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Kr. 138

man halt leichtsinnig ist und aus alles eiugeyt, wenn mau teni Geld hat". Nachdem sie ihr Vorhaben in allen Einzelheiten be­sprochen uub die Rollen verteilt hatten, schritten sic am Don­nerstag, 21. Avril 1932, zur Ausführung der Tat. Tie wurde in der Weise ausgesührt, dag der Angeklagte Schulten, den die Frau Adis nicht kannte, von letzterer Veherbung für eine Nacht erbat. Entsprechend der Gewohnheit von Frau Avis wurde am Abend noch eine Nachbarin besucht. Unterdessen hatte sich der Ange­klagte Hirschberg eingefunden und in der Nähe gewartet. Äls die Frau mit Schulten zuriiakam, lieg Schulten Frau Adis vor­aus gehen, um es Hirschberg zu ermöglichen, heimlich in das Haus einzufchleichen und sich im Abort zu verstecken. Als Hirsch­berg im Hause war, folgte Schulten Frau Adis in die Wohn­stube nach, sprach dort einige Worte mit ihr, packte sie sodann und preßte ihr ein Taschentuch in den Mund. Auf ein Zecchen von Schulten erschien Hirschberg, der die Fra», die inzwischen von Schulten aus den Boden geworfen war, an den Händen und Füßen fesselte, während Schulten der wehrlosen Frau einen Knebel in den Mund stieß und ihr ein Tuch über das Gesicht legte. Nun durchsuchten sie die ganze Wohnung nach dem Geld, fanden in der Schlafkammer aber nur 36 RM. Silbergeld. Als fie alles durchwühlt hatten, kehrten sie in das Wohnzimmer zu­rück, wo sie sahen, daß die Frau kein Lebenszeichen mehr vor sich gab. Da sie keine Tötungsabsicht hatten, entfesselten sie ihr Opfer und betteten die Frau aus Bettitücke im Wohnzimmer auf den Fußboden. Nach der Tat flüchteten sie. Beide Angeklagte sind in vollem Umfang geständig. Sie bereuen die Tat und ihre schweren Folgen. Sie bestreiten übereinstimmend, eine Tötungs- abficht gehabt zu haben. Nach dem Sektionsbefund ist ihnen die­ses Vorgeben nicht zu widerlegen. Beide sind wegen Bettels mehrfach vorbestraft. Staatsanwalt Dr. A u ten ri e th, der seinerzeit, am Tatort war, erklärte, es sei ein grauenhaftes Bild gewesen, das sich dem Auge geboten habe. Die beiden Ange­klagten hätten wie die Vandalen gehaust. Er führte wörtlich aus: „Das, was am 21. April in Welzheim an der alten Frau Adis begangen wurde, das kann jedem von uns durch dieses landfremde Raubgesindel passieren". Er beantragte je 15 Jahre Zuchthaus und 1V Jahre Ehrverlust gegen die Angeklagten. Nach Inständiger Beratung wurde das-Urteil verkündet. Es lautet auf je 12 Jahre Zuchthaus und 1' " ihre Ehrverlust.

Innerhalb von zwei Stunden abgeurteilt

Stuttgart, 15. Juni. Am Mittwoch vormittag erregte ein Flugblattverteiler der NSDAP, am Arbeitsamt in Stuttgart großes Aufsehen, da er sich, obwohl das Uniformverbot noch nicht aufgehoben ist, in voller Uniform auf der Straße bewegte. Kurz darauf wurde er von einem Polizeibeamten festgenommen und zur Wache gebracht. Bereits um 11.30 Uhr stand er vor dem Schnellrichter. Zu seiner Verteidigung machte er geltend, daß man von einer Uniform bei ihm nicht sprechen könne. Er habe an seinem braunen Hemd Spiegel und auch sonst keine Abzeichen getragen. Der Angeklagte wurde zu der Geldstrafe von 40 RM. verurteilt.

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Freitag, 17 . Juni: 6 Uhr Gymnastik, von 10 bis 13.30 Uhr Schallplatten, Nachrichten, Wetter, 14 Uhr Englischer Sprachun­terricht. 16 Uhr Konzert, 17 Uhr Konzert, 18.15 Ubr Zeit, 18.25 Uhr Die Geschichte einer deutschen Bürgerfamilie: Die Wasser­manns, 18.50 Uhr Aerztevortrag, 19.15 Uhr Zeit, 19.30 Uhr Wir spazieren durch eine Eroßmühle, 20 Uhr Semiramis, 22 Ubr Dichter, die wir kennen sollten, 22.20 Uhr Zeit, Sport, 22.45 Ubr Kammermusik.

Handel md Verkehr

Getreide

Berliner Produktenbörse vom 15. Juni. Weizen märk. 249 bis 251, Roggen märk. 186—188, Auslandsroggen 195, Futter- und Jndustriegerste 164—170, Safer märk. 154—158, Weizenmehl 31 bis 34.75, Roggenmehl 26.25—27.20, Weizenkleie 10.30—10.80, , Roggenkleie 9.80—10.30, Viktoriaerbsen 17—23, kleine Sveise- s erbsen 21—24, Futtererbsen 15—17. Allgemeine Tendenz: abge- ichwücht.

Fruchtpreise. Aalen: Weizen 13—14.60, Mischling 12.50. Roggen 12—12.50. Gerste 8.50-9, Haber 8.80—9.10 RM. — Heidenheim: Kernen 14.20—14.60, Weizen 13—13.30, Ha­ber 8.20—9 RM. — Riedlingen: Haber 9 RM. — Tutt­lingen: Weizen 13-13.50, Gerste 10—11. Haber 9—10 RM.

Biehpreise. Blaubeuren: Kilbe 200—330, Kalbeln 260 bis 430, Jungrinder 65—172 RM. — Gammer trugen: Kalbeln 280—350, Kälber 60—150. Kühe 230—300, Ansetzlinge 210—250 RM — Ravensburg: Anstellrinder 70—240, Kühe trächtige 200—380, Milchkühe 180—340. Kalbeln 200 bis 380 RM. — Svaichingen: Rinder 60-220, trächtige Kal- binnen 320—420, trächtige Kühe 190—270, Schlachtkübe 80 bis 140 RM.

Schweinepreise. Blaubeuren: Milchschweine.14—20 RM. — Eamyrertingen: Saugschweine 15—19, Läufer 30—35 RM. — Kirchheim u. T: Milchschweine 12—20 RM. — Niederstetten: Milchschweine 12.50—17.50 RM. — Ried- linsen: Milchschweine 15—20, Läufer 40, Mutterschweine 75 bis 95 RM. — Svaichingen: Milchschweine 10—16 RM. — Tuttlingen: Milchschweine 10—20 RM.

Schwetzinger Spargelmarkt vom 15. Juni. Zufuhr: 60 bis 65 Zentner. Preise: 1. Sorte 25—35, 2, Sorte 20—25, 3. Sorte 15 Pfg. Marktverlauf: langsam.

Bübler Obstmarkt vom 13. Juni. Erdbeeren 26—32, Kirschen 14—18 Pfennig.

Allgäuer Butter- und Käsebörse Kempten vom 15. Juni. Mol­kereibutter 1. Sorte 102. 2. Sorte 90. Verlauf: ruhig: Rabmein- kauf 102 bei 43 Fetteinheiten ohne Buttermilchrückgabe; Weich­käse 20 Prozent Fettgehalt (grüne Ware) 20—23, Verlauf: bes­sere Nachfrage; Allgäuer Emmentaler 45 Prozent Fettgehalt 1. Sorte 80—86, 2. Sorte 70—75, 3. Sorte 62—66, Verlauf normal. Die Preise sind Erzeuger-Verkaufspreise ab Station des Erzeu­gers ohne Verpackung für 1 Pfund.

Liegenschaftsverkäufe

Schwenningen a. N., 14. Juni. Unheimlich vermehrt sich die Zahl der Zwangsversteigerungen. Firma Gehrüder Schlenker, Dampfziegelwerke, mit einem gemeinderätlich ge­schätzten Grundbesitz von rund 1,5 Millionen Mark, die ehema­lige Wirtschaft zum „Hecht" mit einem Schätzungswert von weit über 50 000 Mark, die Wirtschaft zum „Mohren" mit einem Schätzungswert von rund 32 000 Mark, das Wohngebäude des nach Amerika ausgewanderten Schlossermeisters Oehnin- ger (Wert 31185 Mark) und das Hotel Vetter (Wert 94 332 Mark). Dazu kommen weitere gewerbliche Betriebe und verschiedener Privatbesitz. Bei den Verkäufen ist Unterbewer­tung die Regel.

Vergleichsverfahren

Heinrich Weidenbacher, Alleininhaber der Fa. H. Weiden­bacher u. Cloß, Reiseartikelfabrik in Stuttgart, Militärstr. 127.

Albert Kuhn, Großhandlung in Armaturen, Schmierappa­raten und Oelkannen in Stuttgart, Hauptstätterstratze 112.

Richard Stütz, Inhaber eines Fabrikationsgeschäfts in Hosen­trägern und Ledergürteln in Stuttgart, Torstraße 16.

Karl Reichert, Inhaber der Firma Adolf Theurer, Eummi- waren, Stuttgart, Rotebühlstraße 53.

Firma Fried. G. Schulz sen., Bankgeschäft in Stuttgart, Königstraßc 23.

Fa. Holzzentrale G. m. b. H. in Stuttgart, Kasernenstr. 10.

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Angebote sind bis Montag, den 20. 2uni 1932, abends 6 Uhr bei mir einzureichen.

Altensteig, den 16. 2uni 1932.

Baumeister Klopfer.

Gompelscheuer.

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vsaksssung.

Für die herzliche Teilnahme beim Hinscheiden meines lieben Galten, unseres lieben Vaters, Schwie­gervaters, Großvaters, Bruders, Schwagers und Onkels

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Holzhauer

sagen wir unseren herzlichsten Dank. Besonders danken wir für die zahlreiche Begleitung zu seiner letzten Ruhestätte, die trostreichen Worte des Herrn Pfarrer Reeger am Grabe, die Begleitung des Kriegeroereins und den erhebenden Gesang des gemischten Chores.

2m Namen der trauernden Hinterbliebenen die Gattin NSMSI'INL MlVVsell

mit Kindern.

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wie:

Schuld- und Biirgscheine

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Forderungsabtretungen

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Letzte Nachrichten

Nat.-soz. Beschwerde beim Reichsinnenminister

Berlin, 14. Juni. Als Dienstagnachmittag bekannt wurde, daß die Sender München, Stuttgart und Karlsruhe sich weigerten, die Rede Gregor Straßers von der Deutschen Welle zu übernehmen, sprachen die nationalsozialistischen. Reichstagsäbgeordneten Straßer und Hinkel bei dem Reichsinnenminister von Garst vor, um gegen diese uner­hörten Methoden der nur noch geschäftsführenden Mini­sterien der süddeutschen Länder Protest zu erheben. Reichs­innenminister v. Eayl gab auf ihre Vorstellungen hin die Erklärung ab, daß es sich bei der Rede Straßers nicht um eine der für alle Parteien geplanten Wahlreden handele, und daß er deshalb keine Möglichkeit habe, gegen die Wei­gerung der süddeutschen Sender vorzugehen. Minister v. Garst erklärte, daß er für die kommenden Wahlreden, die paritätisch gehandhabt werden sollen, Verhandlungen mit den süddeutschen Ländern plane, um die Uebertragung dieser Reden auf alle deutschen Sender zu erreichen.

Kapitän Ehrhardts Sieg im Rechtsstreit gegen das Reich Berlin, 15. Juni. Nach rund vierjähriger Dauer wurde heute der Pensionsprozeß des ehemaligen Führers der Marinebrigade Kapitän Ehrhardt gegen den Reichsfiskus endgültig zugunsten Ehrhardts entschieden. Es handelte sich für Ehrhardt darum, dem Reich abzustreiten, etwaige Schadenersatzansprüche aus dem Kapp-Putsch gegen ihn geltend zu machen und gegen seine Pension auszurechnen.

Fensterein«urf bei Ministerpräsident Dr. Held München, 15. Juni. Von unbekannter Seite wurde gestern abend ein Fenster der Wohnung des Ministerprä­sidenten Dr. Held eingeworfen.

Großfeuer auf der Eeesthachter Schiffswerft Geesthacht, 15. Juni. Auf der Schiffswerft von Men- zer brach heute kurz vor 13 Uhr Feuer aus, das schnell auf das Maschinenhaus und die Werkstätten Übergriff. Um 14 Uhr war der Brand noch nicht bezwungen. Die Ent­stehung des Feuers ist unbekannt.

Todesurteil gegen Bovone

Rom, 15. Juni. Das Sondergericht für den Schutz des Staates verurteilte heute den Hauptangeklagten im Bom­benanschlagsprozeß Domenico Bovone zum Tode, sechs An­geklagte zu 30 und zwei zu 10 Jahren schweren Kerkers.

Wetter für Freitag und Samstag

Dem nordeuropäischen Hochdruckgebiet steht eine starke Depression bei Island gegenüber. Für Freitag ist bei Gewitterneigung und Bewölkung vorwiegend heiteres Wetter zu erwarten.

Gestorben

Klosterreichenbach: Jda Ettlinger geb. Frey, 57 I. a. Hallwangen: Magdalene Killgus geb. Lenk, 57 I. a.

Druck vn» Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerer, «Iten-ir-»,, Mr die Schriftleitung verantwortlich: Ludwig Laut.

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