Nr. 231

Aus Stadt und Land

Altensteig, den 3. Oktober 1930.

Verschobene Lotterie. Die auf 24. September 1930 fest­gesetzt gewesene Ziehung der Geldlotterie des Deutschen Künstlerbundes Stuttgart 1930 ist auf 15. November 1930 verlegt worden.

Umleitung der Kraftposte«. Während der Straßen- bauarbeiten müssen die von Altensteig abgehenden Kraft- Kosten vom 4. d. Mts. ab umgeleitet werden. Die Kraft­posten Richtung Dornstetten werden vom Postamt aus direkt über die alte Straße nach Spielberg geführt, die­jenigen Richtung Simmersfeld über die Rosen-, Karls- und Altensteig-Dorferstraße. Die Haltestelle am Marktplatz (Lamm") kann während dieser Zeit nicht zum Ein- und Aussteigen benützt werden. Die Simmersfelder Kraft­posten halten an der Schwanenbrücke. Reisende, Richtung Dornstetten, wollen am Postamt einsteigen.

Die Württ. Gebirgsschiitzen auf dem Kniebis. Am Sonntag, den 5. Oktober veranstaltet der Verein Württ. Gebirgsschiitzen eine Zusammenkunft aus dem Kniebis für die Kameraden der Württ. Schneeschuhkompangie, des Württ. Eebirgsbataillons bezw. -Regiments. Es wird dadurch einem vielfach geäußerten Wunsche Rechnung ge­tragen, denjenigenGebirglern", welchen eine Teilnahme an den verschiedenen größeren Tagungen der letzten Jahre nicht möglich war, Gelegenheit zu geben, mit Kameraden zusammen zu treffen, mit denen sie einst Freud und Leid des Schützengrabens und der Kompagniefamilie geteilt haben. Diejenigen Kameraden, welche schon am Sams­tag abkommen können, treffen sich im Haus des Schwarz- rvaldvereins auf dem Kniebis, das den Gebirglern freund­licherweise auch als Nachtquartier zur Verfügung gestellt wurde, bezw. im Gasthaus Kniebis-Lamm. Nach einer Wanderung am Sonntag vormittag findet imLamm" ein gemeinschaftliches Zusammensein statt. Es ist zu hof­fen, daß diese Veranstaltung von den Schwarzwälder Gebirglern recht zahlreich besucht wird.

Wie wird der Winter? Von dem Leiter der For­schungsstelle für langfristige Witterungsvorhersage in Frankfurt a. M., Dr. Bauer, ist vor einigen Tagen eine Prognose für die Witterung im kommenden Herbst und Winter gestellt worden, nach der wir mit einem kühlen Herbst und einem frühen Eintritt des Winters zu rechnen haben. Der Oktober und der November sollen kälter wer­den, als im Durchschnitt des hundertjährigen Kalenders.

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Altbulach, 2. Oktober. (Beamtenabschied.) In feier­licher Sitzung hat der Gemeinderat seinen verdienten, in­folge hohen Alters vom Amt zurückgetretenen Gemeinde­pfleger Bla ich verabschiedet. Schultheiß Mast wie auch Ttadtschultheiß und Verwaltungsaktuar Müller sprachen dem treuen Beamten für seine über 30jährigen Dienste Me Anerkennung aus. Seitens der Gemeinde wurde dem scheidenden Beamten ein schöner Ruhesessel zum schenk gemacht.

Bad Wildbad, 30. September. Der Vergbahnverkehr ist jetzt so ausgedehnt, daß den ganzen Winter über abends um 7 und 8 Uhr noch Wagen verkehren. Die Zahl der Arbeitslosen in hiesiger Stadt beträgt 80, dürfte aber in den nächsten Tagen noch eine wesentliche Zunahme erfahren. Der Kirchenpfleger, Herr Uhrmachermeister Hieber, konnte am Sonntag in geistiger und körperlicher Frische seinen 75. Geburtstag feiern. Letzten Sonntag spielte unser hochverdienter Organist, Herr Oberlehrer a.D. Wörner, zum letztenmal die Orgel. Auf 1. Oktober ist der 76-Jährige von seinem Amt, das er so lange bekleidet hat, zurückgetreten. Seit 1886 war er als Hilfsorganist, seit 1909 als Organist an der hiesigen evangelischen Kirche tätig. Nunmehr soll der anstrengende Dienst geteilt wer­den. Zu seinen Nachfolgern hat der Kirchengemeinderat einstimmig die Herren Oberlehrer Wildbrett und Kern gewählt. Nach 20jähriger Tätigkeit, zum Wohle der Badestadt wurde seinem Ansuchen entsprechend Oberbau- mspektor Vogt von der Staat!. Badverwaltung in den Ruhestand versetzt. Wie man hört, hat er Böblingen zu seinem Ruhesitz ausersehen. Auch Oberregierungsmedi­zinalrat Dr. Fritz wird den Schwarzwald verlassen und nach Wiesbaden übersiedeln, wo neue Dienstpflichten seiner harren.

Schramberg, 1 . Oktober. (Unglücksfall.) Gestern abend Segen 6 Uhr kam der ledige 19 Jahre alte Schlossergeselle dohann Georg Hauser von hier, bei Schlossermeister Geigis beschäftigt, mit seinem Fahrrad von der Tierstein- straße in rascher Fahrt und wollte offenbar in die Küfer- Sasse einbiegen. Dabei fuhr er auf das zu dieser Zeit die Oberndorfer Straße aufwärtsfahrende Postauto auf. Hauser mußte mit einer schweren Kopfverletzung vom Platze getragen werden. Im städtischen Krankenhaus, wo­hin der Schwerverletzte gebracht wurde, ist dieser heute UM gestorben. Untersuchung über die Schuldfrage ist Mgeleitet.

Stuttgart, 2. Oktober. (Die Weißenhofsied- iung.) Die Stadt Stuttgart mußte bei der Weißenhof- Mlung in letzter Zeil dauernd mit den Mieten zurua- Sehen, um die Wohnungen überhaupt noch vermieten zu Mnen. Zurzeit stehen einige Wohnungen in der Siedlung leer. Sobald die Mieter eine andere Wohnung erhallen tonnen, ziehen sie aus der Werßenhofsiedlung aus. Die Unterhaltung der Siedlung kostet die Stadt außerdem er­heblich mehr als andere städtische Gebäude.

ltnrall im Schwimmbad. Im Schwimmbad in M Büchsenstraße stürzte ein 14 Jahre alter Schüler bet Ausführung eines Kopfsprunges vom 3 Meter-Sprungbrett M einen anderen Badenden. Er trug einen schweren Mädelbruch davon.

Heldenheim, 2. Okt. (Zur Wirtschaftskrise.) Wie lvir vernehmen, hat sich die Firma I. M. Voith, Masch'nen- lnvrik, nachdem sie schon früher zu Arbeiterentlassungen hatte schreiten müssen, gezwungen, auch etwa 20 überzähli- Sen Angestellten zu kündigen.

Schwarzwälder Tage«zeri»»§An, de« T««»e»"

Ludwigsburg, 2. Okt. (Am Grabe des Königs.) Die Grabstätte auf dem alten Friedhof ist heute, am 9 To­destag König Wilhelms II., wieder von der Stadtverwal­tung in würdiger Weise geschmückt worden. Vom frühen Vormittag an stellten sich Besucher ein. An ihrer Spitze stand eine Reihe von Abordnungen, insbesondere aus mili­tärischen Kreisen, um Kränze mit Schleifen und Widmun­gen niederzulegen.

Fellbach, 2 Okt (Das dritte Todesopfer) Am Mittwoch vormittag ist der Gärtnergehilfe Karl Dirr. der bei dem schweren Autounglück zwischen der Funkerkajerne und Fellbach einen Schädelbruch davongetragen hatte. ler­nen Verletzungen im Lannstatrer Krankenhaus erlegen. Dirr ist 19 Jahre alt geworden: er stammt aus Dischingen bei Neresheim Das Unglück hat nun im ganzen drei Todes­opfer gefordert

Zuffenhausen, 2. Okt. (Die Vorgänge auf der Stadtkasse.) Das Stadtschultheitzenamt schreibt: Ein im April d. I. vom Stadtkassier selbst festgestellter Fehl­betrag bildete den Anlaß zur Verbreitung der wildesten Gerüchte, noch ehe die Untersuchung des Falles auch nur zu einem bestimmten Ergebnis geführt hatte. Es kann nun­mehr mttgeteilt werden, daß diese Untersuchungen zum Ab­schluß gebracht worden sind und daß der Eemeinderot bei der Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperichafts- verwaltung Antrag auf Einleitung des förmlichen Diszi­plinarverfahrens gegen den Stadtkassier beantragt hat.

Langenargen, 2. Okt. (Selbstmord.) Mittwoch früh wurde an der Schussenmündung bei Langenargen eine männliche Leiche aus dem Bodensee gezogen. Am Ufer lag sin Hut und an diesem steckte eine Visitenkarte. Daraus ging hervor, daß es sich um den 45 Jahre alten verheirate­ten Maler Eberhard Metzger aus Stuttgart handelt

Friedrichshofen. 2. Okt. (Fahrt des Zeppeli n s.) Heute früh um 8 Uhr stieg das LuftschiffGraf Zeppelin" unter Führung von Kapitän Lehmann zu einer Echws-zer- fahrt auf, an der 25 Passagiere teilnahmen. Die Landung erfolgte glatt um 2.25 Uhr nachmittags. Für morgen ist das Luftschiff von Direktoren verschiedener Versicherungs­gesellschaften ebenfalls für eine Schweizerfahrt gechartert.

Schneüzugsunglück bei Ammendorf

Viberach, 2. Okt. Donnerstag nachmittag ereignete ach bei der Durchfahrt des Schnellzuges 175 FriedrichshafenStuttgart durch die Bahnstation Ummendorf ein schweres Unglück. Bahn- arbeiter, die auf der Strecke an einer schweren Walze beschäftigt waren, ließen beim Passieren des Schnellzuges diese stehen. Dr die Walze zu weit in das Gleis herüberragte, wurde sie von der Lokomotive gerammt und beiseite geschleudert, wobei zwei Dahn­arbeiter tödlich und zwei weitere schwer verletzt wurden. Die Lo­komotive wurde beschädigt. Von Viberach wurde sofort eine Hilfslokomotive entsandt.

Die Reichsbahndirektion Stuttgart teilt mit: Heute Donners­tag mittag 14.10 Uhr hat die Lokomotive des D 175 Friedrichs­hastenStuttgartFrankfurt auf dem Bahnhof Ummendorf eine kleine Motorstraßenwalze, die den Bahnsteig neu zu walzen hatte und dabei dem Gleis zu nahe gekommen war, bei der Durchfahrt gerammt und beiseite geschleudert. Dabei sind zwei Vahnarbeiter getötet, ein Vahnarbeiter schwer, ein weiterer Vahnarbeiter und der Walzensührer leicht verletzt worden. Die Lokomotive des D-Zuges wurde beschädigt und mußte durch eine Ersatzlokomotive abgelöst werden, die den Zug mit 40 Minuten Verspätung nach Ulm weiterbeförderte. Weitere Betriebs­störungen sind nicht entstanden. Reisende des D-Zugs sind nicht zu Schaden gekommen. Weiter wird berichtet: Eine Grupps mit etwa 40 Bahnarbeitern hatte Kies herbeizuführen. Durch das Abladen von Kies wurde Staub entwickelt, wodurch die Sicht verdeckt wurde. Auf einmal stand der Schnellzug da. Der Lokomotivführer gab rasch Gegendampf, konnte aber nicht mehr verhindern, daß die Lokomotive auf die Walze, die gerade in einer Kurve in Fahrt war und zu weit in die Fahrbahn der Lokomotive hereinragte, auffuhr. Die Dampfwalze wurde voll­ständig zertrümmert und der Walzenführer über die Walze hinausgeschleudert. Die Lokomotive und der Gepäckwagen wur­den beschädigt. Getötet wurde ein 25 Jahre alter lediger Mann namens Schneider von Viberach und ein 40 Jahre alter ver­heirateter Mann namens Komberger von Hochdorf. Der Führer der Walze erlitt Quetschungen an Kopf und Oberschenkel. Zwei weitere Bahnarbeiter wurden leicht verletzt. Zur Untersuchung der Schuldfrage traf sofort die Eerichtskommission von Viberach in Ummendorf ein.

Aws Baden

Gutach, Amt Wolfach, 1. Oktober. (Thermalquelle ent­deckt.) Der bekannte Quellenspezialist, Oberingenieur Henning, hat am Fuße des sog. Kuppenackers eine Quelle von 20 bis 30 Grad Wärme entdeckt, die mineral-alor, natrium- und kohlensäurehaltig ist. In einer Bürgerver­sammlung wurde beschlossen, die Erschließung der Quelle einem Konsortium zu überlassen, da die Gemeinde infolge der allgemeinen Notlage nicht imstande ist, eine derartige Aufgabe zu übernehmen.

Aus Lern GerichLsfaa?

Eefangenen-Meuterci

Göppingen, 2 Okt. Zwe' ganz gefährliche Burschen halten sich vor dem Schöffengericht zu verantworten. Beide warm we­gen erheblicher Einbruchsdiebstähle im Amtsgerichtsgeiangnis und hatten empfindliche Zuchthausstrafen zu erwarten. Sie be­schlossen deshalb, auszubrechen, halten aber damit kein Glück, da der Eefängnisoberwachtmeister sie mitten in ihrer Tätigkeit überraschte. Der eine von beiden, ein ganz rabiater Bursche, bedrohte außerdem den Oberwachtmeister mit Totschlägen und warf ihm das Esten an den Kopf. Das Gericht verurteilte wegen Eefangenenmeuterei den einen zu 6 Monaten und den ruderen zu 9 Monaten Gefängnis.

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Handel und Verkehr

Märkte

Stuttgarter Schlachtviehmarkt vom 2. Oktober

Zugetrieben: 4 Bullen, 16 Jungbullen, 30 Jungrinder, 3 Kühe. 204 Kälber, 555 Schweine.

Ochsen a) ausgem. (5558): bl vollfl. (4953);

Bullen: a) ausgem. 5152 (5152); b) vollfl. 4649 (4649); Jungrinder: aj ausgem. 5861 (5861); b) vollfl. 52561;

c) fl. (47-51);

Kühe: a) ausgem. (4048); b) vollfl. (3138); c) fl. (2430);

d) ger. gen. (1822);

Kälber: b) feinst. Mast- und best. Saugk. 7881 (7881); c) mittl. 6976 (6876); d) ger. Kälber 6268 (6067); Schweine: a) über 300 Pfund 5860 (6061): b) 240 bis 300 Pfund 5961 (6162); c) von 200 bis 240 Pfund 5961 (62 bis 64); d) 160200 Pfund 5758 (61-62); e) und f) 120 bis 160 und unter 120 Pfund (6061); g) Sauen 4851 (5053)

Verlauf: Großvieh langsam, Kälber mäßig belebt. Schweine schleppend.

Mostobstmarkt Stuttgart Nordbahnhof vom 1. Okt. Seit gestern wurden 31 Waggons neu zugeführt und zwar 16 aus Oesterretch, 10 aus Jugoslawien, 4 aus Italien, 1 aus Polen. Aufgestellt waren heute morgen 30 Wagen. Preis wagenweise für 10 000 Kg. für Mostäpfel aus Oestereich 2000 bis 2100 RM., aus Italien 1700 bis 1800 RM. Im Kleinverkauf 9.70 bis 11.30 RM. per Zentner.

Mostobstmarkt auf dem Wilhelmsplatz. Zufhr: 300 Zentner, Preis 1112.80 RM. für den Zentner.

Kartoffelgroßmarkt auf dem Leonhardsplatz. Zufuhr: 200 Zentner, Preis 3.303.70 RM. für den Zentner.

Filderkrautmarkt auf dem Leonhardsplatz. Zufuhr: 50 Zent­ner, Preis 2.50 RM. für den eZntner.

Wetu

Kirchheim a. N.. 2. Okt. (Herb st bericht.) Die Lese des Frühgewächses ist hier beendet, die allgemeine Weinlese hat be­gonnen. Der Reifegrad der Trauben ist weit vorgeschritten. Es kann Weinmost gefaßt werden.

Pfaffenhofen, 2. Okt. (H e r b st b e r i ch t.) Die Frühlese (Por- tugieser) ist beendet« Die allgemeine Weinlese wird noch so lang als möglich hinausgeschoben., An die alten Weinkäufer ist auch Heuer wieder vieles verstellt ohne feste Preise. Geschätztes Quantum: 1600 Hektoliter. Mostgewichte nach Oechsle wurden hier mit 70 bis 74 Grad gemessen. Von der Frühlese kann Wern gefaßt werden.

Löwenstein-Reisach-Rittelhof, 2. Okt. (Her bst bericht.) Die Weinberge stehen schön und gesund, der Behang ist reich. Svlva- ner und Weißriesling, die Hauptsorten, ohne jede Kranweil, versprechen einen reichen Ertrag. Trotz der ungünstigen Wit­terung rst der Reifegrad der Trauben hervorragend.

Samstag, 4. Okt.: 6.30 Ahr Morgengymnastik, von 10 bi» 13.30 Uhr Schallplatten, Nachrichten, Wetter, 14.30 Uhr Stunde der Jugend, 15 Uhr Konzert, 17.25 Uhr Hausmusik, 17.45 llbr Zeit. Wetter, Sport, 18.05 Uhr Vortrag: Im Maschinenraum eines Ozeandampfers, 18.35 Uhr Stunde der Arbeit, 18.50 llbr Spanischer Sprachunterricht, 19.15 Uhr Einführung in das 1. Vor- und Montagskonzert, 1» 30 Uhr Die Instrumente des Or» chesters, 20 llbr Nord und Süd, 22 llbr Nachrichten, 22.30 Uhr Tanzmusik.

Letzte Nachrichten

Raubmord bei Bad Orb

Bad Orb, 2. Oktober. Der 38 Jahre alte Chauffeur Kuhnmüch wurde heute unweit von Bad Orb im sogenann­ten Mühlgraben in der Nähe der Ortsquelle mit einer Schußwunde tot aufgefunden. Nach den polizeilichen Fest­stellungen handelt es sich um einen Raubmord. Ein Be­trag von 80 Mark, den der Tote bei sich getragen hatte, ist ihm geraubt worden.

Vereitelter Anschlag auf den Vizepräsidenten der Preußischen Bau- und Finanzdirektion

Berlin, 3. Oktober. Wie derLokalanzeiger" meldet, wurde auf den Vizepräsidenten Kühne der Preußischen Bau- und Finanzdirektion in seinem Amtszimmer ein Mordanschlag versucht. Die Täterin, eine Frau Bache, Gattin eines Baumeisters, der früher Aufträge für die Preußische Bau- und Finanzdirektion ausgeführt hat konnte noch im letzten Augenblick an der Ausführung ihres Vorhabens gehindert werden.

Reichswehrfeldwebel niedergestochen

Berlin, 8 . Oktober. In Quedlinburg wurde ein Unter­feldwebel des dortigen Reichswehrbataillons von unbe­kannten Tätern überfallen und mit seinem eigenen Seiten­gewehr schwer zugerichtet.

Der Zwist in der Staatspartei

Berlin, 3. Oktober. Die Auseinandersetzungen in der Staatspartei sind, einer Meldung desBerliner Tage­blatts" zufolge, gestern Gegenstand einer Führerbespre- chung gewesen und werden in der nächsten Woche voraus­sichtlich den Hauptaktionsausschuß der Partei beschäftigen, der am Dienstag zusammentreten soll.

Für die Sch riftleitung verantwortlich: Ludwig Lank.

Geschäftliche Mitteilungen Ein gutes Rezept

Diesmal für die Wohnung. Sie haben sicher eine oder mehrere Böden bezw. Dielen aus Tannen-, Buchen-, Pitchpine- oder einem anderen Holz, für deren Behandlung Sie bisher noch nicht das Richtige gefunden haben. Ob nun diese Böden neu oder schon sehr alt sind, evtl, vorher geölt oder gestrichen wer­den, ist einerlei. Sie tragen auf den gereinigten Boden Kinessa- Holzbalsam (eichengelb oder mahagonibraun) mit Lappen oder Bürste genau wie Bohnerwachs auf. Das Zimmer wird nicht ausgeräumt und ruhig weiterbenützt. Nach einigen Stunden glänzen Sie mit Bürste, Blocker oder Vohnerbesen und polieren mit einem Lappen nach. Jetzt hat der Boden Hochglanz und Farbe und ist wie Parkett. Vor allem aber: das bleibt so. Der Reichsverband Deutscher Hausfrauen-Vereine hat all dies nach eingehender, praktischer und wissenschaftlicher Prüfung be­stätigt gefunden. Auch Sie sollten sich diese Vorteile zu Nutze machen. Eine Pfunddose kostet nur Mark 1.25 bei Schwarz­wald-Drogerie Fr. Schlumberger.