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Schwarzwälder TageszeitungAus den Tannen"

Nr. 105

Das englische Gewerkschaftsgesetz

London, 6. Mai. Das Unterhaus hat den Entwurf des Gewerkschaftsgesetzes in zweiter Lesung angenommen. Bei der Abstimmung stimmten 7 Liberale für und 19 gegen dis Negierungsvorlage. Am Ende der zweiten Lesung wurden außerordentlich zahlreiche Abänderungsanträge eingebracht, darunter etwa 200 Anträge von der Arbeiterpartei.

Erschwerung der Lage im amerikanischen Ueber- schwemmungsgebiet

New Orleans, 6. Mai. Schwere und andauernde Regen- sälle sind während der letzten 24 Stunden niedergegangen, wodurch die Leiden der durch die lleberschwemmung betrof­fenen Bevölkerung noch vergrößert werden, denn die Flücht­linge lagern in Zelten. Nahezu 5000 Acres reichsten Baum- Voll- und Zuckerlandes stehen unter Wasser. In Louisiana allein bedecken die Fluten 3 Millionen Acres d.

Der nikaraguanische General Moncada legt die Waffen nieder

Managua, 6. Mai. Der militärische Führer der Libera­len, General Moncada, hat sich bereit erklärt, die Waffe« »iederzulegen, die de« amerikanischen Truppen übergeben verden sollen.

Aus Stadl und Land«

Altensteig, den 7. Mai 1927.

Amtliches. Bei der in der Zeit vom 5. bis 23. April 1927 in Freiburg vorgenommenen forstlichen Vor­prüfung sind u. a. die Prüflinge Eayler, Willi von Langenbrand OA. Neuenbürg, Jlg, Eugen von Aichel­berg OA. Calw, für befähigt erkannt und mit einem Zeug­nis über die Anwartschaft für den württ. Staatssorstdienst versehen worden. Bei der forstlichen Fachprü­fung ist der Prüfling Müller, Friedrich von Berneck, für befähigt erkannt und zum Forstreserendar bestellt worden.

Mai-Singen. Der hiesige Liederkranz wird, einer An­regung des Schwäbischen Sängerbundes folgend, morgen Sonntag vormittag 11 Uhr am Musikpavillon einen Maiengesang ausführen.

Vom Württ. Schwarzwaldoerein Altensteig. Das gol­dene Ehrenzeichen für 25jährige Zugehörigkeit zum Württ. Schwarzwaldverein haben folgende Mitglieder des hiesigen Vereins erhalten: Fabrikant Heinrich Zim- mermann, Förster Klöble in Fünfbronn, Oekonom Schäberle in Oeschelbronn, Be­zirksnotar Roller in Wilhelmsdorf. Die Mit­glieder des Vereins seien auch an dieser Stelle auf die morgige Nachmittagswanderung nach Wörnersberg auf­merksam gemacht. Am Sonntag, den 29. Mai, folgt eine Frühwanderung nach Zwerenberg. Es wäre erfreulich, wenn die Beteiligung wieder eine recht zahlreiche wäre.

Kirchliches. Am Sonntag, den 8. Mai, bietet sich wie­der die Gelegenheit, in der Methodistenkapelle einen Mis­sionar aus seiner Arbeit erzählen zu hören. Wie aus der Anzeige hervorgeht, wird er über die Hindernisse und Schwierigkeiten reden, mit denen er sich abfinden mußte. Am Abend wird in Lichtbildern erläutert werden, wie Mis­sion und Kultur Zusammengehen müssen, damit den Na­turvölkern geholfen wird. Kultur allein ist häufig ein Fluch geworden, besonders wenn egoistische Europäer, die sich nicht als Christen draußen zeigen, die Kulturträger sind. Viele fleißige Hände haben allerlei für den Missions­bazar gearbeitet und das Ergebnis des Missionsbazars am Montag wird ebenfalls Missionszwecken zugeführt. (Siehe Anzeige.)

Neueinteilung der Geschäftsbezirke der Staatsrentämter. Die drei Staatsrentämter Backnang, Freudenstadt und Göppingen werden laut Verordnung des Staatsministe­riums vom 14. März 1927 vom 1. Juli 1927 an aufgeho­ben. Die Eeschäftsbezirke der übrigen acht Staatsrent­ämter, nämlich Stuttgart, Ellwangen, Heilbronn, Hirsau, Rottweil, Tübingen, Ulm, Weingarten, werden von die­sem Zeitpunkt ab neu begrenzt. Dem Staatsrentamt Rottweil sind zugeteilt: Die Forstämter Alpirsbach, Ba­lingen, Dornstetten, Dunningen, Ebingen, Freudenstadt, Klosterreichenbach, Mühlheim, Oberndorf, Obertal, Pfalz- grafenweiler, Rosenfeld, Rottenmünster, Schönmünzach; Epaichingen, Steinwald, Sulz, Tuttlingen und Wehingen.

" Nagold, 7. Mai. (Zur Hochwasserkatastrophe.) Ge­stern weilte an Stelle des verhinderten Innenministers Ministerialrat Schmidt, sowie Ministerialrat Mai­länder von der Zentralleitung für Wohltätigkeit hier, um unter Führung von Oberamtmann Baitinger und Stadtschultheiß Maier den durch das Hochwasser hervor­gerufenen Schaden zu besichtigen. Der Regierungsvertre­ter versprach bezüglich der Geschädigten hilfreich einzugrei­fen. Ob auch die Stadt selbst finanzielle Unterstützung für den ihrerseits erlittenen Schaden erfahren wird, ist noch nicht entschieden. Der Eemeinderat nahm in der ge­stern stattgesundenen, Sitzung Stellung zur Katastrophe. Er beschloß eine Hilfsaktion für die Ge­schädigten einzuleiten. Auch beschäftigte sich der Ee­meinderat mit der Frage der Ursache der Ueberschwem- mung und was für die Zukunft zur Vermeidung einer sol­chen getan werden kann. Hierüber soll die Flußbauver­waltung gehört werden. Die Feuerwehr war gestern den ganzen Tag damit beschäftigt, die Keller von einge­drungenem Wasser zu befreien, nicht mit vollem Erfolg, da immer wieder. Wasser nachsickert. Aus dem Keller des Löwen" wurde die ganze letzte Nacht hindurch Wasser ge­pumpt, ohne den Keller vom Wasser befreien zu können.

Auch gestern trafen viele Fremde ein, um das vom Hochwas­ser heimgesuchte Nagold zu besichtigen. Die eingeleitete Hilfsaktion wird Gelegenheit geben, die Teilnahme für die vom Hochwasser besonders Heimgesuchten in die Tat umzu­setzen. (In Altensteig nimmt die Geschäftsstelle ds. Blat­tes unter Bekanntgabe der Spenden Gaben für die vom Hochwasser Geschädigten entgegen.)

Zwerenberg, 5. Mai. Die hiesige Pfarrstelle, welche seit dem Weggang von Pfarrer Kieser, der im Oktober 1926 als Stadtpfarrer nach Eßlingen ernannt wurde, durch Pfarrverweser Gießer verwaltet worden war, ist nun wie­der mit einem ständigen Geistlichen besetzt. Der Oberkir- s chenrat hat den Pfarrverweser von Gerlingen, Theodor s Kübler, zum Pfarrer von Zwerenberg benannt. Der Ee- s samtkirchengemeinderat stimmte freudig zu. Der junge j Geistliche ist ein Sohn von Pfarrer Emil Kübler in Berg- i seiden, welcher jahrelang Hausvater am Knabenhaus der ! Missionsanstalt in Basel gewesen war. s Dornstetten. Die größte Frage, welche gegenwärtig

> unsere Gemeinde berührt, ist die Schaffung von geeigneten i Räumen für die Gewerbeschule. Diese war bisher s in einem Lokal der Volksschule und in dem Eemeindesaal j (Turnhalle), der als Vereinslokal dient, untergebracht. ! Der Ankauf eines Anwesens zum Einbau der Schule wurde E der hohen Kosten wegen vom Eemeinderat abgelehnt. Die s Schule zählt 160170 Schüler und benötigt zwei große s Lokale. Die Frage ist noch nicht zur Lösung gebracht.

: Freudenstadt, 5. Mai. Heber den Wildererprozeß, der letzten

> Dienstag vor dem erweiterten Schöffengericht Freudenstadt s stattfand, wird uns geschrieben: Vor der Anklagebank standen j die beiden Brüder Julius und Paul Eerlach von Morgental, : Gemeinde Göttelfingen, OA. Freudenstadt und deren Schwester l Maria Verlach, sowie der bei ihnen bedienstet gewesene Wilh. ! Pfeifle von Stuttgart. Den beiden Brüdern war zur Last ge­legt, in der Zeit vom Frühjahr 1924 bis Ende Januar 1927 in den ihr Anwesen umgebenden Wiesen und Wäldern unbe­rechtigt, teilweise auch während der Schonzeit und bei Nacht gejagt zu haben. Wegen des gleichen Vergehens und eines kleinen Holzdiebstahls hatte sich der Dienstknecht zu verant­worten, der an den Streifzügen des Julius Eerlach mitunter teilnahm und die erlegte Beute heimtragen, half. Marie Eer­lach war wegen Hehlerei mitangeklagt, da sie das erlegte Wild jeweils zubereitet und mit den übrigen davon gegessen habe. In welchem Umfang diese. Wilddieberei ausgeführt wurde, erhellt schon daraus, daß der Angeklagte Julius Eer­lach selbst zugab, insgesamt sieben Rehe erlegt zu haben. Das Urteil lautete wegen gewerbsmäßigen Jagdfrevels, Vergehen gegen die Verordnung über unerlaubten Waffenbesitz u. a. bei Julius Eerlach auf 7 Monate und bei Paul Eerlach auf 4 Mo­nate 15 Tage Gefängnis, je unter Anrechnung von einem Mo­nat der erlittenen Untersuchungshaft. Der Dienstknecht wurde wegen Beihilfe u. a. zu 1fl-> Monat Gefängnis verurteilt und die Schwester wegen Beihilfe zu der Geldstrafe von SO RM. Das zum Jagen benützte Gewehr wurde eingezogen und die weiter Vorgefundenen Heereswaffen samt Munition als dem Reich verfallen erklärt.

Stuttgart, 6. Mai. (Rückgang der Schweinepreise.) In­folge starker Zufuhr von Schweinen find die Preise am Viehmarkt zurückgegangen. Die Stuttgarter Fleischer­innung hat deshalb den Preis für Schweinefleisch-Lauch- lappen, sowie Speck mit Bauchfett zum Auslassen auf 90 für Schweinefleisch aus 1 «4k, für Schweinesleischkoteletts auf 1,30 festgesetzt.

Urlaub des Staatspräsidenten. Wie wir hören, hat sich der Staatspräsident zu einer mehrwöchigen Kur in Urlaub begeben.

Beim Baden ertrunken. Beim Baden am Gais- burger Wehr ist am 4. Mai abends ein 14 Jahre alter Lehr­ling aus Stammheim ertrunken. Der Leichnam ist noch nicht geländet.

Eyvach, OA. Geislingen, 6. Mai. (Ertrunken.) Die an­fangs der 50er Jahre stehende Ehefrau des Schneidermei­sters Vomm, Kreszentia Bomm, sammelte im Roggental an einem kleinen Wasferlauf Brunnenkresss. Anscheinend be­kam sie einen epileptischen Anfall, stürzte mit dem Gesicht ins Wasser und ertrank.

- Lauterbach, OA. Oberndorf, 6. Mai. (Schußwaffen in

> Kinderhänden.) Ein 7jähriger Knabe zeigte seinen Kame- ; raden eine geladene Pistole, drückte ab und traf das 6jäh-

rige Söhnchen des Gotthilf Seckinger in die rechte Hand, j wobei drei Finqer mehr oder weniger verstümmelt wurden, z Wimsheim, OA. Leonberg, 6. Mat. (Anstedlung von Zi- . geunern.) Die Umgebung von Pforzheim und namentlich ! die Gemeinden an der badisch-württembergischsn Grenze ^ wurden letzter Tage von Zigeunerhorden überschwemmt,

, wie es wohl noch selten der Fall war. In der württ. Ge­meinde Wimsheim wollte ein Teil dieser Leute festen Fuß fassen und Lei der llwanasverlteiaeruna auf dem Rathaus ; dasGasthaus zum Hirsch" um jeden Preis erwerben, um dort fünf Zigeunerfamilien anzusiedeln. Die Erregung und Empörung hierüber in der Einwohnerschaft gegen den Be»

. sitzer Fr. Kohlstetter, der unbedingt den Zigeunern ferne« Hirsch" geben wollte, war außerordentlich. Nur dem ent­schiedenen Vorgehen des Ortsvorstehers von Wimsheim und ! der Landjägermannschaft, die die Zigeuner vom Rathaus sernbielten, war es zu danken, daß es nicht zu schweren Ausschreitungen und tatsächlichen Angriffen gegen Kohl­stetter kam. Das Haus wurde schließlich um 22 500 Mark vom Wägermeister und Wirt Ernst Schöck zum Löwen ge­steigert. Der Kauf ist rechtsgültig. Die Zigeuner hatten an­geblich 38 000 Mark geboten. Da sie aber keine Aufenthalts- ' bsrechtigung haben, wäre ihr Angebot schon deshalb hin- j fällig gewesen. Trotzdem Kohlstetter nicht mehr über den ;Hirsch" zu verfügen hatte, vermietete er ihn sogleich noch j abends an fünf Zigeunerfamilien. Diese Horde erschien am s Mittwoch mittag mit Kind und Kegel hier, um sich im :Hirsch" häuslich niederzulassen. Den Zigeunern war aber ! der Aufenthalt im Bezirk Leonberg verboten. Die Horde : wurde deshalb auf Weisung des Oberamts Leonberg durch ! ein starkes Landjägeraufgebot weggeschafft und der ganze j Bezirk wurde von den noch zahlreich herumlungernden Zi- geunerborden »-»säubert.

Göppingen, 6. Mai. (Gewitterschäden.) Während in Göp­pingen das Gewitter am Donnerstag harmlos verlief, rich­tete es in anderen Teilen des Bezirks erheblichen Schaden an. Ein furchtbares Hagelwetter verursachte auf den Mar­kungen Heiningen, Dürnau und Eammelshausen einen gro­ßen Schaden. Die Hagelkörner prasselten in der Größe von Haselnüssen bis Taubeneiern in gewaltigen Mengen nieder und bedeckten noch gegen Abend den Boden 10 Zentimeter hoch. Besonders trostlos sieht es auf der Markung Eam­melshausen aus. Die Markung Eruibingen hat durch Hagel weniger gelitten, dagegen war auch hier der Wolkenbruch so stark, daß an zahlreichen Stellen lleberschwemmung ein­trat.

Tuttlingen, 6. Mai. (Schweres Unwetter.) Ein fürchter­liches Unwetter zog gestern über den Heuberg, das Lippach, und Värental gegen Beuron und Buchheim. Eine Stunde lang, von halb 6 Uhr bis halb 6 Uhr abends ging ein wol­kenbruchartiger Regen nieder.

Die Ausstellung der WWsahrtspstege.

Die Ausstellung der Freien Wohlfahrtspflege, die vom 6. Mai bis 12. Juni in der Stuttgarter Stadthalle stattfindet, wird veranstaltet von der Deutschen Liga der Freien Wohl­fahrtspflege, Berlin, im Verein mit der Zentralleitung für Wohltätigkeit in Württemberg. Unternommen und durchgeführt ist die Ausstellung von dem Generalsekretär der Deutschen Liga der Freien Wohlfahrtspflege, Regierungsrat Dr. Vöhringer, früher bei der Zentralleitung für Wohltätigkeit in Württem­berg. Der württembergische Teil ist vor allem bearbeitet von Regierungsrat Loebich von der Zentralstelle für Wohltätigkeit, die künstlerische Gestaltung liegt in Händen des Herrn Kunst­maler Krantz.

Die Halle ist folgendermaßen eingeteilt:

In der Arena befinden sich in der Mitte besondere Schau­stücke: Die Wohlfahrtsstadt, das Relief von Württemberg, die plastische Darstellung des jährlichen Anstaltsbedarfs an Lebens­mitteln und Kohlen, gemessen an dem Bahnhofsturm in Stutt­gart, sowie verschiedene Monumente, die Organisation der Zen­tralleitung in Württemberg und die Eesamtstatistik der Au­ftakts- und Bettenzahlen einerseits, die Zahl der Pflegekräfte und Pfleglinge andererseits darstellend.

Um die Innenwand der Arena und unter der Tribüne haben die Kojen Aufstellung gefunden, die die Arbeitsgebiete darstel­len. Sie sind geordnet nach der Vierteilung der Fürsorgezweige: Gesundheitsfürsorge, Fürsorge für Anormale, Erziehungsfür- sorge und Wirtschaftsfürsorge. Unterhalb der Arena ist ein Kino eingebaut, in dem vormittags und nachmittags die besten Filme der Freien Wohlfahrtspflege, etwa 12 bis 15, laufen. Auf der Tribüne haben in den Ecken die Kojen der 5 Spitzen­verbände Aufstellung gefunden, die sich zu der Deutschen Liga der Freien Wohlfahrtspflege zusammengeschlossen haben und die demnach Träger der Ausstellung sind: Zentralverband der Inneren Mission der Deutschen Evangelischen Kirche; Deutscher Caritas-Verband; Zentralwohlfahrtsausschuß der Deutschen Ju­den; Deutsches Rotes Kreuz und Fünfter Wohlfahrtsverband. In diesen Kojen ist weniger auf die Arbeit selbst eingegangen, als vielmehr ergänzendes Material gebracht über die Eesamt- arbeit des Verbandes und die in ihnen arbeitenden Kräfte.

Die Seitenwände der Tribüne sind der Darstellung der Er­ziehungsfürsorge für die männlichen und weiblichen Schulent­lassenen Vorbehalten, hier finden vor allem selbstgefertigte Ar­beiten ihren Platz.

Nach dieser allgemeinen Uebersicht folgen noch einige stati­stische Angaben: Wohlfahrtsstadt: Dieses Modell will darstel­len, welch ein Stadtkomplex entstehen würde, wenn alle An­stalten der Freien Wohlfahrtspflege auf einem Platz zusammen­gestellt würden: 7791 Anstalten würden eine Stadt von über eine halbe Million Einwohner ergeben. Das Modell hat einen Durchmesser von 15 Meter.

Relief von Württemberg: Das Relief ist aus Korkplatten zusammengesetzt und hat die Größe 7X10 Meter. Auf ihm sind sämtliche Anstalten der Wohlfahrtspflege aufgesteckt in verschie­denen Farben, je nach den Verbänden, kleine Schwesternfiguren zeigen die Eemeindepflegestationen an.

Die Statistik der Lebensmittel und Kohlen ist dem Kubik­inhalt des Stuttgarter Bahnhofsturms in Parallele gesetzt. Das Modell des Bahnhofsturms ist etwa 2 Meter hoch, entsprechend größer oder kleiner die Modelle der Lebensmittel. Der absolute Jahresverbrauch der Anstalten der Freien Wohlfahrtspflege be­trägt: Fleisch 532 900 Zentner, Gemüse 1759 000 Zentner, Fette 365 000 Zentner, Kartoffeln 1679 000 Zentner, Zucker 175 200 Zentner, Kaffee, Kakao und dergleichen 94 900 Zentner, Mehl und Hülsenfrüchte 532 900 Zentner, Milch 423 400 Hektoliter. Brot und Kuchen 1058 500 Zentner, Kohlen 1857 433 Tonnen.

Die Gesamtzahl der Anstalten der Freien Wohlfahrtspflege beträgt ca. 7800 Anstalten mit etwa 540 000 Betten.

Mit der Ausstellung ist eine Lotterie von 25 000 Losen ver­bunden, in der jedes Los gewinnt. Die Gewinne sind zum Teil dankenswerter Weise von württembergische» Firmen zur Ver­fügung gestellt, größtenteils handelt es sich um Erzeugnisse der Anstalten der Freien Wohlfahrtspflege. Der Hauptgewinn be­steht aus einer Speisezimmereinrichtung im Wert von 1800 -4l, die aus dem Bruderhaus Reutlingen stammt.

Eröffnung der Wohlfahrtsausstsllnng

Stuttgart, 6. Mai. Freitag vormittag wurde in der Stadthalle die vom 7. Mai bis 12. Juni stattfindende große Ausstellung Die freie Wohlfahrtspflege" vor einer großen Zahl geladener Gäste feierlich eröffnet. Zur Eröffnungsfeier waren auch der Reichsarbeitsminister Dr. Brauns-Berlin und der Präsident der Liga, der deutsche Gesandte in Wien, Graf Lerchenfeld, erschienen. Die Ausstellung ist eine Wanderausstellung, hervorgegangen aus der Gesolei in Düsseldorf, aber weiter ausgebaut und bereichert, und wird jetzt zum erstenmal in Deutschland in Stuttgart gezeigt.

Klei«e Nachricht«» aus aller Wett

Das amerikanische Bauangebot für Berlin, lieber das amerikanische Bauprojekt, auf dem Schöneberger Slld- zelände 15 000 neue Wohnungen zu errichten, wird in einer für Samstag anberaumten Magistratssitzung die Entschei­dung fallen. LautVossischer Zeitung" sollen die Aussichten für das Zustandekommen des Projekts nicht sehr günstig sein.

Rekordalpenflug eines Dornier-Merkur. Die Strecke FriedrichshafenMailand wurde von einem Dornierflug- zeug Typ Merkur, das mit einem B.M.W. 6-Motor aus­gerüstet war, in 2 Stunden 5 Minuten zurückgclegt. Diese Zeit stellt eine Rekordleistung in der Alpenübersliegung dar.

Ozeanflug AfrikaAmerika. Der Flieger Saint Roman s ist in Pernambuco angekommen und hat somit seinen ! Transozeanflug von Senegal aus vollendet.