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Schwarzwälder Tageszett««- „N«s de« Ta««eu
Nr. 84
Sm was geht es bet der bevorstehenden Landtngktvahl?
Ueber dieses Thema sprach am Sonntag in Haiterbach, Ebhausen und Altensteig der Spitzenkandidat der Deutschen Volkspartei, Landtagsabgeordneter und Staatsrat Rath von Lustnau-Egenhausen. War es auch keine große Versammlung, so hatte sich im Saal zum „Grünen Baum" hier doch eine stattliche Zahl Männer und Frauen eingefunden, um den hier wohlbekannten Herrn Rath zu hören. Es war interessant, dem Redner zu lauschen, der, wie aus den Landtagsberichten hervorgeht, im Landtag und in den Kommissionen ein überaus tätiges Mitglied des Landtags ist. Der württ. Regierung tonnte er in seiner jetzigen Zusammensetzung ein gutes Zeugnis ausstellen und es ist ja auch bekannt, daß in Württemberg immer noch gute Verhältnisse sind im Gegensatz zu dem Reich und zu anderen Ländern. Deshalb kam der Redner auch zu dem Schluß, daß es auch im Reich besser stehen würde, wenn man auch im Reich eine Regierung von rechts her gehabt Hütte. Er tadelte, wohl gnnz mit Recht, den jetzt bestehenden deutschen Parlamentarismus und stellte fest, solange wir einen solch hemmungslosen Parlamentarismus haben wie heute, seine Partei fest entschlossen sei, jeder weiteren Ausdehnung der Zuständigkeit des Reichs mit Entschiedenheit entgegenzutreten. Man habe vom Westen den Parlamentarismus übernommen, aber versäumt, das Korrektiv mit zu übernehmen. Als Korrektiv gegen die ungehemmte Parteiwirtschaft verlange seine Partei den Umbau des Reichswirtschaftsrats in ein Oberhaus und die Stärkung der verfassungsmäßigen Rechte des Reichspräsidenten. Es wäre uns im Deutschen Reich außerordentlich viel unangenehmes erspart geblieben, wenn wir eine solche Korrektive gegenüber der Ausgabenwirtschaft des Reichstages schon bisher gehabt hätten. Im Reichstag habe man immer an die gedacht, denen man geben wollte. So habe inan auch die sozialen Leistungen überspitzt. Die Deutsche Volkspartei als Wahrerin und Hüterin der Tradition der Nationalliberalen Partei sei über den Verdacht erhaben, partikularistischen Tendenzen zu huldigen. Bei der heutigen Lage der Dinge diene man aber dem Reichsgedanken nicht, wenn man auch nur e i n weiteres Betätigungsgebiet, auf dem in Württemberg Land oder Gemeinden eine zufriedenstellende Arbeit leiste, in die Zuständigkeit des Reiches überführe. Man solle im Norden zunächst Ordnung schaffen, Sparsamkeit üben und eine nach Tüchtigkeit und Vorbildung und nicht nach dem Parteibuch ausgewählte Beamtenschaft mit den Aem- tern betrauen. Württemberg sei zur Zeit eine wirkliche Ordnungszelle im deutschen Süden, die wir erhalten wissen wollen. Bezüglich der Wirtschaftspolitik des Reiches müsse man verlangen, daß den Belangen der süddeutschen Landwirtschaft mehr Verständnis entgegengebracht werde, als bisher. Der Redner erwähnte im Zusammenhang damit die Unrentabilität unserer Viehwirtjchaft, den Rückgang der Tannenstammholzpreife und die Verlustwirtschaft mit dem Holz in Staat, Gemeinde und Privatbesitz. So gehen die Dinge nicht weiter, denn hier stehe eine katastrophale Entwicklung unmittelbar bevor. Der Redner kam dann auf die anderen politischen Parteien, besonders die Nationalsozialisten zu sprechen, die immer noch im Auftrieb begriffen seien. Man könne sich zwar über den nationalen Zug, der durch unser Volk gehe freuen, aber die wirtschaftspolitische und steuerpolitische Einstellung der Nationalsozialisten sei eine solche, daß wenn sie wirklich zur Herrschaft kämen, die Dinge sich unter Umständen nicht weniger schlimm gestalten würden, als das selbst bei einer Alleinherrschaft der Sozialdemokratie im Reich zu erwarten sein würde. Von der Gefahr außenpolitischer Verwicklungen wolle er ganz absehen. Es sei bei den Nationalsozialisten dieselbe Ausgabenwirtschaft wie bei der Sozialdemokratie zu befürchten. Dasselbe müsse leider auch von dem Christlichen Volksdienst gesagt werden, von den Kommunisten ganz zu schweigen. Man sei sich bei den Agitationsanträgen immer viel zu wenig bewußt, daß man jede Mark, die man dem einen gebe, von dem andern erst herausholen müsse und daß man in Deutschland seit 1918 in dem Bestreben, allen zu helfen, die meisten Volksgenossen in ihrer Existenz auf das Schwerste gefährdet habe, nicht zuletzt auch die Beamten und Angestellten des Staates. Man habe im Reich einige Jahre das Geld scheffelweise ausgegeben und das räche sich nun in ungemein bitterer Weise. Das Jahr 1932 werde der wllrttembergischen Regierung auch noch manche Rätsel aufgeben. Der Redner weist dabei auf die katastrophal fallende Tendenz der Steuern, den Rückschlag beim Eewerbekataster, auf die Ausfälle des Staatsforstes, den Ausfall der Senkung der Gebäudeentschuldungssteuer hin. Der letztere Ausfall solle allerdings wieder dadurch
ausgeglichen werden, daß die bisherigen staatlichen Leistungen an die Wohnungskreditanstalt weitgehend zur Einstellung gelangen sollen. Die Wohnungskreditanstalt habe zweifellos bisher segensreich gewirkt. Künftig solle sie auch dazu dienen, der ländlichen Siedlung die Wege zu ebnen und gemeinhin dem Kreditbedürfnis wirtschaftlich schwacher Kreise durch Gewährung nachstelliger Hypotheken zu genügen. Die Höhe des Darlehenszinsfußes von 5 Proz. könne bei besonders schwieriger wirtschaftlicher Lage des Schuldners auf Ansuchen ermäßigt werden. Die Wohnungskreditanstalt habe 180 Millionen Mark Darlehen ausgegeben. Ihr Eigenvermögen betrage 60 Millionen, sie habe also 120 Millionen Mark ausgenommen. Immerhin würden nach lleberschüsse vorhanden sein, die zusammen mit den Rückzahlungen, die stattfinden, der Anstalt immer wieder Mittel zuführen. Auf dem Gebiet der Staatsvereinfachung seien zufolge der Anregungen des Sparkommissars in Württemberg manche Maßnahmen beschlossen worden, die Einsparungen im Gefolge haben. Die Durchführung einer anderen Bezirkseinteilung sei an dem Widerstand des Landtags gescheitert. Man könne se verstehen, wenn die Wirtschaftskreise der betroffenen Oberamtsstädte, die ohnedies einen schweren Existenzkampf kämpfen, sich wehren; eine Berichtigung der oft recht unsinnigen Oberamtsgrenzen wäre aber recht wohl durchführbar. Auch der kommende Landtag und die neu kommende Regierung werden sich mit finanziellen Problemen zu befassen haben. Die Deutsche Volkspartei hübe bei den Etatsberatungen der letzten Jahre alle Anträge auf Erhöhung von Ausgaben abgelehnt und werde auch künftig alle Ausgaben ablehnen, die nicht absolut notwendig seien. Die Ausgabenwirtschaft einzudämmen und gegen Anträge Front zu machen, die den Grundsätzen der Sparsamkeit widersprechen, sei eine unpopuläre Tätigkeit, sie sei aber nötiger denn je. Schon im letzten Landtag seien Abgeordnete gesessen, die sich in solchen Anträgen nicht genug tun konnten. Im neuen Landtag werden diese gefährliche ^ Menschen noch häufiger sein. Schon jetzt können Hessen r und Oldenburg die Gehälter ihrer Beamten nicht mehr/ aufbringen. Das möchten sich auch die württ. Beamtet gesagt sein lassen, die radikalen Parteien nachlaufen. Der Redner kam dann auf die finanziellen Schwierigkeitey^der Gemeinden zu sprechen, die besonders auf die Wohlfahrtslasten zurückzuführen sind, auf die Mindererträge des Waldes, den Rückgang der Steuerkataster und der Reichssteuerüberweisungen. Auch hier werde das Land um weitere Opfer nicht Hinumkommen. Bei den Landtagswahlen gehe es darum, eine Mehrheit zu schaffen, die den Staatshaushalt in Ordnung halte, darum ob wir auch weiter in finanzieller Hinsicht ein ruhender Pol in der Erscheinungen Flucht bleiben oder ob wir in die Flut einer radikalen. Finanzwirtschaft mit hineingerissen werden sollen. Es gehe aber auch um die Erhaltung tragbarer wirtschaftlicher Verhältnisse. Die Arbeit seiner Gruppe dse Landtags sei in allen Fragen diktiert gewesen von dem Bestreben, die noch vorhandenen Wirtschaftskräfte unseres Landes mit allen Mitteln zu erhalten und dafür zu sorgen, daß namentlich auch der so gefährdete Mittelstand nicht unter die Räder komme. Im neuen Landtag werde es auch nicht anders sein. Der Redner kam auf den ernsten Bruderkampf in unserem Volk zu sprechen, der den Vaterlandsfreund mit ernster Sorge erfülle. Nur die neue Ankurbelung der Wirtschaft und eine Beseitigung der großen Arbeitslosigkeit könne Rettung bringen. Es sei Aufgabe der Parteien der Mitte, sachliche Arbeit zu leisten und dafür zu sorgen, daß die Formen des politischen Kampfes nicht überall solche werden, daß sich der anständige Mensch davon mit Eckel abwende. Aus dem Kampf der Geister sei ein Kampf der Schlagringe und Knüppel geworden. Ueber tausend Personen seien in den Monaten November und Dezember im politischen Kampf getötet oder verwundet worden. Wenn das Bürgertum nicht zusammengehe und den Sturm der radikalen Parteien abwehre, dann sei es verloren. Seine Partei habe bei den Landtagswahlen ein Bündnis mit den Volkskonseroativen d. h. der Gruppe Westarp-Treviranus geschlossen. Sie werde wie bisher für Ordnung, Gesetzmäßigkeit und Wahrung bürgerlicher Freiheit ihr Bestes geben. Man müsse nun dafür sorgen, daß die besonnenen, ruhigen Elemente wieder zur Regierung kommen. — Herr Z i m m e r m a n n, der die Versammlung und den Redner begrüßt hatte, dankte letzterem für seine Ausführungen verbindlichst und forderte auf, dafür zu sorgen, daß die richtigen Männer und daß Leute wie Staatsrat Rath wieder in den Landtag kommen.
Neues vom Tage
Der Kanzler soll bleiben
Berlin, 11. April. Reichskanzler Dr. V rü n i u g bot, wie wir von unterrichteter Seite erfahren, am Montag nachmittag, der Gepflogenheit entsprechend» dem Reichspräsidenten die D e mis s i o n d es Ka b i ne 1 t s an. Reichspräsident von Hindenburg ersuchte den Kanzler, von dieser Demission abzusehen.
Das Hauensteiner Sprengunglück
Pirmasens, 11. April. Die Verhandlung gegen den Srein- brechermeister Joseph Müller endigte mit der Freisprechung des Angeklagten unter Ueberbürdung der Kosten auf die Staatskasse. In der Begründung des Urteils wird betont, daß man aus den Aussagen habe feststellen können, daß die notwendige Frist nach Abgabe des Sprengschusses (zehn Minuten) eingehalten wurde. Das Unglück sei etwa 20 bis 25 Minuten nach der Sprengung erfolgt.
Die Bergung der Gondel des Piccardschen Stratosphärenballons
Gursl, 11. April. Die Gondel des Piccardschen Stratosphärenballons langte am Montag früh auf der Gurgler Alm an. Von hier aus wurde sie aus einem Skischlitten nach dem Dorf Eurgl transportiert, wo sie um 14 Uhr ankam. Ein heftiger Schneesturm bereitete dem Transport große Schwierigkeiten. Vom Dorf Eurgl wurde die Gondel dann auf dem Schlitten nach Zwieselstein weiterbefördert. Morgen wird die Gondel im Lastauto zunächst nach Innsbruck gebracht. Der schwierigste Teil der Bergung ist damit beendet.
Das Lösegeld für das Lindbergh-Kind bezahlt
Oberst Lindbergh hat nunmehr bestätigt, daß er den Entführern seines Kindes SO 808 Dollar gezahlt habe. Das Kind ist ihm jedoch wider Erwarten noch nicht zurückgcgeben worden, obwohl er den Entführern mehrere Tage Zeit gelassen und keine Strafverfolgung zugesichert hatte. Die Polizei bestätigte die Erklärung Lindberghs über die Auszahlung des Lösegeldes an die Entführer seines Kindes. Die Polizei verhaftete in Brooklyn einen Mann, der früher Adjutant Al Capones gewesen sein soll. Die Polizei lehnte nähere Angaben über diese Angelegenheit ab. Das Schatzamt hat alle Banken und Geschäfte aufgefordert, die Eeldscheinnummern des Löfegeldes zu verfolgen. Lindbergh hat den Entführern ein Ultimatum zugestellt, in dem «r rücksichtslose Verfolgung mit allen Mitteln androht.
Aus Stadt und Land
Altensteig, den 12. April 1932.
— Avrillaunen. Der April zeigt sich als recht launischer Geselle. Bald regnet und schneit es, bald lacht die Sonne: stark wehen die Winde, kurz, der Monat macht seinem Namen alle Ehre. Der Regen wirkt Wunder. Das ausgeiroa- nete Erdreich kann eine gute Portion Feuchtigkeit wohl vertragen. Ueberall sproßt's und grünt's und den Mäusen, die in Menge ihr Zerstörnngswerk verrichten, tut der Regen in ihrer Nagearbeit Eintrag.
Nähkurs. Am 14. ds. Mts. beginnt die Städt. Frauenarbeitsschule mit ihrem Sommernähkurs. Heute ist es mehr denn je erforderlich, daß junge Mädchen nicht nur Erfahrung, sondern selbst Fertigkeit im Weitznähen und Kleidermachen besitzen. Um diese Fertigkeit zu erwerben ist es -unbedingt notwendig, daß der Sommerkurs regelmäßig besucht wird. Die Erfolge, die in der Städt. Frauenarbeitsschule erzielt wurden — Beweise hiefür sind die wohlgelungenen Ausstellungen der Arbeiten von Schülerinnen — sollten die Eltern und die Mädchen von dem Wert des Besuches der Frauenarbeitsschule überzeugt haben.
— Bauer, schließ Haus und Hof. Die Frühjahrsfeldbestellung hat begonnen. Die Sommersaat soll ins Erdreich. Die Frühkartoffeln mahnen. Der Bauer ist bald mehr auf dem Felde als zu Hause. Dennoch sind Haus und Hof nie so überlaufen gewesen wie heute. Viele wirtschaftlich Schwachen suchen Hilfe in Dorf und Hof. Hausierer kommen. Unverschuldete Arme eilen bettelnd von Haus zu Haus. Wer wollte ihnen nicht helfen! In Notzeiten kauft und gibt, wer immer es vermag. Aber auch Landstreicher, Tagdiebe und Langfinger suchen die Ortschaften heim. Auf die Abwesenheit und Sorglosigkeit der Landbevölkerung bauen sie argen Sinns. Wo freilich alle Riegel vor und alle Schlösser zu sind, da ist nicht viel zu machen. Einen Einbruch riskieren, davor scheuen sich doch die meisten. Einfacher schon scheint dem löcherigen Gewissen ein Diebstahl durch das offene Fenster oder gar ein Mitlaufen-lafsen von Geld, Wertgegenstände oder Eßwaren bei unverschlossenen Türen. Bauer, laß dich warnen! Fensterriegel vor, Stall und Haus gut schließen, muß Regel werden in unsicheren Zeiten. Bedenklich ist auch das vielfach übliche Schlüssellegen. In jedem Ort sind ein paar Heimarbeiter oder ältere Leute, die den Schlüssel gern in Verwahrung nehmen. Ein gelegter Schlüsse! hat schon manchem Strolch die Haustüre und den Eeld- schrank geöffnet.
Körperschaftsbeamtenverein Nagold. Die Körperschasts- beamten, Ortsvorsteher und Gemeinderechner versammelten sich letzten Samstagnachmittag in Egenhausen im „Ochsen" anläßlich der Feier des 25jährigen Jubiläums des Kollegen, Bürgermeister Rathin Egenhausen. Der Feier, über die bereits gestern von anderer Seite berichtet wurde, gingen die geschäftlichen Verhandlungen des Vereins voraus. Bürgermeister Mutz-Ebhausen sprach über das neue Mil^esetz, über die organisatorischen Vorschriften, über die hygienische und wirtschaftliche Bedeutung der Milcherzeugung und des Milchverkehrs. In der Aussprache wurde besonders darauf hingewiesen, daß heute bei der großen Milchkonkurrenz aus die Qualität der Milch schon im Stall, auf ihre Reinlichkeit und ihren Fettgehalt der höchste Wert zu legen sei, da sonst die Gefahr akut werde, Laß die Städte die Milch nicht mehr abnehmen. Der zweite Vortrag von Bürgermeister W i d m a n n - K ü l t l i n g e n
behandelte in gedrängter Kürze das neue Ausf.-Gesetz zum V.G.V., wobei die gegen bisher veränderten Vorschriften für die Ortsvorsteher und Ratsschreiber und das neue Nachbarrecht, das größeren Schutz für die Landwirtschaft brachte, eingehender behandelt wurde. Beiden Rechnern dankte der Vorsitzende, Bürgermeister Maier, unter dem Beifall der Versammlung herzlich. Kurz wurde noch das Problem der Fürsorgelasten durch die Erwerbslosigkeit und die Etatsaufstellung für 1932, die bei dem tieftraurigen Zerfall der Holzwirtschaft gerade in unserem Bezirk besonders schwierig ist, behandelt. — Die beiden neu gewählten Kollegen S e e g e r - Altensteig-Dorf und Wurster- Gaugenwald wurden vom Vorsitzenden herzlich begrüßt und willkommen geheißen und dem kranken Alt-Bürgermeister D ü r r - Eaugenwald ein Kartengrutz gesandt.
— Die Bewegung der Bevölkerung in Württemberg. Die
Zahl der Eheschließungen in Württemberg hat lt. Stak. Landesamt im letzten (4.) Vierteljahr von 1931 mit 5340 Ehepaaren gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres mit 5843 Ehepaaren abgenommen. Die Zahl der Lebendgeborenen (9443) hat sich gleichfalls verringert, und zwar gegenüber dem 4. Quartal von 1930 (10 749) im 1306. Andererseits ist auch die Zahl der Gestorbenen zurückgegangen; sie betrug nur 7162 gegen 7327 i. Vorjahrsquartal. Im er- sten Lebensjahr wurden 549 Säuglinge dahingerasft gegen 767 im Vorjahrsquartal. Der Eeborenenüberschuß war recht mäßig: 2281 gegen 3422. Im ganzen gesehen, tritt eine allmähliche Verminderung der Bevölkerungszunahme zutage.
Nagold, 1l. April. Erfreulich ist die Tatsache, daß die Firma Ehr. Geigle am Dienstag zu Pflanzschularbeiten ISO junge Mädchen eingestellt hat. Auch die Städt. Forstverwaltung sslellt eine größere Anzahl Frauen, Mädchen und junge Männer zu Kulturarbeiten im Sladtwald ein.
Pfolzgrafenweiler, 12. April. (Goldene Hochzeit.) Der Säger 3ohs. Günther und seine Ehefrau Friederike Bar- bara geb. Müller konnten die goldene Hochzeit feiern. Beide sind aus Baiersbronn und erfreuen sich noch guter Gesundheit.
Freudenstadt, 1I. April. Gestern konnte das Ehepaar Habisreitinger in der Forststraße die goldene Hochzeit feiern. Am Samstag abend brachte schon der gemischte Chor der Friedenskirche ein Ständchen: und gestern folgte der Posaunenchor der Friedenskirche und der Gemeinschaftschor (aus der Kleinerheinstraße) nach.
Ealw, 11 . April. (Neue Firma.) Das bekannte Manu- fakturwarengeschäst von Paul Räuchle hier, das in Kon- Kurs geraten war, wird weitergesührt. In das Handelsregister wurde am 9. April 1932 eingetragen: Die Einzel- firma Paul Räuchle, Calw, ist erloschen. Neueintrag: Paul Räuchle, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Calw. Gegenstand des Unternehmens ist der Handel mit Manufaklur- waren. Stammkapital 20000 RM. Geschäftsführer Otto Billinger, Kaufmann in Waiblingen und Paul Bauder» Fabrikant in Weilimdorf.