Seite 2

SchsarzwölLer Tageszeit»«,Nus de» Tanseu

Nr. 13?

SÄMMtrM vor vor LoirrmmtMi

Ein Versnügungsdampser gesunken

Sonntag abend wurde in Paris bekannr, daß sich vor der Loiremündung eine Schiffskatastrovbe ereignet bat. der wahr­scheinlich weit über IVO Menschenleben zum Opfer gefallen find. Ein Versnügungsdampser stieb in der Nähe von St. Pbildert bei heftigem Sturm auf die Frlsbänke von Chatelier und sank innerhalb ganz kurzer Zeit. Der Vergnügungsdampfer ist am Sonntag vormittag von Nantes aus mit 580 bis b«ü Ausflüg­ler« an Bord nach der Insel Noirmontier ausgelaufen. Die Mehrzahl der Fahrgäste bestand aus Mitgliedern eines Geset- ligkeitsvereins und des Eenossenschastsverbandes des Desarto- ments Loire, vornehmlich aus Arbeitern der Stadt Nantes und des Loire-Gebiets. Nach einein mehrstündigen Aufenthalt am der Insel begaben sich die Ausflügler um 3 Uhr nachmittags zur Rückfahrt an Bord. Nach etwa einstündiger Fahrt erhob sich ein heftiger Sturm. Der kleine Vergaügungsdampfer war dem See­gang nicht gewachsen und geriet sehr bald in eine äußerst schwie­rige Lage. Vermutlich wurde das Unglück noch dadurch beschleu­nigt. daß die Fahrgäste alle nach Steuerbord drängten, um vor dem Unwetter Schutz zu suchen. Eine Sturzsee verstärkte das llebergewicht und brachte das Schiri mir Sekundsnschnelligkeit zum Kentern Die Leuchtturmwärter von Lav St. Gildas waren Zeugen des Unglücks. Sie konnten nichts anderes tun. als die Rettungsgesellschaft von St. Nazarre zu benachrichtigen, die so­fort den SchlepperPornic" entsandte; kurz darauf lief auch das Lotsenschiff ein. Um 11 Uhr abends liefen die beiden Fahr­zeuge wieder in den Hafen ein und bestätigten de r furchtbaren Umfang der Katastrophe. Der Lotsendampser hatte sieben Ueber- lebende und eine Leiche an Bord, während er Schlepper einen

Neues vom Tage

Deutsche Antwort auf Polens Protest Berlin, 15. Juni. Wie wir von unterrichteter Seite er­fahren, ist dem deutschen Gesandten in Warschau am Sams­tag die Antwortnote der deutschen Regierung auf die pol­nische Protestnote wegen der Stahlhelmkundgebung in Breslau zugegangen. In dieser Antwort wird darauf hin­gewiesen, daß es sich bei dem Stahlhelm um eine private Organisation handelt, dis keine militärischen Zwecke ver­folge und deren Veranstaltung in Breslau keinen amtlichen Charakter hatte. Aus diesem Grunde könne die deutsche Regierung auch nicht anerkennen, daß eine fremde Regie­rung berechtigt sei, Einfluh auf die Haltung deutscher Be­hörden gegenüber privaten deutschen Organisationen zu neh­men. Weiter wird in der Antwortnote auf die Veranstal­tungen der polnischen Aufständischenverbände hingewiese« und insbesondere auf die Kundgebung vom 3. Juni, deren Charakter keineswegs friedlich zu nennen sei.

Niederlage ver britischen Regierung Sei einer Zusallsabstimmuug London, 15. Juni. Bei der Abstimmung über einen Antrag der Konservativen zum Haushalt im Unterhaus geriet die Re­gierung durch Zufall in die Minderheit. Der Antrag ist mit 232 gegen 208 Stimmen angenommen worden.

Ausweisung des Kardinalprimas von Toledo Paris, 15. Juni. Wie Havas aus Madrid meldet, ist der Kar­dinalprimas von Toledo, Monsignore Segura, als er auf der Rückkehr von seiner Romreise spanisches Gebiet betreten hatte, auf Anordnung der Regierung ersucht worden, Spanien sofort zu verlassen. Es wurde ihm gestattet, sich einige Stunden in einem Kloster auszuruhen. Sodann ist er nach der französischen Grenze abgereist.

Unwetter über England

London, 15. Juni. England ist gestern von einem heftigen Sturme beimgesucht worden. Hunderte von Häusern im Bezirk von Birmingham wurden beschädigt. Eine Frau wurde getötet und mindestens 10 Personen schwer verletzt. Der Sachschaden ist erheblich. Im ganzen Lande herrschten heftige Eewitlerstürme. die an vielen Stellen von außerordentlich starken Hagelschauern begleitet waren. Mehrmals schlug der Blitz ein. der auch einen Todesfall verursachte. Große Ueberschwemmungen verursachten viel Schaden.

Orkan über Brüssel

Brüssel, 15. Juni. Ein heftiger Orkan ging Sonntag in den späten Nachmittagsstunden über Brüssel hinweg. Eine Person wurde getötet, mehrere erlitten Verletzungen. Ferner wurde er­heblicher Sachschaden angerichtet.

Die Ausreise der deutschen Flotte Wilhelmshaven, 15. Juni. Der deutsche Flottenverband ist zu seiner Ausbildungsreise in die norwegischen Gewässer ausgelau­fen. Die in Wilhelmshaven stationierten Schiffe verließen in den frühen Morgenstunden den Hafen. Trotz Sturm und Regen hatte sich an der dritten Hafeneinfahrt eine große Menschenmenge ein­gefunden. Die Ausbildungsreise dauert bis zum 3 Juli.

Erster Schlevvversuch mit demNautilus" gescheitert Der Versuch der amerikanischen Kreuzer Wyoming und Arcan- fas. das UnterseebootNautilus" in den Hafen zu schleppen, ist. au dem hohen Seegang und an der Manöverierunfähigkeit des Unterseebootes gescheitert. Es soll versucht werden, das Untersee­boot durch einen Schleppdampfer möglicherweise bis Queenstown zu bringen. An Bord des Nautilus befindet sich alles wohl.

Altensteig, den 16. Juni 1931.

Amtliches. Bei der kürzlich vorgenommenen ersten höh. Justizdienstprüsung find u. a. für befähigt erklärt worden: Veyhl, Viktor, von Nagold; Widmaier, Theodor, von Bösingen O.A. Nagold. Die Kandidaten sind für den höh. württ. Justizdienst zugelassen und zu wllrtt. Referendaren bestellt worden.

Rasch tritt der Tod den Menschen an.Heute

morgen eilte die Kunde durch die Stadt, daß in der ver­gangenen Nacht Stadtbaumeister Henßler einer HerzILHmung erlegen sei. Diese Trauerbotschaft bestä­tigt sich. Stadtbaumeister Henßler, dem in der demnächst be­endigten Straßenerneuerung der Stadt noch eine besondere Aufgabe gestellt wurde, war gestern den ganzen Tag bis i«

Ueberlebenven. den österreichischen Staatsangehörigen Jellnrek, und drei Frauenleichen geborgen hatte.

Nach den letzten Nachrichten aus St. Nazaire bar das Schiffs­unglück

etwa 350 Todesopfer gefordert.

Erst später stellte es sich heraus, daß etwa 150 Ausflügler dev Dampfer wegen des deraufziebenden Unwetters bereits in Par- nic verlaßen hatten, um mit der Eisenbahn nach Nantes zurück­zukehren. Acht Personen konnten aus dem Wasser gezogen wer­den. Ein Geretteter berichtet, daß der Dampfer in einer Minute gesunken sei. Durch das Sinsteden der vielen Menschen nach ei­ner Seite habe er starke Schlagseite erhalten und sei durch eine Sturzwelle plötzlich gekentert.

Das Schiffsunglück von St. Nazaire Paris, 15. Juni. Bisher sind 69 der bei dem Schiffs­unglück ums Leben gekommenen Personen geborgen wor­den. Die Identifizierung bereitet große Schwierigkeiten. Das gesamte leitende Personal der Genossenschaft, die den Ausflug veranstaltet hatte, befindet sich unter den Opfern. Da viele Kinder die Fahrt mitmachten, jedoch keine Fahr­scheine benötigten, also auch nicht offiziell registriert wor­den sind, befürchtet man, daß die Zahl der Opfer größer ist, als man bisher annahm. Sämtliche im Hafen von St. Na­zaire verfügbaren Fahrzeuge sind für die Bergungsarbei­ten, die unermüdlich fortgesetzt werden, aufgeboten worden.

Drei Wasserflugzeuge, die von Brest an die Stätte der Schiffskatastrophe von St. Nazaire abgegangen waren, haben gemeldet, zahlreiche treibende Leichen ziemlich weit von der Unglücksstätte entfernt gesichtet zu haben.

den späten Abend hinein noch im Dienst, obwohl er sich letzter Tage nicht recht wohl fühlte. Der Straßenbau, der für unser Städtchen von außerordentlicher Wichtigkeit war, sollte nun die letzte Arbeit des Stadtbaumeisters sein, der seinen Posten nahezu 35 Jahre mit großer Treue und Hin­gebung ausgeübt hat. Neben seiner Tätigkeit als Stadt­baumeister hat er sich bis zum vorletzten Jahr als Komman­dant der Freiwilligen Feuerwehr besonders verdient ge- . macht und hier Hervorragendes geleistet. Im Jahre 1902 wurde er Vizekommandant und schon im Jahr 1904 Kom- j Mandant. Sein Eifer war nicht zu übertreffen. Selbst nachdem er als Kommandant im Jahre 1929 altershalber zurückgetreten war, wohnte er immer noch den Uebungen an, auch der letzten noch. Die Schlagfertigkeit der Feuer­wehr lag ihm sehr am Herzen und die Einwohnerschaft darf es ihm über das Grab hinaus danken, daß er sich dabei so eifrig in den Dienst der Allgemeinheit gestellt hat. Das Vertrauen der Einwohnerschaft berief ihn im Jahre 1926 in den Eemeinderat, dem er seither angehörte. Ebenso war er viele Jahre Ausschußmitglied und Schriftführer des Eewerbeveieins, lange Jahre im Ausschuß des Kriegerver­eins Altensteig, sowie im Ausschuß des Schwarzwald­vereins, der ihn zu seinen treuen Mitgliedern und uner­müdlichen Wanderern zählen durste. Stadtbaumeister Henßler war ein Sohn unserer Stadt. Er ist geboren am 7. Januar 1869 als Sohn des Joh. Fr. Henßler, Zimmer­meisters und Sägewerksbesitzers hier. Nach seiner Ausbil­dung widmete er sein ganzes Leben dem Dienst der hiesigen Stadt, gleich dem verstorbenen hochverdienten Stadtschult­heißen Welker, dem er so viele Jahre ein treuer Mitarbeiter und Berater war. Sie wird man als treue Beamte und Förderer der Stadt immer zusammen nennen dürfen.

N.S.D.A.P. Man schreibt uns: Heute abend V-9 Uhr wird Pg. vr. Stähle, wie bereits angekündigt, im Gast- Hof zumGrünen Baum" einen Vortrag halten über Deutsche Rassenkund e". Lichtbilder werden seine Ausführungen noch interessanter machen und zu allge­meinem Verständnis beitragen. Angeführt sei noch, daß das Thema mit Parteipolitik wenig zu tun haben wird. Jedem, der die Quellen der nationalsozialistischen Idee näher kennen lernen will, sei der Besuch der Versammlung empfohlen.

Groteske Folgen der Kapitalflucht. DieD.A.Z." bringt einen Bericht aus der Schwei z, dem wir wörtlich entnehmen:Während in Deutschland die ausländischen Geldbezüge den Devisenmarkt beunruhigen und der Privat­diskont sich auf die Höhe des Reichsbankdiskonts versteift, führt in einem Teil des Auslandes die Ueberfülle an kurz­fristigen Mitteln allmählich zu ganz groteskenFormen" des Geschäftsverkehrs. Wie wir hören, ist es bereits soweit, daß bei Schweizer Banken auch für größere unbefristete Einlagen nicht nur keine Zin­senvergütet, sondern sogar eine Depot- gebllhr erhoben wird." Kommentar überflüssig.

Der Vienenzüchterverein hielt am Sonntag in derSchwane" seine diesjährige Hauptversammlung. Nach Begrüßung der trotz der drückenden Hitze zahlreich erschienenen Imker gedachte der Vorstand, Herr Oberlehrer Schwarz, mit ehrenden Wor­ten des am 12. März gestorbenen Oberlehrer Kupp, der als Vorsitzender des Landesvereins und erster Leiter des Deutschen Jmkerbundes sich große Verdienste um die Bienenzucht erworben hatte. Fast allgemein wurde festgestellt, daß der Ertrag an Blü­tenhonig Heuer nicht den gehegten Erwartungen entspricht, was wohl in der Hauptsache auf die durch die Kälte im April ver­ursachte Unterbrechung in der Eiablage zurückzuführen ist. Scharfe Kritik wurde geübt an der Belastung auch der kleinen und mittleren Imker durch eine Gewerbesteuer mit ihrer sonder­bar anmutenden Begründung. Bekanntlich müssen von dem Vereinsbeitrag jedes Mitglieds 3 Mark an den Landesverband abgeführt werden. Ablieferungstermin ist der 31. März. Es wurde deshalb mit besonderem Nachdruck zur künftigen rechtzei­tigen Bezahlung des Vereinsbeitrags, spätestens bis Mitte März jeden Jahres, aufgefordert und den Vertrauensleuten dessen rechtzeitiger Einzug zur Pflicht gemacht, schon im eigenen In­teresse der Mitglieder. Denn unpünktliche Bezahlung kann recht teuer zu stehen kommen, da die Haftpflichtversicherung beim Ein­treten eines Versicherungsfalls das Eintreten eines solchen ist besonders jetzt in der Schwarmzeit gar nicht so ausgeschlossen eine Haftung nur dann übernimmt, wenn der Beitrag gezahlt ist. Nach Verteilung der vom Landesverein herausgegebenen Vereinssatzungen überreichte der Vorstand den Herren Förster Schwenger-Spielberg, Jakob Friedrich Rentschler-Hornberg und Johann Frey-Schernbach für 25jährige Mitgliedschaft eine Ehren­urkunde und silberne Ehrennadel. Als Honigpreis wurde für das Pfund bestimmt bei Abnahme bis zu 5 Pfund R.M. 1.80, bis zu 10 Pfund R.M. 1.70, über 10 Pfund R.M. 1.60. Dabei haben

die Käufer volle Garantie für naturreinen, aufs säuberst« ge­wonnenen, einheimischen Bienenhonig, was nicht der Fall bei dem von Hausierern oder sonstwie bezogenen Honig unbe­kannter Herkunft; und schon mancher Bezieher von solchem bil­ligen" Honig hat gern wieder zurückgegriffen auf den wobl etwas teureren, aber umso besseren Honig vom bekannten Imker Den Abschluß der Tagung bildete ein Vortrag von Herr Ober­lehrer Schwarz über das Faulbrutgesetz. Nach kurzer Aufklä­rung über Wesen und Kennzeichen der bösartigen Faulbrut machte der Vortragende bekannt mit den Aufgaben und den großen Vorteilen, die dem Imker aus diesem Gesetz erwachsen Das Gesetz berechtigt zu der besten Hoffnung, mit der gefürchte­ten und bisher verheerend genug wirkenden Seuche fertig m werden nicht bloß zum Vesten der Bienenzucht, sondern auck b» Landwirtschaft.

Vom Schwarzwaldverein. Die hiesige Ortsgruppe des Württ. Schwarzwaldvereins hatte für den letzten Sonntag eine Nachmittagswanderung vorgesehen. Diese fiel aller­dings in den heißesten Sommertag, was wohl die Ursache dazu sein mochte, daß die Beteiligung keine allzu große war. Die Wanderung durch duftige Wiesen und schattige Wälder war trotzdem ein großer Genuß, nicht minder die Erfrischung und Stärkung, die alsdann in dem gastlichen Haus zumGrünen Baum" in Ettmannsweiler folgte. Nachdem manches fröhliche Lied zusammen mit den Berm eckern gesungen war, wurde wohlbefriedigt die Rückwande­rung angetreten. Den Abend füllte ein gemütliches Bei­sammensein im Saal desGrünen Baum" aus und es zeigte sich, daß bei dem lockenden Schatten derGrünen Bäume" auch in den heißesten Sommertagen eine Wanderung recht löhnend und genußreich ist.

Höfen a. Enz, 14. Juni. Heute morgen in aller Herr­gottsfrühe wurden einem hiesigen Bürger die schönsten Rosen aus feinem Garten gestohlen und dabei die Bäumchen fast der ganzen Krone beraubt oder doch übel zugerichtet. Die Tat ist um so verwerflicher, als der Eigen­tümer des Gartens schon verschiedene Jahre infolge Nerven- zerrüttung arbeitsunfähig ist und die Wart und Pflege feiner Rosen seine besondere Freude und Stolz sind.

Herrenberg, 15. Juni. (Tödlicher Unfall.) Bei einem Autounfall in Schaffhausen a. Rh. ist Ferdinand Maisch von Mönchberg tödlich verunglückt.

Böblingen, 15. Juni. (Brand.) Am Samstag nach­mittag ist das Wohnhaus des Chr. Jauß-Schönaich bis zm Grundmauer abgebrannt. Das Mobiliar ist größtenteils gerettet. Ueber die Entstehungsursache ist noch nichts bekannr.

Stuttgart, 15. Juni. (Strafantrag.) Das Justiz­ministerium hat wegen Beleidigung des Amtsrichters Dr. Bauer beim Amtsgericht Stuttgart 1 durch den Artikelein jüdischer Amtsrichter" in Nummer 127 der in Stuttgart er­scheinenden ZeitungNS.-Kurier" als Vorgesetzte Behörde des beleidigten Beamten Strafantrag bei der zuständigen Staatsanwaltschaft gestellt.

Vaihingen a. F., 15. Juni. (Auf frischer Tater­tappt.) Am Donnerstag nachmittag fiel im Freibad eia junger Mensch auf, der sich in den Garderoben zu schaffen machte. Der Polizei gelang es, ihn bei seiner Arbeit ding­fest zu machen. Es handelt sich um den 18 Jahre alten Willi Mezger aus Stuttgart. Bei seiner Vernehmung hat er bereits 10 Diebstähle zugestanden.

Maichingen OA. Böblingen, 15. Juni. (Bürger­in e i ste r w a h l.) Bei der am Sonntag stattgefundene» Bürgermeisterwahl wurde Eberhard Zitzmann, bisher Ober­sekretär beim Bürgermeisteramt Denkendorf, mit 478 von 699 abgegebenen Stimmen zum Bürgermeister gewählt.

Pfullingen, 14. Juni. (Gewerbebankkrise.) I» Sachen der Eewerbebank erfahren wir, daß der auf de« 22. Juni einberufenen außerordentlichen Generalversamm­lung Sanierungsvorschläge unterbreitet werden, die es er­möglichen, den Betrieb in geordneter Weise weiterzuführeu und die Spareinleger von jeglichen Verlusten zu verschone». Die Mithilfe und Unterstützung des Zentralkreditinstituts ist zugesagt.

Hall» 15. Juni. (Blitzschlag in die Comburg.) Bei dem Gewitter am Freitag abend schlug der Blitz mtt ungeheure . Getöse in den Westturm der Comburg ein. Es wurde aber lediglich der Blitzableiter an dem Steinkreuz auf der Kirchturmspitze wegerissen, während in einem Ne­bengebäude der Verputz einer Decke herunterfiel. Zwei In­sassen der Volkshochschule überkam eine längere Zeit an­haltende Bewußtlosigkeit.

Lippach OA. Ellwangen, 15. Juni. (Bran d.) Sonntag nacht ist das Wohn- und Oekonomiegebäude des Söldners Eduard Feile abgebrannt. Ursache vermutlich Brandstiftung.

Westhausen OA. Ellwangen, 15. Juni. (Vom Blitz getroffen.) Die verheiratete Philomina Sprößer von hier wurde am Freitag mittag auf dem Felde vom Blitz getroffen und war sofort tot

Gögglingen OA. Laupheim, 15. Juni. (Ertrunken.) Am Sonntag nachmittag ist in der Donau beim Baden eia etwa 26 bis 28 Jahre alter Mann aus Ulm ertrunken.

Munderkingen OA. Ehingen, 16. Juni. (Ertrunken.) Am Sonntag ist der aus Augsburg gebürtige und in Stutt­gart wohnhafte Georg Lederle beim Baden in der Donau ertrunken. Der Ertrunkene hatte abends zuvor hier noch einen Lichtbildervortrag über Krankheiten, Krankyetis­erreger und deren Bekämpfung auf natürlichem Wege ge­halten.

Oepfingen OA. Ehingen, 15. Juni. (Im Kanal er­trunken.) Beim Baden im Kanal ertrank der in Erie» singen geborene, in Waldstetten bei Gmünd verheiratete, 38 Jahre alte Hans Erne. Der Unglückliche weilte bei sei­nen hier verheirateten Schwestern auf Besuch.

Leutkirch, 15. Juni. (JnChinaermordet.) Gestern traf vom Salvatorianer-Kolleg in Wurzach hier die Mit­teilung ein, daß Pater Melchior Geser, der aus Reichen­hofen OA. Leutkirch gebürtig ist, in Kienning-West Pros- Fukien (China) ermordet wurde. Pater Geser wurde am 29. Juni 1923 zum Priester geweiht und hielt seine Primiz in Leutkirch. Noch im gleichen Jahre, sofort nach seiner. Primiz, begab er sich in die China-Mission.