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Nr. 218

ein neuer Flottenhauptstützpunkt befindet sich Singapore im Bau. Die größten englischen Linienschiffe sind:Nelson" undRodney", von je 40 000 Tonnen Wasserverdrängung. Und der SchlachtkreuzerHood" von 43 000 Tonnen mit 1480 Mann Besatzung.

Die britische Marine ist, da es in England die allgemeine Wehrpflicht nicht gibt, auf Werbung von Mannschaften angewiesen. Die Verpflichtung läuft auf zwölf Dienstjahre und kann verlängert werden. Die Seeoffiziere werden in erster Linie in der Marineschule Dartmouth ausgebildet. England verfügt über eine Marinereserve, die jährlich zur Uebung einberufen wird. Daß die Flotte beim Znselreich als Verteidigungsmittel an erster Stelle steht, ist allgemein bekannt. Ist auf die Flotte kein Verlaß, dann ist das Empire preisgegeben. So weit ist es allerdings heute noch nicht. Aber, wie gesagt: man kann nicht wißen, wohin die Entwicklung schon in der nächsten Zeit gehen kann.

Rückfahrt ln die Men

London, 17. Sevt. Die Schiffe der Atlantik-Flotte sind in der Nacht zum Donnerstag von Cromarty Firtb aus ir. See ge­gangen. um ibre Heimathäfen Portland. Devonvort und Cba- tam anzulauien. Am Mittwoch traf bei der Flotte die Nachricht ein. daß die englische Admiralität bereit sei. gewisse Härten bei den Soldherbafetzungen untersuchen zu lassen. Die Offiziere lie­hen die Mannschaften antreren und teilten ihnen die Entschei­dung mit. die mit Beifallsrufen ausgenommen wurde. Dennoch bedurfte es vieler Ueberredung durch die Offiziere, um die Mannschaften zum Dammansachen und zum Seeklarmschen der Schiffe zu bewegen. Die Besatzungen erhoben Einwendungen dagegen, dah die Schiffe voneinander getrennt würden, was ge­schehen muh. wenn sie auf ihre verschiedenen Heimathäfen ver­teilt werden. Auf einzelnen Schicen, so meldet derDaily He­rold". dauerte es über zwei Stunden, bis sich die Mannschaften mit dem Auslaufen ihres Schiffes einverstanden erklärten Auf dem LinienschiffValiant". auf dem zuerst die llnbotmähigkeit ausgebrochen war, dauerten die Verhandlungen am längsten.

Die britische Admiralität bar eine Erklärung veröffentlicht, dah sich die LSvrozentige Soldkürzung nur auf den Grundsold bezieht, wogegen die übrigen Zuwendungen einschließlich der Bezüge für die Familie davon nicht betroffen würden, so dah die Herabsetzungen im Vergleich zu den Eesamtbezügen nur 7,7 bis 13,6 Prozent betragen. Die größte Kürzung trifft die jüngsten und meist unverheirateten Grade.

Londoner Stimmen zu den Vorgängen

Paris, 17. Sept.Morning Post" sagt, die Vorgänge hätten Un­ruhe und Enttäuschung verursacht. Wenn man sie deutlich charak­terisieren wolle, was heute nicht mehr Mode sei. dann müsse man von Meuterei sprechen. Im übrigen glaubt das Blatt, dah eine der Sauvtursachen für die Vorgänge darin bestanden habe, dah es bei der Kürze der Zeit nicht möglich war. den Mannschaften die Unvermeidlichkeit der Verminderung der Löhnung klar zu machen.

Etwas schärfer äußert sichDaily Mail", die in einem Leit­artikel von einem Ltstiindigen Streik der Flotte des Königs fvricht und mit den Worten schließt: Ungehorsam gegenüber den Befehlen der Regierung in einer Zeit wie der jetzigen ist ein ebenso ernstes Vergehen wie in Kriegszeiten.

Die Flottendebatte im englischen llnterhause

London, 17. September. Im Unterhause beantragte Hall (Arbeiterpartei) Vertagung des Unterhauses, damit die Aufmerksamkeit des Landes auf die Gährung in der atlantischen Flotte gelenkt werde. Er erklärte, einige Soldkürzungen seien über Gebühr hart. Der Erste Lord der Admiralität, Austen Chamberlain, teilte mit, die Ad­miralität habe den Oberbefehlshaber der atlantischen Flotte wissen lassen, daß sie seine Handlungen voll und ganz billige. Er fügte hinzu: Obwohl das Verhalten der Mannschaften unentschuldbar war, begrüße ich es doch, daß, von den dienstlichen Verrichtungen abgesehen, alles so ruhig und ohne Unruhen verlaufen ist. In einigen Son­derfällen der Soldkürzungen mögen Härten vorgekommen fein. Darum wird auch eine Untersuchung stattfinden, um solche Fälle festzustellen und Härten zu mildern. Es soll niemand bestraft werden. Hall zog darauf seinen Antrag zurück. Damit war die Flottendebatte beendet.

Gandhi, brr offene Rebell

London, 16. Sept. Eine große Versammlung der Arbeiterpartei, an der viele frühere Minister teilnahmen, batte sich heute abend zu einer Aussprache Gandhis im Unterhaus eingefunden. Der Mabatma sah müde und angestrengt aus. Er begrühre es beson­ders vor der Arbeiterpartei zu sprechen, hoffe aber, sagte er auch die Konservativen und Liberalen von seiner Sache überzeugen zu können. Er sei, sagte er. ein offener Rebell gegen die britische Herrschaft und Macht. Tausende seiner Landsleute seien es im geheimen. Wenn Indien das britische Joch abschütteln und voll­kommene Unabhängigkeit erreichen wolle, so geschehe dies, weil es nicht verhungern wolle. An dem Hunger in den Döriern sei die britische Herrschaft schuld. Die gewaltige militärische Last in In­dien sei nicht zur Verteidigung nach außen da,- sie sei eine reine Agitationsarmee. Ein künftiger Krieg werde, wenn er komme, anders und heftiger sein. Wir stehen, so schloß Gandhi, mit dem Rücken zur Wand: entweder durchsetzen oder untergeben und davor will ich Indien behüten.

Als der frühere Bergwerksminister Sbinwell darauf hinwies, daß die indischen Bergarbeiter von indischen Grubenbesitzern weit schlechter behandelt würden, als von englischen, erklärte Gandhi, daß er nicht für die wenigen Tausend Arbeiter in Bergwerken oder Fabriken spreche, sondern für die Landbevölkerung Indiens. Er wolle Indien von den Maschinen abbringen. Indien hätte viele Millionen, die die Arbeit mit den Händen erledigen kön- neu und es wäre Selbstmord der Indier, sie durch ein paar Tausend Arbeiter und Maschinen machen zu lassen.

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»»fere Schwarzwälder TageszeitungAus de« T«««eu" für den Monat Oktober durch sofortige Bestellung

Amerika für mehrjährige Rüitungsvause

Neuyork, 16. Sept. Das Staatsdepartement erklärte seine volle vrinzipielle Zustimmung zu der von Senator Vorab vorseschla- genen fünfjährigen Rüstungspause. Eine solche würde, sofern sie allgemein erfolge, zum mindesten in dreifacher Hinsicht segensreich wirken. Es würde die Genfer Abrüstungskonferenz, an deren für den Mai festgesetzten Datum man nachdrücklich iestbält, in einer viel freundlicheren Atmosphäre stattfinden. Denndie Beratun­gen der Delegierten würden nicht durch das Arbeiten der Mu­nitionsfabriken gestört werden". Die amerikanische Regierung er­wartet von der Genier Abrüstungskonferenz kein olötzliches Auf­dören aller Rüstungen, sondern lediglich einen ersten großen Schritt zur Beseitigung des Wettrüstens und für Beschränkung sämtlicher Rüstungen. Eine Rüstungspause würde sowohl hier­für. wie auch kür die allmähliche Beseitigung der europäischen Streitpunkte sehr günstig sein. Es würde eine Rüstungspause der Weltwirtschaitslage durch die Einsparungen bei dem Wehretat von großem Nutzen sein. Dies stelle Amerikas prinzipielle Ein­stellung dar.

Neues vom Tage

Hitler kommt zu Hindenburg Berlin, 17. September. Wie verlautet, hat sich Reichs­präsident v. Hindenburg bereit erklärt, ähnlich wie er un­längst den deutschnationalen Führer Hugenberg empfangen hat, so auch jetzt offiziell den Besuch Hitlers entgegenzu­nehmen. Ein Zeitpunkt ist bisher noch nicht festgesetzt. Ebenso steht dahin, ob sich daran eine Aussprache des Kanz­lers mit Hitler anschließen wird. Besondere politische Be­deutung wird auch dieser Unterredung nicht beigemessen. Die Opposition nimmt lediglich das Recht für sich in An­spruch, den Reichspräsidenten, gegebenenfalls auch den Reichskanzler, über ihre Auffassung von der politischen Lage zu orientieren. Man würde also damit nur zu einem früher geübten Brauch zurückkehren.

Graf Zeppelin" zur Südamerikafahrt gestartet Friedrichshafen, 18. September. Das LuftschiffGraf Zeppelin" ist bei günstigem Wetter, aber Windstille um 1.15 Uhr früh zur Südamerikafahrt aufgestiegen.

Die Beratungen im Reichskabinett Berlin, 17. Sept Die Beratungen über die bevorstehenden z Maßnahmen des Reichskabinetts sind heute einmal in der Be­sprechung mit dem Neuner-Ausschuß der Sachverständigen, zum anderen in Ressortbesprechungen fortgesetzt worden. Auf Grund der allgemeinen Aussprache in der gestrigen Nachtsitzung des Reichskabinetts werden die Ministerien nun ihre endgültigen Entwürfe vorlegen, sodaß das Kabinett sich morgen,weiter damit befassen kann. In unterrichteten Kreisen rel . -r - weiter mit der Möglichkeit, daß die Notverordnung üb -r . - Uenaussicht und die Teilreform des Aktienrechtes bereits E. ^ Woche er­scheinen kann.

Die Naturalunterstiitzung für die Erwerbslosen Berlin, 17. Sept. Reichsernährungsminister Schiele hat, dem Lokalanzeiger zufolge, mit den Vertretern des Zentraloerbandes Deutscher BäckerinnungenGermania" und der Brotfabrikanten die Naturalbelieferung der Erwerbslosen und die Frage der Le­bensmittelverbilligung für die Hilfsaktion erörtert. Die Vertre­ter des Bäckergewerbes haben sich grundsätzlich bereit erklärt, das Brot für die Erwerbslosen unabhängig vom Meblpreis zu ver­billigen. Um den Preisnachlaß aber noch zu vergrößern, haben die Vertreter des Bäckergewerbes vorgeschlagen, den Bäckern ver­billigtes Mehl zu liefern und u. a. den Kohlenvreis zu senken. Sie forderten weiter, daß die Naturalbelieferung sich auf die not­wendigsten Lebensmittel beschränke. Mit der Svitzenorganisation des Fleischergewerbes, dem Deutschen Fleischerverband, werden ähnliche Verhandlungen geführt.

Absturz eines deutschen Flugzeuges in Schweden 4 Tote Stockholm, 17. Sevt. Ein deutsches Flugzeug mit der Zulas­sungsnummer D. 1812 der Bayerischen Flugzeugwerke stürzte um 12.45 Uhr einen Kilometer nördlich des Vire-Sees im Bezirk Jönköping in Mittelschweden ab. Das Flugzeug zerschellte auf dem Boden, seine vier Insassen kamen ums Leben. Da die Lei­chen bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt sind, ist es schwer, sie zu identifizieren.

Zu dem Flugzeugunglück im Bezirk Jönköping in MU.elschwe- den wird aus Luftfahrtkreisen mitgeteilt, daß es sich um ein Flugzeug der Deutschen Verkebrsslug AE. Fürth handelt. Die Maschine, die mit einem siebenzylindrigen Wright-Wirland-Mo- trie in München verchartert, um in Schweden Luftbildaufnah­men zu machen. Bei den bisher identifizierten Verunglückten handelt es sich um den Piloten Johann Wirtz, den die Photo­grammetrie bestellt hatte; Franz Paul ist vermutlich der Photo­graph der Expedition. ^

Ministerrat in Paris

Paris, 17. Sept. Unter dem Vorsitz des Präsidenten der Repu­blik fand eine Ministerrat statt, in dem Ministerpräsident Laval seine Kollegen über die bevorstehende Berliner Reise unterrich­tete. Außenminister Vriand erstattete einen Bericht über die Tä­tigkeit der französischen Delegation in Genf. Budgetminister Pietri brachte zur Kenntnis, daß der Budgetentwurf 1932 bis 1933 der Kammer zur üblichen Zeit zugeben werde. Aus seinem Bericht ergab sich, daß die Staatseinnahmen für die ersten fünf Monate des laufenden Etatsjahres den Voranschlag um 2M Millionen Franken überschritten haben.

Ekrafitfund bei Via Torbagy

Budapest. 17. Sevt. Bei gründlicher Durchsuchung der Umge­bung der Unglücksstelle von Via Torbagy wurde am Abhang des Bahndammes unter einem Busche ein Stück Ekrasit gefnnden. In der Form wie er gefunden wurde, wurde der Sprengstoff bei Versbauarbeiten verwendet. Man nimmt an. daß die Verbrecher die Höllenmaschine an Vieser Stelle zusammengestellt und das Ekrasit dabei verloren haben

Freilassung der beiden deutschen Studenten Budapest, 17. Sevi. Pestiahielap zufolge hat die Polizei festge­stellt, daß die im Laufe der Erhebungen in der Angelegenheit des Bia Torbagy-Attentates von der Polizei verhafteten zwei Deutschen, beides Studenten, mit dem Attentat nichts zu tun ha­ben. Sie sind aus Stutgart gekommen und wurden in Bia Tor­bagy von einer dortigen Familie eingeladen, einige Tage bei ibr zu verbringen.

DieRote Fahne" auf vier Wochen verboten Berlin, 17. Sept. Der Polizeipräsident hat die in Berlin er­scheinende TageszeitungDie Rote Fahne" einschließlich Kopfblätter mit sofortiger Wirkung auf die Dauer von vier Wochen verboten. In dem von derRoten Fabne" veröffentlich­ten Telegramm des ZK. der KPD. an die englische Marine win eine schwere Störung der freundschaftlichen deursch-enslischen Be­ziehungen erblickt. Der Schlußsatz des Telegramms stellt über^ dies eine Aufforderung zum Ungehorsam gegen die Gesetze dar.

Neuer christlich-sozialer Abgeordneter Berlin. 17. Sept. Wie schon gemeldet, hat der Reichstaas- abgeordnete Pfarrer Teutsch. der als christlich-sozialer Abgeord­neter in den Reichstag eingezogen und dann zu den National- lozialisten übergetreten war, sein Reichstagsmandat niedergeleat Für Teutsch tritt jetzt der Mannheimer Stadtrat Dr. Schmechel in den Reichstag ein. Die Christlich-sozialen haben damit wie­der 14 Abgeordnete im Reichstag. Auf dem christlich-soziale, Reichsparteitag. der am Samstag und Sonntag in Leipzig statt­findet. werden auch verschiedene befreundete Parteien des Aus, landes vertreten sein.

Zwei Reichsdeutsche in Ungarn verhaftet Budapest, 17. Sept. Die Polizei in Eger (Heves) bat zwei reichsdeutsche Staatsangehörige, den Kaufmann Wilhelm A» und den Schlosser Johann Bach, die am Montag in Eger einge- troffen waren, sich aber nicht bei der Polizei gemeldet batten, verhaftet. Da ihre Pässe von der Grenzpolizei nicht abgestemveli sind, müssen sie die Grenze an einer Stelle passiert haben, wo st, nicht kontrolliert werden konnten. Die Verhafteten behaupten, di, Nacht zum Sonntag, in der das Eisenbabnattentat bei Bia Tor­bagy geschah, in Budapest verbracht zu haben.

Aus Stadt und Land

Altensteig, den 18. September 1931.

Amtliches. Der Herr Staatspräsident hat je eine Lehr­stelle an der evangelischen Volksschule in Freuden­stadt dem Oberlehrer i. R. Herrmann in Stuttgart; Kilchberg O.A. Tübingen dem Oberlehrer Weis­mann in Deckenpfronn O.A. Calw übertragen.

Wie weit reicht die Sorgfaltspflicht hinsichtlich elek­trischer Anlagen. Das Reichsgericht hat vor kurzem (11. 7. 31 IX 138/31) eine interessante Entscheidung gefällt. Ein Anstreicher, der das Abfallrohr einer Dachrinne strei­chen sollte, kam mit dem blanken Draht der sogenannten Hausanschlußleitung des Elektrizitätswerks in Berührung und stürzte tot von der Leiter. In dem sich anschließenden Schadensersatzprozeß der Hinterbliebenen gegen das Elek­trizitätswerk hatte das Oberlandesgericht zwar ein wesent­liches Verschulden des Anstreichers festgestellt, das Elek­trizitätswerk aber doch zum Teil verurteilt. Das Reichs­gericht hat diese Entscheidung aufgehoben und die Klage in vollem Umfange abgewiesen. Das Elektrizitätswerk habe die Vorschriften des Verbands Deutscher Elektrotech­niker eingehalten, diese seien als eine überparteiliche Be­arbeitung der aus dem Gebiet der Elektrizität geltenden Regeln her Technik anzusehen. Wer sie beachte, habe da­her in der Regel die ihm obliegende Berkehrssorgfalts­pflicht erfüllt. Daraus ist umgekehrt zu entnehmen, daß derjenige, der die VDE-Bestimmungen außer acht läßt, dem Vorwurf der Fahrlässigkeit ausgesetzt ist. Dabei wird der Laie, dem die VDE-Vorschriften nicht bekannt sein können, allen Erfordernissen der Sorgfalt Genüge getan haben, wenn er die Herstellung seiner Anlage einem anerkannten Fachmann (Elektrizitätswerk oder zugelassenen Installa­teur) überträgt: die Beschäftigung von sogenannten Schwarzarbeitern ist dagegen nicht unbedenklich und kann als Fahrlässigkeit angerechnet werden, wenn etwas mit der Anlage passiert. Zur Sorgfaltspflicht jedes einzelnen gehört aber auch die unverzügliche Beseitigung offensicht­licher Mängel der Anlagen, wie z. B. defekter Schalter­dosen, Leitungsschnüren mit defekter Isolation u. ä.

Vorsicht beim Drachensteigenlassen'. Bei der Gepflo­genheit der Jugend, im Herbst Drachen steigen zu lassen, ist darauf aufmerksam zu machen, daß die Nähe von elek­trischen Starkstromleitungen bei diesem Spiel mit großer Gefahr verbunden ist. Die Berührung einer nassen Schnur mit einem Draht der Leitung könnte den Tod desjenigen herbeiführen, der die Schnur in der Hand hält.

Wie man sparen und helfen kann, oder Benzin- Kartoffeln! Der Landw. Hauptverband schreibt: Deutsch­land hat von Januar bis Mai ds. Js. für 80 894 000 R.M- Benzin eingefllhrt. Wenn der Spritzusatz auf 25 bis 30 Prozent erhöht würde, könnte die Landwirtschaft für die Kartoffeln bessere Preise erzielen, und das Land viel Geld sparen. Weshalb zögern wir noch?

Calw, 17. September. (Unfälle.) Beim Abführen von Langholz ist gestern nachmittag im Tälesbachgebiet Zimmermeister I. Välter von hier verunglückt. Ein Stamm schleifte ihm über beide Füße, so daß Voller nicht unerhebliche Verletzungen erlitt und ins Kranken­haus überführt werden mußte. BeimBadischen Hof wurde gestern abend ein Kind von einem Kraftwagen an­gefahren und ins Krankenhaus verbracht. Die erlittenen Verletzungen sind leichterer Art.

Oberiflingen, 16. September. (Ein belgischerBallon" gelandet.) Heute mittag ging mitten im Ort ein kleiner Kinderballon nieder, der nach dem anhängenden Zettel am 13. September in Herstal bei Lüttich in Belgien aus­gestiegen war. Der Ballon wurde aufgelassen von dem Verein Harmonie Ouvrisre" in Herstal. Er hat also in etwa 45 Stunden eine Strecke von rund 330 Kilometer direkte Luftlinie zurückgelegt.

Vom Ammertal, 16. September. (Ein Tier-Idyll Frecher Räuber.) Vor drei Wochen zog in Unter­jesingen, O.A. Herrenberg, ein Storchenpaarab und ließ einen jungen Storch zurück, weil dieser noch nicht völlig flugsertig war. Der verlassene Storch liebte aber die Einsamkeit nicht. Deshalb machte er einen Ausflug auf den bekannten Ammerhof bei Tübingen, spazierte dort anfangs unter dem Weidevieh umher, gesellte sich aber später zu den Gänsen. Sobald letztere morgens