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Tübingen» 21. Okt. (Arbeitsunfall.) Am Montag nachmittag waren zwei Monteure mit der Anbringung einer elektrischen Pumpe in einem etwa 16 Meter tiefen Brunnenschacht bei dem städtischen Forsthaus beschäftigt. Während der Arbeit wurden sie betäubt. Der ältere Mon­teur konnte mit Hilfe eines anderen Arbeiters aus dem Schacht hreausgebracht werden, während dies bei dem 17- jährigen Monteurlehrling Ernst Schaal aus Lustnau nicht mehr möglich war. Seine Leiche konnte erst spät abends durch die Sanitätskolonne und die Weckerlinie aus dem Schacht herausgebracht werden.

Weilderstadt, 21. Okt. (Kepler-Museum.) Zn der Abendversammlung nach der großen Keplerfeier wurde mit­geteilt, daß das Geburtshaus Keplers in ein Museum ilm- Lewandelt werden soll. Ein Teil der Sammlung soll dazu verwendet werden, das Denkmal wieder instand zu setzen.

Weilderstadt» 21. Okt. (Todesfall.) Am Sonntag nachmittag erlitt bei der Keplerfeier in Weilderstadt Frau Dilling Witwe von Leonberg einen Schlagansall, von dem sie sich leider nicht mehr erholen konnte. Sie verschied bald darauf.

Söhnstetten OA. Heidenheim, 21. Okt. (Zusammen- st o ß.) Am Sonntag abend fuhren drei Radfahrer auf der Strecke von Böhmenkirch nach Söhnstetten. Sie bemerkten bei dem starken Nebel ein entgegenkommendes Auto nicht, so daß der 20 Jahre alte ledige Georg Junginger von hier auf das entgegenkommende Auto ausfuhr, wodurch er Schädelverletzungen erlitt, die seinen Tod herbeiführten.

Aalen» 21. Okt. (Submission.) Für die Kocherkor­rektion von Aalen nach Wasseralfingen waren 16 Angebote eingegangen. Die Angebote bewegen sich zwischen 85 00Ü vnd 130 000 RM., ein gewaltiger Unterschied!

Ludwigsburg, 21. Okt. (Unfall eines Reichs­wehrsoldaten.) Am Samstag wurde Kanonier Otto Kugler von der 9. Batterie des 5. Artillerieregiments im 21. Lebensjahr durch einen Unglücksfall aus dem Leben gerissen.

Mühlacker, 21. Okt. (Eröffnung des Großsen­ders.) Der neue süddeutsche Rundfunk-Großsender in Mühlacker, 833 kHz. 60 KW.» ist soweit fertiggestellt und wird mit den ersten llebertragungsversuchen beginnen. Es ist beabsichtigt, den Sender am 5. bis 6. November offiziell zu eröffnen.

Altshausen» 22. Oktober. (Personenkraftwagen fährt eine Vahnböschung hinab.) Die Reichsbahndirektion Stutt­gart teilt mit: Gestern abend 22.10 Uhr fuhr bei dichtem Nebel ein mit vier Personen besetzter Personenkraftwagen, der von Altshausen nach Aulendorf fahren wollte, an der Bahnbrücke bei Posten 17 der Abteilung Altshausen die zehn Meter hohe Bahnböschung hinab und blieb im Ent­wässerungsgraben der Bahnlinie SaulgauAltshausen 1 Kilometer vor dem Bahnhof Altshausen stecken. Die Lokomotive des um diese Zeit fälligen Personenzuges 1153 hat den Kraftwagen am Kühler leicht gestreift und beschä­digt. Die Insassen des Autos kamen mit leichten Schür- stngen davon. Der Lokomotivführer konnte den Zug nicht mehr anhalten, weil die Strecke infolge des dichten Nebels unübersichtlich war. Eine Betriebsstörung ist nicht ein- zetreten.

Brüning md Dietrich i» Stuttgart

Ankunft des Reichskanzlers und des Reichsfinanzministers Stuttgart» 21. Okt. Reichskanzler Dr. Brüning und Neichsfinanzminster Dr. Dietrich sind im Salonwagen der Neichsregierung um 9.03 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Berliner Schnellzug zu Besprechungen mit der württem- ^rgischen, badischen und hessischen Regierung in Stuttgart «ingetroffen. In ihrer Begleitung befanden sich der baye­rische Ministerpräsident Dr. Held und der württembecgische Gesandte in Berlin, Staatsrat Dr. Bosler. Die Herren wurden am Bahnhof von Staatspräsident Dr. Bolz und dem bayerischen Gesandten in Stuttgart, Dr. Tischer, empfangen. Die Herren begaben sich zunächst zum Frühstück ins Staats- Ministerium.

Aus Baden

Pforzheim, 20. Oktober. Ein 21jähriger Knecht einer Milchkuranstalt stürzte von einer sieben Meter hohen Lei­ter ab und zog sich vermutlich innere Verletzungen zu.

Schenkenzell» 20. Oktober. (Schwerer Motorradunfall.) Etwa um Mitternacht zwischen Sonntag und Montag fuh­ren mit ihren Motorrädern die beiden Brüder Reilinsper- ger von Schenkenzell in der Richtung Schiltach ihrer Woh­nung zu. Bei den letzten Häusern der Ortschaft kam ihnen ein Motorradfahrer entgegen, der mit seinem Rad auf der Straße hin- und herschwankte und bei der Begegnung mit den beiden Brüdern den einen anfuhr, ohne selbst zu Fall zu kommen und ohne anzuhalten. Der Angefahrene wurde zu Boden geschleudert, blieb bewußtlos liegen und wurde von seinem Bruder in eines der benachbarten Häuser ver­bracht. Zu seinem Motorrad zurllckkehrend, fand der Un­verletzte noch einen älteren Mann bewußtlos und blutend auf der Straße liegen; er war zufällig des Weges gekom­men und in den Zusammenstoß hineingezogen worden. Beide Schwerverletzte wurden von dem herbeigerufenen Arzt in das Krankenhaus nach Schiltach geführt, wo der ältere Mann, ein Dienstknecht aus Schiltach, nach wenigen Stunden dem erlittenen Schädelbruch erlegen ist.

Bonndorf (Schwarzwald), 20. Oktober. (Das Gasthaus Zum Sonntag" niedergebrannt.) Heute morgen gegen 4 Uhr brach im GasthausZum Sonntag" Feuer aus, dem das ganze Anwesen außer dem angebauten alten Teil zum Opfer fiel. Fünf Familien mit 17 Kindern sind obdach­los geworden. Der Gebäudeschaden wird auf 48 000 -1l geschätzt, der Fahrnisschaden ist noch nicht zu übersehen. Der Gastwirt August Morath wurde, wie gemeldet, be­reits vor drei Wochen von einem Brand heimgesucht, der jedoch in seinen Anfängen erstickt werden konnte. Als der Tat verdächtig wurde seiner Zeit das 17jährige Dienstmäd­chen Moraths verhaftet. Sie befindet sich noch heute in Haft und hat bereits eingestanden, den damaligen Brand gelegt zu haben. Die jetzige Brandursache ist noch unbe­kannt.

Demonstrationsverbot in Baden

Karlsruhe, 21. Okt. Wegen der wiederholten schweren Zusam­menstöbe zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten in Karlsruhe, bei denen mehrere Personen schwer verletzt wurden, hat der badische Minister des Innern aufgrund des Artikels 123 Abs. 2 der Reicksverfassung für das ganze Land Baden alle An­sammlungen und Versammlungen unter freiem Himmel (Um­züge und Kundgebungen auf öffentlichen Straben und Plätzen) wegen unmittelbarer Gefahr für die öffentliche Sicherheit ver­boten. In der Anordnung des Ministers wird betont, daß not­falls eine Ausdehnung des Verbots auch auf öffentliche Ver­sammlungen in geschlossenen Räumen erfolgen müsse. Die für Mittwoch in Karlsruhe geplante nationalsozialistische Versamm­lung ist bereits von der Polizeidirektion Karlsruhe verboten worden.

Kleine Nachrichten aus aller Welt

Familientragödie in Nürnberg. Der Kaufmann Staufer erschoß in seiner Wohnung seine Frau. Als sein Sohn aus der Schule kam, gab er auch auf diesen einen Schutz ab, der ihn jo schwer verletzte, daß er bald darauf starb. Schließ­lich richtete Staufer die Waffe gegen sich und verletzte sich lebensgefährlich. Wirtschaftliche Not soll der Grund der Tat sein.

Vatermord bei Magdeburg. In dem Dorfe Wahrburg in der Altmark wurde der 42 Jahre alte Arbeiter Otto Borchert vor seinem Hause erschossen aufgefunden. Dem Nachtwächter, der den Erschossenen fand, wurde von den bsi- den 19- und 17jährigen Söhnen des Toten mitgeteilt, daß ihr Vater mit einem Tesching Selbstmord begangen habe. Die sofort eingeleitete Untersuchung und Sezierung der Leiche ergab aber, daß Borchert einem Mord zum Opfer gefallen ist. Der Verdacht der Täterschaft lenkte sich auf die beiden Söhne, die verhaftet wurden. Der ältere von ihnen gab bei seiner Vernehmung zu, den Vater erschossen zu haben.

Tot aus dem Ring getragen. Der deutsche Amateurboxer Karl Baldus aus Recklinghausen mußte nach der dritten Runde eines Boxkampfes mit einem berufsmäßigen Schwer­gewichtler in Neuyork tot aus dem Ring getragen werden. Der Tod ist anscheinend auf schwere Körperhiebe zurück­zuführen.

Aus dem Gerichtssaal

Der GdF.-Prozeß

Stuttgart, 2V. Okt. Im Verlauf der Verhandlungen fand die Bilanzfrage noch eine eingehende Erörterung, die den Verteidi­ger der Kläger, Justizrat Müller, zu der Bemerkung veranlaßt«, daß, wenn es noch so weiter gehe, auch die Bilanz für das Jahr 1930 vorliegen würde und dann ebenfalls noch besprochen werden könne. Die Befürchtung des Vorsitzenden ging aber noch viel weiter, denn dieser meinte, daß er womöglich noch die Alters­grenze erreiche, bevor der Prozeß zu Ende geführt sei. Durch deu Zeugen Rixrath wurde festgestellt, daß in der Bilanz unter Hypo­theken tatsächlich Darlehen in Höhe von 917 099 Mark erschiene» find, die hypothekarisch nicht genügend, teilweise überhaupt nicht gesichert find. Bei dem großen Umsatz der GdF. hielt der Vor­sitzende diesen Posten aber nicht für ausschlaggebend. Die beiden Sachverständigen Professor Mahlenberg und Prof. Lhenaux-Re- vond waren sich im großen ganzen darüber einig, daß eine straf­bare Bilanzverschleierung nicht vorliege. Die Ansichten ginge» nur darüber weit auseinander, ob es für die GdF. nicht besser gewesen wäre, wenn sie sich auch in bezug auf die Bilanz auf den Boden der Gemeinnützigkeit gestellt und eine offene Bilanz vorgelest hätte, <oie dies Professor Chenaux-Repond für durch­aus angebracht hielt. Auch der Zeuge Rixrath gab zu, daß es sich bei den Darlehen, die überhaupt nicht gesichert sind, und die teil­weise an Vorstandsmitglieder und Angestellte der GdF. gegeben wurden, um eine Unkorrektheit und einen Verstoß bandelt.

Buntes Allerlei

Die Jagd auf Feldmäuse

§ Aus der Pfalz wird derFrkft. Ztg." geschrieben: Die Landwirte klagen in diesem Jahr über starken Mäuse­fraß. Wenn man an Aeckern mit Rüben vorbeigeht, kann man die Mäuse zu Dutzenden spielen sehen. Um die Plage zu beseitigen, zahlte die Gemeinde Diedesfeld für jede ge­fangene Maus einen Pfennig. Die Diedesfelder Buben gingen fleißig auf die Jagd. Da es hier an der Haardt viel mehr Weinberge als Rüben- und Kartoffeläcker gibt, war die Konkurrenz groß. Das führte dazu, daß die schlauen Buben in das Feld der Nachbargemeinde Hambach gingen, dort die Mäuse fingen und sich diese von der Ge­meinde Diedesfeld bezahlen ließen. So wurde Hambach seine Mäuse auf Kosten der Diedesfelder los. Als die Sache ruchbar wurde, da lachten die Hambacher, die Diedes­felder aber machten böse Gesichter und zahlen jetzt nichts mehr.

Start des Schienenzeppelin

Auf der Bahnstrecke Hannover-Celle wurde am Sonnabend der neue Schnellbahntyp mit Propellerantrieb zum erstenmale vor- geführt und erreichte eine Geschwindigkeit von 180 Stundenkilo­metern, wobei der Wagen vollkommen ruhig auf den Schienen lag und keine merklichen Erschütterungen zu vernehmen waren, l Der 26 Meter lange, neu ausvrobierte Schnellbahnwagen, der 4950 Fahrgästen Platz bietet.

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13.30 Uhr Schallplatten, Nachrichten, Wetter, 15 Uhr Kind«» stunde, 16 Uhr Konzert. 17.45 Uhr Zeit, Wetter, Landwirt­schaft, 18.05 Uhr Vortrag: Leistung und Produktivität in der Kindererholungs- und Seilfürsorge, 18.35 Uhr Gerhardt PoA liest aus seinen Prosawerken, 19 Uhr Zeit, 19.05 Uhr Franzöfi- scher Sprachunterricht, 19.40 Uhr ZeitberichtDie Dezembert» «uns des Völkerbundes in Genf", 20.20 llbr Zitherkonzert. 201» Uhr Die Instrumente des Orchesters, 21.20 Uhr Operettenab«» 22.20 Ubr Nackrickten. 22.45 Ukr Tanzmusik. '

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