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Nr. 42/244
Und siehe da, das Auto kam näher und näher und hielt vor Multschs Hause.
Herzlich begrüßte der Ingenieur seine Gäste und hieß sie willkommen.
„Sie nehm' es uns doch nicht krumm, daß wir Sie gleich zu dritt überfallen. Herr Multsch?" sagte Vater Bolle.
„Bewahre, Herr Bolle! Ich freue mich schrecklich. Heute soll mal richtig Leben in die Bude kommen."
Das heimelte Bolle an. Er klopfte dem Ingenieur auf die Schulter.
„Sie sind mein Mann! Und . . . spielen Sie Skat?"
„Mit allen Schikanen."
Bolle strahlte.
„Das ist famos. Und 'n schönes Format haben Sie auch. Herr Multsch. Das heimelt mir so an. Sie machen die Schlankheitsmode nicht mit?"
„Nee, nee! Ich möcht schon etwas. Aber ... der Geist ist willig und das Fleisch . . . das schmeckt so gut."
Unter Lachen und Scherzen traten sie ins Haus.
Multsch zeigte ihnen die Räume. Dann legten sie ab und versammelten sich auf dem schönen Altan, der den herrlichsten Ausblick auf den See bot, um Kaffee zu trinken.
Bolle, der sehr empfänglich für Naturschönheiten war. konnte sich nicht satt sehen.
„Nee, haben Sie's hier schön, Herr Multsch! Siehste Grete, das könnten wir doch auch haben. Und noch nie Hab ich dran gedacht."
„Was nicht ist, kann noch werden, Papa. Ich mache dir einen Vorschlag: Schenk mir so 'n Wochenendhaus zum Geburtstag."
„Du gehst gleich wieder in die Vollen. Zum Geburtstag » . . dafür ist das zu viel. Aber . . . wennste mal heiratst, da kriegst du so 'n Haus."
Verlegen sah das Mädchen zu Boden.
Der Kaffee mundete allen ausgezeichnet.
Sie machten Multsch Komplimente. Doch er wehrte ab. Das sei keine besondere Leistung. Er habe diesmal sa den Kaffee... mit Bohnen gekocht.
Nach dem Kaffee führte Multsch seine Gäste in seinem kleinen Reich herum. Jede Blume wurde bestaunt und von Bolle angerochen.
Dann fuhren sie mit dem Kahn auf den See hinaus.
Und gegen die sechste Stunde saßen die Männer beim Skat, und Grete kiebitzte.
Es war ein fideler Skat mit vielen lustigen Zwischenreden.
Die drei Männer hatten Humor. Und Grete nicht minder.
Sie verstand nicht das Geringste vom Spiel, aber sie amü- sierte sich köstlich.
(Fortsetzung folgt.)
Die Kirbe. ein Fest der alt- lermmischea Herbstseier
Wenn am Ende des Sommers das Weidevieh eingetrieben, der Wintervorrat an Acker- und Feldfrüchten eingeheimst, die letzte Garbe eingebracht war und Hof und Scheunen mit Erntesegen gefüllt waren, dann rüsteten die alten Germanen sich zu der großen Herbstfeier, einem der vier Haupt- oder Zahresfeste, für deren Zeitpunkt und Beginn der Sonnenstand und Sonnenlauf maßgebend war. Nach dreifacher Richtung war das Herbstfest bedeutsam: mit dem Abschluß der Weidezeit endete das alte Wirtschaftsjahr, das neue Fahr begann und wurde festlich begangen, hieran schloß sich das eigentliche Herbstopfer und Erntefest. Sind auch die schriftlichen, meist römischen Ueberlieferungen über das Herbstfest aus heidnischer Zeit sehr dürftig, so bieten die Berichte der ersten Missionare und die kirchlichen Verordnungen aus den ältesten Zeiten des Christentums in Deutschland uns hinreichend Beweise, daß die große Herbstfeier in der Tat mit einem Erntefest verbunden war. Die Feier begann nach der Herbsttag- und Nachtgleiche und setzte sich wochenlang in großen Opfer- schmausen, Festgelagen und Schlachtopfern fort, die dem Wotan als Erntegott, dem Donar als Schützer der Grenzen und andern Gottheiten dargebracht wurden. Die einzelnen Sippen vereinigten sich zu den gemeinsamen Schmausereien und Opfern.
Mit der Einführung des Christentums begann langsam aber unaufhaltsam eine völlige Umwandlung der heidnischen Feste. Da es unmöglich war, die mit ihnen verbundenen Sitten, Volksbräuche und tief im Volksgemüt wurzelnden Anschauungen auszurotten, so empfahl schon Gregor der Große (590—604) den christlichen Missionaren in einem Handschreiben: „daß man die Feste der Heiden in manchen Stücken beibehalten müsse und sie allmählich in christliche verwandeln solle." In einem Briefe an den Bischof Augustinus spricht Gregor sich auch über die große Herbstfeier und das Herbstopferfest aus und empfiehlt dem Bischof, zurzeit dieses Festes in die heidnischen Tempel Altäre und Reliquien hineinzufetzen und die Tempel selbst als Kirchen einzuweihen, ebenso an den heidnischen Opferstätten Kirchen und Kapellen zu errichten. Hier haben wir den Ursprung der Kirchweih- und Kirbefeste, wie sie sich aus der heidnischen Herbstfeier entwickelt haben. Nun fiel das Fest des Erzengels Michaelis dem im Jahre 525 in Rom am 29. September die erste Michaelis-Kirche geweiht wurde, ziemlich genau mit dem Beginn der heidnischen Herbstfeier zusammen. Die ersten christlichen Missionare in Deutschland förderten daher vor allen den Michaeliskultus, dem auch die ältesten Kapellen und Kirchen geweiht sind, besonders solche, die auf Höhen und an alten Opferstätten errichtet wurden. Vor allem ließen die Missionare es sich gelegen sein, den heidnischen Festlichkeiten einen kirchlichen Hintergrund zu geben.
Am wenigsten veränderte sich bei der Christianisierung der heidnischen Feste der Kernpunkt der großen Herbstfeier, das Entedankfest. Der von Gregor dem Großen dem Bischof Augustinus vorgeschriebene Weg wurde in den germanischen Ländern von den Missionaren allgemein und mit Erfolg eingeschagen. Das Herbstopfer und Erntedankfest wurde überall mit der Einweihung neuer Kirchen oder dem Jahrestage der Einweihung verbunden, die großen Opferschmäuse und Versammlungen der Sippen und Gemeinden kirchlich gesegnet. So wurde dann im Laufe der ersten Jahrhunderte des Christentums das ursprüngliche
große Herbstfest der Germanen unter dem Einfluß der Kirche verändert.
I Alle Stände, Lebensalter, reich und arm, jung und alt im Dorfe nehmen auch heute noch an diesem Feste Anteil ! und nicht nur die einzelnen Familien, die ganze Familie ! vereinigt sich zu dem allgemeinen Dorffreudenfeste. Wie ! zu Zeiten der heidnischen Herbstopferfeiern wird auch heute j noch zu den Festtagen gebacken, gekocht und in Schmause- S reien und Zechgelagen unter allgemeiner Fröhlichkeit wer- ! den die Tage verbracht. Auf den heidnischen Ursprung s weist auch das Kirbebegräbnis hin, wie es noch in manchen l Gegenden ftattfindet, wo unter Wehklagen und Trauer- , mustk die Kirbe vor dem Dorfe begraben wird, und in dem ! Grabe Reste von Kuchen, Bänder, Scherben und dergl. l verscharrt werden — ein Nachklang der mit dem Opferfest f verbundenen Totenfeier und der Gaben, die man den Toten ins Grab legte.
Dort, wo die Kirche noch ihre alte Bedeutung, ihre alten Bräuche und Sitten bewahrt hat, dort hat sie auch heute noch ihre volle Berechtigung als echtes, von den Urvätern überkommenes Volksfest. Als Weihefest der Kirche, als Eedächtnistag, da in der Vorzeit das Gotteshaus der Gemeinde eingeweiht wurde (besonders in katholischen Gegenden) und als Erntedankfest wurzelt das echte Kirbe- fest tief im ländlichen Volksleben als letzter Rest und Nachklang der altgermanifch-heidnischen Herbstfeiern.
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König Herbst
Herr Herbst, der König, reitet durchs Land,
Schwingt prunkende Purpurbanner Ob güldenem Streitgewand.
Unmutig schüttelt sein Nebelroß Die graufeuchte, flatternde Mähne.
Der eisige Nord, sein Kampfgenoß Jauchzt über welkende Heide weit Gellenden Ruf zur Schlacht. —
Reis spinnt silbernes Sterbekleid . . .
Herr Herbst blieb auf dem Blachfeld tot,
Zerschroten die Ringe, verstreut das Eeschmeid. — Ueber die Heide, vom Blute des Königs rot,
Humpelt hüstelnd die Nacht. . .
R. Georg Wenzig.
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Matmyar Feuerprobe
Die Menschenopfer der Mazogas — Mord im afrikanischen Urwald — Esten ans der Hand einer Toten
Von A. Dtrz-Üanghammer Eines Abends unterbrach das Dröhnen der Signaltrommeln das Gespräch, das der englische Distriktskommissar Vurrows in der ostafrikanischen Station Msungwe mit seinem Kameraden, dem Hauptmann Hichens, führte. Vurrows horchte auf: „Ein Mord in Mtaua! Dreißig Kilometer von hier. Wir müssen sofort dorthin."
I Als die beiden Engländer mit ihren Askaris in Mtaua eintrafen, fanden sie das Dorf noch in Aufregung. Sche- guna, ein junger Mann, war auf der Rückkehr von Ziegenhütern überfallen und mit einem Speer getötet worden. Die starre Hand des Toten umklammerte noch ein Messer, das Blutspuren aufwies. Demnach hatte Scheguna den Angreifer verwundet.
Der Verdacht lenkte sich auf die Einwohner des Nachbardorfes Mugaro, mit denen die Leute von Mtaua lange in Fehde gelegen hatten. Die Engländer verhörten deshalb den Dorfältesten von Mugaro. Der stritt jede Schuld seiner Landsleute ab: „Ein Mann aus unserem Dorfe kann es nicht gewesen sein, denn Scheguna gehörte schon halb zu uns, weil er ein Mädchen aus Mugaro heiraten wollte, die junge Kabaye."
Die Engländer begnügten sich nicht mit dieser Erklärung und suchten die Hütte auf, die Kabayes Vater gehörte. Sie fanden den Alten, das Mädchen und dessen Bruder Makanya. Der junge Schwarze lag verwundet in einer Ecke. „Er ist in der Nacht, da Scheguna getötet wurde, von einem Leoparden angegriffen und verletzt worden, bevor er das Tier erlegen konnte", erklärte der Alte und wies nach einem Fell, das in der Nähe der Feuerstelle zum Trocknen hing. Die Engländer ließen sich die Wunde auf Makanyas Brust zeigen. Sie hatte scharfe Ränder, war aber von parallel laufenden Kratzern begleitet, die nur von einer Leopardentatze stammen konnten. So fiel der Verdacht in sich zusammen, der für einen Augenblick tn den Weißen aufgestiegen war: „Makanya ist der Mann, den Schegunas Messer traf." Die Engländer versuchten noch, das Mädchen zum Sprechen zu veranlassen, doch Kabaye schüttelte nur den Kopf: „Ich weiß nichts." — Nach einigen Tagen ergebnisloser Untersuchung mußten r Burrows und Hichens nach Msungwe zurllckkehren.
! Zwei Monate später dröhnten die Trommeln wieder, s In Mtaua und gleich darauf in Mugaro war je ein Mann l von unbekannten Tätern erschlagen worden. Die Neger wagten sich vor Angst kaum noch aus ihren Dörfern. Rein instinktiv suchten die Engländer erst die Hütte auf, in der Kabaye und Makanya mit ihrem Vater wohnten. Doch das Nest war leer. Alle drei sollten ein paar Nächte vorher verschwunden sein. Niemand wußte wohin. „Dämonen schleichen durch den Wald", flüsterte der Dorfälteste und zitterte dabei vor Angst. „Sie erwürgen jeden, den sie treffen."
Burrows und Hichens verzweifelten schon daran, eine Spur der Mörder zu finden, als eines Abends ein junger Schwarzer nach Mugaro kam. Er setzte sich auf den freien Platz zwischen den Hütten und begann im Hellen Schein
- des Vollmondes zu singen. Zweifellos war er irrsinnig.
! „Das ist der Junge, der nach Schegunas Tod Kabaye den
- Hof machte", erklärte der Dorfälteste auf Burrows Frage ! hin. „Er soll Hinter dem Mädchen in den Wald gelaufen
sein, als Kabaye mit Vater und Bruder verschwand. Seit- j dem haben wir ihn nicht wieder gesehen. Er muß von einem Lösen Geist besessen sein."
Vurrows wollte versuchen, den Irren zum Reden zu bringen. Der Schwarze ließ sich aber nicht fangen und fletschte die Zähne wie ein wildes Tier. So ließ ihn der Engländer laufen. Doch in der Nacht wurden Burrows und Hichens geweckt. Der Irre hatte den Posten vor dem Zelt der Engländer angegriffen. Er wollte zu den Weißen dringen und ließ sich nicht beruhigen. Die Engländer stürzten aus dem Zelt. Der Irre packte den Arm des Distriktskommissars und zog den Weißen hinter sich her wie ein Hund, der einem Mensch etwas zeigen will, was ihn aufregt. Burrows folgte dem Neger mit Hichens und einigen Askaris, und der Irre wurde langsam ruhiger. Er ließ den Arm des Engländers fahren und schlich lautlos vor den Weißen her durch den nächtlichen Wald.
Plötzlich blieb er stehen. „Dort, Kabaye", flüsterte er und zeigte auf einen schmalen Lichtstrahl, der aus einer einsamen Hütte hervorschien. Vurrows legte ein Auge an den Spalt. Er sah in das Hütteninnere und erkannte drei Menschen: Einen alten Schwarzen, der die Rolle eines Dorfzauberers zu spielen schien, Makanya und Kabaye. Bruder und Schwester hockten einander gegenüber. Sie waren mit Unterarmen und Unterschenkeln aneinander gebunden. Vor dem Zauberer stand ein Topf, den Makanya anstarrte. Kabaye schien zu schlafen, ihr Kopf war auf die Schulter gesunken.
Da griff der Zauberer mit einem Löffel in den Topf, holte etwas Essen heraus und bot es Makanya. Der stutzte einen Augenblick. Dann hob er den linken Arm, Kabayas rechte Hand fiel hierbei ein wenig zurück, und die Innenfläche zeigte nach oben. Dahinein legte der Zauberer den Inhalt des Löffels. Makanya hob seinen Arm in Augenhöhe, so daß die Hand der Schwester vor seinem Munde stand, und aß. Die gleiche Bewegung führte der Schwarze wiederholt aus, bis Burrows plötzlich wußte, warum der Kopf des Mädchens aus der Schulter lag und warum Kabayas Hand jedesmal schlaff zurückfiel: Makaya war mit einer Toten zusammengebunden.
Der Ueberfall auf die Hütte erfolgte nun so rasch, daß der Zauberer sich nicht wehren konnte. Er wurde mit Makanya und dem toten Mädchen nach Mugaro gebracht. Dort legte Kabayas Bruder ein Geständnis ab, das selbst die im afrikanischen Busch hart gewordenen Engländer entsetzte: Makanyas Ehrgeiz war es gewesen, Mitglied eines jener Geheimbünde zu werden, zu deren Kult noch immer trotz aller Bekämpfung durch die Weißen Menschenopfer gehören. Doch die Aufnahme in diesen Bund der Mazogas, die als höchste Ehre galt, wurde davon abhängig gemacht, daß der Kandidat mehrere Beweise seiner Furchtlosigkeit und seiner Würdigkeit ablegte. Als ersten verlangte der Zauberer, der das Haupt der Mazogas war, daß Makanya seinen zukünftigen Schwager Scheguna tötete. Makanya führte den Befehl aus. Der Zufall wollte es. daß er kurz vorher einen Leoparden erlegt hatte, weshalb sein Vater den Kampf mit dem Raubtier Vorschüßen konnte.
Messerwunde, die SA-- ^ lich mit Liner der Leopardenkrallen „ksrrtgisrt worden.
Der zweite Befehl des Bundes lautete: " . eigenen Vater!" Ma'küiM führte den Auftrag m Av- wesenheit seiner Schwester äüs, die eöeiisS wie wußte, daß sie ihrem Schicksal nicht entgehen würde dem Bruder willig zur Opferung itt den Wald gefolgt war. Dann wurde das Mädchen im Beisein aller in die Mysterien des Bundes Eingeweihten voll Makanya mit dem Speer getötet. Es wehrte sich nicht. Ilttö nun schaufelten die Schwarzen ein Grab, banden Makanyck Mit der Toten zusammen und deckten beide mit Zweigen und Erde zu, doch nur soweit, daß der Neger atmen konnte. Dort unten mußte Makanya drei Tage und drei Nächte mit der Toten allein verbringen. Eine Feuerprobe, die nur ein fanatischer Schwarzer bestehen konnte, ohne den Verstand zu verlieren. Dann gruben die Mazogas ihn wieder aus, und nun sollte Makanya die letzte Prüfung ablegen: Drei Tage lang mit der Leiche zusammengebunden in der Hütte sitzen und aus der Hand der Toten essen. Er hätte auch diese Probe bestanden, würde der Irre, der seinen verworrenen Reden zufolge ohne Wissen der Mazogas Zeuge der Opferung seines Mädchens gewesen war, den Engländern das Geheimnis verraten haben.
Makanya und der Zauberer endeten am Galgen. Mit ihnen alle anderen Magogas, deren Namen die beiden verraten hatten. Der Irre fand seinen Verstand wieder. Vielleicht dank des Trankes, den der Zauberer dem armen Burschen kurz vor der Hinrichtung auf Vurrows Verlangen bereiten mußte, vielleicht auch dank der Liebreize der jungen Negerin, die der Distriktskommissar ihm bald darauf zufllhrte als Ersatz für die unglückliche Kabaye und deren Mitgift der Engländer aus eigener Tasche zahlte.
M Sahre Walhalla
Von Franz F. Schwarzenstein.
RDV. Nicht weit von Regensburg erbebt sich bei dem Marktflecken Donaustauf auf bewaldetem Hügel über der Donau ei« weihleuchtender Tempel im Stile des berühmten Parthenons von Athen: die Walhalla! Vor nunmehr 100 Jahren, am 18. Oktober 1830, wurde zu diesem eindrucksvollen Bauwerk durch König Ludwig den Ersten von Bayern feierlich der Grundstein gelegt. Die Errichtung der Walhalla entsprang einer Idee dieses bayerischen Monarchen während der Zeit der gröhten Erniedrigung der deutschen Länder durch die napoleonische Besetzung. Besonders der siegreiche Einzug des Franzosenkaisers in Berlin im Jahre 1807 regte in König Ludwig dem Ersten den Plan an, ein Ehrenmal für alle Persönlichkeiten der Geschichte zu schaffen, die sich um die Förderung germanischer Kultur und germanischen Wesens verdient gemacht haben. So sollte das Nationalbewuht- sein der deutschen Stämme neu geweckt und gestärkt werden. Der Monarch wählte selbst den Standort bei Regensburg und bestimmte auch die Bezeichnung „Walhalla", nach dem Vorbild des altgermanischen Wohnsitzes der gefallenen Helden im Eötter- himmel.
Es dauerte aber noch bis 1821, ehe an die Ausführung -er Pläne des Königs gedacht werden konnte. Der Architekt von Klenze, ein guter Kenner des griechischen Temvelbaus, schuf die Entwürfe. Am 17. Jahrestage der Leipziger Völkerschlacht (18. Oktober 1830) sprach König Ludwig bei der Grundsteinlegung die auch heute wieder beherzigenswerten Worte: „Möchten in
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