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Schwarzwälder Tageszeitung «Aus den Tannen*

Nr. 205

Dem irdischen Richter entzogen. Die Ehefrau Munk aus Hüttblek, die ihren 13jährigen geisteskranken Sohn aus Mitleid erhängt hat. hat Selbstmord verübt.

Nach Unterschlagung von 14 ÜÜV NM. geslüchtet. Der Ge­meindevorsteher von Avendorf, Wilhelm Wiese, ist flüchtig. Eine llntersuchungskommission hat festgestellt, daß Wiese seit 1)4 Jahren keine Steuergelder mehr an die Kreiskom­munalkasse abgesührt hat. Die 14 000 RM., um die es sich dabei handelt, sollen von Wiese anderweitig verwendet wor­den sein. Wiese, der der SPD. angehört, war Kreisausschuß- mitglied und Abgeordneter des hannoverischen Provinzial­landtages.

S«r dem SrrtLtslmü

' Drei neue Urteile des Beuthener Sondergerichts Beutden, r. Sept. Vor dem Sondergericht standen deute 14 Personen, darunter Frauen, die wegen schweren Landfriedens­bruches. Zusammenrottung. Körperverletzung und versuchter Ee- fangenenberreiung angeklagt waren. Der Verhandlung lagen die Vorgänge in Mikultschitz am tv. Juni zu Grunde, wo es anlätz- lich der Umerstützungskürzungen vor dem Rathaus zu Demon- ^ strationen gekommen war. Dabei wurde die Polizei mißhandelt Das Gericht erkannte gegen den Hauvtangeklagten auf 2 Jahre Zuchtbaus, in einem Falle auf 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus und im übrigen besonders gegen die weiblichen Angeklagten, die sich an der Zusammenrottung beteiligt hatten, auf Gefängnisstrafen von 6 bis 9 Monaten.

Sühne für einen Ueberfall aus die Wohnung eines 'Nationalsozialisten

Altona, i. Sem. Das Sonüergericht Altona verhandelte gegen eine Eruvve von Kommunisten, die am 29. Avril d I. auf die Wohnung eines Nationalsozialisten'einen Ueberfall verübt hatte. Das Urteil lautete bei dem Anstifter, dem Arbeiter Mecklenburg, wegen versuchten Mordes auf 6 Ihr Zuchthaus und 5 Jahre Ehr­verlust und bei zwei anderen Angeklagten wegen des gleichen De­liktes auf je 4 Jahre Zuchthaus. Wegen Beihilfe wurden verur­teilt zwei Angeklagte zu je 4 Jahren, zwei Angeklagte zu je 11L Jahren Zuchthaus und drei andere Angeklagte ;u zwei bezw. 1)4 Jahren bezw. 8 Monaten Gefängnis.

Zuchthaus-Urteil im Steubl-Prozeh

Traunstein, 31. Aug. Im Postdefraudantenprozeß wurde Anna Steubl zu einer Zuchthausstrafe von zweieinhalb Jahren, Joseph Aumüller zu viereinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt.

Buntes Allerlei

Die iüdwestdeutsche Maschinenindustrie

In einer rührenden englischen Fachzeitschrift, in der die be­achtenswertesten Neuheiten der deutschen Maschinenindustrie be­schrieben werden, finden sich unter den als besonders bemer­kenswert erwähnten und abgebildeten Neukonstruktionen nicht weniger als 17 Prozent die aus Württemberg und Baden stam­men, während diese beiden Länder bekanntlich ihrer Volkszahl nach nur rund 8 Prozent des Deutschen Reiches ausmachen. Es scheint allerdings manchmal, als sei die wirtschaftliche Bedeu­tung Südwestdeutschlands im Ausland bekannter als im In­land. sonst würden nicht dauernd seine besonderen wirtschaftlichen Interessen, me vor allem auf dem Exportgebiet und dem der Förderung der kleinen und mittleren industriellen und land­wirtschaftlichen Betriebe liegen, in der deutschen Wirtschafts­politik so wenig berücksichtigt.

Selbstmord einer ganzen Schafherde Eine seltsame Tiertragödie

8 Das Ende durch Selbstmord ist im allgemeinen für den Menschen Vorbehalten. Die Tiere, die nicht verstandsmäßig, son­dern nach ihren dunklen Instinkten handeln, werden nur in deck seltensten Fällen ihr Leben opfern. Umso größeres Aufsehen er­regt in Frankreich der Massenselbstmord einer ganzen Schafherde, der sich in den letzten Tagen ereignet hatte. Zwischen den Ber­gen und Tälern der Umgebung von Grenoble sichtete man plötzlich ein Flugzeug. Es flog so niedrig, daß das Knattern des Motors in einem Umkreis von mehreren Kilometern gehört wer­den konnte. Das ungewohnte starke Geräusch jagte einer aus 148 Tieren bestehenden Schafherde eine derartige Angst ein, daß die Schafe wie toll hin und her liefen. Dann sah man, daß der Leithammel mit wilden Sätzen aus der Mitte der Herde sprang und von einem Felsen sich in den mehrere hundert Meter tiefen Abgrund stürzte. Nach einigem Zaudern folgten ihm auch die anderen Schafe und sprangen erst einzeln, dann zu Dutzenden vom Felsen in die Tiefe. Kein einziges Tier blieb zurück und alle fanden im Abgrund den Tod. Die berühmtesten Tierpsychologen Frankreichs beschäftigen sich mit dem seltsamen Fall.

Letzte Nachrichten

Ein Antrag der Bayerischen Volkspartei im Reichstag München, 1. September. Wie parteioffiziös hier be­kannt wird, hat die Reichstagsfraktion der Bayerischen Volkspartei jetzt im Reichstag folgenden Antrag einge­bracht:Der Reichstag wolle beschließen, die Reichsregie­rung zu ersuchen, dem Reichstag unverzüglich den Entwurf des im Artikel 48 Abs. 5 der Reichsverfassung vorgesehenen Reichsgesetzes vorzulegen."

Verbot einer kommunistischen Kundgebung Berlin, 1. September. Die für Freitag, 2. September, angesetzte Kundgebung des Kampfbundes gegen den Faschismus und der K.P.D. im Neuköllner Stadion ist aus Sicherheitsgründen verboten worden.

Rumänisches Munitionslager explodiert Bukarest, 1. September. Das in der Umgebung der Hauptstadt Rumäniens in unmittelbarer Nähe der Station Lhitila befindliche militärische Artilleriemunitionslager Ceasna ist heute nachmittag um 6 Uhr in Brand geraten. Erst hörte man kleinere Detonationen, dann erschütterte um 9.20 Uhr eine mächtige Detonation die Luft, die in der gan­zen Hauptstadt hörbar war. Das in dem Gebäude unter­gebrachte Eranatenlager war in die Luft geflogen. Die Explosion forderte bisher zwei Leicht- und einen Schwer- verwundeten. In den umliegenden Häusern haben die Ex­plosionen großen Schaden angerichtet. Auch das Bahnhof­gebäude in Lhitila wurde arg beschädigt. Das gefährdete Gebiet wurde durch einen Militärkordon abgesperrt.

Gestorben

H aiterbach: C hristian Brezing, Flaschner, 75 Jahre alt.

Wetter für Samstag

Der Luftdruck über Mitteleuropa ist wieder in kräftigem Anstieg begriffen. Da aber bei westlichen Winden auch wei­ter eine Zufuhr von maritimer Luftmassen stattfindet, ist die Witterung leicht unbeständig. Für Samstag und Sonn­tag ist warmes, mehrfach bewölktes Wetter zu erwarten.

Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Altensteia «erant«örtlich für di« Schriftleitung: L. Lau

Altensteig-Stadt

Diejenigen Geflügelhalter, welche

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beziehen wollen, haben sich soweit noch nicht geschehen, bis ! spätestens 8. ds. Mts. bei den Herren Hermann Blaich oder Michael Schnierle oder Mühlebesitzer Silber, unter An- ! gäbe der Zahl ihrer Hühner am 20. August 1932, anzumelden, s Das Mischsutter besteht aus Weizen (oder Roggen) u. Mais ; ! auf 1 Huhn werden 10 Kg. abgegeben. !

Bürgermeisteramt. '

pialrgraternveiler f vom 5 . bis 10 . 8 ep 1 ember ;

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Alllsikversin Lbdausen.

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-^m kommenden Sonntag, den 4. September 1932, bült Zer Verein unter lAitvirkung verschiedener Oastkapellen ein

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sb, vorn rvir ksteunde und Oönner herzlich einlsden.

/iui dem Isiestplatr: bstusikvorträge, lAasssnckor, Volksbelustigungen, Kinder­spiele usiv.

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/ Der -VussckuL.

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Sonntag, 4. Septbr. 1932

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