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Nr. I47
keine Rede sein. Wir stimmen dem Vertrag zu, obgleich wir die schärfsten Gegner der italienischen Austen- und Innenpolitik sind. Wir wollen aber in Frieden und Freundschaft mit dem italienischen Volk leben.
Abg. Freiherr von R-beinbaben (D. Dv.) betont die Notwendigkeit, in erster Linie mit allen Großmächten freundschaftliche Verhältnisse herzustcllen, also auch mit Italien. Solche Verträge seien die notwendige Ergänzung der Locarnopolitik. Italien stehe ebenso wie Deutschland vor dem schweren Problem, seiner Bevölkerung Land und Arbeit zu verschaffen. Hier gebe es bei gutem Willen viele gemeinsame Aufgaben.
Der Vertrag wurde darauf in zweiter und dritter Lesung gegen die Kommunisten angenommen.
Es folgt die zweite Lesung der Vorlage zur Verlängerung der Pachtschutzordnung um zwei Jahre dis 192g.
Abg. Tempel (Soz.) fordert ein neues Pachtrecht. Die Verträge, die zwischen dem 1. März 1924 und dem 30. September 1925 abgeschlossen seien, müßten der Verordnung unterstellt werden.
Abg. Ronneburg (Dem.) fordert ebenfalls ein Dauergesetz. Die Rechtschutzordnung habe sich bewährt, sie sei ein Erfolg der bäuerlichen Bewegung. Der Redner empfiehlt eine Herabsetzung der Pachtpreise.
Ein sozialistischer Antrag auf Streichung der Bestimmung, die eine Reibe von Verträgen von der Pachtschutzordnung ausnimmt, wird mit 180 gegen 155 Stimmen bei 9 Stimmenthaltungen ab- gelehnt. Die Vorlage wird darauf in zweiter und dritter Lesung angenommen.
Es folgt die Beratung einer sozialdemokratischen Anfrage, wonach Reichstagsabgeordnete dem Reichstagspräsidenten von der Uebernahme von Auffichtsratsposten Mitteilung zu machen haben.
Abg. Henning (Völkisch) begrübt es, dab die Sozialdemokratie endlich gegen diese Korruption Front zu machen beginne. Man solle aber zunächst Lei der Regierung anfangen. Ein Minister dürfe überhaupt nicht Aufsichtsrat sein. — Der Antrag geht an den Saushaltsausschuh.
Ein Antrag der Deutschen Volkspartei verlangt u. a. Verlängerung der Nacheichungsfrist von 2 auf 5 Jahre, sowie Er- mähigung der Eichgebühren. — Ein entsprechender Ausschust- antrag wird angenommen.
Es folgt die Beratung eines sozialdemokratischen Antrages über Kürzung der Versorgungsbezüge. Der Antrag fordert u. a. die Streichung von Bezügen von Beamten und Militärpersonen, die an hochverräterischen Umtrieben gegen die Republik teil- senommen haben und deswegen rechtskräftig verurteilt worden sind. Soweit der Antrag die Anrechnung von Privateinkommen auf die Pensionen betrifft, ist die Beratung bis zur Vorlegung der neuen Besoldungsvorlage zurückgestellt worden. Der Ausschuß beantragt, die Forderung über die Streichung der Bezüge abzulehnen.
Abg. Roßmann >.Soz.) nennt es einen unerhörten Skandal, daß Leute wie Lüttwitz hohe Pensionen von der Republik beziehen, die sie bekämpfen.
Zur Geschäftslage im Reichstag
Berlin, 27. Juni. Im Laufe dieser Woche wird, wie di« Blätter erfahren, dem Reichstag estr Gesetz über die Tr- werbslosenversicherung und die Zolboorlage zugehen. Letzteres dürfte am Donnerstag im Plenum zur Verhandlung kommen. Der Gesetzentwurf über.Ken Mieterschutz wird dem Reichstag in Form einer Doppel'wrlage zugehen. Eine Ver. längerung des Sperrgesetzes über die Fürstenabfindung scheint nach der von den meiste»- Fürsten eingegangenen Ver- pflichtung, keine weiteren Prozesse anzustrenxen, nicht, mehr in Frage zu kommen. Die F'-age der Standesherren ist noch nicht entschieden. Sie wird entweder durch Gesetz oder durch Verordnung geregelt werden. Die Schulsrage wird das Kabinett demnächst beschäftigen. Eine Entscheidung wird jedoch nicht vor Rückkehr des Reichsaußenministers aus Oslo gefällt werden.
Die Frau des Adjutanten
Roman von Fr. Lehne
Nachdruck verboten.
63. Fortsetzung
„Ja. er hat recht! Ist Ihnen meine Ansicht so neu?" fragte sie ernst. „Wie oft Hab' ich Ihnen gesagt: Verzeihen Sie, vergessen Sie! — Doch meine Meinung dränge ich niemand auf. Ich stehe auf dem Standpunkt: Jeder mag nach seiner Fasson selig werden! — Wie man sich bettet, so schläft man!"
„Hoheit verurteilen mich!" ries Jolantha schmerz iich bewegt.
„Nein, Kind, dazu Hab' ich Sie viel zu lieb. Wenn ich es auch bedaure. daß es meinen Bemühungen nicht gelungen ist. Sie aus den rechten Weg zu bringen, wenn ich es auch nie habe billigen können, wie Sie Ihren Mann gequält haben! Oft genug Hab ich Ihnen das gesagt! Und Sie meinten einmal, es gibt für Sic kein.Zurück — aber noch ist es Zeit. Nur ein Wort von Ihnen, Jolantha —"
In schwerem Kampfe stand die junge Frau da. Sie schlost einen Augenblick die Augen und atmete schwer. „Nein. Hoheit, ich kann nicht! Es ist nach meinem Willen und ich würde immer wieder nur so handeln. Ich bin froh, das; ich endlich Klarheit habe!"
„Wirklich — sind Sie froh?" fragte die Prinzessin mit eindringlichen Blicken das junge, blasse GesiSt vor sich messend. „Wirklich, Jolantha? Tut Ihnen der arme Mann nicht leid? Ist tatsächlich jedes wärmere Gefühl in Ihnen erstorben?"
Da sank die junge Frau vor der älteren nieder und barg ihr Gesicht in deren Kleiderfalten. „Ich kann doch nicht!" murmelte sie mit zuckenden Lippen.
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26. K a p i t e l.
Der Oberst hatte Altorf zum Abendessen eingeladen. Br sah seinen Adjutanten jetzt abends öfter bei sich. Die Herren spielten Schach. Der Oberst war ein
s Aus Stadt und Land-
Allenstelg, 27. Juni 1927.
! Abschluß des Mvsikfestes. Am gestrigen Montag s fand das hiesige Musikfest seinen Abschluß. Vormittags f machte die Stadtkapelle mit den noch anwesenden Mustk- f kapellen von Lausten bei Rottweil, Eningen u. Achalm, ? und Schwenningen a. N., sowie unter Teilnahme der Feft- 1 damen, Festordner und sonstiger Unentwegter einen Aus-
- flug nach Bcrneck, wo die Feststimmung noch ziemlich auf j der Höhe war. Nachmittags begleitete die Stadtkapelle, ^ sowie Festdamen und Festordner die drei genannten rest- f lichen Musikkapellen unter abwechselndem Spiel der Kapellen ^ zum Bahnhof und nach erfolgter Abfahrt der Gäste mar- ; schierte die Kapelle unter klingendem Spiel und unter dem j Anschluß eines Teiles der Einwohnerschaft zum Festplatz, i wo sich noch mancherlei Freunde der Stadtkapelle und
- noch in Feststimmung befindliche Festteilnehmer einfanden, f Hier musizierte die Stadtkopelle und Tanzlustige benützten ; die Festbühne zu einem Tänzchen. Nach Beendigung dieser ! Nachfeier auf dem Festplatz ging es zum unteren Markt- r platz, wo die Stadlkapelle an dem farbig illuminierten ! Marktbrunnen den Choral „Ich bete an die Macht der ' Liebe" spielte und wo Stadtschultheiß Pfizenmaier k noch eine kurze Ansprache hielt. Er konstatierte mit Be- j friedigung den schönen Verlauf des Festes und daß sich i die anläßlich des Musikfestes hier gewesenen zahlreichen , Musikkapellen bei ihm fast alle sehr befriedigt über ihren E hiesigen Aufenthalt und die gastfreundliche Aufnahme in i Aliensteig ausgesprochen hätten. Er dankte der Stadt- s kapelle, Musikdirigent Maier, Schriftführer Schmidt und j Kaufmann W. Frey für die von ihnen geleistete Arbeit, ? ebenso der hiesigen Einwohnerschaft, die so einmütig zum H Gelingen des Festes beigetrogen habe, darauf hinweisend, z daß Einigkeit zum Ziele führe und daß diese auch bei z sonstigen Anlässen an den Tag gelegt werden möge. Er § schloß seine Ausführungen mit einer Einladung in den 1 Saal des „Grünen Baum", wo im Glanze der farbigen z Kerzen und beim Spiel der hiesigen Stadtkapelle ein reges ß Tanzvergnügen der Jugend einsttzte und das Musikfest in z Altensteig beendete. Es kann mit Befriedigung konstatiert L werden, daß es einen durchaus harmonischen, unsere Gäste, i die das Fest gebende Stadtkapelle und die Einwohnerschaft ; befriedigenden Verlauf nahm. Noch lange wird es in den
- Ohren und Herzen der hiesigen Einwohnerschaft und den i Festteilnehmern nachklingen.
j Werbewoche des VDA. Wie in andern Ländern, i so wird auch in Württemberg der Verein für das Deutsch- « tum im Ausland (Deutscher Schulverein), der sich seit Z fast einem halben Jahrhundert die Betreuung der deutschen r Grenz-und Auslandsschulen zur Aufgabe gemacht hat, in den Tagen vom 2. bis 6. Juli eine Werbe- s woche veranstalten, um den iauslanddeutschen Gedanken in z immer weitere Kreise zu tragen und die nötigen Mittel s für die von Jahr zu Jahr größer werdenden Aufgaben des Vereins zu beschaffen. Der VDA. hofft auch im
- schwäbischen Volke offene Herzen und Hände zur Hilfe für ! die deutschen Brüder draußen zu finden. Auch in Nagold
- wird für die Sache des VDA. geworben werden.
-Calw, 24. Juni. Die Amtskörperschafts- j Umlage für 1926 beträgt 270000 Mk. Auf die Stadt ! Calw entfallen 101293 Mk., auf Aichhalden 2 833 Mk., auf Bergorte 5 330 Mk., auf Neuweiler 4 734 Mk. und ! auf Zwerenberg 2 797 Mk. — Trotz des ungünstigen ! Wetters läßt sich der Fremdenverkehr nicht schlecht > an. Außer Touristen kommen jeden Sonntag und auch * vielfach Werktaas eine stattliche Zahl von Vereinen hier
großer Freund davon und Altorf hatte ebenfalls In- ! teresse für das geistreiche, alle Sinne und Gedanken in ' Anspruch nehmende Spiel, mit dessen Feinheiten ihn s der Großvater Jolanthas vertraut gemacht hatte. Jetzt ! half es ihm über manchen leeren Abend, manche trübe ' Stunde hin und auch der Oberst war froh, in seinem ! ! Adjutanten einen verständnisvollen und ihm min- f ; öestens ebenbürtigen, wenn nicht gar überlegene» !
Partner gesunden zu haben. -
i Zehn Minuten vor sieben Uhr betrat Altorf das ! , Haus des Obersten. Leonie hatte am Fenster gestanden und nach ihm gespäht. Mit Herzklopfen sah sie ? feine schlanke Gestalt den Vorgarten durchschreiten.
: Doch anscheinend kühl und gelassen trat sie ihm iw j Empfangsraum entgegen. Sie trug ein sehr elegantes ; Liberykleid von zarter, grüner Farbe mit echten Spi- i -Herr um den kleinen Halsausschnitt und um die halb- i Langen Ärmel. Durch die Lockenfrisur schlang sich ein r
> Band von gleicher Farbe. ?
- Sie begrüßte ihn. Die Hand gab sie ihn; aber nicht.
> Sie deutete auf einen Sessel. !
- „Der Oberst ist noch nicht da," sagte sie. Sie sah : ; 4hm an, daß ihm das nicht angenehm mar; am liebsten
j Wäre er ihm entgegengegangen, j Spöttisch zuckte es um ihren Mund.
- „Es hilft nicht, Altorf! Noch genau sechs Mirm- ^ jten" — sic sah nach ihrer kleinen, brillanteubesetzten ^ DHr — „müssen Sie sich schon mit meiner Gesellschaft ^ Degnügen! — Wenn es Ihnen aber lieber ist, kann j WH auch so lange hinausgehen!"
i Listig verschwieg sie ihm, daß ihr Mann ihr vor »wenigen Minuten telephoniert hatte, er würde schrver- ! stich vor acht Uhr kommen. Sie möge Altorf, der tele- ; Phonisch nicht mehr zu erreichen war, das sagen, j Aber sie tat es nicht. Sie freute sich über diese ? Stunde. Die wollte sie auskosten, j . Unverwandt fixierte Leonie Altorf lächelnd, über- s »egen. „Nun, haben Sie gute Nachrichten über Jo- i »antha? — Es geht ihr sicher gut! Frau von Bau- ? ananns Mutter hat sie in München mehreremale in ! Gesellschaft des Prinzen Adrian gesehen. Mittags » Katzen die Herrschaften in den „Bier Jahreszeiten" ge
an, die zunächst die Stadt besichtigen und dann Ausflüge in die nächste Umgebung machen. Die Sammlung erfolgt gewöhnlich abends wieder hier. Die Gasthöfe machen em gutes Geschäft, da sich die Vereine vielfach beim Mittagessen ablösen. Der Verein für Fremdenverkehr hat einen Führer herausgegeben und denselben an etwa 500 Vereine übersandt. Mit dem Erfolg ist der Verein bis jetzt sehr zufrieden. — An dem gestern in Stuttgart abgehaltenen Evangelischen Kirchengesangstaq hat der hiesige Kirchengesangverein ein weitgehendes Interesse. Aus den Kirchengesangvereinen in Sulz. Nagold und Calw die sich zuerst zu einer Vereinigung zusammengetan Habens ist der Landesverein entstanden. Der erste Leiter des hiesigen Vereins war der verdiente Lehrer Wilhelm Roos.
Oeschelbrourr. 26. Juni. (Eigenartiger Unfall). Als Gottlieb Bühler am Samstag einen Wagen Heu in die Scheune fuhr, wurde das in der Scheune aufrecht stehende Güllenfaß zwischen Heuwagen und Wand eingeklemmt. Beim Abladen des Heuwagens löste sich das Faß wieder, fiel um und schlug dem in der Scheune befindlichen 7 jährigen Söhnchen einen Oberschenkel ab. Der verunglückte Knabe wurde sofort in das Bezirkskrank'Mkwns noch Her- renbsrq gebracht.
Stuttgart, 27. Juni. (Reichstagung der Verwaltungsbeamten von Krankenanstalten.) Die Vereinigung der leitenden Verwaltungsbeamten von Krankenanstalten Deutschlands hält vom 25.—28. Juni hier ihre 21. ordentlich« Hauptversammlung ab, die aus dem ganzen Reiche statt besucht war. In der Hauptversammlung begrüßte der Vorsitzende der Vereinigung, Amtmann Dreßler-Jena, die zahlreichen Gäste und Mitglieder. Sodann wurden verschieden« Referate gehalten.
Todesfall. Am Sonntag ist im Alter von 84 Jahren Dr. ing. h. c. Paul Reißer, der langjährige Aeltestinhab-r des Hauses Wilhelm Reißer, Elektrotechnische Fabrik in Stuttgart, jetzt Reißer, Elektrizitäts-AG., gestorben. Mit ihm ist einer der Hauptvorkämpfer der industriellen Nutzbarmachung der elektrischen Kraft in Württemberg dahingegangen.
Haslach, OA. Herrenberg, 25. Juni. (Tödlicher Sturz.) Frau Lammwirt Gräther ist am Mittwoch abend von der Scheune gestürzt und hat dabei mehrere Rippen gebrochen, auch sonst schwere innere Verletzungen davongetragen, die den Tod herbeifllhrten.
Rotkentzurg, 27. Juni. (Hirtenbrief.) Am Sonntag wurd, in den katholischen Kirchen der erste Hirtenbrief des neue« Bischofs Dr. Sproll verlesen. Er handelt vom Glauben, der für das Leben ist, was die Sonne für die Erde, der lebendig sein muß, um die Finsternis des Irrtums und des Böse« zu verscheuchen, der nicht bloß Lehre, sondern auch Kraft für das sittliche und soziale Leben ist und aus dem du uneigennützige Nächstenliebe stammt.
Ravensburg, 27. Juni. (Verbandstag der wllrtt. Gemeinde- und Körpsrschaftsbeamten.) Am Samstag und Sonntag hielt hier der Zentralverband württ. Eemeinde- und Körperschaftsbeamten seiner 7. Verbandstag ab. Bei dieser Gelegenheit hielt Direktor Pirrung-Biberach eine« Lichtbildervortrag über „Die zukünftige Elektrizitätsversorgung Württembergs, insbesondere Oberschwabens". Sodann hielt Rechtsrat Hirzel-Stuttgart einen Vortrag über Eemeindewirtschaft und Eemeindebeamten. Der Geschäftsführer des Zentralverbandes, Nuding, erstattete dev Tätigkeitsbericht. Eine große Rolle spielte in den Verhandlungen die Besoldungsfrage. Dis Vertreterversammlung nahm dabei eine Entschließung an, die die Notlage der Beamten betonte und verlangt, daß mit Wirkung vom 1. Juli ds. Js. ab ein Angleich der Besoldungsbezüge an di« Lebensbedürfnisse erfolgt.
speist. Abends sind sie in der Oper gewesen und haben dann im Palasthotel zu Abend gegessen. Frau von Altorf sei sehr heiter gewesen, habe angeregt geplaudert und habe in ihrer weißen Spitzentoilette bildschön ausgesehen. Das elegante Paar sei allen ausgefallen . Man habe es allgemein für ein junges Ehepaar gehalten. Der Prinz sei überaus ritterlich und zuvorkommend gewesen. Gegen zwölf Uhr haben die Herrschaften dann ihr Auto bestiegen. Wohin sie gefahren sind, konnte man natürlich nicht wissen."
Daß die Prinzessin mit dabei gewesen war — diese Mitteilung verschwieg Leonie wohlweislich.
„Es ist höchst bedauerlich, daß die Neugierde der Dame zum Schluß so wenig befriedigt wurde," sagte Altorf. Seine Stimme bebte ein wenig, und nur schlecht gelang ihm der ironische Ton. „Ich könnte der Dame dienen —"
„Ah, Sie wissen-"
„Meine Frau ist Gast der Frau Prinzessin Clod- wig. Nach ihrem Aufenthalt am Gardasee und in Süütirol sind sie Mitte April nach Starnberg übergesiedelt, wo die Prinzessin den ganzen Sommer bleiben wird."
„Jolantha auch?"
„Darüber sind noch keine Bestimmungen getroffen," entgegnete er kurz. Leonies Worte wirkten wie Nadelspitzen, die sich empfindlich und schmerzhaft in sein Herz tzohrten.
Sie sah, wie ihn ihre Mitteilung erregte, trotzdem er sich zu einer gelassenen» ruhigen Miene zwang. „Ja. König Neues Tochter entwickelt sich! Es gefällt ihr anscheinend so gut bei den Hoheiten, daß sie ganz das Wiederkommen vergißt. Kein Wunder! Hier diese langweilige Garnison, eingeengt durch tausend Rücksichten, und dort das glänzende, brausende Leben! Ich beneide sie. In der kleinen, bescheidenen Jolantha Teschendorf hätte ich alle diese Möglichkeiten gar nicht gesucht. Sie macht Karriere! Erst die Frau des interessantesten Offiziers der Stadt, dann die Freundin -"
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