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Nr. 23

Len Regierungen der Welt klar machen, daß nicht ein Cent oder Centime Reparationen oder Schulden mehr gezahlt wird, und daß alles, was eine Konferenz noch zu tun hat, darin besteht, den Rückzug der dummen Menschen zu decken, die siet den letzten dreizehn Jahren dies Durcheinander erzeugt haben.

Konferenz der Kultusminüler über EalpolWeruns der Schule

B«rlk«, 28. Jan Mit der Frage der Entpolitisierung der Schule beschäftigte sich im Neichsministerium des Innern eins Konserenz der Kultusminister der Länder unter Vorsitz des Reichsministers Dr. Gröner. Die Berichte der Minister gaben «inen Einblick in die tatsächliche und rechtliche Lage in den ein­zelnen Ländern und zeigten die Maßnahmen auf, die gegen die Politisierung der Schule bisher ergriffen wurden. Auf Grund der eingehenden Aussprache stellte Reichsminister Grüner als ein­mütige Auffassung fest, daß die Parteipolitik nicht in die Schule gehöre Er werde es stets begrüßen, wenn die Länder entspre­chend den verschiedenen Verhältnissen scharfe Maßnahmen er­greifen. Ob und inwieweit den von mehreren Seiten ausgespro­chenen Wünschen gemäß von reichswegen einheitliche Grundsätze für die Entfernung der Parteipolitik aus der Schule auszustellen seien und für die Ausführung ein einheitliches Verfahren vor­gesehen werden solle, müsse geprüft werden. Die Länder hätten schon jetzt die Möglichkeit, die Teilnahme von Schülern an poli­tische« Versammlungen zu verbieten. Er empfehle, allgemeinen Gebrauch von dieser Möglichkeit zu machen. Aufs schärfste zu verurteilen sei die Verbreitung von Flugblättern uad Zeitungen verhetzenden Inhalts unter den Schülern. Hier komme es vor allem daraus an, gegen die Verteiler und Urheber mit allem Nachdruck vorzugehen.

Im übrigen wies der Minister darauf hin, daß die Entpoliti­sierung der Schule durch positive Mrßnahmen gefördert werden müsse, z. B. durch staatsbürgerlichen Unterricht sowie durch gute Schülerzeitungen und Einwirkung auf die Elternkreise. Die Be­deutung einer unterstützenden Mitarbeit des Elternhauses hob der Minister besonders hervor. Er erklärte sich auch bereit, den Anregungen verschiedener Minister entsprechend einen Appell an die Parteien zu richten, oon der parteipolitischen Beeinflus­sung der Jugend Abstand zu nehmen.

Im weiteren Verlauf der Sitzung wurden die Ausschreitungen »er Eottlofenpropagauda erörtert. Es ergab sich die einmütig« Auffassung, daß die bestehenden gesetzlichen Vorschriften, ins­besondere die Bestimmungen der Notverordnung des Reichspräsi­denten vom 28. März 1931 ausreichen, die Ausschreitungen der Gottlosenpropaganöa zu bekämpfen. Sache der praktischen Hand­habung fei es. den geltenden Vorschriften einen wirksamen Voll- Mg zu sichern.

Sie Regierimskkiie in SMemich

Bor der Regierungsbildung i« Oesterreich Wie«. 28. Jan. Aus der näheren Umgebung des Bundeskanz­lers verlautet, daß Dr. Burefch damit rechnet, die neue Regie­rung noch beute zu bilden, und zwar als Minderheitenkabinett. Er dürste an die Grohdeutschen nach ibrer Erklärung, odne Dr. Schober nicht in die Regierung zu geben, nicht noch einmal heran« treten. Man glaubt, das die Sozialdemokratische Partei bei ihrer wohlwollend-zuwartenden Haltung bleiben wird, solange die neue Regierung keine Verschiebung nach rechts bringt. Beson­derer Wert wurde aus die Feststellung gelegt, das mit der Neu­bildung der Regierung Burefch odne Dr. Schober keine AeiSe- «ug io der bisherigen ouhenpolitifche« Richtung, vor allem ge­genüber Deutschland, eintreten wird.

Die Wiener Blätter zum Sturz Schobers Wien, 28. Jan. Einstimmig kommt in der ganzen heutigen Morgenvresfe zum Ausdruck, daß es sich hei dem Rücktritt der Regierung Burefch in erster Linie darum gebandelt habe, eine» Wechsel im Außenministerium vorzunehme«. Der Grundton al­ler Kommentare, daß es um Dr Schober und mebr oder weniger um de« von ihm vertretene» außenpolitischen Kurs gegangen je», wird je nach der Partririchtung der Zeitungen beleuchtet.

Neri»! der Bank von Frankreich

Golddeckung von 53 aus SN Prozent gestiegen Paris, 28. Jan. Der Bericht des Eeneralrats der Bank von Frankreich, der in der heutigen Eeneralversammlug verlesen wurde, besagt, daß der Kapitalzufluß nach Frankreich « die Rückkehr frauzösischer Kapitalien aus dem Auslande nach Frank­reich seit dem Monat Mai beträchtlich gestiegen seien. Die Bank von Frankreich habe eine weitgehende Politik der internatio­nalen Zusammenarbeit betrieben. In diesem Zusammenhang wird auch die Gewährung des 25 Millionen Dollar-Kredites für di« Reichsvank erwähnr, eine Operation, die bis jetzt nicht gelöst werden konnte, von der sich aber die Bank von Frankreich nicht habe ausschließen wollen. Der Bericht widmet dann längere Ausführungen der Devisenpolitik gegenüber England. Hierbei habe sich die Bank von Frankreich stets hilfsbereit gezeigt. Schließlich bekennt sich der Bericht zur Aufrechterhaltung der Konvertierungsmöglichkeit in Gold, denn das sei nicht etwa eine veraltete Servitude. sondern die einzig wirksame Garantie der Sicherheit der Verträge und der Moralität der Transaktio­nen Der Bericht ewähnt schließlich, daß der Goldbestand in Francs um rund 15 Milliarden gestiegen und die Golddeckung, di« gesetzlich 35 Prozent betrage, von 53,83 Prozent aus 80.75 Prozent gestiegen sei. Der Devisenbestand sei jedoch von 26 auf 23 Milliarden gesunken. Der Betrag der diskontierten Wechsel fei mit 8 Milliarden nahezu unverändert.

Neues vom Tage

Litwinow bei Brüutng

Berli«, 28. Jan. Der Volkskommissar für auswärtige An­gelegenheiten, Litwinow, der sich auf der Reise zu der bevor­stehenden Genfer Abrüstungskonferenz heute kurz in Berlin auf­hielt, hatte Unterredungen mit dem Reichskanzler Dr. Brüning und dem Staatssekretär des Auswärtigen Amtes oon Vülow. Die Unterredungen boten Gelegenheit zu einem sreundschastlichen Gedankenaustausch über die schwebenden volittschen Fraaen. ins­

besondere über die bevorstehende Abrüstungskonferenz sowie über die von der Regierung der UdSSR, mit verschiedenen Staaten geführten Nichtangriffspakt-Verhandlungen. Reichssteuereinnahmen im Zeitraum Oktober-Dezember 1931 Berlin. 28. Fan. Im Monat Dezember 1931 betrugen (in Millionen NM.) die Einnahmen des Reiches bei den Besitz- und Verkebrssteuern 262.0. bei den Zöllen und Verbrauchsabgaben 212.1, im ganzen 474,1. In den Monaten Oktober bis Dezember 1931 dem dritten Viertel des Rechnungsjabres >931. sind sonaq an Besitz- und Verkehrssteuern 1231,7 aufgekommen, an Zollen und Verbrauchsabgaben 794,3, insgesamt 1936,0 Im vorherge­gangenen zweiten Vierteljahr des Rechnungsjahres 1931 betru­gen die Einnahmen aus den Besitz- und Verkebrssteuern 1391.8, aus den Zöllen und Verbrauchsabgaben 737,5, zusammen sonach 193,3 mehr als im dritten Viertel.

Brandstifter vernichtet eine Ortschaft Schweudreut (Niederbayern), 28. Jan. Innerhalb weniger Tage ist fast die ganze Ortschaft Schwendreut bei Waldkirchen Ser Brandstiftung zum Opfer gefallen. Die Ortschaft besteht nur aus sieben Anwesen, die sich im Besitz des Fiskus befinden. Die Anwesen sind meist an Holzhauer verpachtet. Der erste Brand brach in der Nacht zum 11 Januar aus. Am 11. Januar brannte ein zweites Anwesen nieder. Das Feuer sprang auf ein drittes Anwesen über, das ebenfalls vernichtet wurde. In der Nacht zum 14. Januar entdeckte man in einem Stadel und in einem weiteren Anwesen zwei Brandherds. In beiden Fällen konnte die Gefahr rechtzeitig beseitigt werden. Obwohl nun die Gen­darmerie von Herzogenreut zu Hilfe gerufen wurde, stand in den Morgenstunden des 15. Januar wieder ein Stadel in Flam­men. Die durch die fortwährenden Brandstiftungen geängstigten Einwohner haben die Ortschaft verlaßen und sind in umliegende Ortschaften gezogen. Unter dem Verdacht, die sämtlichen Brände angelegt zu haben wurde ein gewisser Joseph Klinginger von Sberseilberg verhaltet

Schließung der Wiener Universität Wie«, 28. Jan. An der Wiener Universität kam es gestern abend wegen des Vortrages des Rabbiners Dr. Kamianker zu Zusammenstößen zwischen gegnerischen Studentengruppen. Heut« vormittag setzte sich die Demonstration der Studenten im Uni- versitätsgebäude und im Anatomischen Institut fort. Dabei wurden drei Studenten verletzt Mittags erließ das Rektorat eine Kundgebung in der der Senat die Vorgänge auf das strengste rügt und gleichzeitig mitteilt, daß die Universität bis aus weiteres geschloffen bleibt.

Rücktritt Sir Eric Drummonds Gknf, 28. Jan. Bom Bölkerbnndssekretariat wird offiziell bestätigt» daß der Generalsekretär Sir Eric Drummond ein RÄcktrittsgefuch eingereicht habe. Er wünsche nun­mehr. von feinem Posten enthoben zu werden uad zwar in der ersten Hälfte des nächste« Jahres. Das Völkerbundesekretariat teilt mit, daß der Bölkerbundsrat einmütig Sir Eric Drummond gebeten habe, aus seinem Posten zu bleiben. Der Generalsekretär hat jedoch mitgetellt, daß sein Beschluß endgültig sei.

Aus Stadt und Land

Altensteig, den 29. Januar 1932.

Postkarten nach dem Ausland. Der Wert der aus den Postkarten des innerdeutschen Verkehrs aufgedruckten S-Pfg.-Wertzeichen beträgt nach dem 15. Januar nur noch 8 Pfg. Wenn solche Postkarten, auch mit Antwortkarte, nach dem Ausland abgesehen nach Freie Stadt Danzig, Li­tauen und Memelgebiet, Luxemburg und Oesterreich ver­sandt werden, sind auf der Postkarte und auch auf dem Ant- wonteil Freimarken im Gesamtwert von 9 Pfg., jedoch im Verkehr mit der Tschechoslowakei und Ungarn 4 Pfg., nachzukleben. Die Aufgabepostanstalten sind angewiesen, unzureichend freigemachte Postkarten dieser Art an den Ab­sender, wenn dieser bekannt ist, zur richtigen Freimachung zuriickzugeben. Ist die Rückgabe nicht möglich^ so werden die Postkarten mit Nachgebühren belegt.

Kaum glaublich aber wahr!

So bescheiden sich der Bahnhof Berneck in der Weitung des Kölldachtals beim Uebergang in das Nagoldtal in das Land­schaftsbild etnfügt, so besaß er doch seit Zeit seines Erdendaseins ein Juwel, ein Naturdenkmal seltenster Art, um das ihn nicht nur sämtliche Bahnhöfe, sondern die Landeshauptstadt aus­genommen auch sämtliche Stadt- und Staatsparke Württem­bergs beneiden konnten: In dem kleinen Ziergärtchen beim Brunnen stand ein Trompetenbaum (Ontslpa digno- luoiciesj, ein Kind der Mutter Flora der östlichen Vereinigten Staaten Nordamerikas. Soweit bisher bekannt geworden, be­sitzt in Württemberg nur noch die Stadt Stuttgart zwei Exem­plare dieses nordamerikanischen Trompetenbaums. Die Erde zählt nur drei Arten von Trompetenbäumen, außer dem ge­nannten noch den Japanischen (Ostslpa ovata) und den Süd­amerikanischen (OecroM palmata), welcher aber nur namens-, jedoch nicht stammverwandt ist. Der nordamerikanifche Trom­petenbaum führt auch den Namen Zigarrenbaum, weil seine Fruchtschoten einer sogenanntenVirginia"-Zigarre mit ihrem Halm-Mundstück sehr ähnlich sehen. Er erreicht eine Höhe von 16 Metern. Besonders auffallend sind feine großen, herzför­migen Blätter mit einem Durchmesser von 18 bis 22 Zentimeter, dann feine großen weißen, inwendig purpurrot punktierten und gerb gesteckten Blüten, die in oft fußlangen Rispen herabhängen. Der Zigarrenbaum ist einer unserer schönsten Blütenbäume. Der Baum am Bahnhof Berneck blühte jeweils im Monat August. Dann war er von Einheimischen und Kurgästen bestaunt und bewundert und von Lehrern mit ihren Schulklassen oft besucht.

Run ist der Baum letzten Samstag durch Bahnarbeiter unter Aufsicht von Rottenmeister Mühletfen der Säge und dem Beil zum Opfer gefallen, angeblichum bessere Sichtverhältnisse zu schaffen". Der Vorstand der Station Berneck wollte das Fällen des Baumes im letzten Augenblick noch verhindern; aber seine Machtbefugnisse waren htefiir nicht ausreichend.Wo rohe Kräfte sinnlos walten!" möchte man kerzengerade hinausfluchen. Aber die Sache wird noch betrüblicher; denn der Baum sei auf Anweisung vonoben" gefällt worden. Wer diesesoben" ist, konnte ich nicht ergründen. Doch scheint diesesoben" nicht in der Bahnmeisterei, sondern noch weiteroben" zu suchen zu sein. Es ist die« der zweite Fall im Bezirk, daß Behörden, von denen man in erster Linie erwarten könnte, daß sie für die Behufe der Denkmalspflege Verständnis ausbringen, ein solches vermissen lassen. Komme mir ja keine noch so hohe Behörde, um mir weismachen zu wollen, daß die Entfernung des Trompeten­baumes am Bahnhof Berneck eine Notwendigkeit gewesen sei,

um bessere Stchtverhältnisse zu schaffen"! Der Baum hatte genügend Abstand von Bahngleis und Straße, hatte einen ast­freien Stamm von über 3 Meter Höhe und dazu weder eine hängende noch breit ausladende, sondern eine aufwärtsstrebende Krone, die weder ins Bahngleis noch in die Straße hereinragte. Der Baum bildete kein Sichthindernis, weder für den Bahn-, noch für den Auto-, noch für den Fuhrwerksverkehr, weder tal­aufwärts noch talabwärts, noch für die Straße hinter dem Bahnhofsgebäude. Für letztere mögen das Untergesträuch und der dort befindliche verknorpelte Hollunder ein gewisses Sicht­hindernis gewesen sein, nicht aber der Trompetenbaum. Hier scheint eben wieder einmal nach dem berühmten Schema k ge­arbeitet sonst sagt man:gehanswurstelt" worden zu sei».

Der Trompetenbaum am Bernecker Bahnhof war nicht nur eine Rarität; er scheint auch ein besonderes Stück Geschichte ver­körpert zu haben. Ich habe mir immer die Frage vorgelegt: Jst's wohl reiner Zufall oder sind wohl besondere Umstände da­mit verbunden, daß der seltene Baum hieher kam? Nun wird mir von Bernecker Seite aus erzählt, daß der Baum mit der Er­bauung des Bernecker Bahnhofs auf besondere Veranlassung des letzten wiirttembergischen Königs gepflanzt worden sei, wie von ihm auch gleichzeitig die doppelte Einfügung der drei liegenden Hirschhörner in den Deckenzierat der offenen Wartehalle verfügt worden fei. König Wilhelm ll. habe dadurch dem Kämmerer des Kgl. Hauses. Herrn Baron Wilhelm v. Gültlingen-Bernech und damit auch der Stadt Berneck eine besondere Gunst erweisen wollen. Ob dies richtig ist, kann ich nicht nachprüfen. Aber jedenfalls findet man es begreiflich, daß sich die Bernecker und andere über die ungerechtfertigte Entfernung des Trompeten­baumes entrüsten.

Denkmalspfl. Schwarz.

Grünen Baum"-Lichtjpiele.D i e w e i tz e Sch w e st e r oon St. Veit h", einer der besten stummen Filme der letzten Jahre läuft am Samstag und Sonntag in den Grünen Baum"-Lichtspielen. Dies wäre der erste Film aus einer Blutenlese von den in den letzten Jahren ange­fertigten Filmen, dem in den nächsten Wochen noch eine ganze Reihe bedeutender Filme folgen wird.

Württ. Volksbühne. Am 11. Februar gelangt imLöwen­saal" in Nagold Earl Zuckmayers neuestes Bühnenwerk:Der Hauptmann von Köpenick" zur Aufführung. Das Stück, das neben BrucknersElisabeth von England" die größte Thea­tersensation der letzten Spielzeit war, erlebt zur Zeit einen bei­spiellosen Siegeszug über sämtliche deutsche Bühnen. Die Inszenierung des interessanten Werkes hat Intendant Michels übernommen. Die Titelrolle spielt Hans Neumeister. Die Bühnenbilder sind von Erik Homann-Webau. DiePotsdamer Tageszeitung" schreibt: Zuckmayers Bilderfolge ist kein Stück gegen das Militär". Der Dichter läßt Voigts Schwager Hoprecht, einen greisen Mann, ganz ausdrücklich ein prachtvolles Wort über Soldaten, Offiziere und echte Kameradschaft sprechen.

Von der Freien Turnerfchaft. Am »ergangenen Samstag hielt die Freie Turnerschaft imEngel" chre Hauptver- sammlung ab, die sehr gut besucht war. Vorstand Silber- horn begrüßte die Sportgenosfen und -Genossinnen. Aus dem Geschäftsbericht war zu entnehmen, daß es an Arbeit und Mühe nicht gefehlt hat und die Turn- und Sportabteilung wirklich gute Früchte gezeitigt hat. Der Mitgliederbestand konnte trotz verschiedener Austritte, infolge Wohnungswechsel und einiger Ausschlüsse, durch gesteigerte Werbung ausgeglichen werden. Der Kassenbestand ist als sehr gut zu bezeichnen, eine ganz nette Summe konnte trotz des schlechten Wirtschaftsjahres verbucht werden. Dies hat der Verein hauptsächlich der Opferfreudigkeit seiner Mitglieder und der Arbeitsfreude der Kassierer zu ver­danken. An Vereinseigentum ist ein schöner Bestand im Betrag oon ca. 509 Mark vorhanden. Bei Punkt Wahlen zum Vorstand und Ausschuß trat keine Aenderung ein. ein Beweis, daß die Vorstandschaft ihrer Aufgabe bewußt war. Als Turnwart wurde unser alter bewährter Sportgenosse Groll wieder gewonnen. Helle Begeisterung war im Verein vorhanden, als dieser Punkt seine Lösung gesunden hatte. Zum Damen-Turnwart wurde M. Volle bestimmt, der schon längere Zeit diesen Posten inne­hatte und in manch schwierigen Situationen seinen Mann stellte. Eine längere Debatte gab es in Punkt Futzballabteilung. Es wurde beschlossen, die Fußballabteilung weiterbestehen zu kaffe«, jedoch vorläufig nur Privat- und Freundschaftsspiele zu machen. Als Sportleiter wurde E. Burkhardt gewählt. Vereinswande­rungen füllen alle zwei Monate vorgenommen werden und ein größerer Ausflug mit Auto nach Heilbronn. Der Vorstand dankte allen Mitgliedern für ihre Arbeit und appellierte an alle Turner und Sportgenoffen, nicht zu erlahmen tn ihrer Arbeit, um den Verein vorwärts zu bringen. Der Verein beschloß einmütig, weiterzuarbeiten an dem Werk, das wir begonnen. Die Parole hieß:Kein Rückwärts gibt, ein Vorwärts nur!" Es hat sich klar und deutlich gezeigt, daß die Arbeiter-Turn und Sport­bewegung in der Freien Turnerschaft Altensteig eine gute Pflege­stätte hat. Darum, auf ihr Sportler und Turner, schließt die Reihen! Auch allen unserer Bewegung noch Fernstehenden gilt dieser Ruf. Kommt zu uns, treibt Sport und Körperpflege, stählt eure Nerven und die Kraft, dann ist unser die Zukunft:

Nagold, 28. Jan. (Bezirksverein der Körperschaftsbsamten, Ortsvorsteher und Gemeindepfleger in Nagold.) Zu der ge­meinsamen Versammlung am 25. Januar d. I. in derLinde" in Nagold fanden sich 69 Teilnehmer ein. Der Leiter der Ver­sammlung, Bürgermeister Maier-Nagold, begrüßte besonders die Gäste Landrat Baitinger, Arbeitsamtsdirektor Reg.-Rat Dr. Stahlecker und Forstmeister Birk-Nagold, beglückwünschte de» Kollegen Zink-Obertalheim zu seiner einmütigen Wiederwahl und gedachte des Ablebens des Seniors der Gemeindepfleger des Bezirks, des Gemeindepflegers Herter in Wart, zu Lessen Anden­ken sich die Versammlung von den Sitzen erhob. Besprochen wurden zunächst die neuen Notverordnungen, die vierte Notver­ordnung des Reichs und die Württ. Ausführungsnotverord- nungen. Die allgemeine Lage und besonders die Lage unserer Gemeinden hat sich durch die Notverordnungen nicht gebessert, eher verschlechtert, doch muß man zufrieden sein, daß infolge der Notverordnungen das Rad herumgeht und das Durchhalten er­möglicht wird. Der bisher verhältnismäßig milde Winter hat ja sein gut Teil dazu beigetragen, über die großen Schwierig­keiten etwas leichter hinwegzukommen, als dies im Herbst de« Anschein hatte. Allerdings nehmen die ausgesteuerten Wohl­fahrtserwerbslosen bedeutend zu, die die Ortsfürsorgekaffen, w« keine Arbeit bereitgestellt werden kann, erheblich belasten. Eine Rückschraubung der Unterstützungssätze, wie sie in der vierte« Notverordnung gestattet wurde, ist unvermeidlich. Daß auch die Sozialversicherung abgebaut werden muß, war schon in de« Jahren 1928 und 1929, als die Reichsgesetzgebung noch außer­ordentlich freigebig war, jedem Einsichtigen klar. Besprochen wurde ferner die Preissenkung, die Anbringung von Preisschil­dern und Preisverzeichnissen, der Milchpreise und die Hiinvler- spanne, sowie die Senkung der Kapital- und Mietzinse. Die schwierige Lage der Gemeinden wird in unseren Schwarzwald­gemeinden über den allgemeinen Notstand hinaus noch dadurch besonders verschärft, daß die Wälder der Gemeinden und Bauer« nichts mehr abwerfen. Zum großen Teil lebten bisher die Ge­meinden vom Ertrag der eigenen Waldungen. Ueber de« Hok^ absatz referierte Forstmeister Birk. Trotz aller Bemühungen ui»