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Schwarzwiklder Tageszeit««, „>«, de« T««»e«
Nr. 84 i
Aus Stadl und Land-i
Altensteig, den 11. April 1927. '
Amtliches. Die Wahl des Stadtschultheißenamtssekre- tärs Oskar Volk in Calw zum Ortsvorsteher der Gemeinde Ilnterurbach, Oberamt Schorndorf, wurde bestätigt. ;
Fremdenverkehrsbestrebungen in Altensteig. Oester geäußerte Wünsche, dem Fremdenverkehr wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken, ihn zu pflegen und zu diesem Zwecke alle Kräfte zusammenzusassen, welche ein Interesse > an demselben haben, veranlaßten die Einberufung einer Versammlung, die am Samstagabend im Gasthaus - zur „Traube" stattsand und die schließlich eine stattliche ' Zahl Teilnehmer aufwies, sodatz das Nebenzimmer dicht - besetzt war. Vertreten war die Stadt durch Stadtschultheiß Pfizenmaier, der Eemeinderat durch verschiedene Mitglieder, der Gewerbe- und Schwarzwaldverein durch ihre : Vorstände und zahlreiche Ausschußmitglieder, und sonst an - der Fremdenverkehrs- und Verschönerungsfrage interessierte Kreise. Nach einleitenden Worten des Vorsitzen- ^ den L. Lauk gab Sparkassendirektor Walz in dankens- l werter Weise an Hand des Schwarzwaldvereinsprotokolls ' einen Rückblick äuf die früheren Bemühungen um den > Fremdenverkehr seitens des „Schwarzwald- und Fremdenverkehrsvereins", wie er seinerzeit hieß Es fand dann eine sehr lebhafte Aussprache über das Thema Fremdenverkehr statt und es herrschte vollständige Einmütigkeit dar- i über, daß dieser wieder zielbewußt gepflegt werden solle. - Heber das „wie" ging die Ansicht allerdings teilweise aus- ^ einander. Für die Gründung eines neuen Vereins war S keine Trimmung vorhanden, obwohl ein solcher die Kräfte ! und die am Fremdenverkehr interessierten Kreise am besten : und damit auch am erfolgreichsten hätte zusammenfassen ^ können. Man beschloß, dem Gewerbeverein bzw. dem be- ! stehenden Verkehrsausschuß eine Abteilung für Fremden- i verkehr anzugliedern, die Verschönerungsbestrebungen aber , durch den Schwarzwaldverein verfolgen zu lassen, womit ? sich die Vorstände der beiden Vereine einverstanden er- - klärten. Beschlossen wurde ferner, daß der Fremdenver- ^ kehrsausschuß aus 7 Mitgliedern bestehen und sich zusam- > mensetzen solle aus 1. dem Stadtvorstand, 2. dem Vor- ? sitzenden des Eewerbevereins, 3. dem Vorsitzenden des ? Schwarzwaldvereins, 4. einem Vertreter der Wirte, welche ; Herrn L. Kappler dazu bestimmten, 5. einem Mitglied j des Eemeinderats, als welches Stadtbaumeister Henßler ; einstimmig gewählt wurde, 6. einem Kassier und Schrift- ' führer, zu welchem Fritz Flaig einstimmig gewählt wurde, 7. aus dem Vorsitzenden des bestehenden Verkehrs- ' ausschusses, welcher sich auf Wunsch der Versammlung vor- ' läufig zur Verfügung stellte, lieber diese Zusammensetzung des Ausschusses herrschte Einmütigkeit, was bei : einer nochmaligen Eesamtabstimmung zum Ausdruck kam. ; Die Regelung der Finanzierung der Fremdenverkehrsbe- ^ strebungen gestaltete sich etwas schwieriger. Wie Stadt- i schultheiß Pfizenmaier mitteilte, hat der Gemeinde- > rat Heuer wieder 300 Mark für die Zwecke des Fremden- » Verkehrs in den Etat eingestellt. Außerdem sollen die : Wirte, ihre Lieferanten und sonstige Geschäftsleute, die di- ; rekt oder indirekt am Fremdenverkehr Interesse haben, ent- ? sprechende Beiträge geben. Auch vom Gewerbeverein ist ! ein Beitrag zu erwarten. Die Finanzfrage und die son- ^ stigen Fragen, die im Zusammenhang mit der gegriinde- s ten Fremdenverkehrsabteilung stehen, sollen letzterer selbst s überlassen werden. Nachdrücklich wurde aber darauf hin- ' gewiesen, daß etwas Ersprießliches nur geleistet werden -
könne Lei der notwendigen Opferbereitschaft der am Fremdenverkehr interessierten Kreise. Nachdem die Fremdenverkehrsfrage genügend geklärt und die notwendige Arbeitsgemeinschaft dafür geschaffen war, konnte der Vorsitzende der Versammlung diese mit dem Dank an den Stadtvorstand, an die zur Versammlung erschienenen Gemeinderäte, die Vorstände des Schwarzwald- und Gewerbevereins und ihre Ausschußmitglieder, an diejenigen, die sich der Fremdenverkehrssache zur Verfügung gestellt haben, sowie an alle Versammlungsteilnehmer schließen mit der Hoffnung auf eine erfolgreiche Arbeit des Fremdenverkehrsausschusses.
— Osterkarten. Ohne Umschlag versandte gedruckte Oster- karten, die den Bestimmungen für Postkarten entspreche« müssen, kosten im Ortsbereich des Aufgabeortes, auch wenn sie mit beliebigen handschriftlichen Zusätzen versehen sind, 3 Sollen sie im Fernverkehr gegen die Gebühr für Volldrucksachen (3 I) befördert werden, so dürfen außer den sog. Absenderangaben (Absendungstag, Name, Stand und Wohnort des Absenders usw.) noch weitere fünf Worte, die aber mit dem gedruckten Wortlaut in leicht erkennbarem sachlichen Zusammenhang stehen müssen, handschriftlich hinzugefügt werden. — Die in offenem Umschlag versandten Osterkarten kosten sowohl im Ortsbereich des Aufgabeortes wie nach außerhalb nur dann 3 I, wenn auf der Karte außer den Absenderangaben nichts weiter geschrieben ist.
— Die 24-Stundenzeit im Postdienft. Mit dem Jnkrafb treten des Sommerfahrplans (15. Mai) wird auch im Postdienst die neue Stundenzählung angeordnet werden. Di« Poststempel werden nur nach und nach abgeändert werden. Nicht abgeändert werden dagegen die Uhren der Post- und Telegraphenverwaltung. Das ist wohl im Grunde genommen erfreulich, denn offengestanden, wäre eine derartige Maßnahme unnötig. Unnötig ist wohl auch, daß im Verkehr mit dem Publikum in postamtlichen Zuschriften zunächst noch beide Stundenzeitarten verwendet werden sollen.
— Das Kriminalmuseum. Die Ministerien der Justiz und des Innern haben eine Verordnung über die kriminalistische Lehrmittelsammlung (Kriminalmuseum) erlassen. Die Sammlung bildet eine Einrichtung des Polizeipräsidiums (Londeskriminalpolizeiamts) Stuttgart und ist dessen Vorstand unterstellt.
Bösingen, 9. April. (Abschied.) Am 12. d. M. verläßt uns nach 8jähriger Wirksamkeit hier Herr Hauptlehrer Nentschler, um nach Bondorf OA. Herrenberg überzusiedeln. Gemeinde und Lehrerschaft hatten nicht versäumt, dem allseits beliebten Manne am Samstag noch einen Abschiedsabend im Gasthaus z. „Hirsch" zu veranstalten, der eine herzliche Kundgebung großer Dankbarkeit und Wertschätzung wurde. Herr Schultheiß Brotz, der die Bürgerschaft eingeladen hatte, schilderte den Scheidenden als gewissenhaften und tüchtigen Lehrer und dankte für seine Mühewaltung namens der Gemeinde und des Ortsschulrats. Er versicherte ihn eines guten Andenkens seitens der Bürger. Der Männergesangverein gab in lobenswertem Eifer sein Bestes an gesanglichen Darbietungen. „Jung Volker" bewies sogar, daß die Sänger durch den Dirigenten in den Nachkriegsjahren auf eine beachtenswerte Höhe der Auffassung, der Aussprache und Tonreinheit gebracht worden waren. Vorstand Haug schilderte seine Verdienste um Verein und Schule und betonte, daß er ein großes Arbeitsfeld voll und ganz ausgefllllt chabe. Von den Lehrerbezirksvereinen sprachen ebenfalls mehrere Herren. Hagen- locher, Ebershardt, wertete den Kollegen als einen Mann von Wesentlichkeit und Prägung. Bauer, Pfalzgrafenweiler, gedachte in anerkennenden Worten des Wesens und
Wirkens der Lehrersfrau. Leuze, Altensteig, bat zum Schluß, die Familie Rentschler möchte „die da hinten im Wald" nicht vergessen. — Möge es ihnen im neuen Wirkungsfeld gut gefallen.
Bad Teinach, 9. April. (Amtseinsetzung.) Vorige Woche trat der neugewählte Ortsvorsteher, Herr Otto Kaiser aus Eßlingen, seine Stelle an. Der Eemeinderat empfing ihn am Bahnhof Calw und geleitete ihn im neuen Eemeindeauto in seinen neuen Wirkungsort. Im kleinen Sitzungszimmer des Rathauses richtete der seitherige Amtsverweser, Gemeinderat Roßteuscher, einige Worte der Begrüßung an den neuen Eemeindevorstand und dieser versprach, seine ganze Kraft einzusetzen zum Wohle der ihm anvertrauten Gemeinde. Zur Feier des Tages fand abends ein durch Wort und Lied gewürztes Beisammensein im Cafe Roßteuscher statt, an dem sich eine stattliche Anzahl hiesiger Bürger beteiligte. Am Donnerstag wurde nun der neue Ortsvorsteher durch Herrn Oberämtmann Rippmann, Calw, in sein Amt eingesetzt. Anschließend an den feierlichen Akt auf dem Rathaus fand im „Hirsch" eine Nachsitzung statt. Ein Essen im Cafe Roßteuscher beschloß die Feier.
Calw, 8. April. (Generalversammlung der Spar- und Vorschußbank Calw e. E. m. b. H.) Heuer das erste Mal hat die Spar- und Vorschußbank mit der althergebrachten Gewohnheit gebrochen, die Generalversammlung an einem Sonntag abzuhalten. Der Städter ist heute nicht mehr dazu zu bringen, den Sonntagnachmittag einer geschäftlichen Angelegenheit zu opfern, wie der schlechte Besuch der Generalversammlungen der letzten Jahre zur Genüge dargetan hat. Tatsächlich war auch um Freitagabend im Weißschen Saale der Besuch ein recht guter; selbst von auswärts waren Mitglieder erschienen. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Ernst Rheinwald, begrüßte die Versammlung und gedachte zunächst der verstorbenen Genossen des letzten Jahres, insbesondere des um die Bank hochverdienten, seitherigen Direktors Emil Staudenmeyer, der 44 Jahre lang der Verwaltung der Bank angehört hatte, und des Aufsichtsratsmitgliedes Ernst Kirchherr sr. Er gab sodann das Wort dem Bankkassier Fischer, der in längerer Ausführung über die allgemeine Wirtschaftslage des verflossenen Jahres und die besonderen Verhältnisse der Genossenschaftsbank darlegte. Aus dem Eeschäftsergebnis ist folgendes hervorzuheben: Das Eeschäftsguthaben der Mitglieder vermehrte sich um ca. 57 0Ü0.— -4t auf 144 612.62 -4t. Die Mitgliederzahl betrügt auf Ende Dezember 1286. Dem gesetzlichen Re- servesond konnten aus dem Reingewinn von 27 212.70 -4t 4658.— -4t, der Sonderrücklage 5000 -4t zugewiesen werden. An Dividende wurden 10 Prozent mit zusammen 8949.37 -4t zur Verteilung gebracht und 3605.33 -4t auf neue Rechnung vorgetragen. Die Reserven betragen nunmehr zusammen 45 000 °4t, und die eigenen Betriebsmittel der Bank 193 217.95 -4t. — Die Spareinlagen erhöhten sich im abgelaufenen Jahr von 248 232.23 -4t auf 364 496.02 -4t. Die Rücklage für die freiwillige Aufwertung der früheren Spareinlagen und Anlehengelder beträgt nach der diesjährigen Zuweisung vom Reingewinn mit 6000 -4t nunmehr zusammen 30 000 -4t. Neben dieser Rücklage steht noch ein weiterer Betrag, der aus aufgewerteten, im Jahre 1932 fälligen Darlehenshypotheken, ausgewerteten Papiermarkpfandbriefen usw. zur Verfügung. Es ist beabsichtigt, die Einlagen im Jahre 1932 mit mindestens 12,5 Prozent aufzuwerten, dem Satz, wie er nach dem Aufwertungsgesetz den öffentlichen Sparkassen als Mindestaufwertung vorgeschrieben ist. Auf Grund des Generalversammlungsbeschlusses vom Jahre 1925 hat man bereits an bedürftige, über 65 Jahre alte Spareinleger, den Betrag von etwa 5 500 -4l zur Auszahlung gebracht. Es wird hierin auch weiterhin fortgefahren, indem an alle über 60 Jahre alten bedürftigen Einleger Vorschüsse auf die spätere Aufwertung im Einzelfalle bis zu 100 Eoldmark halbjährlich auf Antrag vergütet werden. Die Bilanzsumme erfuhr eine Steigerung von 540 000 -4t auf 813 000 -4t, also rund 50 Prozent. Diese Bilanzsteigerung ist umso mehr zu begrüßen, als sie in erster Linie auf einer Vermehrung des Vermögens und der Spareinlagen aufgebaut ist. Der Umsatz auf der Hauptbuchseite hielt sich mit 14 547 412.07 -4t ungefähr auf dem Stand des Vorjahres. Die Verwaltungskosten im abgelaufenen Jahr betrugen 16 089.33 -4t.
Die Fr«» des Adj»ta«te«!
Roman von Fr. Lehne
Nachdruck verboten.
17 Fortsetzung
Eine trüb brennende Petroleumlampe erhellte schwach den Raum, in dem kalter Zigarettenrauch wr- e-me leichte Wolke schwebte.
„Wie's bei euch aussieht!" rief Benno mißbilligend. „Wenn jetzt jemand käme —!"
„Es' ist schon jemand dagewesen," warf Leonie trocken hin und machte eine Bewegung nach dem Büfett zu. „König Renes Tochter hat beschert!" Sie verzog den Mund zu einem bitteren Lächeln, als sie beobachtete, wie Mutter und Bruder sich neugierig darüber hermachten. Mit Kennermiene prüfte Benno die Marke des Weins, den Kaviar — er schmunzelte wohlgefällig.
„Sie läßt dich auch grüßen."
„So? Wirklich?" fragte er interessiert. Er hätte nicht gedacht, daß dieses spröde Geschöpf einen Gruß für ihn übrig hätte. Zwar am letzten Tage des Jahres werden die Herzen weich wie Butter, dachte er spöttisch, da träumen sie von Glück und Liebe.
„Jawohl, teurer Bruder, versuche also dein Glück!"
Benno hielt sich nicht mehr lange auf. Im Kasino wurde es sehr spät und der Neüjahrsmorgen brachte ihm viele unangenehme Überraschungen in Gestalt von Rechnungen und Mahnungen.
In ungemütlicher Stimmung suchte er Mutter und Schwester am Spätnachmittag des Neujahrstages auf, noch mitgenommen von der ausgiebigen Zecherei des Silvesterabends.
Er traf Jolantha bei der Schwester an. Die jungen Mädchen hielten ein Dämmerstündchen in dem Erker, in dem sich Leonies Arbeitsplatz befand. Die Baronin lag im Schlafzimmer auf ihrem Bette und schlief. Der Burgunderpunsch war ihr nicht gut bekommen, dem sie am Abend vorher zu eifrig zugesprochen.
..N-vnn — Lu?" rief Leonie überrascht.
„Ich wollte sehen, wie es Mama geht. Sie gefiel mir gestern abend nicht. Und nun mutz ich die Damen stören —"
„Durchaus nicht, Benno! Warte, ich will ein wenig Licht machen." Leonie zündete die kleine Ampel an, die über ihrem Nähtisch hing. — „So, nun setze dich in meinen Sorgenstuhl. Mama schläft augenb! lich. Erzähle uns. wie es gestern abend war."
Er zuckte die Achseln. „Wie immer, Lone. Du weißt, daß ich kein Freund von diesen Kneipereien bin. Aber ausschließen kann man sich doch nicht — umso weniger, als der Oberst sich auch angesagt hatte."
„War Altorf auch da?"
„Ja. Er war aber sehr still und ging gleich, nachdem der Alte sich gedrückt hatte. Er schien verstimmt zu sein."
„Großpapa ist das auch aufgefallen, als er uns heute mittag zum neuen Jahr gratuliert hatte," warf Jolantha ein.
„So hat eben jeder seine Sorgen und Kümmernisse," sagte Benno mit einem schwermütigen Gesichtsausdruck, von dem er wußte, daß er ihm sehr gut stand. „Du, Lone, ich wäre dir übrigens sehr dankbar, wenn du mir ein Glas Tee besorgen könntest."
„Gern. Entschuldigt mich für fünf Minuten. Elise ist ausgegangen, da mutz ich es tun. Es dauert aber nicht lange."
Am liebsten wäre Jolantha mit Leonie hinausgegangen, um nicht mit dem Leutnant allein zu bleiben. Da das aber kindisch gewesen wäre, wie sie einsah, blreb sie auf ihrem Platze sitzen. Sie mochte den jungen Reinach gar nicht leiden, so lieb ihr Leonie war. —
Er seufzte tief und vernehmlich auf. Der Augenblick war gekommen, seine Werbung anzubringen. Denn allzulange konnte die Schwester ihre Abwesenheit nicht ausdehnen. Jetzt galt es, den Anfang zu finden, was diesen kühl blickenden Mädchenaugen gegenüber recht schwer war.
Verwundert sah ihn Jolantha an. — Was hatte ep denn nur?
Er räusperte sich und begann dann mit halblauter Stimme. „Ja, gnädiges Fräulein, an solchen Tagen wie gestern und heute wird es einem doch anders. Man geht in sich, weil man seine Verlassenheit da doppelt empfindet."
Sie lachte über die alberne Phrase. „Sie — und verlassen? Sie sehen gar nicht verlassen aus, Herv s Leutnant! Haben Sie nicht Mutter, Schwester und j Kameraden?"
! „Oh, die können mir doch nicht die einzig Eine ersetzen, nach der ich mich sehne, unaussprechlich sehne, j seit ich sie gesehen!" Er neigte sich gegen Jolantha ? und der Blick, mit dem er diese Worte begleitete, ließ sie keinen Augenblick im Zweifel, wen er mit j dieser „einzig Einen" meinte.
j Ihr Gesicht erstarrte förmlich in eisiger Abwehr, s Doch das schien er nicht zu merken. Er rückte seinen Stuhl so, daß sie nicht einmal aufstehen konnte und er sprach weiter, indem er versuchte, ihre Hand zu fassen. „Ja — lassen Sie es mich Ihnen gestehen, Jolantha — ich liebe Sie mehr als mein Leben, mehr s als —"
i „Halten Sie ein, Herr Baron!" unterbrach sie ihn empört. „Wollen Sie mich beleidigen? Sagen Sie das anderen!"
„Ist meine Liebe eine Beleidigung, Jolantha? Ist es eine Beleidigung, wenn ich Sie bitte, mein angebetetes Weib zu werden?"
Sie war sprachlos über seine Unverfrorenheit, fand keine Worte, ihn zurückzuweisen.
Er aber deutete ihre Überraschung zu seinen Gunsten, hielt ihre widerstrebende Hand fest und fuhr in leisem Flüstertöne fort, unterstützt von einem bedeutungsvollen Blick seiner b annen Augen: „Jolantha, mutz ich es Ihnen erst > lich sagen, was Sie doch längst haben wissen, fühle- nisfen: daß Sie mir unaussprechlich teuer sind, dü es mein höchstes Glück wäre, wenn Sie mich erhörten!"
(Fortsetzung ßolgt.)