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Schiele über aktuelle Landwlrtschafts- sragen

Münster, 19. Mai. Auf dem Verbandstag der westfälischen Ee- liojsenfchaftn sprach Reichsernährungsminister Dr. Schiele, wo­bei er insbesondere die Lage am deutschen und internationalen Buttermarkt erörterte. Er betonte die Notwendigkeit eines star­ken Schutzes der deutschen Milchwirtschaft im Interesse der Land­wirtschaft, der Siedlungstätigkeit, sowie der Erschließung des Binnenmarktes für die deutsche Industrie. Die katastrophale Verringerung der Einnahmen der gesamten deutschen Landwirt­schaft führte der Minister im wesentlichen auf vier Ursachen zu­rück: I. Ungenügende Schutzmaßnahmen für die Erzeugung,' 2. Unvollkommenheit der Formen, in denen sich der Absatz de: landwirtschaftlichen Erzeugnisse, vollzieht,' .3. das Fehlen einer weitgehenden Planung der Produktion im Innern und 1. die starke Kauskraftsenkung infolge der ungeheuren Zahl von an­nähernd sechs Millionen Arbeitslosen. Das Beispiel des Butter­marktes beweise freilich, daß die Bedeutung der Kaufkraft für die Preisbildung auch nicht überschätzt werden dürfe. Am But­termarkt sei noch immer die Einfuhr und nicht die Kaufkraft entscheidend für den Preis. Wie beim Getreidemarkt müsse eine Distanzierung des deutschen vom Weltbuttermarkt angestrebt wer­den. Die letzte Butterzollerhöbung habe dieses Ziel erfolgt. Un­verständlich sei gegenwärtig die Haltung von Ervortindustrien in der Butterfrage. Das Abgleiten des englischen Pfundes habe den internationalen Buttermarkt entscheidend getroffen. Eine Lockerung des Schutzes der deutschen Milchwirtschaft würde die Internationalen Butterpreise nicht steigern und infolgedessen auch keine neue Kaufkraft für deutsche Jndustrievrodukte im Ausland. Dagegen würde durch eine solche Maßnahme die deut­sche Milchwirtschaft, der Kern der Landwirtschaft und des deut­schen Binnenmarktes, völlig zerschlagen werden.

Besprechungen Smlot§ mlt Lebrun

Paris, 19. Mai. Di« Unterredung, die der Prästoent der Ne- vublik mit dem- Führer der Radikalen Partei, Serriot hatte, galt demEcho de Paris" zufolge mehr den außenpolitischen als den innerpolitischen Fragen, in erster Linie oer Abrüstungskon­ferenz und dem Reparationsproblem. Was die innenpolitische Frage der Bildung des neuen Kabinetts anlange, so beurteile Seriot die Möglichkeit einer Beteiligung der Sozialisten skep­tisch, habe aber dem Präsidenten der Republik noch keine bin­dende Antwort geben können. In der kommenden Woche werde L«brun mit Serriot eine neue, vielleicht entscheidende Bespre­chung haben. Der Präsident der Republik habe den Wunsch, an­gesichts der gegenwärtigen außenpolitischen Lage, das Regie­rungsinterregnum möglichst abzukürzen.

Herriot zur Abrüstungsfrage

Paris, 19. Mai. Herriot. der Führer der Radikalen Partei nimmt in derEre Nouvelle" zu der letzten Rede Paul Bon- cours Stellung und unterschreibt dessen Standpunkt in der Ab­rüstungsfrage: Sicherheit, Schiedsgerichtsverfahren und Abrü­stung seien ein Dreiklang, der in den Augen der französischen Republik seinen vollen Wert behalte. Wenn man, meint Her­riot, den gegenwärtigen Zustand Deutschlands beobachte, so wür­den patriotische Pazifisten, wie Paul Boncour und er hierin die Schwierigkeit erkennen. Paul Boncour habe zwei unanfechtbare Grundsätze ausgestellt: Aufrechterhaltung des französischen Wil­lens zur europäischen Solidarität, 2. des Willens, unantastbare Rechte Frankreichs nicht veräußern und auf keinen Fall eine Trennung zwischen Frankreichs Eläubiseransprüchen und seinen Schnldenzahlungen vornehmen zu lassen.

Ae volltWe Lase in Japan

Tokio, 19. Mai. (Reuter.) Die Führer der Konservativen und die hohen Offiziere setzten ihre Bemühungen fort, um di« durch die Ermordung Jnukais geschaffene Krise zu lösen. D!« Meldung, nach der Araki und Susuki sich verständigt hätten, ist verfrüht, da das Heer eine energische Säuberung der Partei und eine Hilfsaktion für die Landwirte und die kleinen Kaufleute verlangt, während Susuki solche weitgehenden Reformen nicht sofort versprechen kann. Dieser Punkt, der auf den ersten Blick innerpolitischer Natur zu sein scheint, ist von grundlegender Be- deutung. Man darf nicht vergessen, daß das Heer traditions­gemäß den Reichtum verachtet und daß Offiziere wie Soldaten, die aus den Landkreisen stammen, mit den armen Landwirten lympathisteren, die von Steuern zugunsten der Großindustrie uno des Großhandels erdrückt werden. Das Heer will also das be,eit,gell, was es als einen Mißbrauch des Parteisystems be­trachtet. und ist der Meinung, daß die Besserung der Lage der landwirtschaftlichen Gemeinden wesentlich ist. Die Politiker aber können sich nicht zu fest in diesem Sinne binden, da ihre Macht in der Hauptsache von dem gegenwärtigen System abhängt, das in enger Verbindung mit den großen Interessen des Handels und der Industrie steht.

Neues vom rag«

Besuch Emir Fessals in Berlin Berlin, 19. Mai. Der zur Zeit auf einer Europa-Reise-befind­liche zweite Sohn des Königs Jbn Saud von Hedschas, Emir Fesall, wird am Freitag zu einem Besuch in Berlin eintreffen. Er wird als offizieller East der Reichsregierung im Hotel Adlon" Wohnung nehmen. Der Hauptzweck seines Besuches ist die lleberreichung eines Handschreibens des Königs Jbn Saud, das eine Stärkung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und dem Hedschas bezwecken soll. In Vertretung des abwesenden Reichspräsidenten wird Reichskanzler Dr. Brü­ning den East empfangen.

Planmäßige Plünderungen in Leipzig Leipzig, 19. Mai. Nachdem es in der letzten Zeit vereinzelt zu Plünderungen von Lebensmittelgeschäften gekommen war, drangen erneut Trupps junger Burschen an vier verschiedenen Stellen der Außenbezirke in Lebensmittelgeschäften ein und ent­wendeten Fleisch- und Wurstwaren. Die Ueberfälle erfolgten fast sämtlich um die gleiche Zeit, sodaß man eine planmäßige Vor­bereitung annimmt. Die Täter sind entkommen.

Schwarzwäkder TageszeitungAus de« Tannen"

Gylys zum Gouverneur des Memelgebietes ernannt

Kowno, 19. Mai. Der Präsident hat den litauischen General­konsul in London, Gylys, zum Gouverneur des Memelgebietes ernannt. Der neue Gouverneur tritt bereits heute seinen Po­sten in Memel an. Wie verlautet, soll in den nächsten Tagen das Direktorium Snnaitis zurllcktreten.

Start des Do. X

Neuyork. 19. Mai. Das deutsche Flugboot Do. X ist Donners­tag früh um 1.95 Uhr vom Flughafen Lurtiesfield nach Har- bour Grace (Neufundland) gestartet.

Die Verschüteten von Las Raicas noch am Leben?

Nach den letzten offiziellen Nachrichten sollen die bei dem Tunneleinsturz von Las Raicas verschütteten 12 Arbeiter noch am Leben sein.

Neue Unruhen in Bombay

Bombay, 19. Mai. Die Unruhen haben nach kurzer Pause wieder eingesetzt. Donnerstag vormittag wurden 9 Personen getötet und 39 verletzt. 10 Spinnereien mußten geschlossen wer- den.

Lindberghs Vertrauensmann ein Schwindler

(Neujersey), 18. Mai. Der frühere Vertrauensmann Lindberghs, John Curtis, ist in Haft genommen worden. Er wird sich wegen Irreführung der Behörden durch erfundene Mit­teilungen Uber die Räuber des Lindbergh-Kindes zu verant­worten haben. Die Kaution für eine eventuelle Haftentlassung ist mit 19 000 Dollar festgesetzt worden. Die Höchststrafe die Lurtis treffen kann, ist drei Jahre Gefängnis.

Opfer der Katastrophe desGeorges Philippar"?

Paris, 18. Mai. Wie Havas aus Aden berichtet, soll sich die Zahl der bei dem Brand des sranzsischen DampfersGeorges Philiw.".r" vermißten Passagiere auf 70 belaufen.

Die Parteiverhandlungen im Nuhrbergbau

Essen, 19. Mai. Die heute vormittag unter dem Vorfitz des Schlichters für Westfalen, Professor Dr. Brahn, wieder auf­genommenen Parteiverhandlungen im Ruhrbergbau mußten wiederum abgebrochen werden, da eine Einigung unter den Parteien nicht zu erreichen war. Es wurde unter dem Vorsitz des Schlichters eine kleine Schlichtungskommission gebildet, die ihre Beratungen bereits ausgenommen hat.

Die französische Militärmission verläßt Polen

Warschau, 19. Mai. (Meldung der polnischen Tel.-Ag.) Die französische Militärmission wird nach erfüllter Aufgabe am 1. August verabschiedet. Von allen Militärmissionen, die die ehemaligen alliierten Länder beieinander unterhielten, hat die französische Militärmission in Polen am längsten gewirkt und hat allmählich dadurch an Kopfzahl abgenommen, daß das französische Personal durch polnisches ersetzt wurde. Schließlich blieben in Polen nur einige Franzosen, die am 1. August das Land ver­lassen werden.

Aus Stadt mb Land

Altensteig, den 20. Mai 1932.

Amtliches. Die 2. Dienstprüfung für das höhere Lehr­amt haben u. a. bestanden Hedwig Hiller von Altensteig O.A. Nagold, Hedwig Oberdörfer von Dornstetten O.A. Freudenstadt, Gottlob Schuon von Nagold, Frie­drich Veyl von Deckenpfronn O.A. Calw.

Militärkonzert. Nächsten Samstag, abends ^9 Uhr, findet imGrünen Vaum"-Saal ein von der Stuttgarter Parteikapelle der NSDAP, (ehemals SA.-Kapelle) aus- gesührtes Militärkonzert statt. Die mit 45 Mann besetzte Kapelle, deren Mitglieder frühere Militärmusiker find, erfreut sich im ganzen Land, ja weit Uber die Landes­grenze hinaus eines erstklassigen Rufes. Im Mittelpunkt des Programms steht das TongemäldeEin Morgen in Sansoucci". Märsche, mit militärischer Straffheit und Schneid gespielt, wechseln mit klassischen Stücken von unseren großen Komponisten ab. Zum Schluß wird der große Zapfenstreich geschlagen. Der Abend wird sicher einen glänzenden Verlauf nehmen und für Altensteig ein großes Ereignis werden. (Siehe Anzeige.)

Stand der Tierseuchen in Württemberg. Nach einer Zusammenstellung des Statistischen Landesamts war am 15. Mai 1932 der Milzbrand in 1 Oberamt mit 1 Gemeinde und 1 Gehöft, die Faulbrut der Bienen in 7 Oberämtern mit 7 Gemeinden und 15 Gehöften, die Kopfkrankheit der Pferde in 13 Oberämtern mit 23 Gemeinden und 24 Gehöften, so­wie die ansteckende Blutarmut der Pferde in 25 Oberäm­tern mit 56 Gehöften und 63 Gemeinden verbreitet.

Ab 1. Juni Sommerurlaubskarten. Vom 1. Juni ab besteht die Möglichkeit, längere Ferienreisen durch Be­nutzung der neuen Sommerurlaubskarten der Reichsbahn um 20 Prozent zu verbilligen. Die Karten werden für die Zeit vom 1. Juni bis 15. Oktober singeführt und haben eine Geltungsdauer von 2 Monaten. Die Reise muß sich jedoch auf mindestens 200 Kilometer erstrecken; die Hinfahrt mutz am ersten Geltungstage, die Rückfahrt darf nicht vor dem 11. Eeltungstage angetreten werden. Vorausgesetzt wird dabei, daß diese Urlaubsfahrten sich auf Reiseziele in Deutschland erstrecken.

unavyangig von oer zeirncy begrenzten Vervtlltgung der Sommerurlaubsreise tritt ab 1. Juni auch eine Senkung der Schnell- und Eilzug-Zuschläge um 50 Prozent in Kraft. Die Schnellzug-Zuschläge betragen also nunmehr in den 5 Zonen: 175 Kilometer: 3 Klasse 0.50 RM., 2. und 1. Klasse 1. RM., 76150 Kilometer 1. bezw. 2.- RM.. 151225 Kilometer 1.50 bezw. 3. RM., 226300 Kilo- meter 2. bezw. 4. RM. und über 300 Kilometer 2.50 bezw. 5. RM. Bei den Eilzug-Zuschlägen fällt die bis­herige Nahzone (135 Kilometer) fort; sie betragen in den gleichen 5 Zonen 3. Klasse 0.25, 2. Klasse 0.50 RM., 0.50 bezw. 1. RM., 0.75 bezw. 1.50 RM., 1. bezw. 2. und 1.25 bezw. 2.50 RM.

Nr. 115

Neuenbürg, 19. Mai. Der 25. Verbandstag der Wag- nermeister Württembergs findet vom 21.23. Mai hier statt. Die Stadtverwaltung bereitet einen festlichen Empfang der Gäste vor.

Neuenbürg, 18. Mai. Bei der heute abgehaltenen staat­lichen B e z i r k s r i n d v i e h s ch a u mit Prämiierung sind 9 Farren und 8 Kühe und zur Bewertung außerhalb der staatlichen Schau 7 angekörte Kühe vorgeführt worden. Im Anschluß an die Schau mit Prämiierung fand unter Lei­tung des Vorsitzenden des Viehzuchtvereins in derEin­tracht" in Neuenbürg eine gut besuchte Versammlung statt, in welcher der Vorsitzende des Preisgerichts, Landesökono­mierat Dr. Dobler-Herrenberg, über das Ergebnis der Schau sprach. Er betonte, daß gegenüber der vor 2 Jahren abgehaltenen Schau ein erheblicher Fortschritt zu verzeich­nen sei, der für den jungen Viehzuchtverein gerade in der heutigen Notzeit besonders erfreulich sei. Er kritisierte so­dann die einzelnen vorgeführten Tiere und gab dabei wert­volle Winke für die Abstellung und Vermeidung einiger Mängel. Im allgemeinen legte er Wert auf bessere Füt­terung vor allem der Jungtiere, damit sie sich anders ent­wickeln und empfahl die mit Staatspreisen bedachten Kühe nur den erstklassigen Farren zuzusühren. Er beglückwünschte sodann die Preisträger namens der Zentralstelle für die Landwirtschaft.

Herrenberg, 20. Mai. Die Kreis-Generalversammlung des Reichsbundes der Kriegsbeschädigten, umfassend die Bezirke Nagold, Freudenstadt, Herrenberg und Horb findet am 2 2. Ma i, nachmittags in derPost" statt.

Wellendingen, O.A. Rottweil, 19. Mai. (Ein falscher Kriminalbeamter.) Von dem am Pfingstmontag in Schör- zingen stattgefundenen Musikfest des Heuberg-Baar-Gaues kehrte ein Teil unserer Dorfjugend zwischen 56 Uhr zu Fuß in ihre Heimat zurück. Auf der Staatsstraße zwischen Schörzingen und Wellendingen wurden verschiedene Trüpp- chen, meistens Mädchen von 1315 Jahren, von einem un­bekannten Radfahrer überholt. Dieser stieg von feinem Rade ab, zeigte eine blaue Karte vor und sagte, er sei Kriminalpolizist, fragte die Heimkehrenden nach Namen, Geburtstag, Namen der Eltern usw., fing zu schreiben an und fügte hinzu, wenn nicht alles genau angegeben wird, werde ich euch sofort verhaften. Als die Geängstigten das Dorf erreicht hatten, gingen sie eilends heim und erzählten mit blassem Gesicht und mit zitternder Stimme von dem Kriminalpolizisten, der sich inzwischen in einer hiesigen Wirtschaft von seiner anstrengenden Fahndungstour zu stärken suchte. Dort trafen ihn dann einige Väter dieser bedrohten Kinder und konnten feststellen, daß er kein Kriminalbeamter ist, sondern ein Herr aus der nahen Umgebung und daß es sich nur um eine Schwindelei handelte. Schade, daß ihm der verdiente Lohn nicht gleich ausbezahlt wurde.

Rottweil» 19. Mai. (TLdlichverunglückt.) Der 15- jährige Sohn Richard des Verbands-Revisors Heuschmid, Schüler aus der 6. Klasse des Gymnasiums, zimmerte sich auf dem Speicher aus Latten eine Dunkelkammer. Dabei stellte er sich auf einen Stuhl, dieser muß durchgebrochen sein, wobei der Junge durch einen unglücklichen Zufall in den kreuz und quer aufgehängten Waschseilen hängen blieb, die sich so ungücklich an seinen Hals zusammenzogen, daß er sofort erstickt sein muß.

Stuttgart, 19. Mai. (Landtagszusammentritt am 24. Mai.) Vom Landtagspräsidium wird nritgeteilt: Der Landtag wird am Dienstag, den 24. Mai nachmittags 4 Uhr zu einer neuen Sitzung zusammentreten.

Landtagsarbeiten. Auf der Tagesordnung der am 24. Mai stattfindenden 2. Sitzung des neuen Landtags steht sin Ausschußbericht über die Prüfung der Mitgliedschaft der Landtagsabgeordneten, ferner der demokratische Antrag betr. die Geschäftsordnung des Landtages, außerdem eine kommunistische Anfrage über wirtschaftspolitische Forde­rungen. Weitere inzwischen an den Landtag gerichtete An­träge betr. die durch das Hochwasser verursachte Not, dürf­ten gleichfalls demnächst zur Beratung kommen. Auch die Wahl des Staatspräsidenten gehört zu den ersten Aufga­ben des Landtags. Weitere Besprechungen in der Regie­rungsfrage haben indessen in der Zwischenzeit nicht mehr stattgefunden. Immerhin wird angenommen, daß am Samstag und Montag die Besprechungen wieder ausgenom­men werden. Bevor das Plenum des Landtags am kommen­den Dienstag Zusammentritt, wird der Neltestenausschutz eine Sitzung abhalten.

Biberach, 19. Mai. (Verunglückt.) Am Dienstag abend ist der 31 Jahre alte ledige Chauffeur Bernhard Sor- ger beim Abladen von Langholz tödlich verunglückt. Er wurde von einem schweren Stamm auf den Leib getroffen. Die schweren inneren Verletzungen führten im Krankenhaus zu seinem Tode.

Knollengarben OA. Ravensburg, 19. Mai. (Blitz- s chlag in ein Fabrikkamin.) Bei dem schweren Ge­witter am Abend des Pfingstmontag schlug der Blitz in das große Fabrikkamin der Spinnerei der Gebrüder Spohn in Jttenbeuren. Die herabstürzenden Steine zerschlugen die Dächer der unter dem Kamin stehenden Fabrikgebäude und beschädigten außerdem noch andere Einrichtungen. Auf der westlichen Seite zeigt das Kamin einen sehr langen, starken Riß. Die Beschädigung des Kamins ist so stark, daß es ganz umgelegt werden muß. Der Blitzableiter wurde von der Gewalt des Blitzes abgerissen.

Friedrichshafen, 19. Mai. (B o d e nf e e a q u a ri u m.) Ein Vodensee-Aquarium soll nun auch hier errichtet wer­den und zwar von einem Herrn Müller aus Stuttgart; es wurde ihm ein Bauplatz hinter dem Deutschen Haus neben der Gärtnerei Kugel zur Verfügung gestellt.

Besigheim, 19. Mai. (Vom Starkstrom getötet.) Der 56 Jahre alte Betriebsleiter der hiesigen Neckarwerke AG. Heinrich Simon war am Pfingstfest mit Umschaltugen beschäftigt, wobei er mit dem Strom in Berührung kam und getötet wurde.