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Nr. 4

AußklwoMA Kundgebung des Reichstages?

Berlin, 6. Jan. DieTägliche Rundschau", das Sauvtblatt des Christlich-Sozialen Volksüienstes. nimmt gegen eine Vertagung der Tributkonierenz und auch gegen die Schäftung eines Proviso­riums Stellung und schreibt dann u. a. folgendes:

Für den Kampf um Sie Endkösung ist der Zusammenschluß aller deutschen Parteien zu einer Einheitsfront nach auhcn not­wendig. Es würde ein schönes Zeichen deutscher Entschlossenheit sein, wenn alle Kruppen bei der Polemil den außenpolitischen Gesichtspunkt berücksichtigen würden. Es liehe sich vorstellen, dab der Reichstag sich vor der Lausanner Konferenz versammelt und in einer einmütigen Kundgebung die Forderung des deutschen Volles vertritt. Es liehe sich vorstellen, dah das Auftreten der deutschen Minister begleitet wird von einer würdigen Mahnung des Parlaments, von einem Aufruf an die Welt, der die deutsche Forderung einer Endlösung noch einmal aller Welt darstcllt."

KechwMrkatastrovhrn im Reiche

Der Muldedamm gebrochen

Dessau. 8. Jan. Der Damm der Mulde ist bei Netzau gebro­chen. Der staatliche Sochwasserschutz. Teno und Ordnungsxslizei find dabei, ihn wieder zu schlichen. Die Dörfer Netzau und Soll­nitz sind in größter Gefahr. Die ganze Muldau bildet weit!: :: -

neu grohen See.

Bis zum Eiseubahndamm ist die Gegend ein unübersehbarer See. Don einzelnen an der Aue liegenden Gebäuden ragen nur noch die oberen Teile heraus Wiesen und Felder sind weithin vom Wasser bedeckt,' nur die Kronen der Bäume sehen aus dem Wasser heraus.

Das Hochwasser im Mulde-Gebiet

Leipzig, 6. Januar. Unser in das Hochwassergebiet der Mulde entsandte Sonderberichterstatter meldet vom ersten Teil seiner Fahrt EilenburgDüben, daß die Flutwelle hier bereits vorüber ist. In Eilenburg ist ein Fallen des Wasserspiegels in den letzten 24 Stunden um 70 Zentimeter zu verzeichnen. Vis zum Eisenbahndamm ist die Gegend ein unübersehbarer See. Von einzelnen an der Aue liegen­den Gebäuden ragen nur noch die oberen Teile heraus. Wiesen und Felder sind weithin vom Wasser bedeckt; nur die Kronen der Bäume sehen aus dem Wasser heraus. Auf der Strecke nach Düben mußte in der vergangenen Nach! verschiedentlich an den Dämmen gearbeitet werden. Mit Sandsätzen, Steinen, Pfählen und Dunghaufen mußten die Dämme gesichert werden. In Zschepplin mußte an drei Stellen in angestrengtester Arbeit der Damm verstärkt werden. Hier reicht das Wasser noch bis an die wesentlich höher liegende Chaussee heran. In Hohenprießnitz bestand nur für einzelne Häuser Gefahr. Die Aue ist vollkommen unter dem Wasser verschwunden. Durch Versagen eines Wehres floß ein Teil des Wassers ab und drang bis zu den Häusern vor. An einer Stelle der Chaussee, wo Ausschach­tungsarbeiten vorgenommen worden waren, mußte mit Brettern und Pfählen der Straßendamm versteift werden, um einen Durchbruch zu vermeiden. Die jenseits der Mulde liegende Ziegelei steht unter Wasser. Zn dem ganzen Ge­biet sieht man nur die Kronen der Bäume aus dem Wasser herausragen. Bei Düben reicht das Wasser auf weite Strecken bis an die Chaussee heran. In der Nähe des Flusses stehende Häuser sind vom Master umspült.

Das Hochwasser der Lippe und der Seseke steigt weiter Dortmund, 6. Januar. In den Abendstunden des Mitt­woch führt der Oberlauf der Lippe Hochwasser. In der Luener Altstadt beginnt die Bevölkeurng mit umfassenden Vorbereitungen, um ihre Häuser bei einem weiteren Stei­gen des Wassers zu räumen. Die Massermassen sind in den neugeschaffenen Unterlauf der Seseke eingedrungen und haben dort schweren Schaden angerichtet, weil die aus Sans bestehenden Dämme der Gefahr, weggeschwemmt zu wer­den, ausgesetzt sind.

Eisenbahndamm bei Kehl unterspiilt Hochwasser der Schwarzwaldflüsse und des Oberrheins Freiburg i. B., 4. Januar. Der plötzliche Witterungs­umschlag führte, durch Regenfälle vergrößert, zu einem er­heblichen Anschwellen der Schwarzwaldflüsse. Der Ober­rhein ist in den letzten 24 Stunden um über einen Meter gestiegen. Die Kinzig hat im Gebiet zwischen Offenburg und Kehl bereits weite Ueberschwemmungen verursacht und südlich von Kehl den Bahndamm unterspült, so daß seit heute morgen der Verkehr auf der Strecke Appenweier Kehl unterbrochen ist. Man versucht, den Lokalverkehr durch Umsteigen an der Einbruchsstelle aufrecht zu erhal­ten, während der Schnellzugsverkehr AppenweierKehl- Straßburg über Wintersdors umgeleitet wird.

Rückgang des Hochwassers im Kinziggebiet Kehl. 6. Jan. Im Laufe des Dienstag konnten die Arbeiten am Dammbruch der Kinzig so stark gefördert werden, dah die Strecke wieder eingedämmt ist Der Verkehr auf der Staatsbahn AppenweierKehl wurde in vollem Umfange wieder aufgenom­men. Im Ueberschwemmungsgebiet macht sich ern langsames, aber stetiges Fallen des Hochwassers bemerkbar. Infolge des Sinkens der Temperaturen bat die Schneeschmelze aufgehört und das Hochwasser ist überall zurückgegangen.

Keine ßosfnling mehr anf Rettung

Beuthen, 5. Jan. Die Bergbehörde bat Dienstag abend fol­genden amtlichen Bericht über das Einsturz»«glück auf der Zeche Karsten-Zentrum ausgegeben:Die Rettunssarbeiten sind weiter im Gange. Es wurde hierbei festgestellt, dah die Streckenbetriebe, in. denen die verschütteten Bergleute arbeiteten, vollkommen zer­brochen sind. Die Austchliehunssarbeiten werden sich voraussicht­lich noch mehrere Tage hinziehen. Es steht fest, dah keiner der Verschütteten mehr am Leben ist.

Vor dem Abschluß der ziliSbrratlingen

Wie von zuständiger Seite mitgeteilt wird, sind die Verband- > lungen zwischen dem Reichskommissar für das Bankwesen und den I Verbänden der Kreditwirtschaft. die trotz der Feiertage mit Eifer betrieben wurden, nunmehr so gut wie abgeschlossen. Der Ver- ! trag, der die Spitzenverbände zur Einhaltung der auf Grund der letzten Notverordnung durchzumhrenden Zinsmatznabmen ver­pflichtet. ist in seinen Erundzügen. sowie in den meisten Einzel­heiten. fertiggestellt. Die Unterzeichnung wird am kommenden Donnerstag folgen. Zur Durchführung des Zinsabkommens wird in Berlin einZentraler Kreditausschuh" geschaffen werden, in dem die Verbände der Kreditwirtschaft vertreten sind. Dieser Zcntralausschuh wird die einzelnen Zinssätze festzustellen haben. Das Abkommen sieht, soweit man bisher hört, die Errichtung ei­nes zentralen Kreditausschusses in Berlin vor. in dem die priva­ten Banken. Sparkassen, öffentliche Kreditanstalten. Genossen­schaften, Arbeiterbanken und Beamten-Eenossenschaftsverbände gleichmäßig vertreten sein sollen. Seine Beschlüsse sind einstim­mig zu fassen. Als Ergänzung sollen örtliche Kreditausschüsse er­richtet werden.

Der Ausbau der Haben- und Sollsähe soll einen Ausgangszins von vier Prozent bei täglich fälligen Sparguthaben zur Grund­lage haben, während bei Kündigungsgeldern der Zinssatz im all­gemeinen ein Prozent höher liegen darf. Bei Festlegung der Gelder auf einen bestimmten Tag und bei Minüestbeträgen von 28 888 Mark darf die Vergütung einen Betrag von einem halben Prozent unter Reichsbankdiskont erreichen. Ueber Ultimo festge­legte Gelder dürfen bis zu einem Prozent unter Reichsbankdis­kont verzinst werden. Bei kleineren und mittleren Banken und bei Genossenschaften ist vorgesehen, dah der Ausgangszins einen halben Prozent höher ist.

Die Zinsen für gewährte Kredite sollen sich an den Reichsbank- l diskont anlebnen. Die Zinssvanne wird von den örtlichen Kredit- ! ausschüssen geregelt, die auch Kontrollrechte und Kontrolloilichten ! haben. Die Spanne soll so festgelegt werden, dah sie sich aus ei­nem gehobenen Durchschnitt des von den einzelnen Bankgruvvsn gewährten Anlagezinses aufbaut. Dem Bankenkommissar ist in allen Fällen die persönliche und unmittelbare Entscheidung vor- ? behalten, in denen die zu berufenden Kreditausschüsse nicht zu s einstimmigen Beschlüßen kommen. j

Die Lage la Indien

Bombay, 3. Jan. (Reuter.) Die meisten größeren Kon­greßausschüsse in den Provinzen haben ihre verschiedenen Unterausschüsse durch Diktatoren ersetzt, die befugt sind, für den Fall ihrer Verhaftung selbständig ihre Nachfolger zu ernennen. Ueberdies haben die kleineren Ausschüsse in den verschiedenen Orten Anweisungen erhalten, ihr eigenes Aktionsprogramm auszunehmen, ohne auf Weisungen der Zentralausschüsse zu warten. In Cawnpur sind sieben, in Lucknow vier Kongreßsührer verhaftet worden.

Die Ereignisse in Indien

Bombay, 5. Jan. Anstelle des gestern verhafteten Prasag ist Ansari zum Vorsitzenden des Allindischen Kongresses ernannt l

worden. r

Kalkutta. 5. Jan. 45 dem Allindischen Kongreh angegliederte j Vereine in Kalkutta und Umgebung sind als gesetzwidrig ausge- ! löst worden. !

Der Boykott britischer Waren durch die Inder beginnt j

Ahmedabad, 4. Jan. Die hiesigen Baumwollfabriken haben we- ! gen der Verhaftung Gandhis beschlossen, keinerlei britische Wa- ^ ren mehr zu kaufen. Die Fabrikbesitzer planen ferner, die nach ! England gegebenen Bestellungen auf Maschinen rückgängig zu machen. Auch der Eemeinderat der Stadt erwägt den Boykott britischer Waren und Firmen.

Massenverbastnngen indischer Kongrehfiihrer Bombay, 6. Jan. Heute in den frühen Morgenstunden wurden Massenverhaftungen von Kongrehfllbrern vorgenommen. U. a. wurde der vormalige Präsident der indischen gesetzgebenden Ver­sammlung festgenommen.

svv indische Organisationen verboten Bombay, 6. Jan. Alle Kongreß- und dem Kongreß angeglie­derte Organisationen der Präsidentschaft Bombay sind als ge» setzeswidrig verboten worden. Von dieser Maßnahme werden 588 Organisationen betroffen.

Neues vom Tage

Schwierige Stillhalteverhandlunge«

Berlin, 5. Jan. Nach einer Meldung derDeutschen Allg. Zeitung" hat man in den Stillhalte-Verhandlungen den Plan eines mehrjährigen Stillhalte- und Tilgungsplanes aufgegeben. Gegenstand der Verhandlungen sei nunmehr ausschließlich die Verlängerung der bisherigen Stillhaltung um ein Jahr, also bis zum 1. März 1933. Man spreche demgemäß jetzt das alte Stillhalte-Abkommenen para­graphenweise durch, im Hinblick auf die bei dieser Ver­längerung vorzunehmenden Aenderungen: im Rahmen die­ser Verlängerung verlangten freilich die Ausländer ins­sondere die Auszahlung eines Teilbetrages. Darüber bestehe .weder grundsätzlich noch in bezug auf die Höhe irgendwelche Einigkeit. Von englischer Seite wird ein Be­trag von 10 Prozent gefordert.

Francois-Poncet nach Paris abgereist Berlin, 7. Januar. Der französische Botschafter Fran­cois-Poncet ist nach Paris abgereist. Vor seiner Abfahrt hatte der Botschafter, wie dieVossische Zeitung" berichtet, noch einen Besuch beim Reichskanzler abgestattet.

Der wilde Streik im Ruhrgeviet abgevlasen

Esten, 3. Jan. Nachdem bereits am Montag die Mit­tagsschicht fast vollzählig wieder angefahren war, wird heute früh aus den einzelnen Bezirken über vollkommene Ruhe berichtet. Abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen fuh­ren die Bergarbeiter auf den einzelnen Schachtanlagen voll­zählig an. Aus dem Recklinghauser Bezirk wird gemeldet, daß dort die REO. den Streik abgeblasen hat.

12V neue amerikanische Kriegsschisse

Washington, 5. Jan. Der Vorsitzende des Marineaus­schusses im Repräsentantenhaus, Vinson, teilte mit, dem Hause werde eine Vorlage über den Bau von 120 neuen Kriegsschiffen zugehen, die mit einem Kostenaufwand von 616 230 000 Dollar, verteilt auf die nächsten zehn Jahre, erbaut werden sollen. Mit Ausnahme von zwei Flugzeug­mutterschiffen sollen durch diese Schiffe veraltete Schiffe ersetzt werden. Das Programm, das mit Unterstützung und Bewilligung des Marineamts aufgestellt worden ist, sieht auch die Fertigstellung von 16 im Bau befindlichen Kriegs­schiffen vor.

778 808 Tonnen Schiffsraum im Hamburger Hafen angelest Hamburg, 5. Jan. Die Zahl der aufgelegten Schifte im Ham­burger Hafen hat im Januar ihren Höchststand erreicht. Am 1. Januar wurden 175 stillgelegte Schiffe mit 778 888 Bruttoresi- ftertonnen gezählt. Das Anwachsen der feiernden Schifte um 258 888 Tonnen im Dezember 1831 ist nicht zuletzt auf die eng­lische Pfundkrise zurückzuführen.

Die Ostsee treibt Margarine an Land Kolberg, 4. Jan. Der nach Königsberg bestimmte Dampfer Helene-Kiel" strandete in der stürmischen Weibnachtsnacht bei Darsser Ort. Das Meer gibt jetzt seine Beute wieder: Zehntau­sende von Margarinestücken werden ans Land gesvlllt und be­decken kilometerweit den Strand. Auch Kisten mit Kakao. Kaffee und Tee, Konservenbüchsen. Gebinde mit Schmalz und Sefte tra­gen die Wogen ans Land. Ueberall regen sich Hände, um den rei­chen Strandsegen zu bergen. Wohin man den Fuß auch setzt, trifft man auf Margarine. 288 888 einzelne Pfunde schwimmen in der See.

Schuldenzahlungenan USA. in Silber Washington, 6 Jan Senator Borah hat einen Gesetzesantrag eingebracht, durch den auswärtige Regierungen ermächtigt wer­den sollen, ihre Schulden an die Vereinigten Staaten in Silber zu bezahlen. Borah hat aber ausdrücklich bemerkt, daß er nicht der Urheber des Antrages sei.

Orkan in Niederländisch-Jndien Amsterdam. 6. Jan. Nach den aus Niederländisch-Jndien beute minag hier eingetroftenen Meldungen scheint der Orkan, der die Inseln Bali und Lombok heimsuchte, katastrophale Folge« z» haben. Da die telegraphischen und telephonischen Verbindungen mit den Leiden Inseln unterbrochen sind, ist der Umiang der un­gerichteten Verheerungen noch nicht zu übersehen. Man beabsich­tigt. Flugzeuge zu entsenden.

Der amerikanisch-japanische Zwischenfall beigelegt Washington, 5. Jan. Staatssekretär Stimson bat bei dem japa­nischen Botschafter wegen des Zwischenfalles mit dem amerikani­schen Konsul in Charbin energisch protestiert.

Der javanische Minister des Auswärtigen hat dem javanischen Botschafter in Washington Anweisung gegeben, das Bedauern der Regierung wegen des Zwischenfalls in Mukden der amerika­nischen Regierung auszusprechen.

Aus Stadt und Land

Altensteig, den 7. Januar 1932.

Das gestrige Crscheinungsfest war gekennzeichnet durch Regen und abermals Regen. Das letzte Restchen Schnee dürfte jetzt selbst in höheren Lagen verschwunden sein. Durch die rasche Schneeschmelze und die starken Regenfälle ist allgemein ein starkes Ansteigen der Flüsse zu beobachten. Auch die Nagold ist ufervoll und Nagold zu teilweise schon über ihre User getreten. In der Nacht von gestern auf heute gesellte sich zu dem Regen ein starker Sturm, der sicher da und dort manchen Schaden angerichtet hat. Die Weih­nachtsfeier der Stadtkapelle, die gestern abend zu Gunsten der Nothilse wiederholt wurde, war außerordentlich gut besucht, ein Zeichen dafür, daß unsere Stadtkapelle trotz der Not der Zeit ihre alte Anziehungskraft ausübt.

Deutsche Bau-Gemeinschaft, Ortsgruppe Altensteig. Auf den heute abend 8 Uhr im Easthof zumGrünen Baum" stattfindenden Vortrag wird nochmals hingewiesen.

Wer hat Anspruch auf verbilligte Kohlen? Laut einem Erlaß des Wllrtt. Innenministeriums stellt die Reichsregierung im Rahmen der Winterhilfe Mittel zur Verfügung, durch die der hilfsbedürftigen Bevölkerung für die Monate Januar bis März der Bezug von Kohle zu verbilligten Preisen ermöglicht werden soll. Zur Teilnahme an der Kohlenverbilligung sind berechtigt: die Hauptunter­stützungsempfänger der Krisenfürsorge, in beiden Fallen soweit Familienzuschläge gezahlt werden; die von der öffent­lichen Fürsorge laufend als Hauptunterstlltzte in offener Fürsorge unterstützten Personen nebst den Empfängern von Zusatzrente nach dem RVG. angewiesen sind und soweit sie einen eigenen Haushalt führen. Die Empfänger v-n Kurz­arbeiterunterstützung können an der Verbilligung nicht toilnehmen. Die Verbilligung erfolgt auf Grund eines von der Reichsregierung herausgegebenen Bezugsscheines. Vezugsstellen für die verbilligte Kohle sind alle Kohlen­verkaufsstellen, die sich bereit erklären, den Bezugsschein in Zahlung zu nehmen. Jeder Berechtigte kann monatlich 2 Zentner verbilligter Kohlen erhalten. Die Verbilligung von 30 Psg. muß in vollem Umfange den Unterstützungs­empfängern zugute kommen. Die Ausgabe der Bezugs­scheine erfolgt durch die Arbeitsämter und durch die Orts- fürsorgeverbände oder di« von ihnen beauftragten Dienst­stellen.

Simmersfeld, 5. Januar. Am letzten Sonntag hielt der hie­sige Turnverein seine Weihnachtsfeier ab. Sie hatte einen guten Besuch aufzuweisen. Der Vorstand Kern begrüßte die er­schienenen Gäste und wies dabei auf die Bedeutung des Turn­vereins in der heutigen Zeit hin. Da die Gegenwart mehr und mehr den Jahren von 18861813 gleicht, so muß heute der Turnverein, der in Jahn seinen geistigen Vater und Schöpfer sieht, auch auf der Linie stehen, wo einst Jahn stand; denn nicht , ^ahn'sche Kraft, sondern Jahn'scher Geist hat einst Deutschland frei gemacht. Nun wickelte sich das reichhaltige, ja zu reichhat-