griff, um ihn ebenfalls zu den Toten zu befördern, stand der Bock mit einem Ruck auf den Füßen und war mit einem Satz verschwunden.
Gmünd, 25. Nov. (Schadenfeuer.) Nachts brach in einem Arbeitsraum der Etuifabrik Ensle im 1. Stock ein Brand aus. Vis zum Eintreffen der Feuerwehr stand der Arbeitsraum in Hellen Flammen. Das Feuer hatte schon auf das Treppenhaus zum 2. Stock übergegriffen. Die Weckerlinie konnte den Brand alsbald aus seinen Herd beschränken. Ein alter Mann, der im Dachstock des Gebäudes auf der der Straße abgekehrten Seite wohnte und vom Feuer abgeschnitten war, konnte von der Weckerlinie nur mit großer Mühe gerettet werden.
i Biberach, 25. Nov. (Schwer verunglückt.) Ein Langholzkraftwagen, der nachmittags beim Einmünden vom Kapellenplatz in die Schulstraße offenbar die Kurve nicht vorsichtig genug befahren hatte, kam mit einem der herausragenden Stämme zu nahe an die Wagnerfche Hausfront. Ein dort stehender etwa 12jähriger Knabe wurde von einem der Holzstämme am Kopf getroffen. Er liegt nunmehr in sehr bedenklichem Zustand im Krankenhaus darnieder.
Deuchelried OA. Wangen, 25. Nov. (Vom Starkstrom getötet.) Als das Holzfuhrwerk des Landwirts Konrad Zeh in Watt vom Wald heimkehrte, traten beide Pferde aus eine vom Sturm losgerissene Starkstromleitung und wurden sofort getötet. Der die Pferde lenkende Fuhr« knecht wurde von dem starken Strom auch noch ergriffen, trug aber keine Beschädigungen davon.
Ulm, 25. Noo. (7 Brandstiftungen eingestan- d e n.) Den Bemühungen der Neu-UImer Gendarmerie ist es gelungen, den Brandstifter vieler in letzter Zeit auf bayerischem und württembergischem Gebiet entstandener Brände festzustellen. Es handelt sich um den ehemaligen Kanzleize- hilfen beim Amtsgericht Neu-Ulm, den 43 Jahre alten Hans Steinmayer, der sieben Brände eingestanden hat. Vier der Brände entfallen auf das Oberamt Laupheim, einer fand in Jedelhausen, einer in Finningen und der letzte in Schwaighofen statt. Die Gendarmerie wurde durch einen anderen, den sie in Verdacht hatte, auf Steinmayer aufmerksam.
Aus Baden
Karlsruhe, 25. November. (Katastrophaler Rückgang des Bierkonsums in Baden.) Nach einem Bericht der Zentralstelle der Badischen Vrauindustrie stellte sich im Wirtschaftsjahr 1931 bis 1932 (1. Oktober 1931 bis 30. September 1932) der Gesamtausstoß in Baden auf 1087 255 Hektoliter, d. s. noch 33,5 Prozent der Vorkriegserzeugung. Es sind rund 32 Prozent weniger als im Wirtschaftsjahr 1930 bis 1931, während 50 Prozent weniger als 1929 bis 1930 und 5 Prozent weniger als 1928 bis 1929. Industrie und Gastwirte stellen angesichts dieser Tatsachen erneut die Forderung nach einer erheblichen Steuersenkung.
Villingen, 25. November. (Kunstfunde in der Kapelle.) Beim Umbau der Kapelle des Heiliggeistspitals, das früher ein Franziskanerkloster war, wurden zweiprächtigefrühgotische Maßwerkfenster entdeckt, welche aus der Zeit um 1300 stammen und sehr gut erhalten sind. Weiter fand man an einer Wand, die herausgebrochen wurde, riesige Wandgemälde, die hervorragende Mitglieder des Klosters und des Ordens darstellen. Leider waren die Gemälde wie auch die Inschriften stark beschädigt und geschwärzt.