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Nr. 223

artigen Knall beobachtet haben. Bis um 6 Uhr abends waren erst die 4 Passagiere geborgen, während die Leichen des Flugzeugführers und des Bordmonteurs unter dem 10 Zentner schweren Motor begraben liegen. Die Ver­unglückten werden zunächst in der Leichenhalle des Schlei- zer Vergfriedhofs aufgebahrt.

Alle Verunglückten geborgen Schleiz, 23. Sept. Gegen 7 Uhr abends gelang es, auch den Piloten und den Bordmonteur des verunglückten Flugzeuges aus den Trümmern herauszuziehen, sodaß nunmehr alle Leichen geborgen sind. Sie wurden auf einem mit Stroh bedeckten Wagen gelegt und werden im Laufe des Abends nach der städtischen Leichenhalle in Schleiz gebracht. Die Polizei ist gleichzeitig damit beschäf­tigt, die Lei den Toten gefundenen persönlichen Ausweise und Wertsachen zu ordnen.

Nachdem bereits im Laufe des Nachmittags Ministerial­rat Miihlig-Hofmann vom Reichsverkehrsministerium an der Unglücksstelle eingetroffen ist, kamen gegen Abend auch zwei Vertreter der deutschen Versuchsanstalt der Luftfahrt in Schleiz an. Sie begannen sofort mit der Untersuchung der Flugzeugtrümmer, um die Ursachen des Unglücks auf­zuklären. Staatsanwaltschaft und Polizei haben die Sachen des Flugzeuges mit Beschlag belegt, bis die Unter­suchung der Sachverständigen abgeschlossen ist. Zm Laufe des Abends wurde die Unglücksstelle von der Polizei in weitem Kreis durch einen provisorischen Zaun abgesperrt.

Die Beisetzung des Freiherrn v. Maltzan Berlin, 23. Sept. Freiherr v. Maltzan wird, lautGer­mania", in einem Familiengrab in Eroß-Luckow bei Voll­ratsruhe in Mecklenburg-Strelitz beigesetzt werden. Der Tag der Beerdigung steht noch nicht fest.

Neues vom Tage

Dr. Stresemann und die Besoldungsvorlage Berlin, 23. Sept. Im Zusammenhang mit einem Bericht über die heutige Sitzung des interfraktionellen Ausschusses der Regierungsparteien, in der in Anwesenheit des Reichs­kanzlers und mehrerer Reichsminister die Besoldungsvor­lage erörtert wurde, insbesondere die Frage der Erhöhung der Besoldung der Warte- und Ruhestandsbeamten, teilt dieTägliche Rundschau" u. a. folgendes mit: Die Regierung wird den Entwurf heute in Druck geben, nachdem der preu­ßischen Regierung Zeit gelaffen worden ist, sich den Be­stimmungen der Besoldungsvorlage anzupassen. Die Druck­legung und die Weitergabe an den Reichsrat erfolgt, ohne daß eine volle Uebereinstimmung im Kabinett erzielt wor­den wäre. So ist es insonderheit unzutreffend, daß der Reichsaußenminister Dr. Stresemann von Genf aus seine Zustimmung zu der Vorlage erteilt hat. In dem Telegramm des Reichsaußenministers ist von einer Zustimmung nicht die Rede. Es ist auch von vornherein ganz ausgeschlossen, daß man von Genf aus eine Zustimmung zu einer Vorlage erteilt, deren Einzelheiten man nicht genau kennt. Sicher ist jedenfalls, daß der Reichsaußenminister in der Frage der Warte- und Ruhestandsbeamten seine Auffassung auf­recht erhalten hat.

Preußen und das Schulgesetz Berlin, 23. Sept. Wie der demokratische Zeitungsdienst meldet, sind die Abänderungsanträge der preußischen Re­gierung für die Beratung des Schulgesetzes im Reichsrat nunmehr formuliert worden. Nach diesen Anträgen wird in Paragraph 2 die Gemeinschaftsschule an erster Stelle genannt und bestimmt, daß die Schulen Gemeinschafts­schulen sind, oder nach näherer Bestimmung dieses Gesetzes Bekenntnisschulen oder weltliche Schulen. Nach den Aende- rungsanträgen zum Paragraphen 18 sollen alle Schulen solange Gemeinschaftsschulen sein, solange nicht ein Drittel der Erziehungsberechtigten die Bekenntnisschule oder die weltliche Schule verlangen. Verlangt ein Drittel der Er­ziehungsberechtigten die Umwandlung in die Bekenntnis­schule und ein zweites Drittel etwa die Umwandlung in die weltliche Schule, so entscheidet bei Abstimmung die ab­solute Mehrheit. Ein weiterer preußischer Antrag besagt, daß die Feststellung des geordneten Schulbetriebes den Län­dern überlassen werden soll. Dadurch würde die Simultan­schule in Simultanschulländern gerettet werden. Preußen beantragt, daß Frankfurt und Hanau als Simultanschul­länder erklärt werden. Hinsichtlich des Religionsunterrich­tes wird eine Art Einsichtnahme der obersten kirchlichen In­stanzen oder ihrer Vertreter zugestanden. In der Finanz­frage ist Preußen mit den übrigen Ländern darin einig, daß die Mehrkosten das Reich zu tragen hat.

Reichselternbund und Schulgesetz Berlin, 23. Sept. Unter dem Vorsitz des Senatspräsiden­ten Radtke fand heute in Berlin eine aus allen Teilen des Reiches besuchte Führertagung des Reichsbundes evange­lischer Eltern und Volksbünde statt, in der einstimmig eine Entschließung gefaßt wurde, in der es u. a. heißt: Die Tagung sehe nach wie vor in dem Regierungsentwurf die Grundlage, auf der jetzt endlich das Reichsschulgesetz zu­stande kommen muß. Nur so kann unserer Schule die un­bedingt notwendige Rechtssicherheit wiedergegeben und die Lösung der Schulfrage durch Konkordate vermieden werden. Wir verwahren uns gegen die planmäßige Irreführung der öffentlichen Meinung, die die Tatsache verhüllt, daß die rechtlich einzige mögliche Volksschule bisher eine christliche war. Unsere evangelische Schule muß erhalten bleiben, wenn das Grundrecht, das die Reichsverfassung den deut­schen Eltern gibt, ihnen nicht wieder entrissen werden soll.

Der Deutsche Pfarrertag zum Schulgesetz Berlin, 23. Sept. Die Abgeordnetenversammlung des Deutschen Pfarrertags hat zum Reichsschulgesetzentwurf eine Entschließung angenommen, in der es beißt: Der

Pfarrertag gibt der dringenden Erwartung Ausdruck, daß der jetzt gemachte ernstliche Versuch, die in der Reichsver­fassung gegebenen Grundsätze der Freiheit der christlichen Echulerziehung gesetzlich auszugestalten, wirklich gelingen möge. Das in der Reichsverfassung den Eltern gegebene Recht, für ihre Kinder Schulen ihrer Weltanschauung zu fordern, muß folgerichtig den Eltern, die die evangelische Bekenntnisschule fordern, voll gewährleistet werden. Dabei verkennt in Uebereinstimmung mit der einmütigen Kund­gebung des Deutschen Kirchentags zu Stuttgart der Deutschs evangelische Pfarrertag nicht das geschichtliche Recht der von der Gemeinschaftsschule des Entwurfs grundsätzlich ver­schiedenen christlichen Simultanschule, soweit sie sich in ein» zelnen Gebieten eingebürgert hat. Die Wiederkehr der geist­lichen Schulaufsicht wird ausdrücklich abgelehnt.

Levine zum Ostflug gestartet Cranwell, 23. Sept. Levine und Hinchcliffe sind heute morgen 8.07 zu ihrem angekllndigten Ostflug gestartet. Das ZlugzeugMiß Columbia" konnte sich wegen der schweren itast von 1820 Liter Benzin, die zu einem SOstündigen Flug :eichen, nur langsam erheben. Die Flieger beabsichtigen, rls erste Etappe Karatschi zu erreichen.

Levine in Wien gelandet

Wien, 23. Sept. Levine ist um 18 Uhr aus dem Flug­platz Aspern glatt gelandet.

Aus Stadt und Land.

Altensteig, den 24. September 1927.

Amtliches. Versetzt wurde Obersteuerinspektor Fröhlich bei dem FinanzamtEllwangen an das Finanzamt Hirsau und Obersteuerinspektor Bischofberger bei dem Finanzamt Hirsau an das Finanzamt Ellwangen.

Der Vormittagsgottesdienst in der evang. Stadtkirche beginllt morgen schon um 9 Uhr, der Kindergottesdienst um 10 Uhr.

Konferenz der Holzhauerobmänner, Geldrechner und Be­triebsräte des Forstamtsbezirk Freudenstadt. Die Kreisleitung des Deutschen Landarbeiterverbandes hatte auf Sonntag, den 18. Sept. 1927 in dieBrücke" nach Vaiersbronn eine Kon­ferenz für die Eeldrechner, Obmänner, Betriebsrats und Ver­trauensmänner des Bezirks Freudenstadt einberufen. Die Kon­ferenz, die trotz des strömenden Regens vom ganzen Bezirk außerordentlich stark besucht war, befaßte sich neben Tarif- und Organisationsangelegenheiten vor allem mit sozialen Fragen, besonders mit dem neuen Arbeitslosenversicherungs- und Arbeitsvermittlungsgesetz und den bevorstehenden Kranken­kassenwahlen. In der Diskussion wurde auch die verzögerte Auszahlung der Lohngelder durch das Staatsrentamt Rottweil scharf kritisiert und nachfolgende Resolution einstimmig an­genommen:Die am 18. Sept. 1927 in Vaiersbronn sehr stark besuchte Konferenz der Eeldrechner und Betriebsräte des Be­zirks Freudenstadt protestiert mit aller Entschiedenheit gegen die verzögerte Auszahlung der Lohngelder durch das Staats­rentamt Rottweil. Trotz der Versicherung der maßgebenden Stellen bei Verlegung des Staatsrentamts Freudenstadt nach Rottweil, daß Vorsorge gegen eine verzögerte Lohnzahlung ge­troffen sei. ist Tatsache, daß die Holzhauer oft 810 Tage ver­spätet in den Besitz ihres Lohnes kommen. Da diese Verzöge­rung für die Waldarbeiter aus wirtschaftlichen Gründen untrag­bar ist, muß schnellste Abhilfe von den maßgebenden Stellen verlangt werden." Die Konferenz beauftragte ferner die Kreis­leitung des Deutschen Landarbeiterverbandes, weitere Schritte in dieser Sache bei den zuständigen Behörden zu unternehmen.

Umtausch der Markanleihen neuen Besitzes. Di« R»

gierungen der Länder haben übereinstimmende Verordnun­gen erlaffen, durch die die Frist für den Umtausch der Mark anleihen neuen Besitzes der Länder, Gemeinden und Ge­meindeverbände und der diesen gleichgestellten öffentlich- rechtlichen Körperschaften auf die Zeit vom 1. Oktober 1927 bis zum 14. Januar 1928 festgesetzt wird. Die Anleihen stick bei einer Vermittlungsstelle (Bank, Sparkaffe, Genossen­schaft) zum Umtausch einzureichen. Markanleihen, di« inner­halb der Umtauschfrist nicht zum Umtausch angemeldet wer« den, werden wertst«.

Verbot der Einfuhr von Nutz- und Zuchtvieh ans Vorarlberg nach Württemberg. Durch ein im Staatsau­zeiger erscheinende Verordnung des Innenministeriums wird die Einfuhr von Nutz- und Zuchtvieh aus Vorarlberg nach Württemberg wegen Verbreitung der Maul- und Klauenseuche in Vorarlberg bis auf weiteres verboten.

Nagold, 23. Sept. (Selbsttötung. Unglücksfall.) Gestern morgen fand man den 67 Jahre alten Elaser- meister Otto Hoffmann von hier erhängt in-seiner in der Calwerstraße befindlichen Wohnung. Da bereits seit 2 Tagen niemand mehr mit ihm zusammen gekommen war und auch niemand seine Wohnung betreten hatte, weiß man nicht, wann der Lebensmüde die Tat vollbracht hat. Einige Stunden nachdem man H. entleibt gefunden hatte, traf die telegraphische Nachricht ein, daß seine schon lange Zeit in der Anstalt Winterbach untergebrachte Frau gestorben sei. In Obertalheim stürzte der 10 Jahre alte Fürsorgezögling Heinrich Lohrer von Gündringen, der bei Küfer Wilhelm Schlotter untergebracht war, beim Dreschen vom Scheuerbarn auf die Tenne, so daß er bewußt­los vom Platze getragen werden mußte.

Bad Liebenzell, 22. Sept. In diesen Tagen sind es 30 Jahre, daß Stadtschultheiß Mäulen sein Amt als Stadtvorstand inne hat. Dieser Zeitabschnitt bedeutet für die hiesige Gemeinde eine Zeit blühender Entwicklung. Mit sicherem Blick erkannte Stadtschultheiß Mäulen, daß die Zukunft Bad Liebenzells im Wiederauf­bau des altberühmten Bade- und Kurorts lag, und so wurde unter seiner Führung Stein um Stein zusammen­gefügt, bis das Werk in seiner heutigen Größe wieder er­stand.

Zavelstein, 23. Sept. (Brandfall.) In der vergangenen Nacht ist die mit Futtervorräten angefüllte Scheuer der Schmiedmeisterswitwe Rempp hier vollständig nieder­

gebrannt. Durch den Brand waren das in nächster Nähe liegend» Wohngebäude Gackenheimer sowie das gegenüberliegende Haus Rentschler stark gefährdet, konn­ten aber gerettet werden. Ueber die Ursache des Brand­ausbruches herrscht keine Klarheit.

Schramberg, 22. Sept. (Autounfall.) In Sulgau platzte dem Fahrzeughändler E. Weik gestern abend auf dem Heimweg von Rottweil ein Reifen, wodurch das Auto über die Böschung hinuntergeschleudert wurde. Mit er­heblichen Verletzungen mußte Weik von einem herbei­gerufenen Arzt mittels Auto ins hiesige Krankenhaus gebracht werden.

Renningen, OA. Leonberg, 22. Sept. Wundarzt Ernst Bauer konnte gestern seinen 80. Geburtstag feiern. Der Jubilar, wohl einer der ältesten Aerzte in Württemberg, hat die Feldzüge 1866 und 1870 beidemal als Unterarzt mitgemacht. Nahezu 60 Jahre war er als Eemeindearzt in Renningen, Malmsheim und Warmbronn tätig. Außerdem war er lange im Vorstand des früheren wllrttembergischen Wundarztvereins.

Stuttgart, 23. Sept. (Tagung.) Der Wllrtt. Notariats­verein e. V. hält seine diesjährige ordentliche Mitglieder­versammlung am 1. und 2. Oktober d. I. in Stuttgart ab. Am Samstag, 1. Oktober, finden Ausschußberatungen über interne Fragen des württ. Notariats und des mittlere» Eerichtsdienstes statt. Die Mitgliederversammlung ist auf 2. Oktober, vormittags 10 Uhr, im Konzertsaal der Lieder­halle festgesetzt.

Von der Angestelltenversicherung. Da« Württ. Wirtschaftsministerium hat die Aufgaben der un­teren Verwaltungsbehörden an der Angestelltenversiche- rung den Versicherungsbehörden übertragen.

Todesfall. In Buoch OA. Waiblingen starb Gene­ralleutnant a. D. Albert v. Epplen. In seiner letzten ad tiven Stellung war er Kommandeur der Württ. Artillerie­brigade. 1902 trat er in den Ruhestand.

Eisenbanhnunfall. Die Reichsbahndirektio» Stuttgart teilt mit: Am Donnerstag abend ist bei der Be­gegnung des Personenzugs 88 mit dem Güterzug 7213 zwi­schen Reichenbach a. F. und der Blockstelle 40 an einem Abteilwagen des Personenzugs eine Türe abgerissen und an diesem und einem weiteren Wagen mehrere Fenster­scheiben zertrümmert worden. Einige Reisende sind dabei durch Glassplitter verletzt worden, darunter schwerer der Straßenbahnführer Wilhelm Klein von Stuttgart, der in das Plochinger Krankenhaus verbracht werden mußte. Di- llrsache des Vorfalls ist noch nicht aufgeklärt.

Gmünd, 23. Sept. (Tödlicher Ausgang.) An der Steige zwischen Ober- und Unterbettringen wurde der 68jährige Kabinettmeister Jakob Kurz von Oberbettringen, der auf dem Weg zum Geschäft nach Gmünd begriffen war, von einem Radfahrer angefahren. Kurz fiel zu Boden, während der Radfahrer vom Rad stürzte und bewußtlos liegen blieb. Erst jetzt sah Kurz, daß der Radfahrer sein eigener ^jäh­riger Sohn Hermann war. Dieser wurde ins Gmünder Spital verbracht, wo er, ohne das Bewußtsein erlangt zu haben, an einem Schädelbruch gestorben ist. Auch der Vater erhielt durch den Fall Verletzungen am Körper, die jedoch nicht lebensgefährlich sind.

Rottenburg, 23. Sept. (Jäher Tod.) Christian Kußmaul, Gips- und Kalkwerksbesitzer, war in geschäftlichen Ange­legenheiten in Stuttgart. Mit noch einem Rottenburger Bürger bestieg er um halb 9 Uhr den Zug in Stuttgart. Bevor der Zug abfuhr, erlitt er einen Schlaganfall und war nach wenigen Augenblicken tot.

Trossingen, 23. Sept. (Tot aufgefunden.) Montag abend wurde die 20 Jahre alte Tochter eines hiesigen Geschäfts­mannes tot im Büro des elterlichen Hauses aufgefunden^ ohne daß vorher Krankheitszeichen wahrgenommen wurden.

Blaufelden OA. Eerabronn, 23. Sept. (Vom Zug über­fahren.) Als der Personenzug MergentheimCrailsheim! mit Verspätung die hiesige Station wieder verlassen wollte, kam Straßenbau-Inspektor Dunz von Künzelsau, der sei« Fahrrad in den Gepäckwagen verbracht hatte, anscheinend durch zu späten Aufsprung auf den bereits in Bewegung befindlichen Zug unter die Räder und verunglückte schwer. Beide Beine wurden ihm oberhalb des Knies abgefahren- Er starb auf dem Transport ins Krankenhaus.

Vom bayerischen Allgäu, 23. Sept. (Gefährlicher Erd­rutsch.) Am linksseitigen Jllerufer bei der Eisenbahnbrücke in Kempten senkte sich ein Teil der Stützmauer mit den Pfeilern gegen die Iller hinab. Die nachrutschenden Erd­massen sprengten die Betonmauer auseinander und legten die Mauer vollständig um. Durch den Erdrutsch wurde eine 15 000 und eine 5000 Voltleitung des städt. Elektrizitäts­werkes abgerissen und die Stromversorgung der Stadt ge­fährdet. Die Verbindung zum lleberlandwerk und nach Kottern wurde unterbrochen. Der Erdrutsch ist auf Grund­wasser zurückzuführen, das die Stützmauer unterspült hatte.

Enzweihingen OA. Vaihingen, 23. Sept. (Tödliche, Autounfall.) Donnerstag vormittag wurde das 2)4 Jahr, alte Töchterchen des Briefträgers Christian Greiner in dem Augenblick von einem Stuttgarter Auto erfaßt und über­fahren, als es auf die Straße eilen wollte. Das Kind, das einen schweren Schädelbruch erlitt, wurde durch das Un­glücksauto nach dem Vaihinger Krankenhaus übergeführt, wo es inzwischen seinen Verletzungen erlegen ist.

Besigheim, 23. Sept. (Wahl.) Obersekretär H. Mollen­kopf bei der städtischen Verwaltungsregistratur in Stutt­gart wurde einstimmig zum Ratschreiber hier gewählt.

Besigheim. 23. Sept. (Kartoffeln teurer als Mostobst.) Die im Bezirk allgemein im Gang befindliche Kartoffel­ernte enttäuscht insofern, als der Prozentsatz der fauligen Kartoffeln, auch bei den späteren Sorten, sehr stark ist; je nach Bodenart und Sorte ein Viertel bis zur Hälfte. Als Seltenheit muß vermerkt werden, daß Heuer die Kar­toffeln teurer sind als das Mostobst. 1