Unnirrrer 294 ^ Altenstetg, Dienstag den 16. Dezember 1930 j 63. Jahrgang

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Kundgebung des Württembergischen WaldbMerverbandes

Forstmeister Dr. Dannecker sprach über die heutige Lage der Gemeinde- und Privatwaldwirtschaft. Durch Vergleiche mit den Verhältnissen der Vorkriegszeit, wo der Privatwald eine nie versiegende Steuerquelle für Staat und Gemeinden bot, wies der Redner die heutige Notlage überzeu­gend nach. Die Holzpreise erfuhren gegenüber Anfang 1928 eine Senkung um 46 Prozent. Die Erlöse für die Hauptsortimente stehen heute um 510 Prozent unter Vorkriegsstand. Dagegen sind die Verwaltungskosten angestiegen von 1913 100 auf 1930 170180, Steuern und öffentliche Abgaben auf 200260, Kul­tur-, Wegbau- und Einrichtungskosten auf 200, Holzwerbung auf 210. Damit ergibt sich ein zahlenmäßiger Rückgang der Wald­rente um 7080 Prozent. Der Redner ging dann auf die Ur­sachen dieser Entwicklung in immer größere Not ein, die vor allem in den riesigen Einfuhren zu suchen sind. Hier steht seit 1928 Rußland im Vordergrund. Rußland hat während der letz­ten vier Jahre seine Einfuhr von 460 000 Fm. auf 2 Mill. Fm. gesteigert. Diese Entwicklung ist noch durch die waldfremde Tarifpclitik der deutschen Reichsbahn gefördert worden. Heute noch wird das deutsche Holz durchschnittlich stärker mit Frachten belastet als das Auslandsholz. Als Maßnahmen zur Erleich­terung der Lage kommen in Betracht Schutz der deutschen Holz­erzeuger durch vertretbare Zölle, Verdrängung der Ueberein- fuhr ausländischen Holzes, wenn nicht anders, dann durch den Verarbeitungszwang. Für sämtliche Bauten, die mit öffent­lichen Mitteln gestützt werden, müßte die Verwendung deutschen Holzes vorgeschrieben werden. Hier scheint Preußen vorangehen zu wollen. Der Redner machte dann mannigfaltige Vorschläge, wie auch die private Bauwirtschaft deutschem Holz den Vorzug geben kann. Der Waldholzpreis in Württemberg steht im Januar 1930 um 32 Prozent, im Oktober 1930 um 43 Prozent hinter dem Baustoffindex. Gemessen am Baukostenindex bleibt der Erzeu­gerholzpreis im Oktober um 62 Prozent hinter diesem zurück. Durch zahlenmäßige Belege kommt der Redner zu der Ueberzeu- gung, daß die Reichsbahn, soweit Holz in Frage steht, in unge­heurem Ausmaße zur Verteuerung des Bauwesens beitrage.

Nach einer sehr lebhaften Aussprache wurde folgende Ent­schließung gefaßt:Die Lage der Gemeinde- und Privat­waldwirtschaft hat sich während der letzten Jahre in höchst be­sorgniserregender Weise gestaltet. Während die Betriebsaus­gaben eine dauernde Steigerung erfuhren und heute das Zwei- bis Zweieinhalbfache des Vorkriegsstandes betragen, sind die Einnahmen aus den Holzerlösen immer weiter gesunken. Die Preise für die hauptsächlichsten Holzsortimente liegen heute 10 bis 15 Prozent unter dem Vorkriegsstand,' und selbst zu diesen Preisen findet sich vielfach kein Käufer. Die Ursachen für dieses Mißverhältnis sind einerseits zu erblicken in den weit über das Maß des Lebenshaltungsindexes gesteigerten Werbungskosten, Steuern und öffentlichen Abgaben, sowie der Eisenbahnfrachten, andererseits in der ungehemmten Einfuhr mit erheblich ge­ringeren Kosten belasteten ausländischen Holzes. Infolge dieser Entwicklung ist die Gemeinde- und Privatwaldwirtschaft nahe daran, zur ausgesprochenen Verlustwirtschaft zu werden. Viele Gemeinden, für die der Wald eine unentbehrliche Ein­nahmequelle bedeutet, vermögen ihren Haushalt nicht mehr im Gleichgewicht zu halten. Zehntausende bäuerlicher Waldbesitzer, für die der Wald einen unentbehrlichen Zuschuß sicherte, sehen sich der Barmittel entblößt. Dem Privatwald als einem lebens­wichtigen Wirtschaftszweig droht die Gefahr der wirtschaftlichen Vernichtung. Aus sich selbst heraus ist die Gemeinde, und Pri­vatwaldwirtschaft heute nicht mehr in der Lage, sich aufzurichten. Darum wendet sich der Waldbesitzerverband, der schweren Ver­antwortung bewußt, durch seine 13. Jahresversammlung mit einem Notruf an Regierung und Öffentlichkeit und fordert dringendst die alsbaldige Einleitung folg. Abhilfemaßnahmen.

1. Schutz der Wald- und Holzwirtschaft durch Zölle, die den durch die geringeren Kosten bedingten Wettbewerb des Aus­landholzes ausschalten.

2. Alsbaldige Abdrosfelung der das Vorkriegsmaß weit über­steigenden Einfuhr ausländischer Hölzer, soweit solche ebenso im Inland erzeugt werden.

3. Einführung eines Verwendungszwanges von Holz derart, daß das eingeführte Holz zum einheimischen gleichen Erzeugnis mengenmäßig in einem bestimmten Verhältnis stehen.

4. Senkung der Nahfrachten für Rundholz und Schnittwaren

im Rahmen des von der Reichsregierung geplanten Preis­abbaues; Beseitigung der das ausländische Holz begünstigenden Durchfuhrtarife." ^ ,

Heber die Möglichkeiten bevorstehenden Holz­absatzes sprach Forstmeister Birk-Nagold, indem er einen Ueberblick über die Lage der holzverarbeitenden Industrien gab. Er empfahl, den Hieb, wo dies möglich ist, einzuschränken, ihn auf das ganze Jahr und auf verschiedene Sortimente zu vertei­len. Vorverkauf ist anzustreben. Ohne die Geschäftsstelle des Verbandes sollte kein Kauf getätigt werden. Das Holz muß heute mehr denn je sorgfältig aufbereitet werden.

WeWnkinig bei dm Mtilwaren

Gefahr einer neuen Preissteigerung

Von zuständiger Stelle wird mitgeteilt: Im Wirtschafts­ministerium fand am 11. Dezember 1930 eine Besprechung mit den Vertretern der Textilindustrie und des Textilhandels über die Preissenkung bei den Textilwaren statt. Die Vertreter der verschiedenen Zweige der Textilindustrie, wie des Groß- und Einzelhandels legten dar, daß sie in allen Stufen in ihrer Preisstellung dem seit Beginn des Jahres in stärkerem Maße zu beobachtenden Rückgang der Rohstoffpreise weitgehend gefolgt sind. Sie gaben ihrer ernsten Besorgnis über die gegenwärtige Zurückhaltung der Käuferschaft Ausdruck; denn dem Rückgang des Umsatzes könne die Höhe der Unkosten nicht angepaßt wer­den, zumal durch die Preisherabsetzungen an den Lagern erheb­liche Verluste entstanden seien.

Es bestehe die Gefahr, daß dann, wenn sich der Umsatz nicht bessere, wegen der ziemlich gleich­bleibenden hohen Unkosten die Verkaufspreise nicht auf dem jetzigen niedrigen Stand gehal­ten, sondern wieder erhöht werden müßten.

Reichskanzler Brüning hat in seiner Reichstagsrede vom

5. Dezember gleichfalls auf die Gefahren hingewiesen, die darin liegen,daß das Publikum immer weiter mit seinen notwendig­sten und dringendsten Einkäufen wartet in der Hoffnung, daß

eine noch darüber hinausgehende Preissenkung erfolgen würde, und daß infolgedessen eine Unterbeschäftigung in der Industrie und ein unter den normalen Stand sinkender Umsatz im Einzel­handel zu verzeichnen wäre. Das würde indirekt zu einer Stär­kung der Ziffer der Arbeitslosigkeit beitragen. Deshalb ist sich die Reichsregierung absolut darüber klar, daß sie, wenn die er­strebte Entwicklung in den Preisen erreicht ist, öffentlich aus- sprechen muß, daß ihr Ziel erreicht ist, soweit eine unmittelbare Beeinflussung von Seiten des Staates möglich ist und es sich nicht nur um die unbedingt notwendige fortlaufende Anpassung der Preise an die fortschreitende Selbstkostensenkung handelt Es gibt eine ganze Reihe von Waren, beispielsweise Textilien, von denen ich schon jetzt erklären kann: es ist nicht wahrschein­lich, daß eine weitere allgemeine Preissenkung eintreten kann."

Bei dieser Sachlage mutz auch seitens des Wirtschaftsmini­steriums an die Käuferschaft die dringende Bitte gerichtet wer­den, gerade jetzt mit ihren Einkäufen nicht zurückzuhalten, son­dern ihren Bedarf in gewohnter Weise zu decken.

Deutliche Absage der deutschen Mger an Polen

Es wird uns geschrieben: Die von polnischen Räuberbanden an Deutschen in Oberschlesien und anderen Orten verübten Ge­walttaten gaben dem PrWdenten des Allgemeinen Deutschen Jagdschutzvereins, Alfons Prinz v. Isenburg, Veranlassung, auf eine Aufforderung des polnischen Verkehrsministeriums, Jagd­reisen nach Polen zu veranstalten, eine unmißverständliche Ant­wort zu erteilen. Der Präsident des ADJV. wendet sich mit fol­gender Veröffentlichung an die deutschen Jäger:Das polnische Verkehrsministerium in Warschau versendet augenblicklich einen in deutscher Sprache verfaßten Prospekt an zahlreiche deutsche Jäger und macht in diesem Prospekt für Jagdreisen nach Polen Propaganda. Dem ADJV. sind mehrere Stücke dieser Werbe­schrift eingesandt worden. Hierzu nimmt der ADJV., wie folgt Stellung: Bei Beschickung der Jpa in Leipzig hatte auch Polen wie alle anderen Staaten anfangs eine größere Sammelsendung angemeldet und den entsprechenden Raum für die Ausstellung polnischer Beutestücke usw. belegt. Kurz vor Eröffnung der Aus­stellung sagte jedoch Polen die Beteiligung an der Jpa ab und begründete dies in fadenscheinigster Weise damit, daß der deutsche Reichsautzenminister einer polnischen Veranstaltung nicht die Beachtung geschenkt habe, die die Polen ihrer Ansicht nach hätten beanspruchen können. Jedenfalls war es offensichtlich, daß der Schritt der Polen ausschließlich von dem diesem Volke eigenen fanatischen Deutschenhaß diktiert war. Dies zur Illustration, wie die Polen Weidwerk mit Politik verquicken! Augenblicklich gehen durch die gesamte deutsche Presse die Meldungen von den ungeheuerlichen Ereueltaten der Polen in Oberschlesien. Die deutsche Bevölkerung dieses Landes ächzt unter den Mißhand­lungen polnischer Räuberhorden, die sich der Duldung polnischer Regierungsstellen erfreuen. Kein Wort der Verurteilung dieser jeder Kultur hohnsprechenden Martern ist zu scharf. Alles, was einen deutschen Namen trägt, mutz von den Polen, deren Ver­brechen die gesamte Kulturwelt empören, abrücken, muß ihnen mit der Verachtung begegnen, die einem solchen Volke gebührt. Die deutschen Jäger, deutD gesonnen vom ersten bis zum letzten Mann, erblicken in der Propaganda des polnischen Verkehrs­ministeriums eine Provokation unverschämtester Art, lehnen alle Versuche Polens, deutsche Jäger in ihr Land zu locken, auf das entschiedenste ab und werden sich nie bereit finden, in einem solchen Lande zu jagen."

Zungbauem heraus!

Es wird uns geschrieben: In Herrenberg fand gestern ein Treffen des Jungbauernbundes statt. Vor der Versammlung erfolgte ein Umzug durch die Straßen. Ueberall bestaunt und bewundert wurde der Zug, der mit seinen grünen Hemden, gelber Krawatte ein malerisches und schneidiges Bild bot. Voraus wurde eine schwarze Fahne getragen. Bauer in Not! Wie viel wurde schon von Bauernnot geredet und wie wenig gegen sie getan. Das Land ist recht zum Stimmenholen, aber wenn der Bauer was will, dann sind die Türen zu. Deshalb fordern wir Jungbauern zum letztenmal zur Sammlung heraus.

Durch unsere grünen Uniformen wollen wir bekunden. Der Wehrgedanken muß aufs Land getragen werden. Außen sind wir umringt von waffenstarrenden Feinden. Wenn wir auch keine gleichwertigen Waffen zur Zeit entgegenstellen können, so wol­len wir doch den Geist der Wehrhaftigkeit und körperlichen Er­tüchtigung erhalten und pflegen, bis auf den Tag.

Aber wir wollen mehr als dies. Unsere Uniformen sollen auch für uns Bauern eine neue Zeit ankünden. Wir wollen ! äußerlich zeigen, daß wir zu unserem Stande halten. Wir wollen zäh den eingeschlagenen Weg weiter gehen und lehnen es ab, ohne weiteres mit der Masse zu gehen. Wir sind Deutsche und reden nicht bloß von deutscher Treue, sondern wir halten sie. Wir wollen keine Sonderinteressen, aber wir wollen die unserem Stand zukommende Stellung und Einfluß und nicht immerbe­sonders" schlecht behandelt werden. Wir reichen jedem die Hand, aber er muß eingesehen haben, daß es ohne uns nicht geht. Wir zerschlagen auch dem schönsten Programm zuliebe nicht unseren j alten guten Bund, unsere berufsständige Vertretung, um sie spä­ter wieder mühsam aufzurichten. Wir sehnen ebenfalls ein neues, . besseres Reich herbei, aber was nützt uns das schönste Reich, j wenn wir bis dahin voll ruiniert oder gar nicht mehr da sind. ! Wir lernen aus der Zeitgeschichte. In Rußland hieß es im An­fang Arbeiter, Soldaten, Bauern. Und wie geht es jetzt dort dem Bauern? Er wird planmäßig seiner Selbständigkeit und Heimat beraubt und in die Städte als rechtloser Proletarier ge­trieben. Wir Jungbauern haben die drohenden Gefahren klar erkannt und wollen uns enger zusammenschlietzen. Wir wollen in unserem Boden wurzeln. Unser grünes Hemd verlangt aber auch in erster Linie Abkehr, innerliche Abkehr von all dem Schlechten, was die neue Zeit gebracht hat. Wir marschieren > mit den Reihen derer mit, die Deutschland zu den alten Tugen- ! den zurückführen wollen. Unsere einzige Waffe ist aber Eeschlos- , senheit, nur durch sie können wir die Masse mit beeinflussen, ! unseren Weg zu gehen. Deshalb Jungbauern heraus, laust nicht ^ weg, bleibt bei der Stange, zieht das grüne Hemd an und mar- ! schiert mit in unseren Reihen. k? 8. j

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Ein Prozeß ans dem Jahre 15ÜÜ, der noch nicht erledigt ist

Z Schon lange Jahre geht der Streit der beiden Städte Sangerhausen und Mühlhausen um eine Schuldsumme, die aus dem Mittelalter stammt. Es handelt sich dabei um das sog. Ewiggeld", ein Darlehen von 24 rheinischen Gulden, die der Mühlhäuser Predigerorden im Jahre 1500 der Stadt Sanger­hausen lieh. Jahrhunderte lang hat Sangerhausen pünktlich die fälligen Zinsen bezahlt und zwar nach dem Uebereinkommen in Meißner Euldenwährung". Als nun das Kapital zurückgezahlt werden sollte, entstanden Schwierigkeiten. Und zwar schon aus­gangs des Mittelalters. Mangels einer weiteren Einigung ging das Darlehen aber weiter. Nun sollte es wieder zu einer Rückzahlung kommen. Jetzt standen dem jedoch die Rechnungs­schwierigkeiten entgegen, da die Stadt Mühlhausen die Schuld­summe von 70 000 Mark aufgewertet haben wollte und die Rückzahlung verlangt. Sangerhausen andererseits hatte auf Grund eines Gutachtens der Preußischen Münzdirektion eine wesentlich geringere Summe errechnet. Die Stadt Mühlhausen hat nun an das Oberlandesgericht in Naumburg appelliert. Vermutlich wird also das Darlehen aus dem Mittelalter noch einige Zeit lang weiter laufen.

Plädoyer der Mutterliebe

8 Der Vorsitzende:Siebenzehn Jahre sind Sie alt und haben schon ein ganzes Sündenregister auf dem Kerbholz. Alles, was nicht niet- und nagelfest war, haben Sie mitgehen lasten, um es bei der ersten besten Gelegenheit zu verkaufen. Zigaretten, Wein und Bier erstanden Sie dafür und verjubelten das Geld in schlechter Gesellschaft. Ihre arme Mutter, die sich als Witwe kümmerlich durch das Leben schlägt, muß sich Ihrer schämen." Der Angeklagte steht mit niedergeschlagenen Augen vor dem Richtertisch und schluckt schwer an aussteigenden Tränen. Da erhebt sich aus dem Hintergrund eine kleine blasse Frau. Ihre Rechte umklammert einen altmodischen Schirm. Ihr Schritt ist schnell und hastig. Es ist die Mutter des jugendlichen Sünders, die sich zu Worte meldet. Und dann hält Mutterliebe ein Plä­doyer für den Sohn, so schlicht und erschütternd durch die Ein­falt des Herzens, daß Justitia das Haupt mit der Binde vor den Äugen senkt!Herr Richter, wenn Sie jemanden verurteilen müssen, dann bin ich es. Ich war zu schwach gegen meinen Sohn." Mit leiser Stimme, als schäme sie sich:Es ist mein Einziger! Ich habe ihm von klein auf immer alles gegeben, was er wollte. So hat er schließlich gedacht, das müßte so sein. Ich habe gearbeitet und ihn aus eine höhere Schule geschickt. Alle seine Kameraden hatten mehr als er. Er wollte nicht hin­ter den anderen zurückstehen. Ich habe den Leuten den größten Teil der entwendeten Sachen schon ersetzt. Mein Sohn hat mir versprochen, sich zu bessern. Ich glaube ihm, denn er ist ja im Grunde ein guter Junge, den schlechte Kameraden auf die schiefe Bahn gebracht haben. Ich flehe Sie an, verderben Sie ihm nicht sein ganzes Leben durch eine entehrende Gefängnisstrafe!" Eine Träne rinnt langsam über das leidende Gesicht auf die ver­arbeitete treue Mutterhand, die nicht ruht, bis die Schuld des Sohnes abgetragen ist. Kein berühmter Rechtsanwalt hätte mehr erreichen können! Die Mutter darf ihr Kind mit sich nehmen, hoffentlich in eine glückliche Zukunft . . . !

Humor

Ein liebenswürdiger Gatte. Sie:Ach, es ist nur zu wahr: das Häßliche gesellt sich zu dem Schönen!"

Er:Alte, schmeichle mir nicht auf deine alten Tage!"

Ausgerechnet.Wie groß war das Loch das Ihnen der Landstreicher auf dem Kopf beigebracht hat? Vielleicht wie ein Taler?"

Nein, nicht ganz. Vielleicht wie 2.80 Mk."

Küsse keine Tiere. Der Lehrer erzählte von der Papageienkrankheit und warnte seine Schüler, jemals Tiere zu küssen, besonders keine Papageien, Kanarienvögel usw.

Kannst du mir ein Beispiel geben, Jakob?" fragte er.

»Ja, Herr Lehrer, meine Tante Emilie küßte auch öfters ihren Schoßhund!"

Ja. und - ?"

Und .... er starb."

Mcherttsch

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S»r dt» kchrtstleitung verautwortlich: Ludwig L»»L