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Mm- vom ragt

Rückkehr des Neichsaußenministers Frhr. v. Neurath

Berlin, 10. Juni. Reichsaußenminister Freiherr v Neurath ist Freitag nachmittag aus London zuriickgekehrt und hat seine Amtsgejchäite wieder übernommen

Heute Rede des Reichskanzlers

Berlin, 10. Juni. In der Samstag-Sitzung des Reichs­landwirtschaftsrates wird nicht nur wie angekiindigt Reichs­ernährungsminister von Braun eine Rede halten, son­dern vor ihm auch Reichskanzler von Papen spre- , chen. Reichskanzler von Papen wird außerdem die morgige Sitzung der Vereinigten Reichsratsausschiisse mit einer kur­zen Ansprache einleiten.

Politische Amnestie in Preußen

Berlin, 10. Juni. Im Rechtsausschuß des preußischen Land­tags iand am Donnerstag eine umfangreiche Amnestiedebatte statt. Ihr lag ein nationalsozialistischer Jnitiativsesetzentwurf der eine Amnestie verlangt für alle Straftaten, die ausschließ­lich oder vorwiegend aus politischen Beweggründen bedangen worden find, auch soweit es sich um Dienst-Srrarveriahren han­delt. Ausgeschlossen von der Straffreiheit sollen Landesverrat und Verrat militärischer Geheimnisse sein. Nach der Aussprache wurde der nationalsozialistische Gesetzentwurf mit wechselnden Mehrheiten und mit verschiedenen Aenderungen angenommen. ' Angenommen wurde auch der Teil des soz. Antrages, der eine Amnestie für Straftaten verlangt, die aus wirtschaftlicher Nor begangen worden find.

Verhandlungen über eine Finanzhilfe für Oesterreich

Gens, 10. Juni. Der unter dem Vorsitz des schweizerischen Bundesrats Musy tagende Gemischte Ausschuß des Völkerbundes hat sich mit der Frage der Finanzhilfe für Oesterreich beschäftigt.

In den Verhandlungen ist der Gedanke des vorläufigen lleber- briickungskredits in Höhe von etwa 10 Millionen Schilling zu- riickgetreten gegenüber dem Plan einer umfassenden konstruktiven Finanzhilse, die sich zwischen 280 und 300 Millionen Schilling bewegt. Man sieht in führenden Kreisen des Gemischten Aus­schusses die Lage Oesterreichs keineswegs als verzweifelt an und man glaubt, daß eine Gesundung der Währungs- und Finanz­verhältnisse Oesterreichs auf dem jetzt ins Auge gefaßten Wege durchaus ausfichtsvoll fei.

Die französischen Delegationen für Lausanne und Genf

Paris, 10. Juni. Unter Vorsitz des Präsidenten fand heute vor­mittag ein Ministerrat statt. Ministerpräsident Herriot gab einen lleberblick über die außenpolitische Lage. Die Minister unterzogen die auf der Tagesordnung der Genfer und Lausanne! Konferenz stehenden Fragen, die am Samstag Gegenstand eines Meinungsaustausches zwischen den Vertretern der französischen und der englischen Regierung sein werden, einer Prüfung. Die Zusammensetzung der französischen Delegation für die Lausanne»: Konferenz ist folgende: Delegationsführer Ministerpräsident Herriot: Delegierte: Finanzminister Martin, Handels­und Jndustrieminister Durand, Unterstaatssekretär im Aus­wärtigen Amt Paganon, Abgeordneter Georges Bon net (Mitglied der französischen Delegation beim Völkerbund). Die Delegation für die Genfer Konferenz besteht aus folgenden Per­sönlichkeiten: Vorsitzender Ministerpräsident Herriot: Dele­gierte: Kriegsminister Paul Boncour, Marineminister Ley- gues, Luftfahrtminister Painleoe, Kolonialminister Sar- rau t und Senator de Jouvenel.

Preußischer Landtag am 15. Juni

Berlin, 10. Juni. Der Aeltestenrat des Preußischen Landtags hat am Freitag beschlossen, daß die nächste Landtagssitzung am Mittwoch, den 15. Juni, stattfinden soll. Ans der Tagesordnung stehen die Anträge auf Aufhebung der neuen preußischen Notver­ordnung, das vom Rechtsausschuß beschlossene Amnestiegesetz und kleinere Vorlagen. Der Tagungsabschnitt soll vorläufig bis zum 10. Juni dauern. Der Antrag der Deutschnationalen, die Wahl des Ministerpräsidenten auf die Tagesordnung der Sitzung vom 15. Juni zu setzen, wurde gegen Antragsteller und Zentrum ab­gelehnt. Vermutlich wird die Wahl des Ministerpräsidenten nun­mehr am 22. Juni auf die Tagesordnung kommen.

Ergebnislose Besprechungen über den englisch-irischen Konflikt

London. 10. Juni. Die Besprechungen zwischen Macdonald und de Valera über den englisch-irischen Konflikt haben, wie Reuter meldet, zu einer Vereinbarung nicht geführt.

Hoffnungen Neville Chamberlains auf Lausanne

London, 10. Juni. In einer llnterhaussitzung erklärte Fi­nanzminister Neville Cbamberlain mit bezug auf die Lau­sanne! Konferenz, man könne über die Ergebnisse der bevorste­henden Beratungen naturgemäß noch keine zuverlässigen Vor­aussagen machen: aber er fei doch hoffnungsvoll gestimmt und halte es für möglich, daß Lausanne sich als historisch entscheiden­der Punkt in diesen so schwierigen Tagen erweisen werde.

Roher Ueberfall auf deutsche Sänger in Posen

Posen, 10. Juni. Als abends im Saale des Schützenhauses zur Vorbereitung des deutschen Sängerfestes in Colmar eine Eesangsprobe abgehalten wurde, an der etwa 100 Sänger und Sängerinnen teilnahmen, entstand auf der Straße plötzlich ein großer Lärm, und es fielen mehrere Schüsse. Eine Horde von ungefähr 50 polnischen Männern drang in den Saal und hieb mit Knüpoeln und Stuhlbeinen auf die Sängerscharen ein. Viele Deutsche wurden verletzt, und ihnen wurden teilweise die Kleider vom Leibe gerissen Ein Teil der Sänger flüchtete in Sen nahe gelegenen Wald und gelangte erst auf Umwegen in ihre Wohnungen. Polizei erschien erst, als der Ueberfall be­endet war. Vor dem Ueberfall war eine polnische Protestver- sammiung aus dem Marktplatz veranstaltet worden, an der Ver­treter der Behörden teilnahmen und in welcher scharf gegen die Abhaltung des deutschen Sängerfestes Stellung genommen wurde.

SchwarzwLldee Togeszeit»«! »Nus »e» Tauueu"

Ein Mord nach zwölf Jahren gesühnt

Weimar, 10. Juu». Das Schwurgericht Weiinar verurteilte gestern den 37 Jahre alten Landwirtschaftsgehilfen Alfred Rich­ter aus Klein-Rembach, Kreis Weimar, wegen Mordes zum Tode. Richter hat am 18. Februar 1920 seine Geliebte, das ledige Dienstmädchen Else Leuthardt aus Vogelsberg, in der Nähe der ihrem Arbeitgeber gehörigen Mühle nach einem Wort­wechsel durch 17 Messerstiche getötet. Nach zwölf Jahren also ist der Mord gesühnt worden, und zwar war Richter schon da­mals der Tat dringend verdächtigt worden, doch rettete ihn vor der Verurteilung die falsche Zeugenaussage eines befeundeten Landwirts. Gewissensbisse veranlaßten aber den Landwirt, die Wahrheit zu gestehen.

Prügelstrafe für jugendliche Delinquenten in England

London, 10. Juni. Bei der Einzelberaiung des Gesetzentwurfes wurde ein von der Regierung bekämpfter Jusatzantrag angenom­men, der besagt, daß gegen jugendliche Delinquenten männlichen Geschlechts aus Prügelstrafe erkannt werden kann. Es wird für diesen Fall bestimmt, daß die Schläge mit einer Birkenrute zu erteilen sind, und daß ihre Zahl nicht mehr als sechs be­tragen darf.

Der freiwillige Arbeitsdienst im Frühjahr 1932

Aus einer amtlichen Veröffentlichung über die Durchführung des freiwilligen Arbeitsdienstes im Frühjahr 1932 geht hervor, daß die Zahl der beim freiwilligen Arbeitsdienst beschäftigten Personen insgesamt 37 967 betrug. Davon entstammen 11844 Personen der Arbeitslosenfürsorge, 12 580 der Krisenunterstützung und 13 534 waren nicht Hauptunterstützungsempfänger wegen Altersbegrenzung in der Krisenunterstützung. Rund 20 000 Per­sonen waren unter 21 Jahre. Es wurden beschäftigt bei Boden- verbesserungcn rund 10 000 Personen, bei Herrichtuna von Sied­lungsland rund 4000, bei Verkehrsverbesserungen 6431, zur He­bung der Volksgesundheit 12 546 und für sonstige Maßnahmen 4658 Personen.

Aus Stabt und Land

Altensteig, den 11. Juni 1932.

Amtliches. (Ergebins d-'r staatlichen Prüfung für den mittleren Baudienst 1932) Bei der 'in den Monaten Februar und März 1932 abgehultenen staatlichen Prüfung für den mittleren Baudienst sind 74 Bewerber zur Beklei­dung der in K 1 der Verordnung des Staatsministeriums vom 7. Dezember 1925 oszcichneten Stellen sür befäbigt erklärt worden u. a. Ludwig Eberhard von CcUw, Adolf Lieb von Freudeustadt, Karl Maier von Sim- mozheim, Oberamt Calw. S;e haben die Bezeichnung staatlich geprüfter Vauingsl'.irur" erhalten.

Hufbefchlagprüfung. Bei der unlängst in Karlsruhe abgehaltenen Hufbeschlagprüfung erhielt Wilhelm Schneider, Schmiedmeister in Spielberg bei zwanzig Teilnehmern die Notesehr gut". Derselbe hat nun seine sämtlichen Prüflingen mit vollem Erfolg abgelegt. Wir gratulieren.

Evangelischer Gottesdienst. Morgen beginnt der Vor - Mittagsgottesdienst in der Stadtkirche schon u m 9 Uhr. U.

Unglücksfall. Beim Anhängen eines Wagens auf dem hiesigen Bahnhof verunglückte gestern nachmittag Reserve- Lokomotivführer Bernhard Richter und erlitt dabei erhebliche Quetschungen.

Nagolder Allerlei. Ein hoher Besuch beehrte uns, wie jetzt erst bekannt wurde, vor einigen Wochen. Zu seinen Känzlerzeiten noch stieg nämlich Reichskanzler Dr. Vrüning, so viel bekannt ist aus Tübingen kommend, im HotelPost" in Nagold ab. Vom 20. zum 21. Juni wer? den an die 100 Offiziere, Unteroffiziere und Mann mit ungefähr fünfzig Pferden in Nagold Quartier be­ziehen, Sie gehören der Nachrichtenabteilung Cannstatt an. Der Bau des neuen Schwimm- und Sonnen­bades geht, nachdem noch in den Nachmittagsstunden die städtischen Arbeiter herangezogen werden, rüstig vorwärts. Die Aushubarbeiten werden zwar nicht, wie man es be­reits zu lesen bekam, heute oder morgen beendet sein, aber freiwilliger Arbeitsdienst und städtische Arbeiter rechnen damit, in 1014 Tagen die Erdarbeiter! zu beendigen. Mit einer Betoniermaschine werden dann die Betonierarbeiten schnell vorwärts schreiten, so daß man sich auf eine schöne Badezeit noch freuen darf. Inzwischen ist auch derneue Fremdenführer des Verkehrsvereins in farbigem Kupfertiefdruck herausgekommen. Das Titelblatt zeigt das Symbolische Nagolds, die Schlotzruine, und das Edel­weiß des Schwarzwaldes, die Silberdistel. Zwanzig wei­tere Bilder, die schönsten Winkelchen Nagolds und seiner Umgebung mit entsprechendem Text werden die Erholung­suchenden rufen und locken hierher. Der Kurbetrieb hat, wenn auch erst langsam; aber doch im Blick ans die schlechte Witterung, recht befriedigend eingesetzt. Aus Bern eck verlautet, daß der kürzlich wegen Verdachtes der Brandstiftung verhaftete Besitzer der unteren Mühle nunmehr ein Geständnis abgelegt hat. Die Ver­handlung soll am 14. Juni vor dem Schwurgericht Tübin­gen stattsinden. Der Angeschuldigte hat eine kranke Frau und an die zehn Kinder daheim. Nun noch etwas vom Aberglauben: Vor einigen Tagen wollen einige Leute über der Teufelshirnschale ein Woltengebilde in Gestalt eines flammenden Schwertes gesehen haben. Das gab natürlich in dieser unheilschwangeren Zeit in manchen Kreisen wieder genügend Gesprächsstoff und manche sor­genvolle Stunde..

Nagold, 11. Juni. (Experimentalvortrag eines Hell­sehers.) Was ist Hellsehen, Hypnose, Telepathie, Grapho­logie, Spiritismus, Fernfühlen, Astrologie, Gedankenlesen, Hanölesen, Suggestion? lieber dieses Thema spricht und experimentiert am morgigen Sonntag der Hellseher Medicato, ein wirkliches Phänomen in diesen Dingen, im Saalbau zumLöwen". Die Besucher werden sicher sehr interessante Stunden erleben.

Nagold, 11. Juni. (Wirtschastsbetrieb imRößle".) Der vor dem Kriege io gern besuchte Gasthof z.Rößl?"

, der durch Lage und Einteilung nch zu keinem anderen Z.oeck besser eignet als für i.uue ursprünglichen, und nun das Arbeitsamt und Wohnungen enibält, öffnet am heu­rigen Samstag, von nachmittag; ä Uhr an, seine Pforten j zum eintägigen Wirftchaftsbetrieö Die Eintagswirtschaft j Hai natürlich nur den Zweck, die Verjährung der Gastwirt- ! schastsgerechtigkeit zu verbinc-ern, daur.ck die Gastwirtschaft, wenn die Zeit gekommen ist, wieder ihrem ursprünglichen Zweck zugeführt werden kann. Wenn nun das Bürger­meisteramt in einer öffentlichen Bekanntmachung auf die­sen Wirtschaftsbetrieb und auf die Uebernachtgelegenheit hinweist, so kann der gute Bürger von Nagold es sich sicher nicht versagen, einmal wieder einen Schoppen imRößle" zu genehmigen.

Kiammheim, 10. Juni (Unglücksfall.) Am letz.en Dienstag ereignete sich in der Familie des Straßenwirts Fritz Beck in Stammheim uu >uraaerlicher Unglücksfall Der Vater beauftragte seinen Sohn Fritz, die Säge n t elektrischem Antrieb bLriebssähig zu machen, bis er vom Geschäft komme. Bei dicher Arbeit :am der junge Mevjch der Lüge zu nahe, so daß ihm vier F'iaer der linken Hand wegg'eschnitten wurden.

Herrenalb, 9. Juni. Der württembergische Kirchen- prästdent v. Wurm ist dieser Tage mir seiner Gemahlin zu längerem Aufenthalt hier eingetroffen. Er hat auf der Friedenshöhe" Wohnung genommen. Dorr wird er auch die Abendandachten halten. Der hiesige Christliche Verein junger Mädchen hat dem hohen Herrn am Sonntagabend ein Ständchen gebracht. Dabei sprach Stadtpfarrer Sei- lacher Worte der Begrüßung. Der Herr Kirchenpräsident erwiderte mit herzlichem Dank für die Ehrung.

Lauterbach, O.A. Oberndorf, 10 Juni. (Gedächtnis- und Sonnwendfeier des Fohrenbühlgaues des Württ. Schwarzwald­vereins.) Nur wenige Tage der sommerlichen Aufheiterung sind in diesem Jahre verflossen und schon wieder versendet der Foh­renbühlgau des Württ. Schwarzwaldvereins seine Einladungen zur Gedächtnisfeier zu Ehren seiner gefallenen Mitglieder. An­schließend an die bisher so erhebende Stunde, die jeden Be­sucher der Abertausende für die Idee des Rechtes und der Frei­heit begeistert, findet am 18. Juni 1932, abends 9 Uhr, die Sonnwendfeier statt. Zum neunten Male ergeht der Ruf, das Vermächtnis der Toten zu erneuern! Es gilt heute mehr denn je, den Geist von 1914 zu wecken, um mit der deutschen Einigkeit den Weg zur deutschen Freiheit zu bahnen. Das diesjährige Arrangement des Abends obliegt der Ortsgruppe Lauterbach und dem Protektorat des Fabrikdirektors Helmut Junghans (Schramberg) als Vorsitzender des Verwaltungsausschusses. Die Gedächtnisrede hält der heimische Vorstand, Kaufmann Alfons Herrmann: ferner beteiligt sich der GesangvereinFrohsinn" sowie der MusikvereinEintracht" an der Ehrung, so daß wie­derum Stunden der vaterländischen Erbauung und Begeisterung von dem Abend ausgehen werden. Ferner sind für dieses Jahr wieder besondere Preise für die Teilnahme an der Feier vom Hauptverein gestiftet, und zwar für Vereine, die am stärksten bei der Feier vertreten sind; desgleichen für Jugendgruppen, die die weiteste Entfernung zu der Feier zu Fuß zurückgelegt haben und außerdem noch Preise für Jugendgruppen mit stärk­ster Teilnehmerzahl Lei einer Altersgrenze von 20 Jahren. Für den reibungslosen Verkehr hat wiederum die Oberpostdirektion genügend Vorsorge getroffen mit einem Pendelverkehr Schram­bergLauterbachFohrenbühlHornLerg, so daß zu jeder Zeit von beiden Tälern An- und Rückfahrten geboten werden. Even­tuell gewünschte Nachtquartiere beliebe man bei dem Vorstand bezw. bei dem Eedächtnishausverwalter anzumelden.

> Schwenningen a. N., 10. Juni. (Wie es gehen kann.) Kürzlich bestellte ein auswärtiger Glasermeister von einer Glasfabrik einen Posten Fensterglas für einen Neubau. Nunhing" aber der Elasermeister bei der Lieferfirma mit einer Restschulb. Das Glas kam daher unter Nach­nahme. Auf Ersuchen gab der Bauherr dem Handwerker einen Vorschuß, damit er die Sendung einlösen tonnte. Kaum hatte ater der Elasermeister die Nachnahme be­zahlt, da erschien der Vertreter der Lieferfirma und ließ das eben bezahlte Glas für die Restschuld pfänden. Pech für den Handwerker und den Bauherrn, schlau, aber nicht gerade fein von der Lieferfirma! Rechtlich geht dabei alles in Ordnung. Der Bauherr hatte versäumt, sich das Glas als Eigentum zuschreiben zu lassen, als er dem Glasermeister den Vorschuß ausbezahlte.

Rottenburg, 10. Juni. (Tagung der Strafan­staltsbeamten.) Letzten Montag tagten hier der Ver­band der Aufsichtsbeamten und Beamtinnen an Strafan­stalten und Amtsgerichtsgesängnissen Württembergs, um sich über Berufs- und Standesfragen auszusprechen. Ober­lehrer Wagner-Hall referierte über das ThemaDer Strafvollzugsbeamte als Erzieher".

Stuttgart, 10. Juni. (Flugdien st Stuttgart Friedrichshafen.) Am Samstag, den 11. Juni wird die Fluglinie StuttgartFriedrichshafen wieder in Be­trieb genommen. Abflug in Böblingen 16.35 Uhr, Ankunft . in Friedrichshafen 17.35 Uhr. In der Gegenrichtung ver­kehren die Flugzeuge ab Friedrichshafen 9.40, an Stuttgart- Böblingen 10.40 Uhr. Flugpreis 18 NM., bei Flügen über Stuttgart hinaus 10 RM., Rückflug 10 Prozent Ermäßi­gung. Der Flugdienst findet täglich in beiden Richtungen, ausgenommen an Sonntagen, mit 8sitzigen modernen Ver­kehrsflugzeugen statt.

Zugun st end er Holzwirtschaft. Wie wir erfah­ren, ist der Berichterstatter des Wirtschaftsministeriums, Oberregierungsrat Dr. Schiller, durch Beschluß des Staatsministeriums mit der Bearbeitung aller Angelegen­heiten auf dem Gebiet der Holzwirtschnft beauftragt wor­den.

Kornwestheim, 10. Juni. (Zur Bürgermei st er- wah l.) Zur Bürgermeisterwahl am Sonntag kommen als ernsthafte Bewerber noch 3 Kandidaten in Betracht, näm­lich der bisherige Bürgermeister Dr. Steimle, der nach wie l vor eine große Anhängerschaft besitzt, ferner Dr. Kramer, sür den Nationalsozialisten und Zentrum eintreten und Re­gierungsassessor Kercher-Leonberg.

Nietheim OA. Urach, 10. Juni. (Verkehrsunfall.) Vor der Seeburger Steige fuhr der Landwirt Johannes Goller mit einem Handwagen von Münsingen nach Riet- heim. Ein Kraftfahrzeug aus Stuttgart wollte ihn über­holen. Goller wurde vom Kotflügel erfaßt und mit voller Wucht aus die Straße geschleudert. Er erlitt dadurch eine« Schädelbruch.