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Schwarzwälder TageszeitungAus de« Tannen"

Nr. 117

Neues vom Tage.

Die Deutschenhetze in Ostoberschlesien

Berlin, 30. Mai. Nach einer Meldung aus Kattowitz ist entgegen den Meldungen der polnischen Telegraphen-Agen- tur, daß die Wahlen in Rybn-ik ruhig verlaufen seien, fest- gestellt, daß zurzeit noch 4V am Wahltage von den Polen schwer verletzte Deutsche in den Krankenhäusern liegen. Man ist in den dortigen deutschen Kreisen fest davon über- Zeugt, daß die überall zu verzeichnenden neuen Gewalt­taten nach feststehenden Plänen durchgeführt werden, die Mit Wissen des Wojewoden vom Ostmarkverein und dem Verband der Aufständischen ausgearbeitet sind.

Englischer Bruch mit der Sowjetregierung?

London, 20. Mai. Die Verschiebung der erwarteten Un­terhauserklärung des Ministers des Innern auf Dienstag erregt in der gesamten Presse grosses Aufsehen, die Blät­ter betonen, dass ein Bruch mit der Sowjetregierung ernst­lich in Frage komme.Daily Mail" schreibt: Allgemein wird erwartet, dass der Wortlaut der britischen Mitteilung an die Moskauer Regierung nächsten Dienstag zusanrmen mit der britischen Regierungserklärung veröffentlicht wird. Donnerstag abend galt es für sicher, dass die britische Note Moskau mitteilen wird, dass das Handelsabkommen beendet ist, und es würde keine Ueberraschung verursachen, wenn zugleich die diplomatischen Beziehungen gelöst werden. ,Mestminster Gazette" zufolge ist eine starke Gruppe inner­halb des Kabinetts für den völligen Bruch. Es werde an­genommen, dass russische Agenten in Fühlung mit Mitglie­dern der kommunistischen Bewegung standen und dass im Arcosgebäude eine Zahlungsliste gefunden wurde.

Briand über die Entente Cordiale

Paris, 20. Mai. Außenminister Briand erklärte einem Vertreter desPetit Paristen" nach einem Hinweis auf die herzlichen Kundgebungen während des Aufenthaltes in England u. a.: Diese Kundgebungen beweisen, dass die En­tente Eordiale, von der gewisse Kreise behaupten, sie sei nur noch eine Erinnerung, eine lebendige Realität ist. Sie hat Sbrigens niemals aufgehört, das zu sein, und es hat die für diese Reise sich bietende Gelegenheit genügt, damit die At­mosphäre von einst wieder entsteht und aufs neue die auf­richtige Freundschaft der beiden Völker und ihr Wunsch, ihre Entente verstärkt zu sehen, sich bestätigt.

Das Ergebnis der Londoner Reise Briands

Paris, 20. Mai. Der Londoner Korrespondent derChi­cago Tribüne" will berichten können, daß in englischen Krei­sen das Gerücht verbreitet ist, dass es sich bei der Unterre­dung Chamberlains und Briands um einen richtigen diplo­matischen Handel zwischen der fanzöfischen und der englischen Regierung gehandelt habe und zwar auf folgender Grund­lage: 1) Frankreich erklärt sich damit einverstanden, der englischen Führung in der Politik gegenüber Moskau zu folgen. 2) England willigt ein, sich in der Führung Frank­reichs in der Rheinlandpolitik anguschliessen. 3) Frankreich erklärt sich bereit, dem englischen Standpunkt betreffend, die italienische Politik beizutreten. 4) Frankreich wird sich den englischen Standpunkt in der Lhinapol-itik zu eigen machen. Man habe sich zwar außerordentlich bemüht, den Gedan­ken von vornherein zu zerstören, daß dieser Handel ein end­gültiges Fiasko des Locarnopaktes bedeutet und. man habe sich bemüht, im Gegenteil hervorzuhvben, daß die neue En­tente logischerweise als eine Verstärkung des Locarnover« träges angesehen werde müsse, obwohl keine Erklärung da­für gegeben sei, wie man hierzu gelangen könne. Gewiss« politische Kreise in London glaubten jedoch, daß die drei­tätigen Festlichkeiten anläßlich des Besuches der franzö­sischen Staatsmänner Locarno nur noch als sentimentale Eriunerung (;) zurückgelassen hätten.

Die deutschen Kirche« zur Mississippi-Katastrophe

Berlin, 20. Mai. Anläßlich der Ileberschwemmungskata- strophe im Stromgebiet des Mississippi hat der Präsident des deutschen evangelischen Kirchenausschusses D. Dr. Kap­ier in einem Schreiben an den amerikanischen Kirchen­bundesrat in Neuyork die brüderliche Anteilnahme des evangelischen Deutschlands an den erschütternden Ereig­nissen zum Ausdruck gebracht.

Die Kartellfrage in Genf

Eens, 20. Mai. Dem Jndustrieausschuß lag heute der Entschließungsentwurf zur Kartellfrage vor. Darin wird u. a. die Auffassung vertreten, daß man die Kartelle nicht als eine Organisationsform betrachten könne, die allein schon geeignet wäre, die Ursachen der Wirtschaftskrise ZU beseitigen. Andererseits wird darauf hingewiesen, daß dis Kartelle den technischen Fortschritt der Produktion aufhal­ten und Gefahren für die berechtigten Interessen wichtiger sozialer Schichten und gewisser Länder mit sich bringen können. Der zweite Teil behandelt die juristische Seite und die Frage der Kontrolle. Eine internationale Gesetzgebung für internatiole Kartelle sei nicht möglich. Schließlich spricht sich der Entwurf dafür aus, daß der Völkerbund alle For­men der industriellen Zusammenarbeit genau verfolgt. Der Entwurf wurde angenommen.

Ratifizierung des Washingtoner Abkommens über den Achtstundentag in Frankreich

Paris, 20. Mai. Die Kammer hat heute dest Gesetzentwurf betreffend Ratifizierung des Washingtoner Abkommens über den Achtstundentag in der vam Senat vorgeschlagenen Form, wonach die Ratifizierung evst in Kraft tritt, wenn Großbritannien und Deutschland die Ratifizierung voll- zen haben, angenommen. Der Antrag des sozialistischen ordneten Lebas, der die Streichung dos Vorbehaltes bezüglich Großbritannien gefordert hatte, wurde mit 403 ISO SLimvnen abgelehnt.

Unterzeichnung des deutsch-italienischen Luftverjehrsab- kommens

Berlin, 20. Mai. Am 20. Mai ist in Berlin das Abkom­men zwischen dem Deutschen Reich und dem Königreich Ita­lien über den Luftverkehr von Dr. Stresemann und dem italienischen Botschafter unterzeichnet worden.

Internationale Autoansstellung KAn, 20. Mai. Bei der Eröffnung der Internationalen Automobilausstellung hob Reichsverkehrsminister Dr. Koch in einer Rede hervor, daß zum ersten Male nach dem Weltkriege eine internationale Automobilausstellung in Deutschland stattfinde, die die Möglichkeit biete, Ver­gleiche zwischen deutschen und ausländischen Erzeugnisse« zu ziehen. Die besondere Bedeutung der Ausstellung liege darin, daß sie sich auf Lastkraftwagen und Omnibusse be­schränke. Der Reichsverkehrsminister betonte weiter, die Reichsregierung werde dem Kraftfahrwesen jede ihr mög­liche Förderung angedeihen lassen. Deutschlands wirtschaft­liche Zukunft könne nur gesichert werden, wenn man dem Verkehr eine ungehinderte Entwicklung ermögliche.

Aus Stadt und Land-

Altensteig, den 21. Mai 1927.

Kirchentag. Jeder Teilnehmer erinnert sich noch gern des vorjährigen Kirchentages in Altensteig, der so außer­ordentlich gut besucht war und in Wortverkllndigung und edler kirchlicher Musik so Wertvolles und Herzendringendes brachte. Dieses Jahr nun versammeln sich die lebendigen Glieder der evangelischen Gemeinden des vorderen und Hinteren Bezirks Nagold zu einem Bezirkskirchentag in Nagold, der wieder einen schönen Verlauf versprich!. Ein Extrazug wird die Gäste von der Richtung Altensteig herbeibringen. Für Bewirtung und freundliche Aufnahme sorgt der Evang. Volksbund, dessen Geschäftsführer, Dr. Ströle, Stuttgart, sprechen wird. Im Namen des Gustav- Adolf-Vereins wird Pfarrer Dr. Eder aus Eosau in der Steiermark von der Not und der Elaubenstreue unserer Glaubensgenossen in der Diaspora erzählen. Die Feier werden die musikalischen Darbietungen unserer Kirchen­chöre und Sprechchöre der christlichen Vereine umrahmen. Kein Glaubensgenosse fehle bei dem schönen kirchlichen Fest, das uns enger verbinden soll in unserem teuren evangeli­schen Glauben. L.

Der Landw. Bezirksverein Nagold hält, wie aus dem Inseratenteil ersichtlich, am kommenden Donnerstag in Nagold eine Vollversammlung. Auf der Tagesordnung steht die Errichtung einer Milchzentrale in Pforzheim mit Beteiligung der Landwirtschaft, sowie ein Vortrag über Wiesenbau. Beide Gegenstände sind für die Landwirte von großer Wichtigkeit. Daß der Landw. Bezirksverein diese Versammlung gerade auf das Himmelfahrtsfest einberuft, ist verwunderlich, wie uns der Verein mitteilt, hat dies seinen Grund darin, daß es nicht möglich war, den Refe­renten Hummel für einen anderen Tag zu gewinnen.

Freundschaftswettspiel. Am morgigen Sonntag ver­anstaltet der Sportverein Altensteig auf dem hiesigen Sportplatz ein Freundschaftswettspiel mit dem Nagolder Verein, auf welches auch an dieser Stelle hingewiesen sei. Der Reinertrag der Veranstaltung ist für die Hochwasser­geschädigten in Nagold bestimmt.

Pferdeschauen und Pserdeprämierungen im Jahre 1927. Im Laufe dieses Jahres werden Prämierungen von Zucht­pferden stattftuden: Für Pferde des warmblütigen Schlags :(Landschlag) in Leutkirch am 13. Juli; Kr Pferde des kaltblütigen Schlags in Schwab. Hall am 3. Juli und in Langenau am 6. Juli. Für Pferde des warm- und kalt­blütigen Schlags in Münfingen am 13. IM.

Nagold, 20. Mai. (Ausflug des Eewerbevereins.) Ge­stern fuhren -a. 13 Mitglieder des Eewerbevereins mit einem Wagen der Firma Benz L Koch über Freudenstadt, Schiltach. Alpirsbach, Schramberg, durchs Bernecktal über St. Georgen, Villiugen nach Schwenningen, um dort die Gewerbeausstellung zu besichtigen. Die Heimfahrt ging über Rottweil, Horb.

- Calw, 22. Mai. Die Gründung eines Bezirksgewerbe- schulverbandes ist jetzt in Fluß gekommen. Auf Ein­ladung des Stadtschultheißenamts kamen die Vertreter der Gemeinden Calw, Hirsau, Liebenzell, Stammheim, Alt- hengstett, Teinach, Altburg und Alzenberg auf dem Rat­hause hier zusammen, um sich über die Gründung eines Verbandes auszusprechen. Stadtschultheiß Göhner machte Mitteilung über die Gründe, die für das Zustandekommen eines Verbandes sprechen. Die Ministerialabteilung hat wiederholt den Wunsch nach der Gründung eines Verban­des ausgesprochen und dies neuerdings wiederholt, da Liebenzell mit seiner großen Schülerzahl eine eigens Schule errichten könne. Die Gründung von Zwergschulen sei aber möglichst zu vermeiden, da nur in größeren Schu­len eine Teilung nach Berufsklassen möglich sei. Der Vor­sitzende sagte weitgehendes Entgegenkommen der Stadt zu. Doch müsse sich die Stadt einen maßgebenden Einfluß im Bezirksschulrat sichern, was ja nach Lage der Sache selbst­verständlich sei. Die aufgestellten Satzungen wurden von den Vertretern der Gemeinden durchberaten und im all­gemeinen günstig ausgenommen. Die betreffenden Ge­meindeverwaltungen werden nun zu den Satzungen Stel­lung nehmen und ihre Beschlüsse mitteilen, worauf eine weitere Versammlung einberufen werden wird.

Calw, 20. Mai. (Frostschäden am Obst.) In den Frost­tagen der Eisheiligen haben die Obstbäume vielfach ge­litten. Der 11. Mai brachte es auf 3 Grad Kälte. Das war zuviel für unsere Kirschen- und Birnbäume, wie auch für

die Zwetschgen. Die Kirschen sind in manchen Lagen restlos erfroren. Sie stehen ganz schwarz auf den Bäumen und werden in Bälde abfallen. Das gleiche ist der Fall bei den frühen Birnensorten. Die Birnbäume haben überreich angesetzt und stehen voll mit kleinen Früchtchen. Beim Zerschneiden zeigen sie aber einen schwarzen Grif­fel und Fruchtknoten. Alle diese Früchte verdorren und fallen ab. Bei den Birnen sind also die Aussichten, die so vielversprechend waren, gering. Auch die Zwetschgen sind größtenteils verloren. An manchen Bäumen sind die Früchte ohne Ausnahme schwarz, an andern findet man noch einige gesunde Früchte. Jedenfalls wird auch bei die­ser Obstart der Ertrag gering sein. Besser stehen die Aus­sichten bei den Apfelbäumen. Bei den frühblühen­den Sorten werden wohl die meisten Früchte abfallen, da­gegen ist bei den spätblllhenden Sorten noch Hoffnung auf einen guten Ertrag vorhanden. Für die Obstzüchter ist es von großer Wichtigkeit, daß sie ihre Obstsorten besonders nach ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Kälte genau an- sehen und sich bei Neuanpflanzungen und beim Umpfropfen älterer Bäume darnach richten. In unserer Schwarzwald­gegend ist man in keinem Jahr vor Frostgefahr sicher; der Obstzüchter muß deshalb sich dagegen zu schützen suchen. Nur harte, widerstandsfähige, späte Sorten eignen sich für unfern Bezirk. Alle anderen Versuche mit Frühblühern werden vielfach große Enttäuschung bringen.

- Calw» 20. Mai. In der gestrigen Gemeinderatssitzung wurde die Erweiterung des städtischen Elektri­zitätswerkes und die Vergebung der Lieferungen beschlos­sen. Schon im vorigen Jahr handelte es sich um die Erweite­rung des Werkes, aber die wirtschaftliche Lage ließ die Ausfüh­rung nicht zu. Seither haben sich nun die Verhältnisse ver­schärft, da der Stromverbrauch bedeutend größer geworden ist. Nun ist das Werk an den Eemeindeverband Teinach schon seit dem Jahr 1913 angeschlossen und steht in einem Vertragsver­hältnis mit diesem. Würde aber einmal eine Stromlieferung von Teinach nicht möglich sein, so könnte eine größere Schädi­gung für die Stadt eintreten. Die Erweiterung des Werkes liegt also im Interesse der Betriebssicherheit. Es ist nicht der Gedanke maßgebend, das Werk vollständig selbständig und frei vom Gemeindeverband zu machen, sondern allein die Sicherung des Werkes mit Reserven. Das Werk steht in sehr gutem Ein­vernehmen mit dem Eemeindeverband und hat erst in letzter Zeit einen neuen Vertrag mit dem Verband abgeschlossen. Der tägliche Stromverbrauch ist bis zu 225 Kilowattstunden gestie­gen. Wenn also der Dieselmotor versagen sollte, würde die Leistung bedeutend heruntergedrückt und nicht mehr ausreichen. Der technische Berater der Stadt, Ingenieur Eberhard aus Karlsruhe, erläuterte die Möglichkeiten zur Erweiterung des Werkes. Es handelte sich um Einbau eines weiteren Dieselmo­tors, um Einrichtung eines Einankerumformers oder eines Quecksilbergleichrichters. Es wurde die Anschaffung eines Gleichrichters beschlossen. Dadurch wird sich die Leistung des Werks auf 281 Kilowattstunden steigern und es ist Hoffnung vorhanden, daß der Ausbau des Werkes nun abgeschlossen ist. Die Lieferung des Gleichrichters wird an die Allgemeine Elek­trizitätsgesellschaft übertragen, die mit 28 000 -1t das billigste Angebot gestellt hatte. Der Aufwand für die baulichen Ver­änderungen wird etwa 9000 -K betragen. Die Petroleumge­sellschaft Olex will in der Bahnhofstraße eine Tankstelle errichten. Da der Platz sich als ungeeignet erweist und schon mehr als genug Tankstellen vorhanden sind, lehnt der Ge­meinderat das Gesuch ab. Die Autolinie Calw Al­tensteig konnte am 1. Mai nicht ins Leben treten, da Ein­sprachen gegen die Errichtung dieser Linie vorliegen. Unter Umständen ist die Einführung der Linie in Frage gestellt. Die Amtskörperschaft hat für die Wanderarbeitsstätte ein neues Unterkommen geschaffen, das mit Erwerb und Neu­bau auf 40 000 zu stehen kommt. Seither wurden die eigent­lichen Wanderer und die obdachlosen Wanderer in der Wan­derarbeitsstätte ausgenommen. Da nun die Amtskörperschast einen großen Zinsaufwand hat und die Unterbringung der ob­dachlosen Wanderer Sache der Stadt ist, so beansprucht die Amtskörperschaft eine Vergütung für die Aufnahme der obdach­losen Wanderer. Der Eemeinderat ist zu einer Regelung und für eine Vergütung des Aufwands bereit.

Bad Teinach-Zavelstein, 18. Mai. Vom Verbandstag in Pforzheim kommend, statteten heute etwa 250 Bäcker­meister des badischen Bäckerinnungsverbands dem hiesigen Badeort und dem benachbarten Luftkurort Zavelstein einen kurzen Besuch ab. Mit acht großen, modernen Autos der Reichspostverwaltung und vielen Privatautos nebst Mo­torrädern kamen die Herrschaften hier an und nahmen in den verschiedenen Gaststätten zum vorbereiteten Imbiß Quartier. Nachher wurden die schön gepflegten Kuranla­gen, der im Hochbetrieb stehende Mineralbrunnenbetrieb und dann die altehrwürdige Burgruine Zavelstein besich­tigt. Allgemein war das Lob über die herrliche Lage Tei- nachs nebst Zavelstein. Von hier aus begaben sich die Teilnehmer nach Bad Wildbad.

§ Freudenstadt, 20. Mai. Am gestrigen Donnerstag feierten Geometer K. Vuck und seine Ehegattin Rosine, geb. Stockinger, das seltene Fest der goldenen Hochzeit. Am Vorabend brachte der katholische Kirchenchor dem Jubel­paar ein Ständchen, wobei Hauptlehrer Sanier die Glück­wünsche der Kirchengemeinde darbrachte. Am Festtage selbst fand feierlicher Kirchgang statt, an dem sich außer den Gliedern der Kirchengemeinde der Kriegerverein und die Sanitätskolonne beteiligten, um die sich Geometer Buck während seiner 36jährigen hiesigen Tätigkeit als Vor­stand bzw. Gründer verdient gemacht hat. Bei der sich an­schließenden Feier im Hotel Post wurden dem Jubelpaare von verschiedenen Seiten Glückwünsche und Ehrungen dar­gebracht, u. a. von Rechtsanwalt Kraft als Vorstand des Kriegervereins und Studiendirektor Dr. Feuer als Be­zirksobmann. Auch das Präsidium des W. Kriegerbunds hatte des Ehrentags des langj. Vorstands d. Kriegervereins gedacht und ließ ihm durch Rechtsanwalt Kraft ein schönes Bild nebst einem Glückwunschschreiben überreichen.

Freudenstadt, 21. Mai. Am heutigen Samstag feiert das Ehepaar Matth. Mutschler, Zimmermann, und dessen Gattin Wilhelmine geb. Schittenhelm in erfreulicher Rü­stigkeit das Fest der goldenen Hochzeit. Mutschler war beinahe ein halbes Jahrhundert im Hüttenwerk Friedrichs­tal tätig.